Inmitten der Atomgespräche: Israel "versichert" USA, Iran nicht anzugreifen


Israel habe dem Weißen Haus versichert, dass es keinen Angriff auf die iranischen Nuklearanlagen starten werde, es sei denn, Präsident Trump signalisiere, dass die Verhandlungen mit Iran gescheitert seien. Dies erklärten zwei israelische Beamte mit direktem Wissen gegenüber Axios.

In den letzten Wochen war die Trump-Regierung besorgt, dass Israel trotz der laufenden Gespräche einen Angriff vorbereitet. Der US-Präsident sagte, er habe den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu davor gewarnt, während der Gespräche zu handeln.

Trump fügte jedoch hinzu, dass sich seine Haltung "mit einem Anruf ändern könnte", sollte er das Gefühl haben, dass die Gespräche mit Iran ergebnislos bleiben.

Während eines Besuchs in Washington letzte Woche hätten der Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, der Mossad-Direktor, David Barnea, und der nationale Sicherheitsberater, Tzahi Hanegbi, "eine beruhigende Botschaft" übermittelt, so israelische Beamte.

Ein hochrangiger israelischer Funktionär erklärte, dass Israels Streitkräfte zwar ständig für einen möglichen Angriff auf Iran trainierten. Die Maßnahmen, die die IDF vor den Angriffen auf die Huthi im Jemen ergriffen hätten, seien von den USA und anderen Ländern aber fälschlicherweise als Vorbereitungen für einen bevorstehenden Angriff auf Iran interpretiert worden. Das Weiße Haus wartet weiterhin auf die Antwort Irans auf den amerikanischen Vorschlag für ein Atomabkommen. Laut iranischen Beamten wird die Antwort derzeit ausgearbeitet.

Trump warf Teheran am Mittwoch vor, "seine Entscheidung hinauszuzögern." Dies nur wenige Stunden, nachdem der iranische Oberste Führer Ali Chamenei das Angebot der USA kritisiert hatte. Laut der Interpretation des Zeitplans vonseiten des Weißen Hauses läuft Trumps zweimonatige Frist für eine Einigung nächste Woche ab.

Am Dienstag verkĂĽndete Trump auf seiner Plattform Truth Social in GroĂźbuchstaben:

"Wir werden keinerlei Urananreicherung erlauben."

In dem schriftlichen Angebot, das sein Chefunterhändler Steve Witkoff den Iranern am vergangenen Samstag zukommen ließ, liest das sich jedoch offenbar anders. Das Schreiben ist nicht öffentlich, mehrere US-amerikanische und israelische Medien berichten allerdings unter Berufung auf informierte Kreise über die Details.

Demnach dĂĽrfte Teheran nach Unterzeichnung eines Abkommens fĂĽr einen begrenzten Zeitraum Uran fĂĽr zivile Zwecke anreichern. Das aber ist eine Position, die Israel ablehnt.

Mehr zum Thema - Iran warnt Israel und die USA vor jedem Angriff auf seine Atomanlagen


de.rt.com/der-nahe-osten/24700…

GrĂĽne Jobwunder: Nach Baerbock geht auch Habeck in die USA


Laut Informationen des Focus zieht es Robert Habeck beruflich temporär in das ferne, sonnige Kalifornien. Der gescheiterte Ex-Wirtschaftsminister hat demnach von "einer der renommiertesten Hochschulen der Welt" höchstpersönlich die Anfrage erhalten, als Gastdozent "eine Vorlesungsreihe zum Thema Krisen" zu halten, und diese dankend angenommen. Die Parteikollegin und Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann hatte zuvor Mitte April mitgeteilt, dass der Ex-Vize-Kanzler vorerst im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags abtauchen wird. Ein Bundestagsbeschluss vom 5. Juni informiert, dass der Antrag auf "Durchführung eines Strafverfahrens gegen Dr. Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen)" nicht die benötigte Mehrheit erhielt.

Neben Ex-AuĂźenministerin Annalena Baerbock wird auch Habeck dieses Jahr beruflich in den USA Zeit verbringen. So heiĂźt es im Focus-Beitrag, dass der Ex-Wirtschaftsminister nach Informationen des Nachrichtenmagazins "eine neue Aufgabe hat". Zu den Details heiĂźt es:

"Der Grünen-Politiker Robert Habeck geht als Gastdozent an die amerikanische Eliteuniversität Berkeley, eine der renommiertesten Hochschulen der Welt. Die Leitung der Universität in Kalifornien hat den prominenten Gast aus Deutschland demnach bereits intern angekündigt."

Im September 2022 hatte es auf der Website des Sachverständigenrats geheißen:

"Prof. Dr. Dr. Ulrike Malmendier und Prof. Dr. Martin Werding sind als neue Ratsmitglieder in den Sachverständigenrat berufen worden. Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, hat ihnen heute feierlich ihre Berufungsurkunden überreicht."

Im Focus-Artikel wird zu den jüngsten biografischen Erweiterungen Habecks aufgeklärt:

"An der [US-]Hochschule lehrt unter anderem die deutsche Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier. Mit ihr wird Habeck eine Vorlesungsreihe zum Thema Krisen halten."

Aktuell sitzt der gescheiterte Ampelminister und "Bürgerkanzler" für seine Partei im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags und "kümmert sich um das Verhältnis Deutschland-USA", so der Focus. Dazu hatte zuvor das Handelsblatt im April informiert:

"Habeck will sich nach Angaben seiner Fraktionsführung künftig in der Außenpolitik engagieren. 'Wir konstituieren gerade die Fraktion, und Robert Habeck wird sich – in Absprache mit uns – künftig im Auswärtigen Ausschuss um das Verhältnis Deutschland-USA kümmern', sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann. 'Die Wichtigkeit dieser Beziehung ist ja offensichtlich'."

Am gestrigen Tag stimmte der Bundestag gleich über drei Anträge zur "Aufhebung der parlamentarischen Immunität" ab. Dazu heißt es auf der Website des Bundestags:

"Ohne Aussprache hat der Bundestag am Donnerstag, 5. Juni 2025, einstimmig zwei Beschlussempfehlungen des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung (21/387, 21/388) zugestimmt. Damit genehmigte das Parlament die Durchführung von Strafverfahren gegen den AfD-Abgeordneten Prof. Dr. Ingo Hahn sowie die Abgeordnete Gökay Akbulut (Die Linke).

Die Durchführung eines Strafverfahrens gegen Dr. Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) genehmigte das Parlament mehrheitlich nicht. Auch hierzu lag eine entsprechende Beschlussempfehlung des Immunitätsausschusses vor (21/389). (ste/05.06.2025)."

Mehr als auffälligerweise beschäftigt sich dabei eine diesbezügliche AFP-Agenturmeldung nur mit den Ereignissen um den AfD-Abgeordneten und die Linken-Politikerin. Dazu heißt es im Stern:

"Gegen Akbulut wird wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung ermittelt, weil sie in einem Zug von Heidelberg nach Stuttgart eine Flasche in Richtung eines Mitreisenden geworfen haben soll. Die Abgeordnete hatte auf ihrem Instagram-Kanal berichtet, sie sei selber von einem Mann mit einer Bierflasche beworfen sowie rassistisch beleidigt und sexuell belästigt worden.

Hahns Immunität war bereits im vergangenen Jahr aufgehoben worden, als er noch im bayerischen Landtag saß. Er soll in sozialen Medien ein Video freigegeben und veröffentlicht haben, in dem die Rede einer Freie-Wähler-Abgeordneten unrechtmäßig aus dem Zusammenhang gerissen und mit anderen Aufnahmen zusammengeschnitten worden sei."

Einen Hinweis auf die parallel erfolgte Abstimmung zur Person Habeck und zu den Gründen der diesbezüglichen Notwendigkeit finden sich keinerlei Informationen. Das Ex-FDP-Mitglied Marcel Luthe, bis 2021 Senatsabgeordneter in Berlin, erklärt dazu auf X:

"In der Geschichte des Bundestages ist mir ein solcher Fall nicht bekannt und riecht streng nach einem Missbrauch a la CumEx-Scholz. Bei Herrn Habeck fielen einem zahlreiche ähnliche Komplexe ein, allein rund um Subventionskomplexe im Bereich Energie. Das muss aufgeklärt werden, wollen wir nicht endgültig als von einem Abwehrkartell geführte Bananenrepublik gesehen werden."

Aus der Beschlussempfehlung geht zumindest hervor, dass es sich um eine bereits am 11. März eingegangene Genehmigung für ein Strafverfahren handelt. Dazu heißt es in einem Artikel von Apollo News:

"Während die Hintergründe der Immunitätsaufhebung bei Akbulut und Hahn öffentlich bekannt sind, fehlen also nur zu dem Antrag bei Habeck sämtliche Informationen. Brisant ist auch das Abstimmungsverhalten des Bundestags: Während bei der Linkenpolitikerin sowie bei dem AfD-Abgeordneten einstimmig für die Beschlussempfehlung gestimmt wurde, stimmte die AfD-Fraktion dann gegen die Empfehlung im Fall von Habeck."

BezĂĽglich seiner Gastprofessur in Kalifornien lieĂź Habeck eine Anfrage des Focus unbeantwortet.

Mehr zum Thema – Habeck darf weiterhin "Vollidiot" genannt werden – Freispruch nach Anklage zu X-Beitrag


de.rt.com/inland/247050-habeck…

Wie der Tiefe Staat in den USA gemeinsam mit der EU den Ukraine-Krieg anheizt


Von John Laughland

Das Bild von US-Senator Lindsey Graham und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, die am 2. Juni in BrĂĽssel gemeinsam in eine Kamera grinsen, sagt mehr als tausend Worte.

Good discussion with @LindseyGrahamSCThe EU is preparing its 18th package of hard-biting sanctions, including lowering the crude oil price cap.These steps, taken together with US measures, would sharply increase the joint impact of our sanctions.Read-out ↓
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) June 2, 2025

Graham ist einer der extremsten Kriegstreiber in Washington – und die Konkurrenz ist ziemlich groß. Seit er vor über 30 Jahren Mitglied des US-Kongresses wurde – einmal gewählt, werden US-Politiker nur selten abgewählt –, hat er seine Karriere der vehementen Befürwortung von Kriegen gewidmet.

Seine Äußerungen sind oft nicht nur kriegerisch, sondern auch sadistisch, wie z. B. als er kürzlich postete, er hoffe, dass "Greta schwimmen kann", was bedeutet, dass er hofft, dass ihr Gaza-Hilfsschiff torpediert wird. Witze über einen Angriff auf ein ziviles Hilfsschiff mit einer jungen zivilen Aktivistin an Bord sind krank – und typisch für den Senator aus South Carolina.

Wie sein alter Freund, der verstorbene Senator John McCain, ist auch Graham von der Idee eines Krieges mit Russland besessen. Mindestens seit 2014 drängt er darauf. Im Jahr 2016 sagte er zu ukrainischen Soldaten: "Euer Kampf ist unser Kampf."

Grahams Anwesenheit in Brüssel ist daher von Bedeutung. Seit von der Leyens Ernennung im Jahr 2019 hat sie sich zum wichtigsten öffentlichen Gesicht der Brüsseler Institutionen aufgeschwungen. Vor sechs Jahren erklärte sie, sie wolle die Europäische Kommission zu einem "geopolitischen" Gremium machen – auch wenn sie keine Rolle in der Außen- oder Verteidigungspolitik spielt.

Seitdem hat sie kaum etwas anderes getan, als sich auf der internationalen Bühne zu präsentieren. Sie gehört zu den kämpferischsten und russlandfeindlichsten europäischen Persönlichkeiten und behauptet absurderweise wie der französische Außenminister Bruno Lemaire, dass die EU-Sanktionen die russische Wirtschaft in die Knie gezwungen hätten.

Die Allianz zwischen Graham und von der Leyen ist daher eine natürliche Allianz – gegen Donald Trump. Europäische Politiker äußern ganz offen die Meinung, dass Trump jetzt der Feind ist.

Das gilt auch für Graham. In der vergangenen Woche stellte er in Kiew ausdrücklich Trumps Autorität in Frage, die Außenpolitik der USA zu bestimmen. Er wetterte gegen die Idee von Verhandlungen mit Russland – so, wie es der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im Februar gegenüber US-Vizepräsident J. D. Vance im Oval Office getan hatte – und sagte, der Präsident der USA sei nicht der Chef. "In den USA sitzt mehr als nur eine Person am Kartentisch. Wir haben drei Zweige der Regierung", so Graham – was bedeutet, dass der Senat bald seine eigenen Sanktionen gegen Russland verhängen wird, egal was die Exekutive tut.

Grahams Haushaltsentwurf vom Februar zielt darauf ab, noch mehr Geld für das US-Militär auszugeben – als ob das möglich wäre –, was bedeutet, dass er den Tiefen Staat der USA zusammentrommelt, um zurückzuschlagen, nachdem dieser zunächst von der Wiederwahl Trumps geschockt war.

Derweil ist die Entschlossenheit der Europäer existenziell, den Krieg fortzusetzen. Ihre Russophobie, die mindestens bis zu den russischen Präsidentschaftswahlen 2012 zurückreicht, als Putin wieder in den Kreml einzog, ist extrem, weil ihr "Europa" durch die Feindseligkeit gegenüber Russland definiert ist. Russland ist "das andere Europa", das die EU nicht sein will und dem gegenüber sie sich definiert.

Von der Leyen und andere wollen den Krieg gegen Russland nutzen, um Europa zu föderalisieren und einen einzigen Staat zu schaffen. Trumps Russland-Politik basiert derweil darauf, Europa ins Abseits zu stellen. Als er erstmals Gespräche mit den Russen ankündigte, forderten die EU-Staats- und Regierungschefs einen Platz am Tisch. Sie scheiterten. Die Gespräche zwischen den USA und Russland fanden außerhalb Europas statt – in Riad –, während die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine, gegen die sich die EU vehement gewehrt hat, ohne die EU in Istanbul stattfinden.

Wir sollten nicht vergessen, wie vehement sich die führenden Politiker der EU gegen Gespräche mit Russland gewehrt haben. Als Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán im vergangenen Juli nach Kiew und Moskau reiste, prangerte von der Leyen dessen "Beschwichtigungspolitik" an. Der damalige EU-Chefdiplomat erklärte in einer offiziellen Erklärung, die EU schließe "offizielle Kontakte zwischen der EU und Präsident Putin aus".

Der französische Außenminister verkündete im Februar, wenn sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow ihn anrufen würde, würde er den Anruf nicht entgegennehmen. Jetzt behaupten dieselben Leute, sie wollten die Russen zu Gesprächen "zwingen"!

Die EU-Russlandpolitik liegt nun in Trümmern. Deshalb ist Brüssel wie Graham entschlossen, Trump zu stoppen. Die Versuche sind immer verzweifelter und lächerlicher geworden. Am 12. Mai erklärten die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und andere EU-Staats- und Regierungschefs, Russland müsse vor Gesprächen einem Waffenstillstand zustimmen. Drei Tage später begannen diese Gespräche trotzdem. Großbritannien versuchte ebenfalls, sie zu vereiteln, indem es betonte, es sei "inakzeptabel", dass Russland die Anerkennung der "annektierten" Regionen fordere, was seltsam ist, wenn man bedenkt, dass Großbritannien kein Teilnehmer der Gespräche ist.

Die europäische Glaubwürdigkeit ist also gleich null. Im März hatte der britische Premierminister erklärt, dass die Pläne zur Entsendung britischer und französischer Truppen in die Ukraine "in die operative Phase" eingetreten seien. Sie seien bereit, die Sicherheit der Ukraine zu schützen, indem sie direkt in das Kriegsgebiet eindringen. Im April wurden diese Pläne fallen gelassen.

Am 10. Mai drohten europäische Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz, Russland mit "massiven Sanktionen", falls es nicht sofort einem "bedigungslosen" Waffenstillstand zustimmt. Russland hat einem Waffenstillstand nicht zugestimmt, und dennoch hat es keine weiteren "massiven Sanktionen" gegeben. Ein 17. Sanktionspaket wurde zwar am 14. Mai verkündet, aber es war so schwach, dass Ungarn und die Slowakei, die die Gesamtpolitik der EU ablehnen, es durchgehen ließen. Auf jeden Fall hatte das 17. Paket eindeutig nichts mit dem Ultimatum zu tun, da die Vorbereitung solcher Sanktionen viel Zeit in Anspruch nimmt. Stattdessen war Graham in Brüssel, um darüber zu sprechen.

Die EU und das Vereinigte Königreich haben sich also mit ihrer sinnlosen Prahlerei selbst ins Abseits gestellt. Ohne die US-Amerikaner können sie nicht agieren. Aber welche US-Amerikaner? Die Behauptung, das Weiße Haus habe nichts von dem jüngsten ukrainischen Drohnenangriff auf russische Flugplätze gewusst, könnte durchaus zutreffen: Der Tiefe Staat der USA, verkörpert durch Leute wie Graham, versucht eindeutig, die Exekutive zu untergraben. Sowohl Graham, der zusammen mit dem Kriegsfalken Richard Blumenthal anreiste, als auch der ehemalige CIA-Direktor Mike Pompeo waren nur wenige Tage vor dem Angriff in der Ukraine.

Das politische Ziel des Drohnenangriffs bestand offensichtlich darin, die für den nächsten Tag geplanten Gespräche in Istanbul zu vereiteln oder Russland zu einer massiven Reaktion zu provozieren und die USA in den Krieg hineinzuziehen. Selbst wenn der Angriff diese Ziele nicht erreicht, gibt er eindeutig den Ton für den künftigen ukrainischen Aufstand an, der, so hoffen US- und EU-Beamte, das Land in ein "Afghanistan" für Russland verwandeln wird. Der US-Staat ist auf ein langes Spiel aus.

Das gilt auch für die Europäer. Am 9. Mai, dem "Europatag", bekräftigten die europäischen Staats- und Regierungschefs ihre Absicht, ein Sondertribunal für das Verbrechen der Aggression einzurichten, um Russland für die Invasion im Februar 2022 anzuklagen.

Die westeuropäischen Staaten sind bereits die Hauptfinanziers des Internationalen Strafgerichtshofs, dessen Ankläger ein Brite ist. Der IStGH hat 2023 und 2024 die russische Führung, einschließlich Putin, wegen verschiedener sehr überraschender Anschuldigungen angeklagt. (Von der Leyen lügt weiterhin über "20.000 entführte Kinder", einen Tag nachdem die Ukrainer den Russen eine Liste mit 339 vermissten Kindern übergeben haben.) Nun beabsichtigen die Europäer, eine neue Front in ihrem "Gesetzeskrieg" ("lawfare") gegen Russland zu eröffnen.

Ein solches Sondertribunal, sollte es zustande kommen, wird jedem Friedensabkommen das Herz herausreißen – so wie die Anerkennung der Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs durch die Ukraine in den Jahren 2014 und 2015 das Minsker Abkommen vom Februar 2015 null und nichtig gemacht hat. Einerseits forderte die Ukraine den IStGH auf, russische Beamte und "Terroristen" aus dem Donbass strafrechtlich zu verfolgen, andererseits stimmte sie in Minsk zu, dass der Aufstand im Donbass ein innerukrainisches Problem sei und schloss jegliche Strafverfolgung oder Bestrafung aus (Artikel 5 der Minsker Vereinbarung vom Februar 2015).

Es ist nicht möglich, ein Friedensabkommen mit einem Land zu schließen und gleichzeitig ein Sondertribunal einzurichten, dessen einziger Zweck darin besteht, es zu kriminalisieren. Die Einrichtung dieses Tribunals, das vermutlich wie die Ad-hoc-Tribunale für Jugoslawien und Ruanda mehr als ein Jahrzehnt bestehen bleiben würde, ist also nichts anderes als eine institutionelle euroamerikanische Zeitbombe, die dazu bestimmt ist, jede Vereinbarung, die die beiden Seiten kurzfristig treffen könnten, in der Zukunft zu sprengen. Die Zukunft "Europas" hängt davon ab.

John Laughland hat an der Universität Oxford in Philosophie promoviert und lehrte an Universitäten in Paris und Rom. Er ist Historiker und Spezialist für internationale Angelegenheiten. Übersetzt aus dem Englischen.

Mehr zum Thema – Wadephul, Graham und der Sanktionswahn


de.rt.com/meinung/247027-wie-d…

Israels Militär bombardiert südliche Vororte von Beirut


Am späten Donnerstagabend trafen israelische Luftangriffe die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt und zwangen Tausende Menschen am Vorabend eines muslimischen Feiertags zur Flucht. Hochrangige libanesische Beamte warfen Israel daraufhin vor, gegen ein Waffenstillstandsabkommen zu verstoßen.

In einer Bombardierungswelle, die etwa 90 Minuten nach der Evakuierungswarnung des israelischen Militärs für vier Orte in diesem Gebiet begann, trafen mindestens zehn Angriffe die südlichen Vororte von Beirut – ein weitläufiges Gebiet, das als Dahieh bekannt ist.

Es war das vierte Mal, dass Dahieh bombardiert wurde, seit ein von den USA vermittelter Waffenstillstand im November den einjährigen Krieg zwischen Israel und der vom Iran unterstützten, libanesischen, bewaffneten Bewegung Hisbollah beendete.

Der Waffenstillstand sieht vor, dass die Hisbollah alle militärische Ausrüstung und Kämpfer aus dem Südlibanon abzieht und alle nicht staatlichen militanten Gruppen im ganzen Land entwaffnet werden.

VIDEO | Documentation of Israel's violent attacks on residential areas in the southern suburb of the Lebanese capital Beirut, involving three heavy missiles. pic.twitter.com/MhCmOZXfdK
— The Cradle (@TheCradleMedia) June 5, 2025

Scores of civilians are rushing to evacuate their homes and flee the area in the southern suburb of Beirut on the eve of Eid al-Adha following Israeli bombing threats against multiple residential buildings in extremely densely populated areas. t.co/uVNHNIUEm2 pic.twitter.com/oWHLy5CiFh
— The Cradle (@TheCradleMedia) June 5, 2025

Das israelische Militär erklärte am Donnerstag, es plane einen Angriff auf "unterirdische Produktionsstätten für Drohnen, die absichtlich im Herzen der Zivilbevölkerung in Dahieh errichtet worden seien". Laut der Behauptung des israelischen Militärs werden dort Tausende Drohnen "unter der Anleitung und mit der Finanzierung iranischer Terroristen" produziert.

Von der Hisbollah gab es zunächst keinen Kommentar. In der Vergangenheit hatte sie bestritten, militärische Infrastruktur in zivilen Gebieten zu unterhalten.

Eine libanesische Sicherheitsquelle teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass die libanesische Armee am Donnerstag zuvor eine Meldung erhalten habe, wonach in einem Gebiet in Dahieh militärische Ausrüstung gelagert werde. Nach einem Besuch vor Ort stellte die Armee jedoch fest, dass es sich um eine falsche Information handelt.

"Dann gab das israelische Militär seine Warnung heraus. Die Armee versuchte erneut, nach Dahieh vorzudringen, um dort zu suchen und die Angriffe zu verhindern. Aber israelische Warnschüsse hinderten die Truppen daran, das Gebiet zu betreten", so die Quelle.

Der libanesische Präsident Joseph Aoun und Premierminister Nawaf Salam verurteilten die Angriffe als "eklatanten Verstoß" gegen internationale Abkommen. Die Hisbollah und Israel beschuldigen sich gegenseitig, die Bedingungen des Waffenstillstands nicht einzuhalten, der in den letzten Monaten zunehmend brüchig geworden ist.

Das israelische Militär hat den Südlibanon kontinuierlich angegriffen, und israelische Truppen besetzen nach wie vor fünf Hügelstellungen im Süden. Seit dem Abschluss des Waffenstillstands hat Israel dreimal Vororte von Beirut angegriffen, meist als angebliche Reaktion auf Raketenangriffe aus dem Libanon. Die Hisbollah bestritt eine Beteiligung an diesen Angriffen.

Mehr zum Thema - Sonst riskiert Teheran israelischen Angriff: Saudi-Arabien forderte von Iran Deal mit Trump


de.rt.com/der-nahe-osten/24700…

Deutsche Industrieproduktion: RĂĽckgang setzt sich fort


Nach den neuesten Angaben des Statistischen Bundesamtes war die Produktion im Produzierenden Gewerbe im April 2025 um 1,8 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Damit setzt sich der RĂĽckgang seit Juni 2023 kontinuierlich fort.

Das produzierende Gewerbe erreicht damit nur noch 92 Prozent des Werts von 2021, die Industrieproduktion 93,1 und das Baugewerbe 93,2. Zwei Bereiche sind jedoch noch weit stärker zurückgegangen: die energieintensiven Industriezweige, die nur noch 82,7 Prozent des Stands von 2021 aufweisen, und die Energieerzeugung selbst, die nur noch 80,3 Prozent des Vergleichswerts beträgt.

Verglichen mit den jeweils letzten Höchstwerten, die mit Ausnahme des Baugewerbes alle vor dem Corona-Einbruch im Jahr 2020 liegen, ist der Rückgang sogar noch deutlich stärker. Die Energieerzeugung erreichte ihren Höhepunkt mit 117,9 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt 2021 im August 2018; der aktuelle Wert beträgt nur noch 68 Prozent dieses Werts. Das Maximum der Industrieproduktion lag im November 2017 bei 110,8; verglichen dazu sind es aktuell noch 84 Prozent. Energieintensive Industriepreise: Maximum ebenfalls im November 2017 mit 105,6, heute nur noch 78 Prozent davon. Die Zahl eines Rückgangs von 1,8 Prozent im Verlauf eines Jahres täuscht darüber hinweg, wie weit diese Tendenz bereits fortgeschritten ist.

Wichtig ist das auch deshalb, weil die Höchstwerte, die in den Jahren 2018 oder 2017 zu finden sind, weit eher erkennen lassen, wie die aktuelle Auslastung der Anlagen aussieht. Und die einzige derzeit realistische Annäherung zwischen der Auslastung und der Produktionsentwicklung besteht in der Schließung von Produktionsanlagen.

Bei den Importen und Exporten gingen die Exporte im Vergleich zum April des Vorjahres um 2,1 Prozent zurück und die Importe stiegen um 3,8 Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss immer noch mit einem Überschuss von 14,6 Milliarden Euro; fiel aber sowohl im Vergleich zum März als auch zum Vorjahr deutlich ab.

Der größte Teil dieses Überschusses entstammt dabei den Exporten in die Staaten der EU, und dabei wiederum vor allem in die Länder der Eurozone. Für 72,9 Milliarden Euro wurden Waren aus Deutschland in die EU exportiert und für 59,8 Milliarden von dort importiert.

In Länder außerhalb der EU wurde für insgesamt 58,1 Milliarden Euro exportiert; aus diesen Ländern wurden Waren für 56,7 Milliarden Euro importiert. Dabei sind die USA derzeit außerhalb der EU mit 13 Milliarden Euro das Hauptexportziel; allerdings ist auch hier ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent zu verzeichnen. Importe aus den USA erfolgten in Höhe von 8,4 Milliarden Euro. Die Exporte in die Volksrepublik China betrugen 7,0 Milliarden Euro, die Importe von dort 13,9 Milliarden. Exporte nach Großbritannien lagen bei 6,3 Milliarden, die Importe von dort bei 3 Milliarden. Kaum mehr wahrnehmbar als Handelspartner ist die Russische Föderation mit Exporten in Höhe von 0,6 Milliarden und Importen von 0,1 Milliarden.

Mehr zum Thema - Koalitionsausschuss verspricht Tempo bei Reformen – Entlastungspaket bis zum Sommer


de.rt.com/inland/247043-indust…

"Wir haben importierten Antisemitismus" – Kanzler Merz mit ungewohnten Tönen im US-Fernsehen


Der CDU-Politiker Friedrich Merz hält sich im Rahmen seiner ersten US-Visite als deutscher Bundeskanzler derzeit in den USA auf. Nach seinem Gespräch mit dem US-Präsidenten im Oval Office war Merz zu Gast im US-Fernsehen. In einem knapp neunminütigen Interview mit Sender Fox News fand der Kanzler eine für deutsche Zuseher ungewohnte Erklärung für den Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland: die Migration. Zugleich widersprach Merz den Äußerungen von US-Vizepräsident J.D. Vance in Bezug auf die Meinungsfreiheit in Deutschland.

Im Zusammenhang mit den neuen US-Steuergesetzen kam in dem Interview auch der Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär und früheren Trump-Berater Elon Musk zur Sprache. Der Kanzler sagte, dies sei eine "innenpolitische Debatte" der USA, die er nicht weiter kommentieren möchte. Die von Trump eingeforderten Zölle würden jedoch "unsere Wirtschaft bedrohen". Daher müssten zeitnah Wege für eine gute Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU erarbeitet werden.

Die Moderatorin erklärte den US-Zuschauern anschließend, dass die Partei AfD jüngst vom deutschen Verfassungsschutz "als gesichert rechtsextrem" eingestuft wurde. Elon Musk habe diesbezüglich mit seinen Äußerungen einen "weltweiten Fußabdruck" hinterlassen. In Bezug auf Musks Unterstützung der "rechtsextremistischen" (far-right) AfD im zurückliegenden Bundestagswahlkampf sowie die Äußerungen des US-Vizepräsidenten J.D. Vance über die eingeschränkte Meinungsfreiheit in Deutschland (RT DE berichtete) fragte sie Merz nach dessen Einschätzung. Dieser erklärte:

"Deutschland ist eine erwachsene Demokratie. … Wir sind eine stabile Demokratie. Wir haben freie Rede, jeder kann für das Parlament kandidieren, also brauchen wir keine Belehrungen von außen. Wir machen unsere eigenen Sachen."

Die Moderatorin konfrontierte Merz daraufhin mit einem X-Beitrag des US-AuĂźenministers Marco Rubio von Anfang Mai, in dem dieser geschrieben hatte:

"Deutschland hat seiner Spionagebehörde gerade neue Befugnisse zur Überwachung der Opposition erteilt. Das ist keine Demokratie – das ist verkappte Tyrannei."

Merz erläuterte, dass diese Einschätzung bei seinem Gespräch im Oval Office nicht weiter thematisiert wurde. Die Moderatorin lenkte dann das Gespräch auf das Thema "Antisemitismus". Dieser stelle ein großes Problem sowohl für die USA als auch für Deutschland dar. Die ARD-Tagesschau titelte am selben Tag zu dem Thema:

"Zahl antisemitischer Vorfälle erneut stark gestiegen. Die Zahl antisemitisch motivierter Vorfälle in Deutschland ist 2024 erneut drastisch gestiegen. Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) dokumentierte im vergangenen Jahr 8.627 Vorfälle – ein Anstieg um fast 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr."

Merz erklärte den US-Zuschauern, dass diese Tatsache "für unser Land eine schreckliche Herausforderung" sei, um anschließend zu versichern:

"Wir tun alles, was wir können, um diese Zahlen zu senken. Wir gehen gegen diejenigen vor, die gegen das Gesetz verstoßen. Und offen gesagt, haben wir eine Art importierten Antisemitismus mit der großen Zahl von Migranten in den letzten zehn Jahren, und wir müssen das angehen und dieses Problem lösen."

Merz ging nicht näher darauf ein, dass seine Parteikollegin und Ex-Kanzlerin Angela Merkel in Verbindung mit der von ihr eingeforderten und durchgesetzten Asylpolitik im "Kabinett Merkel III" wesentliche Verantwortung für diese Entwicklung trägt. Er wollte jedoch "eindeutig erwähnt" wissen, dass sich die deutsche Bundesregierung "und ein Großteil des Parlaments strikt gegen jede Form von Antisemitismus" und "gegen diese Menschen" stellen würden. Merz wörtlich:

"Wir werden alles unternehmen, um diese Zahlen wieder zu senken."

Die Moderatorin fügte hinzu, dass sowohl Deutschland als auch die USA ein Problem mit "illegaler Immigration" haben und wollte wissen, ob der Bundeskanzler dem US-Präsidenten "irgendeinen Rat" geben könnte. Merz antwortete:

"Nein, und wenn ich einen hätte, würde ich das nicht öffentlich tun. Aber wir haben unsere eigenen Herausforderungen mit anderen Ländern und wir ändern gerade die Migrationspolitik."

Durch entsprechende Gesetzesänderungen würde vonseiten der Politik versucht, die "sehr hohen Zahlen an illegaler Einwanderung" in den Griff zu bekommen". Die Bundespolitik sehe sich daher "auf dem Weg zum Erfolg", schloss Merz.

Mehr zum Thema - Merz bei Trump: Die US-Presse war interessierter an Xi und Musk


de.rt.com/inland/247006-wir-ha…

Russland bietet Elon Musk Asyl


Der Ton zwischen Donald Trump und Elon Musk ist endgültig eskaliert. Nach wechselseitigen Beschimpfungen – von "verrückt" bis "Lügner" – wirkt das Verhältnis zwischen dem Präsidenten und dem Tech-Milliardär zerrüttet. Während Trump mit der Streichung milliardenschwerer Subventionen droht, denkt Musk laut über die Gründung einer neuen Partei nach. Inmitten dieses inneramerikanischen Machtkonflikts tritt Russland auf den Plan – mit einem politischen Asylangebot für Elon Musk.

Der Vorschlag klingt wie ein geopolitisches Theaterstück mit einem schillernden Protagonisten: Russland könne sich vorstellen, Elon Musk politisches Asyl zu gewähren.

Dies erklärte Dmitrij Nowikow, stellvertretender Vorsitzender des russischen Duma-Ausschusses für internationale Angelegenheiten, gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur TASS. Der Schritt sei rechtlich möglich – aber praktisch kaum nötig, so der Abgeordnete. Der Unternehmer stehe derzeit nicht unter Verfolgung, die ein Asylgesuch erforderlich mache. Doch die Aussage ist weit mehr als ein beiläufiger Kommentar: Sie ist ein politisches Signal, bewusst gesetzt in einem Klima wachsender ideologischer Konfrontation.

Dass Moskau ausgerechnet Elon Musk einen solchen Schutzstatus anbietet, überrascht nicht. Der milliardenschwere Unternehmer ist längst mehr als nur Firmenchef von Tesla, SpaceX oder X (ehemals Twitter). Er ist zum Meinungsführer geworden, zum global sichtbaren Kritiker westlicher Narrative – mal zur US-Ukraine-Politik, mal zur Meinungsfreiheit in sozialen Netzwerken.

The State Duma has offered @ElonMusk political asylum in Russia, should he need it. pic.twitter.com/fMMQhfKnG6
— Vladcoin (@runews) June 6, 2025

Für Russland kommt Elon Musk als Projektionsfläche zur rechten Zeit: Das implizite Narrativ lautet, der Westen unterdrückt zunehmend abweichende Meinungen – während Russland sich als verlässlicher Schutzraum für kritische Geister präsentiert. Wie im Fall Edward Snowden wird damit das Bild eines Staates gepflegt, der unbequeme Wahrheiten nicht zum Schweigen bringt, sondern ihnen Zuflucht gewährt.

Noch vor wenigen Jahren galt Musk als Favorit konservativer Kreise. Seine Kritik an Corona-Maßnahmen, seine Übernahme von Twitter (heute X) und sein Eintreten für "freie Meinungsäußerung" machten ihn zu einem Darling der Rechten – inklusive Trump.

Doch das BĂĽndnis war brĂĽchig.

Musk konterte auf seiner Plattform mit dem Vorwurf, Trump sei nicht nur politisch dysfunktional, sondern auch in seinem persönlichen Verhalten untragbar. Die beidseitige Eskalation zeigt, dass der Kampf um Deutungshoheit in den USA längst auch innerhalb der konservativen Lager tobt – zwischen alten Machtstrukturen und digitalen Populisten mit globaler Reichweite.

Bislang gab es aus dem Umfeld Musks keine Reaktion auf die russische Einladung.

Mehr zum Thema - Epstein-Opfer Virginia Giuffre stirbt durch Selbstmord


de.rt.com/international/247021…

USA verhängen Sanktionen gegen Richter des Internationalen Strafgerichtshofs


Die Vereinigten Staaten haben gegen vier Richter des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) wegen "unrechtmäßiger und unbegründeter Handlungen" gegen die USA und Israel Sanktionen angekündigt.

Die Gerichtsbarkeit des IStGH wird derzeit von 123 Ländern anerkannt. Zu den Nichtunterzeichnern gehören die USA, Russland, China und Israel. Der Gerichtshof verfügt nicht über eigene Polizeikräfte und ist bei der Inhaftierung und Überstellung von Verdächtigen auf die Mitwirkung der Mitgliedsstaaten angewiesen. Im Februar hat die US-Regierung den IStGH und seinen obersten Ankläger, Karim Khan, für die Ausstellung von Haftbefehlen gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant sanktioniert.

Am Donnerstag erklärte US-Außenminister Marco Rubio, die neuen Sanktionen beträfen die Richter Solomy Balungi Bossa aus Uganda, Luz del Carmen Ibáñez Carranza aus Peru, Reine Adelaide Sophie Alapini-Gansou aus Benin und Beti Hohler aus Slowenien. Sie würden aufgrund ihrer "unrechtmäßigen und grundlosen Aktionen gegen Amerika und unseren engen Verbündeten Israel" sanktioniert.

Rubio beschuldigte den IStGH zudem, dass er "politisiert" sei. Der Internationale Strafgerichtshof würde sich unrechtmäßig anmaßen, Ermittlungen gegen Staatsangehörige der USA und gegen Washingtons Verbündete durchzuführen und diese strafrechtlich zu verfolgen. Dabei handele es sich um "eine gefährliche Machtanmaßung und einen Machtmissbrauch".

Der Erklärung zufolge werden die vier Richter im Rahmen der Executive Order 14203 sanktioniert. Demnach wird für sie der Zugang zum US-Finanzsystem und zu internationalen Transaktionen eingeschränkt.

Im November 2024 erließ der IStGH Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant wegen mutmaßlicher schwerer Gräueltaten im Gazastreifen. Unter anderem wurde ihnen vorgeworfen, als Reaktion auf einen tödlichen Überfall der militanten palästinensischen Gruppe Hamas im Jahr 2023 Hunger als Methode der Kriegsführung eingesetzt zu haben.

Israel berief sich darauf, dass das Gericht für israelische Staatsbürger nicht zuständig sei, da Tel Aviv das Römische Statut nicht unterzeichnet habe. Israels UN-Botschafter Danny Danon hatte den IStGH schon damals beschuldigt, "als politisches Werkzeug im Dienste der Feinde Israels" zu agieren.

Im vergangenen Monat ließ sich der Chefankläger Internationalen Strafgerichts, Karim Khan, infolge einer UN-Untersuchung zu Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens beurlauben.

Mehr zum Thema - Der sanfte Tod der internationalen Strafgerichtsbarkeit


de.rt.com/international/247010…

VIDEOS: Ukraine meldet schwere russische Angriffe in der Nacht


Laut ukrainischen Angaben hat Moskau in der Nacht mehrere Wellen von Raketen- und Drohnenangriffen auf Kiew und andere Städte im Land durchgeführt. Das russische Verteidigungsministerium hat sich dazu noch nicht geäußert.

Am frühen Freitagmorgen wurden mehrere Explosionen in mehreren Bezirken von Kiew und seinen Vororten gemeldet. Der Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, die ukrainische Luftabwehr habe ankommende Raketen und Drohnen abgewehrt. Klitschko sagte zunächst, dass Trümmer nur auf das Gebiet von unbewohnten Gebäuden gefallen seien. Später erklärte er, dass mindestens vier Menschen getötet und 20 verletzt worden seien.

Aufnahmen, die angeblich von einer Überwachungskamera in der Region Kiew gemacht wurden, zeigten offenbar den Moment, in dem ein von den USA geliefertes Patriot-Luftabwehrsystem versuchte, eine ankommende Rakete mit vier Abfangraketen zu bekämpfen, bevor es offenbar getroffen wurde.

🇷🇺 New footage from Kiev shows U.S.-supplied Patriot PAC-2 and PAC-3 systems launching interceptors amid a Russian Iskander missile strike.Multiple impacts visibly captured on camera despite defensive launches. pic.twitter.com/cxivXJbzpC
— DD Geopolitics (@DD_Geopolitics) June 6, 2025

Auch in den westlichen Regionen Ternopol und Lwow, in der westukrainischen Stadt Lutsk, in Krementschug in der Zentralukraine und anderswo im Land wurden Explosionen gemeldet.

Mehrere unscharfe Videos, die in den ukrainischen sozialen Medien verbreitet wurden, scheinen die Folgen der Angriffe zu zeigen, aber die genauen Orte und die angegriffenen Einrichtungen waren schwer zu verifizieren.

Das russische Verteidigungsministerium hat sich noch nicht zu dem Vorfall geäußert. Moskau führt regelmäßig Drohnen- und Raketenangriffe auf ukrainische Militäreinrichtungen durch, wobei es betont, dass seine Operationen nicht auf zivile Einrichtungen abzielen – und Kiew beschuldigt, seine Luftabwehr in dicht besiedelten Gebieten zu platzieren.

Am Sonntag griffen ukrainische Drohnen in einem koordinierten Angriff mehrere russische Luftwaffenstützpunkte an, die auf atomar bestückte Langstreckenbomber abzielten. Moskau teilte mit, dass die meisten Drohnenangriffe abgefangen wurden, ohne jedoch irreparable Verluste zu bestätigen oder eine unmittelbare militärische Antwort zu geben.

Kiew hat am Wochenende auch mehrere zivile Einrichtungen durch Sabotageakte an Bahnlinien angegriffen, darunter die Sprengung einer Zugbrücke. Dabei wurden mindestens sieben Menschen getötet und über 120 verletzt, was Moskau als terroristische Akte bezeichnet.

Der russische Präsident Wladimir Putin teilte seinem US-amerikanischen Amtskollegen Donald Trump am Mittwoch in einem Telefongespräch mit, dass Moskau auf den Angriff auf die nukleare Abschreckungsfähigkeit des Landes "reagieren muss". Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, die Vergeltung werde erfolgen, "wann und wie unser Militär es für angemessen hält".

Mehr zum Thema - Peskow: Moskau wird auf die Flugplatzattacken so reagieren, wie es das Militär für angemessen hält


de.rt.com/europa/247009-videos…

Elon Musk attackiert US-Präsident Donald Trump zum Thema Epstein-Files


Die über Monate öffentlich präsentierte enge Zusammenarbeit und medial vorgeführte Freundschaft zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär und Regierungsberater Elon Musk ist final pulverisiert. Ausgehend von der politischen Initiative des Präsidenten, die Regierungszuschüsse für E-Autos zu beenden und einschneidenden Steuererhöhungsplänen, kontert Tesla-Chef Elon Musk mit einem mehr als pikanten X-Beitrag. Der exzentrische Milliardär behauptet, dass seit Jahren bestehende Gerücht bestätigen zu können: "Donald Trump steht in den Epstein-Akten". Dies sei der einzige Grund, warum die vollständigen Papiere der Öffentlichkeit noch nicht zur Verfügung stünden.

Der eskalierende Streit entwickelte sich dynamisierend, nachdem Musk, der CEO von Tesla und SpaceX und Eigentümer von X, vor kurzem von der Leitung des "Department of Government Efficiency (DOGE)" zurücktrat. Die Regierungsorganisation, die von Trump zu Beginn seiner zweiten Amtszeit neu geschaffen wurde, hatte die Aufgabe, weitreichende Ausgabenkürzungen auf Bundesebene umzusetzen. Musk erklärte seinen Rücktritt damit, dass er sich wieder auf seine geschäftlichen Unternehmungen konzentrieren wolle.

Parallel verkündete der US-Präsident seine neue Anordnung hinsichtlich einer spürbaren Steuererhöhung. Der Tech-Mogul kritisierte die Gesetzgebung umgehend scharf, die medial seitens Trump als "Big Beautiful Bill" verkauft wurde, da sie eindeutig die Staatsverschuldung erhöhen wird und damit den Zielen der DOGE zuwiderläuft. In einer Erklärung vor Reportern am Donnerstag im Oval Office teilte Trump mit, dass Musk – von dem er behauptete, er wisse "alles über den Gesetzesentwurf" – plötzlich ein Problem damit hatte, "als er herausfand, dass wir das EV-Mandat kürzen müssen, denn das sind Milliarden und Abermilliarden von Dollar...". Trump weiter wörtlich:

"Und wenn Sie die Aussagen über mich gesehen haben (…) Ich bin sehr enttäuscht von Elon. Ich habe Elon sehr geholfen."

Am Vortag präsentierte der Tech-Milliardär zum Thema auf X seinen typischen Musk-Humor, dies über einen abgewandelten Titel eines Quentin-Tarantino-Films "Kill Bill".

pic.twitter.com/b15EQ9l0nD
— Elon Musk (@elonmusk) June 4, 2025

Beim gestrigen Termin mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz baute sich die finale Eskalation auf. Etwa 10 Minuten nach seinem bilateralen Treffen mit Merz im Oval Office wurde Trump seitens der US-Presse auf Elon Musk und seine scharfe Kritik an der angekündigten Agenda in dieser Woche direkt angesprochen. Der Präsident erklärte laut CNN:

"Er hat nichts Schlechtes ĂĽber mich gesagt. Mir ist es lieber, er kritisiert mich als den Gesetzentwurf."

Musk reagierte, dies im Rahmen eines X-Beitrags am Nachmittag kurz nach 15 Uhr. Wörtlich heißt es in der Provokation:

"Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen: Donald Trump ist in den Epstein-Akten. Das ist der wahre Grund, warum sie nicht öffentlich gemacht wurden."

Time to drop the really big bomb:@realDonaldTrump is in the Epstein files. That is the real reason they have not been made public.Have a nice day, DJT!
— Elon Musk (@elonmusk) June 5, 2025

Die "Sensation", ist dabei nicht die Behauptung, dass der heutige US-Präsident in den sogenannten "Files" erwähnt wird, denn die Tatsache, dass Trump und der Sexualverbrecher Epstein mehr als engen Kontakt pflegten, ist seit Jahren bekannt. Auch daran erinnerte Musk im Rahmen eines X-Beitrags, versehen mit einem Emoji:

🤨 t.co/DTdfJWydLS
— Elon Musk (@elonmusk) June 5, 2025

Als die eigentliche "Bombe" könnte die Aussage wahrgenommen werden, dass die Erwähnung Trumps in den Unterlagen "der wahre Grund ist, warum sie nicht öffentlich gemacht wurden". In seinem X-Beitrag ergänzte Musk süffisant drohend:

"Einen schönen Tag, DJT! [Donald J Trump] Merken Sie [die X-Leser] sich diesen Beitrag für die Zukunft. Die Wahrheit wird ans Licht kommen."

Trump hatte im Verlauf des Wahlkampfes sowie auch nach Beginn seiner Amtszeit immer wieder zugesagt, das Epstein-Material komplett freizugeben. Im Februar kündigte dann die Generalstaatsanwältin Pam Bondi die Freigabe der "ersten Phase" der Dokumente an. Die für die Öffentlichkeit wirklich interessanten Unterlagen, darunter Flugprotokolle, Kundennamen und Kontaktlisten, sind jedoch erneut unter Verschluss geblieben, was umgehend zu erneuten gesellschaftlichen Spekulationen führte, welche US- und internationale Prominenz darin verwickelt und weiter geschützt werden könnte. Dabei fiel auch erneut der Name des amtierenden US-Präsidenten.

Jeffrey Epstein, ein geförderter Finanzier und Millionär mit engen Verbindungen zu politischen und wirtschaftlichen US-Eliten, wurde im Juli 2019 unter dem Vorwurf des Sexhandels verhaftet. Er starb im darauffolgenden Monat in einem New Yorker Gefängnis, was offiziell als Selbstmord gewertet wurde, obwohl sein Tod umgehend für kontroverse Diskussionen und Mutmaßungen sorgte, dies unter dem bekannten Satz: "Epstein didn’t kill himself" (Epstein hat sich nicht selber umgebracht).

Der attackierte US-Präsident und Mitarbeiter der Administration haben unmittelbar auf Musks Provokation reagiert. Trump erklärte gegenüber Reportern, er sei "sehr enttäuscht" von Musk, dem er laut eigener Aussage "sehr geholfen" habe. Dies auch bezogen auf die aggressive Kritik des Tech-Milliardärs an der jüngsten Gesetzgebung. Trump schrieb auf Truth Social als einzigen Kommentar zum Bruch mit Musk:

"Es macht mir nichts aus, dass Elon sich gegen mich wendet, aber das hätte er schon vor Monaten tun sollen. Dies ist einer der großartigsten Gesetzesentwürfe, die dem Kongress je vorgelegt wurden (…)

truthsocial.com/@realDonaldTru…

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, bezeichnete die Behauptungen von Musk in einer Erklärung gegenüber CNN am Donnerstagabend als eine "unglückliche Episode". Leavitt erklärte demnach:

Dies ist eine unglückliche Episode von Elon, der mit dem 'One Big Beautiful Bill' unglücklich ist, weil es nicht die von ihm gewünschten Maßnahmen enthält. Der Präsident konzentriert sich darauf, dieses historische Gesetz zu verabschieden und unser Land wieder großzumachen."

Musk wiederum erklärte in einem separaten Posting am gestrigen Tag, er werfe dem US-Präsidenten eine "Undankbarkeit" vor. Weiter heißt es:

"Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren, die Demokraten würden das Repräsentantenhaus kontrollieren und die Republikaner hätten 51 zu 49 Stimmen im Senat."

In einem weiteren X-Beitrag unterstellt er Trump, dass er hinsichtlich seiner Person und Gesprächen lüge.

Such an obvious lie. So sad. t.co/sOu9vqMVfX
— Elon Musk (@elonmusk) June 5, 2025

Musk hat laut US-Medien dabei nicht weiter erläutert, wie er Zugang zu den nicht freigegebenen Akten über den Sexualverbrecher Jeffrey Epstein erhalten haben soll. Zudem hat er "keine glaubwürdigen Beweise" dafür vorgelegt, "woher seine Informationen stammen".

Mehr zum Thema - Epstein-Opfer Virginia Giuffre stirbt durch Selbstmord


de.rt.com/nordamerika/246999-e…

USA lehnen Luftunterstützung für europäische "Sicherungstruppe" in Nachkriegs-Ukraine ab


Von Rainer Rupp

Die britisch-französische Initiative, eine "Koalition der Willigen" zu bilden, um nach einem Waffenstillstand eine Sicherungs- und Unterstützungstruppe auf Dauer in die Westukraine zu verlegen, um Russland entgegenzutreten und von diesen Basen aus die Ukraine weiter mit Waffen und militärischen Ausbildungseinheiten zu unterstützen, ist auf ein wahrscheinlich unüberwindbar großes Hindernis gestoßen, wenn der Bericht stimmt, den Bloomberg am Mittwoch in die Welt posaunt hat. Demnach haben die USA den anglofranzösischen Plan strikt abgelehnt, mit ihrer Luftwaffe und anderen US-Luftverteidigungssystemen die Expeditionstruppe der "Koalition der Willigen" in der Westukraine gegen die russischen Raketen und Luftangriffe zu schützen, die Moskau für einen solchen Fall angekündigt hatte.

Der britische Premierminister Keir Starmer hatte im Februar betont, dass US-gestützte Luftverteidigungssysteme angeblich entscheidend für jegliche dauerhaften Regelungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine seien. Starmer hatte damals erklärt: "Es muss eine US-Sicherheitsgarantie geben. Das ist der einzige Weg, um Russland effektiv davon abzuhalten, die Ukraine erneut anzugreifen." Tatsächlich schienen die Anführer der "Koalition der Willigen" trotz aller negativen Signale Donald Trumps weiterhin fest mit der Unterstützung der Expeditionstruppe durch die US-Luftwaffe zu rechnen.

Nachdem bereits viele zig Milliarden Dollar und Euro aus westlichen Ländern in die Aufrechterhaltung der ukrainischen Militär- und zivilen Infrastruktur geflossen waren, forderten Starmer und Macron von Präsident Trump immer aufdringlicher Zusagen für die zukünftige Luftunterstützung sowie Grenzüberwachung und Geheimdienstinformationen. Zudem streben die beiden, unterstützt von deutschen Möchtegern-EU-Führer Friedrich Merz eine starke, dauerhafte Sicherheitsarchitektur unter US-Führung entlang der neuen (?) Grenze zu Russland an.

Doch Präsident Trump hat wiederholt gewarnt, dass NATO-Länder, die ihren finanziellen Anteil nicht leisten, keinen Schutz erhalten. Dies geschieht vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis europäischer Führer und einiger US-Politiker, dass sowohl die USA als auch der Zusammenhalt der transatlantischen Allianz schwächer werden und das kollektive Verteidigungsprinzip gemäß Artikel 5 der NATO gefährdet ist. Diese Wahrnehmung ist nicht unbegründet, entsteht sie doch vor dem Hintergrund des Verlustes der militärischen Überlegenheit der USA gegenüber Russland, was eine Zentrale Erkenntnisse einer jüngst veröffentlichten, neuen RAND-Studie ist (RT DE berichtete).

Fazit der RAND-Studie ist ein dringender Appell an Washington, in der sich schnell verändernden globalen Landschaft die bisherige US-Verteidigungsstrategie zu überdenken. Das dürfte erklären, weshalb selbst US-Kriegstreiber zögern, das Risiko einzugehen, ihre Luftwaffe in der Westukraine für europäische Luftnummern zu verheizen. Denn damit würde der Nimbus der unbesiegbaren US Air Force zerstört, was unabsehbaren Schaden für die Profite aus den florierenden Exporten der US-Rüstungsindustrie zur Folge hätte.

Statt Luftunterstützung für die europäische "Sicherungstruppe" in der Nachkriegs-Ukraine zu diskutieren, schienen die USA den Gipfel in Brüssel lieber dafür zu nutzen, von der EU noch mehr Rüstungsausgaben für Waffenkäufe in den USA zu fordern. Schon während seiner ersten Amtszeit hatte Trump die Europäer als "Nassauer", bzw. als militärische Trittbrettfahrer bezeichnet, die sich in ihren eigenen Ländern hohe Sozialstandards auf dem Rücken der USA leisten, die mit ihren (relativ und absolut) viel größeren Militärausgaben für die Sicherheit aller NATO-Mitglieder sorgen. Diese NATO-Länder hatte Trump schon damals scharf kritisiert, weil viele nicht einmal das damalige Ziel von zwei Prozent des BIP für Verteidigungsausgaben erreichten, während die USA seit Langem eine unverhältnismäßig große Last getragen hätten.

Am Mittwoch, also einen Tag vor dem NATO-Gipfel, erkannte der US-Botschafter bei der NATO Matthew Whitaker bei einer Pressekonferenz in Brüssel die in Europa inzwischen gemachten Bemühungen für höhere Rüstungsausgaben mit lobenden Worten an. Er sagte:

"Wir schätzen die Arbeit, die unsere Verbündeten, insbesondere Frankreich, das Vereinigte Königreich, Deutschland und die andere, geleistet haben, um die 'Koalition der Willigen' aufzubauen. (…) Wir zählen darauf, dass alle unsere europäischen Verbündeten weiterhin eine führende Rolle übernehmen, indem sie militärische Ressourcen bereitstellen und das politische Kapital einbringen, um Sicherheitsgarantien Wirklichkeit werden zu lassen."

Einen Tag zuvor, am Dienstag, hatte das Parlament in den Niederlanden einen Vorschlag zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent des BIP – ein Schlüsselfaktor für die militärischen Fähigkeitsziele der NATO – in einer unverbindlichen Resolution abgelehnt. Auch wenn dies derzeit keine rechtliche Verbindlichkeit hat, zeigt es deutlich die Meinung des Parlaments und verschärft die Spannungen innerhalb der NATO, während das Weiße Haus unter Trump Druck in die Gegenrichtung macht.

Laut einem weiteren Bloomberg-Bericht vom Dienstag fordert die NATO die europäischen Mitgliedstaaten auf, ihre bodengestützten Luftverteidigungskapazitäten um das Fünffache zu erweitern und eine entscheidende Lücke angesichts der Bedrohung durch russische Aggression zu schließen. Unausgesprochen ist im Bloomberg-Artikel das "kleine" Detail, dass es in ganz Europa keine industriellen Kapazitäten für eine derart massive Ausweitung der Beschaffung von Luftverteidigungssystemen gibt, weshalb der Löwenanteil der dafür bereitgestellten Gelder in die USA gehen wird und dort die Außenhandelsbilanz gegenüber der EU verbessern wird.

Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die USA unter der Trump-Administration nicht länger als führende Kraft der NATO in Europa auftreten wollen, insbesondere wenn europäische Länder ihren finanziellen Beitrag nicht erhöhen. Dennoch, so heißt es im Bloomberg-Artikel vom Mittwoch, arbeiteten Großbritannien und Frankreich weiter an ihrem Plan, dass "eine alliierte Truppe die Sicherheit des ukrainischen Luftraums und der Küstenlinie des Landes gewährleisten soll, indem europäische Truppen abseits der Grenze zu Russland an kritischen Häfen und Infrastrukturen stationiert werden. Zugleich sollen die Lieferungen militärischer Ausrüstung an die Ukraine aufrecht gehalten werden". Aber all dies sei abhängig von einer Friedensregelung, die EU-Beamte für zunehmend unwahrscheinlich halten", so Bloomberg, das ergänzt: "Ein weiteres großes Problem ist, dass Moskau bereits klargestellt hat, dass es NATO-Truppen direkt in der Ukraine niemals akzeptieren wird."

Am Donnerstagmorgen, unmittelbar vor Beginn des Gipfels, hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte, Ex-Ministerpräsident der Niederlande, als Erstes daran erinnert, dass nun von den Europäern erwartet wird, dass sie den Anteil ihrer Militärausgaben auf fünf Prozent des BIP erhöhen. Dann sagte er:

"Ich bin stolz, hier an der Seite unserer Verbündeten zu stehen, aber unsere Botschaft bleibt klar: Abschreckung und Frieden durch Stärke. Es darf jedoch keine (europäische) Abhängigkeit von den USA geben. In einer Welt mit vielen Bedrohungen, in der die USA bereit sind, diese anzugehen, waren wir kürzlich im Indopazifik und haben dort klar über diese Bedrohungen gesprochen. Wir sind bereit, uns zu engagieren, aber wir brauchen auch unsere Verbündeten, die an unserer Seite stehen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung."

Es ist interessant zu sehen, wie die EU-Kriegstreiber von den US-Rüstungsverkäufern an die Wand gespielt werden.

Mehr zum Thema - Europäische Traumtänze: Wie geht "Kriegstüchtigkeit" ohne USA?


de.rt.com/meinung/246986-usa-l…

Regierungen ohne Volk: Westeuropa driftet in den Autoritarismus


Von Gert Ewen Ungar

Polens Ministerpräsident Donald Tusk will angesichts des Wahlerfolgs seines politischen Gegners Karol Nawrocki bei den Präsidentschaftswahlen die Vertrauensfrage stellen. Geert Wilders lässt in den Niederlanden die Regierung platzen, weil er seinen migrationskritischen Kurs in der jetzigen Koalition nicht umsetzen kann. Damit geraten zwei weitere Länder der EU in turbulentes politisches Fahrwasser. Dass in Deutschland stabile Verhältnisse herrschen, ist eher Wunschtraum als Wirklichkeit. Bundeskanzler Friedrich Merz hat in der deutschen Bevölkerung ebenso wenig Rückhalt wie Emmanuel Macron in der französischen oder Keir Starmer bei den Briten. Merz erklärt das Wohl anderer Staaten zur Staatsräson und verspricht den Menschen dort bedingungslose Solidarität, den Deutschen verspricht er dagegen harte Einschnitte. Das wirkt einerseits wenig vertrauenerweckend, ist aber andererseits symptomatisch für den Zustand der westeuropäischen Demokratien. Es geht nicht mehr um Land und Leute, sondern um irgendetwas ganz anderes. Die Politik ist sich selbst entrückt.

Die Staaten der EU und die EU selbst setzen gegen den in Wahlen erklärten Willen der Bevölkerung eine Politik fort, die in der Bevölkerung keinen Rückhalt hat, schnüren vor Wahlen Gesetzespakete, die den eingeschlagenen Kurs für die Zeit nach den Wahlen festzurren sollen, sie brechen Wahlversprechen im ganz großen Stil, kurz, sie verkehren die Grundidee der Demokratie in ihr Gegenteil und führen sie so ad absurdum. Diese Grundidee lautet, dass der Wille des Volkes maßgeblichen Einfluss auf die Politik hat. In den Kernländern Westeuropas ist das klar erkennbar immer weniger der Fall. Den Regierungen sind der Wille und das Wohl des eigenen Volkes vollkommen schnurz, um es mal angemessen flapsig auszudrücken.

Wahlen werden als reines Ritual abgehalten. Der Wählerwille wird als Störung empfunden und soll aus dem politischen Prozess rausgehalten werden. Dass immer mehr Menschen das Gefühl haben, Deutschland und die EU würden in eine Art Diktatur abdriften, liegt daher schlicht und ergreifend daran, weil es so ist.

Die Bürger sind mit ihrem Gefühl auch nicht ganz allein. Vor allem die Führungskompetenzen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werden auch von Vertretern des politischen Establishments kritisiert. Am 4. Juni veröffentlichte die Zeitschrift Politico ein Interview mit dem ehemaligen französischen Premierminister Michel Barnier, der vor einem Abrutschen der EU ins Autoritäre warnt. Der ehemalige EU-Kommissar Thierry Breton war bereits im vergangenen Herbst nach einem Zerwürfnis mit von der Leyen zurückgetreten. Er hatte der Kommissionspräsidentin eine "fragwürdige Regierungsführung" vorgeworfen. Dabei war der Franzose eigentlich auf Linie. Er ist maßgeblich für die repressive Digitalgesetzgebung der EU verantwortlich, mit der einer Zensur des Internets Tür und Tor geöffnet wurde.

Vor einem Abdriften der EU ins Autoritäre warnen auch immer mehr Politiker in den EU-Staaten, neben Viktor Orbán und Robert Fico auch die Opposition in Rumänien und Polen. Geframt werden sie in der Regel als rechts und nationalistisch, weil die EU sich selbst als linksliberales Friedensprojekt vermarktet. Schon allein das zeigt, wie verschroben die Selbstwahrnehmung inzwischen ist.

Von der Leyen steht dabei als Personalie für ein System der institutionalisierten Vetternwirtschaft und Korruption in Westeuropa. Versager im Amt werden nicht ins Abseits gestellt, wo sie keinen weiteren Schaden anrichten können, sondern wegbefördert. Von der Leyen ist das Paradebeispiel einer Versagerin im Amt. Sie hat keinerlei Erfolge vorzuweisen, ihre politische Karriere ist gespickt mit Skandalen – und nach jedem Skandal fiel sie die Karriereleiter ein paar Stufen hinauf. Sie hat es trotz des Fehlens jeglicher Qualifikation auf den höchsten Posten geschafft, den die EU zu bieten hat. Der Fehler liegt im System.

Von der Leyens politische Strategie ist es, am einmal eingeschlagenen Kurs mit aller Kraft festzuhalten. Bloß nicht reflektieren, bloß nicht analysieren, bloß nicht korrigieren. Sie ist zur politischen Vision ebenso unfähig, wie sie nicht in der Lage ist, die Folgen ihrer Politik für die EU und ihre Bürger angemessen abzuwägen.

Von der Leyen hat sich abgeschottet und mit Speichellecker und Ja-Sagern umgeben. Fachliche Qualität hat bei der Zusammensetzung der aktuellen Kommission kaum eine Rolle gespielt. Bestes Beispiel: die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. Ihr Markenzeichen ist das völlige Fehlen jeglichen Talents zur Diplomatie. Dennoch bekam sie den Posten der europäischen Chefdiplomatin. Sie bekam sogar genau deshalb, weil sie dafür völlig ungeeignet ist. Sie kläfft in Richtung Russland, mehr kann sie nicht, mehr soll sie auch gar nicht können. Die Zukunft gestaltet man mit solchen Personalien natürlich nicht.

Dieses System aus Abschottung, fehlender Kompetenz und Ignoranz macht die EU instabil, denn es verhindert adäquate Reaktionen. Als von der Leyen in den Landesfarben der Ukraine gekleidet verkündete, Russland sei aufgrund der Sanktionen in Schwierigkeiten und müsse Halbleiter aus Waschmaschinen und Kühlschränken ausbauen, um militärisches Gerät zu reparieren, war das von einer Komik mit sehr tragischem Beigeschmack, denn von der Leyen glaubt den Unsinn selbst, den sie erzählt.

Sie glaubt ihn vermutlich sogar heute noch. Weil die Fähigkeit zur Analyse und zur Fehlerkorrektur fehlt, wird jetzt das 18. Sanktionspaket ausgearbeitet. Weil der Öpreisdeckel nicht funktionierte, wird er jetzt abgesenkt, weil der russische Markt nicht zusammenbrach, wird jetzt auch noch der letzte Kleinkram sanktioniert. Mit den Begriffen der Rationalität und Vernunft ist das Handeln der EU längst nicht mehr zu erklären. Es ist Wahnsinn im pathologischen Sinne. Mit dem 18. Sanktionspaket soll das erreicht werden, was die vorausgegangenen 17 Pakete nicht schafften: Russland wirtschaftlich zu ruinieren. Welchen Zweck hatten dann die vorausgegangenen 17 Pakete?

Das, was auf Brüssel zutrifft, gilt natürlich auch für Berlin. Auch dort hält man gegen jede Vernunft und gegen den Willen des Wählers am einmal eingeschlagenen Kurs fest und wiederholt alle historisch gemachten Fehler: Militarisierung und Aufrüstung für den Krieg gegen Russland. Auch dieser Wahnsinn hat Methode.

Aber, und das ist die gute Nachricht, im Gegensatz zu 1914 und 1939 ist die Stimmung in der deutschen Gesellschaft heute eine andere. Während die Regierungen in den westeuropäischen Hauptstädten, in Berlin, Paris, London und Brüssel, sich für einen großen Krieg bereitmachen, haben sie dafür dieses Mal in den eigenen Gesellschaften keinen Rückhalt. Sie werden ohne Volk in den Krieg ziehen müssen. Denn während die politischen Eliten aus den Ereignissen des 20. Jahrhunderts offensichtlich nichts gelernt haben und daher bereit sind, die Fehler wie im wahnhaften Zwang zu wiederholen, hat man in den westeuropäischen Gesellschaften die Lektion des 20. Jahrhunderts sehr wohl verstanden. Jetzt braucht es nur noch die zu dieser Erkenntnis passenden Regierungen. Daran müssen die westeuropäischen Gesellschaften arbeiten.

Mehr zum Thema – Bloß ein EU-Familienkrach? Michel Barnier beklagt "autoritäre Tendenzen" unter Ursula von der Leyen


de.rt.com/meinung/246959-regie…

Amerika droht der Welt mit dem Allerschlimmsten


Von Wiktorija Nikiforowa

Der Historiker Arnold Toynbee sagte einmal, dass "Zivilisationen nicht ermordet werden – sie begehen Selbstmord". Dieser Prozess erstreckt sich über einen langen Zeitraum – auch wenn man uns immer wieder von verkürzten historischen Zyklen erzählt – und ist für alle mit Unheil verbunden. Das Blut fließt in Strömen, die Zivilisation krampft, kratzt sich am Boden, keucht und schlägt mit dem Schwanz auf den Boden.

Genau das geschieht seit einigen Jahrzehnten mit den USA. Es sieht so aus, als würde das Land in Zeitlupentempo Harakiri begehen. Zunächst wurde über diese Prozesse geschwiegen, und alle, die versuchten, darauf aufmerksam zu machen, wurden als Verschwörungstheoretiker bezeichnet. Aber von Verschwörungstheorie kann hier keine Rede sein. Jetzt ist alles offiziell.

In Foreign Affairs ist gerade ein Artikel des Schöpfers der amerikanischen "Soft-Power"-Theorie, Joseph Nye (es handelt sich um eine Posthum-Veröffentlichung, Nye verstarb vor einem Monat), und des ebenso erfahrenen Neoliberalen und Politologen Robert Keohane erschienen. Diese mächtigen alten Männer betitelten ihren Text "Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts".

Dabei geht es nicht einmal darum, was gesagt wurde, sondern darum, wer es sagte. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang beschäftigten sich diese Autoren mit nichts anderem, als die ganze Welt von der Großartigkeit und Unfehlbarkeit ihres Landes zu überzeugen. Sie schufen diese "Soft Power", indem sie der Weltbevölkerung ständig etwas einbläuten. Und nun ist das Ende Amerikas für sie offenkundig geworden.

Auch wenn Nye und Keohane noch in die "Propagandatrompete" blasen und das altbekannte Mantra vom "reichsten und mächtigsten Land der Welt" wiederholen, warnen sie bereits offen davor, dass all dies über Nacht zusammenbrechen könnte: "Amerika wird geschwächt werden, und die Zerstörung der internationalen Nachkriegsordnung, die […] den Vereinigten Staaten zugutekam, wird sich beschleunigen".

Als hartnäckige Neoliberale machen sie natürlich US-Präsident Donald Trump für den Niedergang der USA verantwortlich. Von außen betrachtet kann man jedoch klar erkennen, dass dieser eher versucht, sich auf seinem Kontinent einzugrenzen und die Überreste des berüchtigten amerikanischen Imperiums zu retten, das tatsächlich vor unseren Augen zerfällt.

Daher bemüht er sich – wo immer möglich – Frieden zu schließen. Trump strebt ernsthaft nach Frieden im Nahen Osten und in der Ukraine, und auch mit Peking führt er Beschwichtigungsgespräche, da er sich bewusst ist, dass die Ressourcen für einen weiteren Krieg dramatisch knapp sind.

Was Amerika jedoch wirklich ruinierte, war der wahnsinnige neoliberale Expansionismus, dessen Verfechter Joseph Nye – möge er in Frieden ruhen – war. In den letzten 25 Jahren waren die USA damit beschäftigt, legitime Regierungen zu stürzen, Aufstände und Staatsstreiche zu organisieren, Bürgerkriege auf der ganzen Welt anzuzetteln, ganz zu schweigen von den endlosen Invasionen anderer Länder. Jugoslawien, Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien – diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

All das glich einem geopolitischen Selbstmord: In den Augen der Welt wurde Washington zu einem gefährlichen Nachbarn mit einer Granate in der Hand, die es durch das Fenster werfen würde, um dann in das Haus einzubrechen und alles zu plündern.

Außerdem handelte es sich um ein sehr kostspieliges Unterfangen – allein Afghanistan kostete den US-Haushalt bis zu zwei Billionen US-Dollar. Um diese Aggression durchzuführen, musste man sich verschulden, wodurch die Staatsverschuldung auf monströse Ausmaße anwuchs und damit auch die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte.

Gleichzeitig wurde Amerika von der Oligarchie deindustrialisiert, indem sie die Produktion nach Asien verlagerte, wodurch die Wirtschaft ihrer Grundlage beraubt wurde. Die Macht des US-Dollars als Reservewährung wurde untergraben – das kam einem wirtschaftlichen Selbstmord gleich.

Gleichzeitig beschloss die an das "Ende der Geschichte" glaubende Elite der US-Demokratischen Partei, die gesamte Menschheit einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Alles wurde aufs Spiel gesetzt: Lasst uns den Menschen etwas einreden, das allen Normen der natürlichen Menschenmoral und des gesunden Menschenverstands widerspricht. Es ging um den Kult um LGBT [diese Bewegung wurde in Russland als extremistisch eingestuft und verboten] und BLM, Euthanasie, Geschlechtsumwandlung, die Armutskultur – sowohl in geistiger als auch in materieller Hinsicht – mit ihrem unvergesslichen Slogan: "Ich habe nichts – und ich bin glücklich".

Dabei schreckten sie nicht vor hohen Kosten zurück, sondern investierten mit voller Kraft in diese Idee und verloren dabei Billionen an entgangenen Gewinnen. Aber die Menschen weltweit weigerten sich hartnäckig, ein dunkelhäutiges Schneewittchen zu akzeptieren. Im Ergebnis brachte sich Amerikas berüchtigte "Soft Power" vor unseren Augen selbst um.

Dieses Hollywood, diese Musik, dieser Stil, der die Herzen von Milliarden Menschen auf der ganzen Welt so begeisterte, gibt es nicht mehr – dies war der kulturelle Selbstmord Amerikas.

Ist dies alles Trump zuzuschreiben? Nein, ganz im Gegenteil: Er versucht gerade, das "Amerika, das wir verloren haben" – also das Land der 1950er-Jahre – wieder zusammenzusetzen. Wird ihm das gelingen? Das ist die große Frage. Die Basis definiert den Überbau, und die Erosion der US-Wirtschaft ist so weit fortgeschritten, dass die Diskussion über einen etwaigen Staatsbankrott im August nicht mehr wie eine typische Polit-Show aussieht – diesmal könnte es ernst werden.

Es geht nicht darum, dass die USA einen schwachen Präsidenten haben. Es geht darum, dass sein Land geschwächt ist. Das macht die Entwicklungen natürlich völlig unvorhersehbar, aber seien wir ehrlich: Russland befindet sich seit etwa 2014 in diesem Chaos, kommt sehr gut damit zurecht und kann daraus seinen eigenen Vorteil ziehen.

Wie unsere chinesischen Kameraden sagen, birgt jede Krise auch eine Chance. In einer Welt ohne amerikanische Hegemonie werden wir weiterhin unsere Feinde bekämpfen, mit unseren Verbündeten freundschaftliche Beziehungen pflegen und uns weiterentwickeln, ohne auf jemanden zurückzublicken.

Wenn die US-Führung ihre verminderten Ressourcen und vagen Perspektiven realistisch einschätzt, werden wir mit den USA zum gegenseitigen Vorteil zusammenarbeiten. Wenn sie jedoch wieder versuchen, sich als Hegemon aufzuspielen, werden wir sie einfach ignorieren und unseren eigenen Weg beschreiten. Schließlich ist es Sache der USA, ob sie mit uns zusammenarbeiten wollen oder nicht.

Ăśbersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 4. Juni 2025 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.

Mehr zum Thema - Das Konzept der Soft Power hat sich ĂĽberholt


de.rt.com/meinung/246908-ameri…

Tucker Carlson: Ex-Fox-Kollege Levin ist ein Lobbyist fĂĽr den Krieg gegen Iran


Tucker Carlson warf dem Fox-News-Moderator Mark Levin am Mittwoch vor, im Weißen Haus "für den Krieg zu lobbyieren", und warnte Präsident Donald Trump, dass ein Angriff auf Iran "das Ende seiner Präsidentschaft bedeuten würde".

"Mark Levin war heute im Weißen Haus und hat für einen Krieg mit Iran Lobby gemacht", schrieb Carlson in einem Beitrag in den sozialen Medien. "Um es klar zu sagen: Levin hat nicht vor, in diesem oder einem anderen Krieg zu kämpfen. Er fordert, dass US-Truppen dies tun."

Mark Levin was at the White House today, lobbying for war with Iran. To be clear, Levin has no plans to fight in this or any other war. He’s demanding that American troops do it. We need to stop Iran from building nuclear weapons, he and likeminded ideologues in Washington are…
— Tucker Carlson (@TuckerCarlson) June 5, 2025

Carlson warnte auch davor, dass ein Krieg mit Iran zum Tod von "Tausenden von US-Amerikanern" führen, die US-Wirtschaft zum Zusammenbruch bringen und die USA in einen Dritten Weltkrieg stürzen könnte. Dabei wies er auf die "umfangreichen" Verbindungen Irans sowohl zu Russland als auch zu China hin.

"Ein Angriff auf Iran könnte sehr leicht zu einem Weltkrieg führen. Wir würden verlieren", schrieb Carlson. "Viele US-Amerikaner würden in einem Krieg mit Iran sterben. Menschen wie Mark Levin scheint das nicht zu interessieren. Für sie ist das irrelevant. Stattdessen bestehen sie darauf, dass Iran jegliche Urananreicherung aufgibt, unabhängig von deren Zweck. Sie wissen ganz genau, dass Iran diese Forderung niemals akzeptieren wird."

Er schloss mit den Worten: "Das Einzige, was Leute wie Mark Levin nicht wollen, ist eine friedliche Lösung für das Iran-Problem – trotz der offensichtlichen Vorteile für die Vereinigten Staaten. Sie verurteilen jeden, der sich für ein Abkommen einsetzt, als Verräter und Fanatiker. Mit ernstem Gesicht erzählen sie uns, dass Steve Witkoff, der aus Long Island stammt, ein heimlicher Handlanger islamischer Monarchien ist. Sie sagen oder tun alles, was nötig ist. Sie kennen keine Grenzen. Das sind beängstigende Menschen. Beten Sie, dass Donald Trump sie ignoriert."

Carlson und Levin waren bereits letzten Monat aneinandergeraten, nachdem Levin behauptet hatte, der Begriff "Neocon" sei "eine abwertende Bezeichnung fĂĽr Juden". Carlson reagierte mit den Worten: "Wir haben den Gipfel der VerrĂĽcktheit erreicht", woraufhin Levin ihn als "kleinen Bastard" bezeichnete.

Mehr zum Thema – Rupp: Neue US-Sanktionen gegen Iran gefährden Nuklearverhandlungen


de.rt.com/international/246935…

Selenskij macht Trump VorwĂĽrfe wegen des Telefonats mit Putin


Wladimir Selenskij erklärte in unverkennbarer Anspielung auf das jüngst erfolgte Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit Russlands Präsident Wladimir Putin, es habe keinen Wert, sich um ein Friedensabkommen mit Russland zu bemühen, wenn mächtige Länder keinen Druck auf Russland ausübten.

Am Mittwoch hatten der russische und der US-Präsident 75 Minuten lang miteinander telefoniert, um über den Ukraine-Konflikt zu sprechen. Trump beschrieb das Gespräch als "gut", merkte aber an, es werde nicht zu einem "sofortigen Frieden" führen, nachdem Putin ihm "sehr deutlich" gesagt habe, "er wird auf die jüngsten Angriffe auf [russische] Flugplätze reagieren müssen".

Ukrainische Drohnen hatten am Sonntag mehrere russische Luftwaffenstützpunkte getroffen, von Murmansk in der Arktis bis Irkutsk in Sibirien. Es handelte sich um Flugplätze, auf denen Teile der nuklearen Bomber stationiert sind. Kiew behauptete, es habe etwa 40 Flugzeuge zerstört oder beschädigt, darunter auch strategische Bomber. Moskau bestritt sowohl die Zahl als auch das Ausmaß der Schäden.

Am Mittwoch, mehrere Stunden nachdem Trump den Inhalt seines Gesprächs mit Putin veröffentlicht hatte, erklärte Selenskij auf X, "viele haben auf verschiedenen Ebenen mit Russland gesprochen. Aber keines dieser Gespräche brachte einen verlässlichen Frieden oder hat auch nur den Krieg beendet".

Der ukrainische Regierungschef kritisierte "jene, die immer noch zögern, Druck" auf Russland "auszuüben", und meinte, wenn "die Mächtigen Putin nicht stoppen, heißt das, sie teilen seine Verantwortung", womit er offenkundig Trump meinte und die Tatsache, dass dieser bisher keine zusätzlichen Sanktionen gegen Russland verhängte.

Selenskijs Nachricht erschien, nachdem die New York Times unter Berufung auf Quellen berichtet hatte, Trump bezeichne den ukrainischen Regierungschef regelmäßig als "schlechten Kerl", der die Welt einem nuklearen Konflikt näherbringe. Berater sagten dem Medium, Trump hege, auch wenn er über Moskau als auch über Kiew verärgert sei, eine "besondere Abneigung" gegen Selenskij.

Russische Vertreter haben währenddessen mehrfach ausgedrückt, wie sie Trumps Anstrengungen schätzen, den Konflikt zu beenden, und wiederholten Moskaus Bereitschaft zu Verhandlungen. Russland besteht jedoch darauf, dass ein Friedensschluss mit Kiew die Wirklichkeit auf dem Schlachtfeld berücksichtigen und die Ursachen des Konflikts angehen müsse, wie Kiews Bemühungen, Mitglied der NATO zu werden, die Verbreitung von Neonazismus im Land und die Verletzung der Rechte der russischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine.

Mehr zum Thema – Peskow: Moskau wird auf die Flugplatzattacken so reagieren, wie es das Militär für angemessen hält


de.rt.com/europa/246992-selens…

EU-Beitritt der Ukraine? Orbán warnt vor horrenden Kosten


In Budapest hat am Donnerstag das Forum der ungarischen Vertreter im Karpatenbecken (KMKF) stattgefunden. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán äußerte sich in einer Ansprache auf der Plenarsitzung unter anderem auch zu dem möglichen Beitritt der Ukraine zu der Europäischen Union. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TASS.

Die Behauptungen der Staats- und Regierungschefs der EU, die Integration der Ukraine könne mit minimalen Kosten erzielt werden, entsprächen nicht der Wahrheit, erklärte der Politiker.

Hierbei zitiert TASS den ungarischen Regierungschef mit den Worten:

"Die vollständige Integration der Ukraine wird über mehrere Jahre gerechnet rund 2,5 Billionen Euro kosten, was zwölfmal mehr als der gesamte EU-Haushalt ist."


Orbán warnte zudem, dass auch die Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine enorm wären. Konservative Schätzungen gingen von 500 Milliarden Euro aus, während ukrainische Quellen von bis zu einer Billion Euro sprächen. Darüber hinaus gebe Brüssel bereits 100 Milliarden Euro pro Jahr dafür aus, dass der ukrainische Staat funktionsfähig bleibe.

Unter Berufung auf EU-Umfragen sagte Orbán, die meisten Europäer würden einen beschleunigten Beitritt der Ukraine zur Gemeinschaft, aber auch Waffenlieferungen und Truppenentsendung in das Land nicht unterstützen.

Ungarns Ministerpräsident führte aus:

"Der Krieg kommt nicht nur uns Ungarn teuer zu stehen, sondern alle europäischen Nationen, die seine Last zu spüren bekommen."


Die EU-Mitgliedstaaten seien derzeit mit äußerst schwierigen sozioökonomischen Problemen konfrontiert, so Orbán weiter. Die überstürzte Aufnahme der Ukraine werde die Lage erheblich verkomplizieren. Dem Ministerpräsidenten zufolge ist die "legendäre Lebensqualität im Westen verloren gegangen", und die EU sei heute nicht mehr das, was sie vor 20 Jahren gewesen sei, als Ungarn ihr beigetreten war.

Das größte Problem für die Ungarn wie auch für andere Völker im Karpatenbecken sei "der Krieg in der Ukraine, genauer gesagt die Kriegspolitik Brüssels, die ihn anheizt", meinte Orbán. Die Versuche, die Ukraine unbedingt in die EU aufzunehmen, schädigten der Wirtschaft, führten zu steigenden Energiepreisen und bänden die Mittel, die für andere Zwecke eingesetzt werden könnten.

Mehr zum Thema – Orbán über den Ukraine-Krieg: "Ich riet Selenskij zum Frieden – doch er lehnte ab

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/international/246977…

Russischer Geheimdienst: London strebt Machtwechsel in Georgien an


Russlands Auslandsgeheimdienst SWR warnt, dass Großbritannien Pläne zum Machtwechsel in Georgien entwickelt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TASS unter Verweis auf eine Mitteilung der Behörde vom Donnerstag, die ihr vorliegt.

Die Angelsachsen könnten sich nicht damit abfinden, dass Tiflis den Kreis ihrer "bedingungslosen Vasallen" verlässt, erklärt der russische Geheimdienst. Die Politik der regierenden Partei "Georgischer Traum" verursache bei ihnen eine "unverhohlene Verärgerung".

Der Wunsch Georgiens, sich von dem liberalen Globalismus und seinen dem georgischen Volk fremden Werten zu distanzieren, sorge im Westen für große Unzufriedenheit, heißt es in der Mitteilung. Besonders irritierend sei für westliche Länder die Tatsache, dass die georgische Führung die nationalen Interessen des Landes in den Vordergrund stelle.

Hierbei führt die Behörde in Moskau aus:

"Die Briten führen den 'Kampf um Georgien' an. London plant, die Finanzierung georgischer oppositioneller NGOs deutlich zu erhöhen, um sie gezielt zur Radikalisierung regierungsfeindlicher Aktivitäten zu bewegen."


Wie es heißt, wählte das britische Außenministerium etwa 100 Jugend- und Studentenverbände, feministische Bewegungen und LGBT-Gemeinschaften in verschiedenen Regionen Georgiens aus, die subversive Aktivitäten entfalten sollen.

Dabei werde besonderer Wert auf die Ausbildung von "Aktivisten" in Methoden subversiver Tätigkeit gelegt, teilt der russische Auslandsgeheimdienst weiter mit. Die potenziellen georgischen Kämpfer würden darin geschult, wie sie bei künftigen Protesten der Polizei Widerstand leisten, die Behördenkontrolle umgehen und Sabotageakte vorbereiten könnten.

"London kĂĽmmert sich nicht um das georgische Volk, das bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr auf die nationalen Interessen orientierte Politik der StaatsfĂĽhrung eindeutig unterstĂĽtzt hat."


Mehr zum Thema – Georgiens Premier kritisiert Macron, Tusk und Merz: Sie verstoßen gegen Etikette


de.rt.com/international/246961…

Weiterhin Waffenexporte nach Israel: Deutsche Völkermord-Beihilfe für westliche Interessen in Nahost


Von Susan Bonath

Deutschland unterstĂĽtzt ungeheuerliche Verbrechen. Nicht nur ideell, nicht nur durch Schweigen, nein, man kann die UnterstĂĽtzung materiell beziffern: RĂĽstungsexporte fĂĽr eine halbe Milliarde Euro in knapp 20 Monaten genehmigte die Bundesregierung an den Staat Israel, wie die Linke im Bundestag erfragt hat. Sie wird damit fortfahren. Entsprechend beteuerte BundesauĂźenminister Johann Wadephul (CDU) am Mittwoch im Bundestag:

"Deutschland wird weiterhin den Staat Israel unterstĂĽtzen, auch mit Waffenlieferungen."


Auf Unwissenheit kann sich die Regierung nicht berufen. Jeder kann die Verbrechen der israelischen Armee fast per Livestream auf palästinensischen und arabischen Kanälen verfolgen: tägliche Bilder von Massakern, von verstümmelten und sterbenden Menschen, von zerfetzten Kinderleichen, verhungernden Säuglingen, massakrierten Sanitätern – inmitten einer Trümmerwüste, auf die Israels Armee immer noch Bomben abwirft.

Weil Israel keine Journalisten in den Gazastreifen lässt, dokumentieren die Opfer ihre eigene Vernichtung. Aber auch israelische Soldaten selbst protzen damit so offen und ungeniert auf sozialen Plattformen, dass man aktiv wegschauen müsste, um dort nicht auf solche Videos, Fotos und verhöhnende Kommentare zu stoßen. Kein Politiker, kein Journalist kann mehr behaupten, von dem Ausmaß nichts geahnt zu haben.

"Musterbeispiel für einen Völkermord"

Die israelische Regierung kündigte ihre Vernichtungsabsichten seit Beginn ganz offen an. Bereits am 13. Oktober 2023, sechs Tage nach dem Hamas-Angriff aus dem abgeriegelten Gazastreifen auf den Besatzerstaat Israel mit rund 400 militärischen und 800 zivilen Opfern, veröffentlichte der israelische Holocaust- und Genozidforscher Raz Segal in der linken US-amerikanischen Zeitung Jewish Currents einen denkwürdigen Artikel. Was Israel im Gazastreifen nun begonnen habe, sei "ein Musterbeispiel für einen Völkermord", titelte er.

Segal dokumentierte ausführlich die zahlreichen genozidale Ankündigungen von ganz oben. Die israelische Armee hatte schon damals viele Fakten geschaffen: mit 2.000-Pfund-Bomben, die sie ohne jede Rücksicht auf Zivilisten und ihre Häuser niederregnen ließ. Diese Aussagen flossen in die Völkermord-Klage Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) ein, der diesen Verdacht für plausibel hält und seit Januar 2024 ermittelt. An die Auflagen des Weltgerichts hat sich Israel bis heute nicht gehalten.

Semantische Verrenkungen

Doch wer die Gräueltaten in Deutschland als Völkermord bezeichnet, läuft Gefahr, ein juristisches Verfahren an den Hals zu bekommen, mindestens als "Antisemit" in der Statistik zu landen, zum Beispiel über die Meldeportale des amtlich geförderten Vereins RIAS. Dieser überwacht auch Hochschulen und suggeriert, sie wären antisemitische Brutstätten, auch wenn eine Studie der Universität Konstanz das widerlegt hat. Eine weitere Studie warf RIAS kürzlich fehlende Transparenz und Einseitigkeit vor.

Akribisch nimmt die Polizei Woche für Woche Demonstranten ins Visier und zeichnet ihre Parolen auf. Wer die massenhaft dokumentierte Tötung von Kindern als Kindermord bezeichnet, ein freies Palästina "From the River to the Sea" fordert oder auch nur Raz Segals Worte, dass es sich um ein "Musterbeispiel für Völkermord" handele, zitiert, muss mit Strafanzeigen rechnen. Der IGH hat schließlich noch kein endgültiges Urteil gefällt. Angesichts der täglich dokumentierten Fakten verkriecht sich der deutsche Staat in semantischen Verrenkungen, während er das Ungeheuerliche unterstützt.

Die Realität zeigt zwei Millionen eingesperrte Menschen, von Israel auf immer weniger Quadratkilometern zerbombter Trümmerwüste zusammengetrieben, aller Lebensgrundlagen beraubt: ihrer Unterkünfte, der Versorgung mit medizinischer Hilfe, Strom, Nahrung, Wasser – und ihrer Menschenwürde. Hunger und Krankheiten töten genauso wie Bomben. Dieses Gefängnis existierte schon vor dem 7. Oktober 2023.

Westlicher "Werte"-Imperialismus

Die semantische Debatte in Deutschland ist der Überbau für jahrzehntelang praktizierte Verleugnung der Realität, Tatsachenverdrehung und Desinformation. Man muss nicht internationales Recht, sondern nur einen minimalen moralischen Kompass bemühen, um zu erkennen, dass es falsch ist, andere Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit als minderwertig zu klassifizieren, zu vertreiben, zu enteignen, einzusperren, nach Belieben zu foltern und zu töten.

Dass der israelische Staat all das seit Jahrzehnten praktiziert, kann man sogar bei Wikipedia nachlesen. Man muss kein Experte sein, um zu schlussfolgern, dass dies zu Widerstand führen muss. Aber Palästinenser haben nach deutscher Staatsräson kein Widerstandsrecht.

Der ideologische Grundpfeiler der deutschen Pro-Israel-Propaganda ist ein historisch gefestigter westlicher Exzeptionalismus: das Gefühl eigener genuiner Überlegenheit, nicht nur gegenüber Palästinensern, Arabern und Muslimen allgemein, sondern auch gegenüber Afrikanern, Russen, Südamerikanern und so weiter. Schon die europäischen Kolonialisten versuchten, damit ihre imperialistischen Gräueltaten gegen kolonisierte indigene Völker zu legitimieren – von Vertreibung und Landraub über Versklavung bis hin zur Ausrottung.

Die damaligen Kolonialherren präsentierten sich als "Zivilisierte", die das Recht hätten, vermeintlich "Unzivilisierte", oft als "Wilde" gebrandmarkt, wie Tiere zu unterjochen. Heute schwadronieren ihre Nachfolger von "westlichen Werten", die sie angeblich "demokratiefeindlichen Diktaturen" oder "rückständigen Kulturen" aufzwingen müssten. Sie meinen aber das Gleiche wie ihre Vorfahren.

Blut- und Boden-Rhetorik

Hört man israelischen Politikern zu, stößt man unvermeidlich auf diese eliminatorische, kolonialistisch-rassistische Ideologie, gepaart mit einer Blut- und Boden-Rhetorik, die an das finsterste Kapital der deutschen Geschichte erinnert. Jahrtausende alte Schriften mit fragwürdigem Wahrheitsgehalt und der nicht etwa von den unterdrückten Palästinensern, sondern von den deutschen Nazis begangene Holocaust dienen als Rechtfertigung für den brutalen Siedlerkolonialismus Israels, der von Anfang an das genozidale Element der Vertreibung und Entrechtung, mithin der ethnischen Säuberung und Apartheid, beinhaltete.

Es ist auch offensichtlich, dass es dem deutschen Staat nicht um jüdisches Leben, sondern um eine Projektion der eigenen Schuld auf die Palästinenser geht. Das zeigt sich schon daran, dass linke jüdische Aktivisten in Deutschland genauso politisch verfolgt werden wie alle anderen, die für die Freiheit Palästinas demonstrieren. Das wird deutlich, wenn deutsche Medien Palästinensern die Glaubwürdigkeit und jegliches Widerstandsrecht absprechen: Unterdrückung als "demokratisches Vorrecht", Widerstand als "Terror".

Propaganda-Geschichten

Pflückt man die proisraelische Propaganda der Leitmedien auseinander, stößt man auf Verdrehungen und Projektionen, die mit Journalismus wenig zu tun haben und offensichtlich vor allem einem Zweck dienen: der Rechtfertigung der live gestreamten Verbrechen. Um nur zwei Beispiele dafür zu nennen:

Erstens: Die Darstellung der Besatzung als "Konflikt", des Völkermordes als "Krieg", Getöteter pauschal als "Terroristen" und Israels als "Selbstverteidiger" suggeriert, hier stünden sich gleichwertige Gegner gegenüber und die Palästinenser müssten nur auf "Terrorismus" verzichten, schon zöge der Frieden ein.

Wahr ist hingegen: Die Palästinenser haben es sich nicht ausgesucht, von einem weit überlegenen, westlich ausgerichteten Militärstaat von ihren Wohnorten vertrieben, enteignet und seit 77 Jahren entrechtet zu werden. All ihre Zugeständnisse, die sie im Laufe der Jahre versuchten, führten nicht zum Ende der Apartheid, sondern bewirkten stets eher das Gegenteil. Das beweist die Realität im Westjordanland.

In diesem Kontext ist Israel kein Selbstverteidiger, sondern völkerrechtswidriger Unterdrücker von Menschen, denen der Westen selbst kein Recht auf Selbstverteidigung dagegen zugesteht. Israel führt auch keinen Krieg, sondern bombt und hungert eine eigens eingesperrte Bevölkerung aus – ja, vernichtet sie.

Zweitens: Stets heißt es, die Hamas benutze palästinensische Zivilisten als "menschliche Schutzschilde", was leider zu vielen "Kollateralschäden" führen müsse. Das ist blanker Hohn angesichts dessen, dass der Widerstand zusammen mit der Bevölkerung im Gazastreifen, einem der am dichtesten besiedelten Gebiete der Erde, eingesperrt ist. Die Hamas hat weder Mittel noch Platz, sich dem offenen Kampf zu stellen.

Dazu gesellt sich eine klassische Projektion. Erwiesen ist nämlich einzig der umgekehrte Fall: dass israelische Soldaten Palästinenser immer wieder als menschliche Schutzschilde einsetzten, im Westjordanland etwa, um nicht beschossen zu werden, in Gaza, um etwaige Sprengfallen in Häusern oder Ruinen auszulösen, bevor die Armee dort hineingeht. Sogar deutsche Medien berichteten darüber.

Aus "nie wieder" wurde "schon wieder"

Es ist kein Krieg wie jeder andere, wenn eine haushoch überlegene Besatzungsmacht eine Bevölkerung einsperrt, in diesem Freiluftgefängnis hin- und hertreibt, sie in Grund und Boden bombardiert, gleichzeitig von jeder Hilfe abschneidet, aushungert und massakriert. Man kann auch nicht von Vertreibung reden, ein Wording, auf das viele Medien nach solchen Ankündigungen der israelischen Regierung nun umgestiegen sind. Denn Israel lässt ja, von Einzelfällen abgesehen, niemanden aus der abgeriegelten Enklave heraus.

Wenn man aussprechen würde, was man sieht, kann man das Ungeheuerliche nur Vernichtung nennen, eine gezielte systematische Vernichtung von zwei Millionen gefangen gehaltenen Menschen, die Hälfte davon minderjährig. Eine Vernichtung mit allen Mitteln: durch Bomben, Panzergeschosse und Gewehrkugeln, durch Hunger, schmutziges Wasser und Krankheiten, durch Zerstörung der gesamten zivilen Infrastruktur einschließlich aller Krankenhäuser, Schulen und medizinischer Einrichtungen. Aus der am Mittwoch einmal mehr von Außenminister Wadephul symbolhaft vorgetragenen Floskel "nie wieder" ist ein "schon wieder" geworden – und wieder mit deutschen Waffen.

Verbrechen sind doof, aber die Hamas...

Die Bundesregierung weiß, was im Gazastreifen geschieht. Dass sie es weiß, belegte kürzlich selbst Bundeskanzler Friedrich Merz, als er anmahnte, die Zivilbevölkerung in Gaza werde zu sehr "in Mitleidenschaft gezogen." Nach 20 Monaten Gräueltaten bleibt das eine Verharmlosung von der Art, wie die inzwischen zahlreicher auftauchenden mahnenden Kommentare in einigen Leitmedien. Es wirkt wie eine verhaltene Flucht nach vorne: Man finde diese Grausamkeiten ja wirklich doof – aber die Hamas!

Doch die Verbrechen gehen weiter: Bombenhagel auf Zivilisten, Hungerblockade, Ausschaltung von Hilfsorganisationen, Massaker an unterernährten Zivilisten, die versuchen, an Nahrung über eine von Israel und den USA selbst installierte, dubiose Stiftung zu gelangen, deren ehemaliger Chef bereits zugegeben hat, dass es nicht um humanitäre Hilfe, sondern "Konzentration" der Bevölkerung geht – und zurücktrat.

Imperialistische Interessen des Westens in Nahost

Die Propaganda läuft weiter, und sei es nur in Form immer gleicher Phrasen etwa von einem Gaza-Ministerium, das dieser "radikalislamistischen Terrororganisation Hamas" unterstehe. In dieser Konsequenz müsste man auch in Berichten über das deutsche Gesundheitssystem in Dauerschleife anfügen, dass dieses beispielsweise der "radikalkonservativen CDU" unterstehe. Das zeigt, wie hohl diese Phrasen sind. Aber sie dienen dazu, die Glaubwürdigkeit der Unterdrückten zu untergraben.

Dennoch schwindet die Deutungshoheit der westlichen Propagandisten. In einer repräsentativen Umfrage sprachen sich 75 Prozent gegen Rüstungsexporte nach Israel aus, nur 14 Prozent stimmten dafür.

Zu eindrĂĽcklich sind wohl die Bilder, die Israels bestialische Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Dauerschleife belegen, und zu unkontrollierbar sind die sozialen Medien.

Ernsthaft zurückrudern werden aber weder die Leitmedien noch die Bundesregierung. Der Grund dafür ist nicht etwa ein ernsthafter Kampf gegen tatsächlich antisemitischen Judenhass, sondern vielmehr der strategische Zweck, den der Militärstaat Israel für westliche imperialistische Interessen erfüllt: Kontrolle über Ressourcen, Märkte und politische Entwicklungen in Nahost. Das wird die deutsche Politik nicht aufgeben.

Im Imperialismus geht es nicht um Menschenrechte, nicht um Rassismus und Antisemitismus, nicht um soziale Ausgrenzung und "Brandmauern gegen rechts" oder was auch immer die politisch Verantwortlichen gerade vorgeben. Es geht nur um eins: Profite und ökonomische Vorherrschaft – immer.

Mehr zum Thema - Tories-Chefin Badenoch: Israel und die Ukraine fĂĽhren "Stellvertreterkriege" fĂĽr den Westen


de.rt.com/meinung/246913-weite…

US-Senator Graham warnt China: "Wenn ihr keine Sanktionen wollt, helft der Ukraine"


Angesichts der andauernden Kampfhandlungen in der Ukraine werben mehrere US-Senatoren für weitere Sanktionen gegen Russland. Im US-Senat wird inzwischen ein Paket mit Strafmaßnahmen vorbereitet, das unter anderem Strafzölle in Höhe von 500 Prozent für jene Länder vorsieht, die in Russland Erdöl, Erdgas und Uran kaufen. Hinter dem Plan steht der Republikaner Lindsey Graham.

Im Gespräch mit dem Medium Semafor hat der Politiker am Mittwoch erklärt, dass er den Gesetzentwurf etwas anpassen wolle. Demnach soll es nach dem Prinzip "Peitsche und Zuckerbrot" gehen. Graham schlägt daher Ausnahmen für Länder vor, die der Ukraine helfen. Der Senator wird mit den Worten zitiert:

"Warum machen wir nicht Ausnahmen für Länder, die der Ukraine helfen?"


Wenn ein Land die Ukraine wirtschaftlich oder militärisch unterstütze, müsse es nicht sanktioniert werden. Dies ergebe Sinn, so Graham. Damit wendet er sich vor allem an die Regierung in Peking:

"Also, China: Wenn ihr keine Sanktionen wollt, helft der Ukraine."


Im Interview mit Semafor behauptet der Senator, dass er diese Initiative Donald Trump unterbreitet habe. Die Haltung des US-Präsidenten wolle er aber nicht diskutieren. Trump werde sich dazu persönlich äußern. Nach eigenen Angaben rechnet Graham derzeit mit der Unterstützung von 72 der insgesamt 100 Kollegen im Senat.

🟡 SCOOP: Sen. Lindsey Graham plans to amend his crippling Russia sanctions bill to exempt countries that help Ukraine’s defense against Russia, he tells @burgessev.t.co/HEkXsrvJ6R
— Semafor (@semafor) June 4, 2025

In den vergangenen Tagen warnten der Republikaner Graham und sein demokratischer Kollege Richard Blumenthal auf ihrer Europa-Reise vor einer weiteren Eskalation des Ukraine-Krieges. Beide Politiker gehen davon aus, dass sich der russische Präsident Wladimir Putin auf eine neue militärische Offensive vorbereite und gleichzeitig die Friedensgespräche hinauszögere. Ein umfassendes US-Sanktionspaket sei daher möglicherweise die letzte Chance des Westens, die russische Kriegswirtschaft zu ersticken. Die vorgeschlagenen "knochenbrechenden" Sanktionen sollen Russlands Wirtschaft auf eine "Handelsinsel" stellen, da nun China und Indien im Visier stünden.

Trotz der Vorwürfe aus den USA und der EU beharrt China weiter auf seiner Neutralität im Ukraine-Krieg. Die Regierung in Peking habe eine "konsequente und klare" Position, die in aktiven Friedensbemühungen bestehe. Das Land plädiere für eine Waffenruhe und für Friedensgespräche, verlautet regelmäßig aus dem Außenministerium in Peking. Insbesondere wird dabei betont, dass das Reich der Mitte keiner der Kriegsparteien Waffen liefere und Güter mit doppeltem Verwendungszweck strikt kontrolliere.

Mehr zum Thema - Chinas Exportbeschränkungen für Seltene Erden bedrohen deutsche Produktion

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/international/246949…

Hinterhältige Methoden: Vereinfachter EU-Beitritt für die Ukraine und Abschaffung des Vetorechts


EU-Erweiterungskommissarin Marta Kos hat zu entschlossenem Handeln aufgerufen, um die Ukraine bis zum Ende der nächsten EU-Legislaturperiode im Jahr 2029 in die EU zu integrieren. Vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments erläuterte sie am Dienstag den Ansatz der Kommission. "Der Zugang der Ukraine zur EU ist eine wichtige Sicherheitsgarantie. Wir müssen ihn verwirklichen."

Die Zusage erfolgte trotz der bekannten Bedenken hinsichtlich der Beitrittsreife der Ukraine. In einer Diskussion hatte Kos zuvor selbst darauf hingewiesen, dass die Ukraine noch kein einziges Beitrittskriterium erfüllt habe. In einem Beitrag für den European Conservative bewertete Zolta Győri am Mittwoch die EU-Beitrittszusage für die Ukraine.

Wegen der bekannten Bedenken in Bezug auf einen EU-Beitritt der Ukraine komme es innerhalb der EU zu Spannungen. Insbesondere Ungarn habe sich wiederholt gegen einen beschleunigten Beitritt der Ukraine ausgesprochen hat. Diesbezüglich habe Kos erklärt: "Gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten prüft die Kommission Möglichkeiten zur Vereinfachung der Beitrittsverfahren, damit bilaterale Fragen die Erweiterung in dieser sehr heiklen geopolitischen Situation nicht behindern."

Nun erwäge Brüssel einen "alternativen" Entscheidungsmechanismus, mit dem einzelne Vetos wie das Ungarns übergangen werden sollen. Dies würde auf eine deutliche Abkehr von den traditionellen Erweiterungsverfahren hinauslaufen und Fragen über die Einhaltung der Verträge und den internen Zusammenhalt aufwerfen.

Der European Conservative zitierte schließlich noch einen kritischen Kommentator, der die EU bezichtigte, beim Ukraine-Beitritt hinterhältige Methoden anzuwenden. Im Kommentar hieß es: "Die EU will die Ukraine in der Europäischen Union haben und ist bereit, unter Verletzung des Gründungsvertrags hinterhältige Methoden anzuwenden, einschließlich des Ausschlusses Ungarns aus dem Prozess und der Missachtung des Vetos des Landes."

Am Donnerstag kommentierte der österreichische Blog tkp die geplante EU-Vollmitgliedsschaft für die Ukraine. Die EU-Elite wolle die Ukraine und Moldawien bis 2029 als EU-Vollmitglied aufnehmen. Um dies zu ermöglichen, sollen das Vetorecht abgeschafft und das Beitrittsverfahren verkürzt werden. Das gehe aus der jüngsten Stellungnahme der EU-Erweiterungskommissarin eindeutig hervor. Demzufolge werde man den Beitrittsprozess radikal vereinfachen und das Vetorecht der einzelnen Mitgliedsstaaten abschaffen. Die Kommissarin habe diesbezüglich erklärt:

"Wir müssen und werden in der nächsten Phase der europäischen Einigung erfolgreich sein. Wir haben eine realistische Chance, ein oder mehrere Kandidatenländer innerhalb dieses Mandats ins Ziel zu bringen. Gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten sucht die Kommission nach Methoden zur Vereinfachung der Beitrittsverfahren, damit bilaterale Fragen die Erweiterung in dieser äußerst heiklen geopolitischen Situation nicht behindern."

Vor dem EU-Beitritt soll EU-Binnenmarkt schon für ukrainische Produkte geöffnet werden

Außerdem sollten sogar noch vor dem formellen EU-Beitritt die Öffnung der EU-Binnenmärkte für ukrainische Produkte umgesetzt werden. Diese Öffnung hätte gravierende Folgen für den europäischen Agrarsektor. Laut tkp bedeutete das die Zerstörung des europäischen Agrarmarkts, wie wir ihn kennen. Dieser Markt würde pulverisiert: "Der Agrarsektor der EU würde durch ukrainische Produzenten auf den Kopf gestellt werden. Vom Zucker über Getreide bis zu Tierprodukten: Die Ukraine würde den Markt, wie man ihn kennt, pulverisieren. Das ist offenbar der Plan in Brüssel."

Kos habe auch bekannt gegeben, dass die EU sich zusätzlich zu den Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine deren Integration in den Binnenmarkt vorantreiben werde. Behandelt werde dabei auch die Integration der Bereiche Verteidigung, Sicherheit, Konnektivität, Energie. Gleichzeitig werde auch schon die Integration Moldawiens in die EU vorangetrieben. Dazu erklärte die EU-Erweiterungskommissarin:

"Mit der Ukraine und Moldawien müssen wir unbedingt den nächsten Schritt tun. Beide Länder haben ihre Hausaufgaben gemacht. Alles ist bereit, und es liegt nun am Rat, das erste Cluster zu eröffnen. Die EU-Mitgliedschaft ist eine entscheidende Sicherheitsgarantie für die Ukraine. Wir müssen sie Wirklichkeit werden lassen. Wir müssen weiter vorankommen, um die Dynamik der Reformen in der Ukraine aufrechtzuerhalten, unsere Mitgliedstaaten bei der Bewältigung ihrer Anliegen zu unterstützen und letztlich auf die größten Sicherheitsherausforderungen zu reagieren, denen wir seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegenüberstehen."

Mehr zum Thema – Trump drängt Orbán zum EU-Austritt


de.rt.com/europa/246966-hinter…

Merz bei Trump: Die US-Presse war interessierter an Xi und Musk


Der Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz bei US-Präsident Donald Trump begann mit einer Pressekonferenz im Oval Office. Dabei beschränkte sich die einleitende Stellungnahme auf die Betonung, wie eng die Zusammenarbeit sei. Daraufhin wurde gleich mit den Fragen der Medienvertreter begonnen ‒ die nur dann Interesse an Merz zeigten, wenn sie aus Deutschland kamen.

Hauptthema für die anwesende US-Presse waren zwei Fragen: das Telefonat zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping sowie der Stand der Verhandlungen in Handelsfragen – und außerdem das aktuelle Verhältnis zu Elon Musk.

Zum Ersten sagte Trump, die Verhandlungen seien noch auf dem Weg. Zu Musk sagte Trump, er sei mit dem Haushaltsgesetz ("the big beautiful bill") einverstanden gewesen, bis die Förderung für Elektroautos gekürzt worden sei. Die Ausführungen hierzu nahmen auf der Pressekonferenz den größten Raum ein.

Zwischendrin pries Trump die Bedeutung des Oval Office, das der Ort sei, an dem viele wichtige Entscheidungen fielen. Der Erste und der Zweite Weltkrieg hätten dort begonnen. Merz verwies darauf, dass der Jahrestag der Landung in der Normandie bevorstehe, und betonte, wie dankbar die Deutschen den Amerikanern sein müssten für den "D-Day, als die Amerikaner den Krieg beendeten".

Zur Frage der laufenden Zollverhandlungen zwischen der EU und den USA gab es eine Frage an Trump, auf die er antwortete, das verhandle wohl die EU, auch wenn, zu Merz, "du daran irgendwie beteiligt bist".

Merz wiederholte einige der in Deutschland verbreiteten ukrainischen Aussagen. Er sprach von "den Kindern, die aus der Ukraine nach Russland entführt wurden", und behauptete, "die Ukraine zielt nur auf militärische Ziele", als Trump ausführte, wie schrecklich die Aufnahmen aus diesem Krieg seien, aber ohne damit Zustimmung bei Trump zu erreichen.

Zwischendrin, nach einer Aussage über sein gestriges Telefonat mit Putin, erklärte Trump, dieser sei kein Freund, Merz aber schon. An anderer Stelle, als Merz eine Antwort auf Deutsch gab, lobte er dessen Englischkenntnisse: "It's an achievement".

Trump betonte, er habe Nord Stream 2 gestoppt, Biden habe es wieder genehmigt (ohne die Sprengung zu erwähnen), und lobte Merz für seine Gegnerschaft. Er habe Angela Merkel immer gefragt, wie man denn verlangen könne, vor den Russen beschützt zu werden, und dann ein derartiges Projekt zu bauen. Schließlich sagte er dann zu Merz, die Vereinigten Staaten hätten so viel Öl und Gas, "das könntet ihr gar nicht alles kaufen".

Die Fragen der deutschen Presse an Trump zielten vor allem darauf ab, ob er zu weiteren Sanktionen gegen Russland bereit sei ‒ auch, was seine Haltung zu dem von US-Senator Lindsey Graham eingebrachten Gesetzentwurf mit Sekundärsanktionen sei. Trump antwortete darauf, er werde es demnächst wissen, was er von dem Entwurf halte, und das dann mitteilen. Bezogen auf weitere Sanktionen betonte er jedoch, sie richteten sich gegen jene, die einen Frieden verhinderten. "Ob es Russland ist oder jemand anderer."

Mehr zum Thema ‒ Merz auf USA-Besuch: Erst Pressetermin dann Essen mit Trump


de.rt.com/international/246988…

EU berät über beschleunigte Ausreise ukrainischer Einwanderer


Angesichts steigender Kosten und zunehmender sozialer Spannungen wollen die EU-Mitgliedsstaaten über die weitere Unterstützung für die ukrainischen Migranten in ihren Ländern beraten. Das berichtete Euractiv am Mittwoch.

Die Diskussionen ĂĽber das Auslaufen der Richtlinie ĂĽber den vorĂĽbergehenden Schutz (TPD) sowie eine umfassendere ĂśberprĂĽfung des rechtlichen Status der Einwanderer in der EU werden voraussichtlich im Mittelpunkt der Tagung des EU-Rates Justiz und Inneres am 12. und 13. Juni stehen.

Hintergrund der Debatte ist, dass die Mitgliedstaaten vor wachsenden Herausforderungen bei der Bewältigung der großen Zahl ukrainischer Einwanderer stehen. Stand März 2025 haben laut Eurostat mehr als 4,3 Millionen Ukrainer vorübergehenden Schutz in der EU erhalten. Obwohl Brüssel auf einer fortgesetzten Unterstützung besteht, prüfen aktuell mehrere Regierungen, wie viel Hilfe sie anbieten können. Deutschland beherbergt über 1,2 Millionen Ukrainer und hat bei dieser Gruppe von Flüchtlingen mittlerweile die Sozialleistungen gekürzt. Begründet wurde die Kürzung mit Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit.

Polen gehört seit der Eskalation des Konflikts zwischen der Kiew und Moskau zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine. Das Land weigert sich, im Rahmen des von der EU vorgeschlagenen Migrationspakts allerdings, mehr Migranten aufzunehmen. Inzwischen haben in Polen die sozialen Spannungen zugenommen, da einige Bürger ukrainische Einwanderer als Schmarotzer und potenzielle Kriminelle ansehen. Regierungsdaten zeigen, dass mindestens 2,5 Millionen Ukrainer in Polen leben, was fast 7 Prozent der Bevölkerung des Landes ausmacht.

Brüssel aktivierte die Schutzrichtlinie TPD kurz nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts Anfang 2022. Die erstmals im Jahr 2001 eingeführte Richtlinie bietet eine breite Palette von Leistungen, darunter Aufenthaltsgenehmigungen, Wohnraum, Zugang zu Arbeitsplätzen, Bildung, Gesundheitsfürsorge, finanzielle Unterstützung und soziale Dienste. Obwohl die Regelung ursprünglich im März 2025 auslaufen sollte, wurde sie bis März 2026 verlängert.

Nach Angaben von Euractiv haben die Verhandlungen über mögliche Ausreisestrategien für Einwanderer hinter den Kulissen aufgrund einer sich verändernden geopolitischen Landschaft an Dynamik gewonnen. Berichten zufolge prüft die Europäische Kommission den rechtlichen Rahmen und erwartet am Mittwoch einen neuen Vorschlag.

Am Mittwoch gab die EU-Kommissionspräsidentin auch schon mal ihre Auffassung über den weiteren Umgang mit den ukrainischen Kriegsflüchtlingen in der EU auf X bekannt. Demnach möchte Frau Von der Leyen die Ukrainer in der EU solange unterstützen, solange das eben nötig nötig sei. "As long es it takes", schrieb sie und erklärte, dass sie den Schutz der Ukrainer in der EU ausweiten wolle: "Heute schlagen wir vor, den EU-Schutz für Ukrainer, die vor dem Krieg fliehen, auszuweiten."

Die Ukrainer, die nach Hause kehren wollten, sollten das selbst entscheiden. Dann würde die EU für eine sichere Rückkehr sorgen. Für die, die hierbleiben wollten, leiste man die notwendige Unterstützung, solange es nötig sei.

Today, we propose to extend EU protection for Ukrainians fleeing the war.We’re also supporting Ukrainians in their choices and paving the way for their safe return home.We’ll keep working with Member States to provide the necessary assistance.As long as it takes. t.co/8LYZjo4Q2L
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) June 4, 2025

Im April 2025 wurden mehr als 6,3 Millionen ukrainische Einwanderer in ganz Europa gezählt, weitere 560.000 leben außerhalb des Kontinents, so ein Bericht des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR). Martin Wagner, Senior Policy Advisor am International Center for Migration Policy Development, hatte im vergangenen Monat bereits erklärt:

"Mit der jüngsten Verlängerung begeben wir uns auf dünnes Eis. Eine korrekte Auslegung der Richtlinie würde bedeuten, dass sie nach drei Jahren ihre Gültigkeit verlieren würde."

Mehr zum Thema - EU unterstützt die Streitkräfte der Ukraine und untergräbt den ukrainischen Staat


de.rt.com/europa/246938-eu-ber…

Rekordzahl bei Deutschförderklassen: Fast 50.000 Kinder benötigen Sprachhilfe in Österreich


Noch nie waren so viele Kinder in Österreich auf spezielle Sprachförderung angewiesen: Laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria besuchten im Schuljahr 2023/24 exakt 49.081 Schülerinnen und Schüler eine Deutschförderklasse oder einen Deutschkurs. Das bedeutet einen Anstieg um rund ein Drittel gegenüber dem Einführungsjahr 2018/19 – ein neuer Rekord. Der Hauptgrund ist die anhaltend hohe Zuwanderung, insbesondere aus der Ukraine.

Die betroffenen Kinder gelten schulrechtlich als "außerordentliche Schüler", da sie der Unterrichtssprache nicht ausreichend mächtig sind. Sie werden daher für maximal zwei Jahre in speziellen Deutschförderangeboten unterrichtet: bis zu 20 Wochenstunden in separaten Klassen, alternativ in sechsstündigen Kursen. Nur in Fächern wie Werken, Musik oder Bewegung bleiben sie in der Regelklasse integriert.

Insbesondere an Volksschulen ist der Bedarf massiv: Allein hier wurden im vergangenen Schuljahr knapp 39.700 Kinder mit außerordentlichem Status gezählt. Rund 52 Prozent aller betroffenen Schüler besuchten eine Deutschförderklasse, die übrigen nahmen an Kursen teil. Laut einer parlamentarischen Anfragebeantwortung durch Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) fand der Großteil der Förderung in getrennten Gruppen statt. Denn ab acht förderbedürftigen Kindern an einem Standort ist eine eigene Förderklasse vorgeschrieben.

Ein deutlicher Anstieg war bereits im Vorjahr zu beobachten. 2022/23 waren es etwa 45.700 Kinder in Deutschförderprogrammen, 2021/22 rund 32.700 – ähnlich wie in den Jahren davor. Die Statistik Austria sieht den starken Zuwachs vor allem als Folge der Fluchtbewegungen aus der Ukraine. Da die Erhebung jeweils zum Stichtag 1. Oktober erfolgt, wurde der Migrationsschub aus dem Frühjahr 2022 erst im Folgejahr statistisch sichtbar.

Seit Einführung der Deutschförderklassen im Jahr 2018 hat sich die Zahl der teilnehmenden Kinder stetig verändert: 2018/19 waren es rund 35.300, 2019/20 knapp 30.900, 2020/21 etwa 31.700 – und nun sind es knapp 49.100.

Neben der Sprachbarriere sehen sich viele Schulen mit einem weiteren Problem konfrontiert: Immer mehr Kinder kommen aus Flüchtlingslagern oder kriegsnahen Regionen nach Österreich – viele ohne jede Erfahrung mit geregeltem Unterricht. Als Reaktion darauf plant die Bundesregierung die Einführung sogenannter "Orientierungsklassen". In diesen sollen neu angekommene Kinder zunächst für ein Semester grundlegende Deutschkenntnisse und schulische Basiskompetenzen erwerben, bevor sie in eine Regel- oder Deutschförderklasse wechseln.

Gleichzeitig ist vorgesehen, auch die Eltern verstärkt einzubinden – durch Informationsangebote über gesellschaftliche Regeln, schulische Pflichten und das österreichische Bildungssystem.

Bildungsminister Wiederkehr kündigte an, den Schulen künftig mehr Entscheidungsspielraum bei der Organisation der Förderung zu geben. Die Pflicht zur Einrichtung getrennter Klassen ab einer bestimmten Schülerzahl könnte gelockert werden. Ziel sei es, passgenauere Lösungen vor Ort zu ermöglichen – etwa integrative Modelle dort, wo Personal und Strukturen dies erlauben.

Mehr zum Thema – Syrische Demonstration in Wien gerät außer Kontrolle


de.rt.com/oesterreich/246932-r…

China entwickelt ultraschnellen KI-gesteuerten Torpedo fĂĽr U-Boot-Krieg


Ein Team von chinesischen Ingenieuren entwickelt ein System künstlicher Intelligenz (KI) für superschnelle Torpedos, das es ermöglichen wird, echte Ziele von Täuschkörpern zu unterscheiden. Darüber berichtet die South China Morning Post. Die Gruppe unter Leitung von Schiffsingenieuren der chinesischen Volksbefreiungsarmee, Wu Yajun und Liu Liwen, erklärte, ihr System habe eine beispiellose Genauigkeit bei Torpedos mit hoher Geschwindigkeit aufgewiesen.

Aktuelle Zielerkennungsmethoden für Chinas Hochgeschwindigkeits-Unterwassersysteme erwiesen sich in Umgebungen mit fortschrittlichen Gegenmaßnahmen als unzureichend, betonten die chinesischen Fachleute. Daher sei die Entwicklung neuer Ansätze zur Identifizierung von Zielen dringend erforderlich.

Wie es heißt, könnten nur überschnelle Systeme mit Fernerkennungsfähigkeiten und hohen Zielerkennungsraten eine ausreichende operative Effektivität erzielen, da moderne Kampfmethoden den Einsatz der Täuschkörper, elektroakustischer Gegenmaßnahmen, elektronischer Störsender und verschiedener Waffensysteme vorsehen würden.

Bei ihrer Forschung verwendeten die chinesischen Ingenieure eine "Duellmethode", bei der zwei KI-Systeme gegeneinander "kämpften". Eines davon, der Generator, befasste sich mit der Physik der U-Boot-Technik sowie akustischen Prinzipien und verbesserte dadurch die Erzeugung falscher Ziele.

Ein anderes System wurde darauf trainiert, Täuschkörper mithilfe einer siebenstufigen Klangmusteranalyse zu erkennen. Nach einem langen Training habe das System eine riesige Sammlung künstlicher Täuschkörperprofile erstellt, so die Entwickler.

Chinesischen Fachleuten zufolge hat ihre Technologie bei Tests eine durchschnittliche Erfolgsquote von 92,2 Prozent bei der Unterscheidung echter U-Boote von Täuschkörpern erreicht, selbst bei heftigen Feuergefechten.

Mehr zum Thema – Indien baut neue Raketentestanlage


de.rt.com/international/246942…

AfD-Chefin Weidel: "Merz sabotiert Trumps Friedensmission"


AfD-Parteichefin Alice Weidel hat die Ukraine-Politik von Bundeskanzler Friedrich Merz erneut scharf kritisiert. In einem Interview mit dem Blogger Mario Nawfal sowie bei weiteren öffentlichen Auftritten warf sie Merz vor, mit seinem Kurs eine gefährliche Eskalation gegenüber Russland zu provozieren. Besonders empört zeigte sie sich über die geplanten Waffenlieferungen an Kiew. Weidel wörtlich:

"Der Bundeskanzler will tatsächlich Panzer gegen Russland schicken, Raketen liefern und Milliarden in die Ukraine pumpen – und das alles, während Donald Trump Friedensgespräche und einen Waffenstillstand vermittelt. Wie verrückt ist das?"

Die AfD-Politikerin betonte, dass dieser Kurs nicht nur diplomatischen Bemühungen zuwiderlaufe, sondern auch dem Wunsch der Bevölkerung widerspreche:

"Die Menschen wollen diesen Krieg nicht mehr – weder die Ukrainer, noch die Russen, und auch nicht die Deutschen. Umfragen zeigen ganz klar: Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung lehnt sowohl finanzielle Hilfen als auch Waffenlieferungen an die Ukraine ab."

Weidel stellte Merz' Vorgehen dabei in direkten Kontrast zu den Bemühungen von US-Präsident Donald Trump:

"Trump setzt alles daran, das Sterben in der Ukraine zu beenden. Doch Merz treibt Deutschland in die Konfrontation mit Russland und untergräbt gleichzeitig Trumps Bemühungen, das Töten zu stoppen. Das ist aus meiner Sicht absolut verrückt."

Auch die ukrainische Regierung blieb von Weidels Kritik nicht verschont. Präsident Selenskij, so die AfD-Chefin, lasse trotz Krieg keine Wahlen zu und werde von einer kleinen Elite beraten, die kein Interesse an einer friedlichen Lösung habe.

Die Äußerungen Weidels fallen in eine Zeit wachsender Spannungen. Ende Mai hatte Kanzler Merz angekündigt, dass Deutschland – wie zuvor Großbritannien, Frankreich und die USA – sämtliche Beschränkungen für die Reichweite der an Kiew gelieferten Waffen aufgehoben habe. Die ukrainischen Streitkräfte dürften somit auch Ziele tief in russischem Staatsgebiet angreifen. Zudem erklärte Merz, Deutschland werde die Ukraine beim Aufbau eigener Langstreckenwaffen unterstützen.

Diese Ankündigung rief scharfe Reaktionen aus Moskau hervor: Kremlsprecher Dmitri Peskow warf Merz vor, mit seinen Äußerungen die Bemühungen um eine politische Lösung zu behindern. Die Lieferung von Langstreckenwaffen verhindere laut Peskow eine diplomatische Deeskalation und fördere die Fortsetzung der Kampfhandlungen.

FĂĽr Alice Weidel ist der Weg Deutschlands daher eindeutig verfehlt:

"Wir müssen alles dafür tun, um Frieden in Europa und in der Ukraine zu schaffen. Deutschland ist auf einem völlig falschen Weg."

Bereits zuvor hatte sich Weidel in einem Interview mit der Bild-Zeitung für ein Ende der antirussischen Sanktionen ausgesprochen. Statt weiterer Eskalation forderte sie den Aufbau "sehr guter Beziehungen" zu Russland sowie eine Neuausrichtung der deutschen Außenpolitik im Sinne europäischer Nachbarschaft.

Hintergrund der aktuellen Diskussion ist ein Fünf-Punkte-Plan, den Friedrich Merz am 28. Mai zur Unterstützung der Ukraine vorgestellt hatte. Demnach sollen gegen Jahresende deutsch-ukrainische Regierungskonsultationen aufgenommen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit vertieft werden. Auch die militärische Hilfe werde weiter ausgebaut – mit Rückendeckung aus Washington. Ziel sei laut Merz ein "dauerhafter Frieden" für die Ukraine und Sicherheit für Europa.

Parallel dazu mehren sich in Berlin die Stimmen über die wachsenden Herausforderungen innerhalb der Bundeswehr. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erklärte kurz vor dem NATO-Verteidigungsministertreffen in Brüssel, dass Deutschland zur Erfüllung der neuen Bündnisziele rund 50.000 bis 60.000 zusätzliche Soldaten benötige. Eine Rückkehr zur Wehrpflicht sei derzeit jedoch nicht realistisch – es mangele an Kasernen und Ausbildungskapazitäten.

Das Treffen der Verteidigungsminister gilt als Vorbereitung auf den NATO-Gipfel am 24. und 25. Juni in Den Haag. Ein zentrales Thema wird dabei die Erhöhung der Verteidigungsausgaben sein.

Während US-Präsident Trump zuletzt eine Anhebung des Zwei-Prozent-Ziels auf fünf Prozent des BIP gefordert hatte, schlug NATO-Generalsekretär Mark Rutte einen Kompromiss vor: 3,5 Prozent für militärische Verteidigung sowie zusätzlich 1,5 Prozent für sicherheitsrelevante Bereiche außerhalb des klassischen Verteidigungsetats.

Mehr zum Thema - Land der ungelernten Lektionen: Merz wirft Deutschland vor den fahrenden Zug


de.rt.com/inland/246952-afd-ch…

Podoljaka: Russische Armee rückt im Gebiet Sumy rasant vor – selbst Kiew ist überrascht


Demnach sind russische Truppen unter anderem bei Konstantinowka, Torezk, Jablonowka und Russin Jar im Vormarsch und haben Gebiete teilweise zurückerobert oder unter Kontrolle gebracht. Besonders heftige Gefechte finden bei Nikolajewka, Nowo-Nikolajewka und Nowo-Sergejewka statt – teils werde "um jedes Haus" gekämpft. Auch im Woltschja-Tal und in Alexejewka berichten russische Kräfte laut Podoljaka von Fortschritten. Bei Guljajpole würden russische Truppen derzeit umgruppiert.

Im Raum Sumy, so Podoljaka ergänzend, sei es ebenfalls zu Bewegungen gekommen: "Im Norden von Sumy rückt die russische Armee recht schnell vor, und zwar so schnell, dass dies sogar in Kiew für Überraschung sorgt."

Mehr zum Thema - Medien: Trump ĂĽbergibt fĂĽr Kiew bestimmte Technologie an US-Einheiten in Nahost


de.rt.com/international/246987…

Medien: Trump ĂĽbergibt fĂĽr Kiew bestimmte Technologie an US-Einheiten in Nahost


Die USA übergeben eine für die ukrainische Armee bestimmte kritische Antidrohnentechnologie den US-Streitkräften, die im Nahen Osten im Einsatz sind. Darüber berichtet das Wall Street Journal.

"In der vergangenen Woche informierte das Pentagon den US-Kongress in aller Stille darüber, dass Spezialzünder für Raketen, die die Ukraine zum Abschuss russischer Drohnen einsetzt, nun den Einheiten der US-Luftstreitkräfte im Nahen Osten übergeben werden", heißt es im Bericht vom Mittwoch.


Diese Entscheidung zeuge davon, dass das militärische Engagement der US-Regierung unter Donald Trump für Kiew nachlasse, schreibt die Zeitung.

In einer bisher unveröffentlichten Erklärung soll das Pentagon den Senatsausschuss für Streitkräfte darüber informiert haben, dass der Bedarf an Zündern vom Verteidigungsminister Pete Hegseth als eine dringende Angelegenheit eingestuft worden sei.

Befürworter der Entscheidung argumentierten, dass das Pentagon im Rahmen einer Anordnung über Notfallausgaben für das Militär aus dem Jahr 2024 über genügend Flexibilität verfüge, um derartige Beschlüsse zu fassen.

Am Mittwoch ignorierte Hegseth als US-Vertreter erstmals seit drei Jahren ein Ukraine-Treffen mit europäischen Verteidigungsministern im NATO-Hauptquartier. Bei der Zusammenkunft ging es um die Koordinierung der Militärhilfe für Kiew.

Zuvor hatte der Pentagon-Chef erklärt, dass die US-Verbündeten in Europa den Großteil künftiger Ukraine-Hilfen übernehmen sollten. Ein "vorrangiges Operationsgebiet" für die USA sei derzeit der Indopazifik, betonte Hegseth.

Mehr zum Thema – Ungarns leiter der Staatskanzler: EU versinkt immer tiefer im Krieg

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/international/246919…

Russland: British Council zur unerwünschten Organisation erklärt


Russlands Generalstaatsanwaltschaft hat die Aktivitäten der internationalen Organisation The British Council in Russland für unerwünscht erklärt. "Der Council, der sich selbst als unabhängige Struktur präsentiert, richtet seine gesamte Tätigkeit nach den Prioritäten der britischen Regierung aus. Die Organisation ist dem Parlament gegenüber rechenschaftspflichtig und wird vom Außenministerium des Landes finanziert", heißt es in der offiziellen Erklärung der russischen Behörde, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Aus dieser Stellungnahme geht hervor, dass die Organisation unter dem Deckmantel von Bildungs- und Kulturprogrammen, einschließlich des Englischunterrichts, "britische Interessen und Werte in den Bereichen Bildung, Kultur und Jugendpolitik" fördere. Gleichzeitig unterstütze der Council aktiv die LGBT-Bewegung (ist in Russland als extremistisch eingestuft und verboten).

Der British Council sei an Projekten beteiligt, die darauf abzielen, "die russische Innen- und Außenpolitik systematisch zu diskreditieren", heißt es weiter in der Stellungnahme der Staatsanwaltschaft. Zu seinen Zielen gehöre es, "die Bevölkerung der ehemaligen Sowjetrepubliken von der russischen Identität zu befreien". "Im Rahmen eines mit anderen unerwünschten Organisationen gebildeten Konsortiums führt der British Council ein Programm der sogenannten 'kulturellen Interaktion zur Einigung der antirussischen baltischen Gemeinschaft' durch", so die russische Behörde.

Besonderes Augenmerk richte die Organisation auf die Arbeit mit Jugendlichen, einschlieĂźlich der Gewinnung von Absolventen des Chevening-Stipendienprogramms, das vom British Council selbst organisiert wird. Seine Hauptaufgabe bestehe darin, ein "globales Netzwerk von Agenten des britischen Einflusses" zu schaffen, heiĂźt es weiter.

Der British Council war seit dem Jahr 1992 in Russland tätig und führte die Kultur- und Bildungsprojekte durch. Die Organisation hat ihre Tätigkeit in Russland im Jahr 2018 eingestellt – auf Anordnung des russischen Außenministeriums als eine der Gegenmaßnahmen für die Ausweisung russischer Diplomaten aus Großbritannien im Zusammenhang mit dem sogenannten Fall Skripal.

London hat Moskau vorgeworfen, in den Giftanschlag auf den ehemaligen GRU-Mitarbeiter Sergei Skripal und seine Tochter Julia im März 2018 verwickelt zu sein. Russland hat die Versuche, es für den Vorfall verantwortlich zu machen, zurückgewiesen und den Fall als verfälscht bezeichnet.

Im vergangenen Jahr erklärte Russlands Inlandsgeheimdienst FSB, der Council sei an der Rekrutierung ukrainischer Flüchtlinge beteiligt, die in Großbritannien leben, "um nachrichtendienstliche Informationen militärischer und politischer Natur durch bestehende enge Verbindungen in der Region Cherson zu erhalten".

Mehr zum Thema – Großbritannien stellt der Ukraine 100.000 neue Drohnen zur Verfügung


de.rt.com/russland/246917-brit…

Grillen im Sommer? Gesundheitsministerium sagt Nein!


Wer dachte, der grüne Irrsinn sei Geschichte, hat sich gewaltig geirrt – jetzt kommt die nächste dicke Nummer. Der Klimawandel war fast schon aus dem Blickfeld verschwunden, doch jetzt geht's mit voller Wucht wieder los: Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) haben einen Musterhitzeschutzplan aus dem Hut gezaubert.

Dieser fordert von Sportvereinen und Veranstaltern im Sommer ein radikales Umdenken. Das Ziel ist klar: Sportler und Zuschauer besser vor der brĂĽtenden Hitze zu schĂĽtzen. Der springende Punkt, der fĂĽr ordentlich ZĂĽndstoff sorgt: Bei sommerlichen Sportevents sollen offene Feuerstellen und Alkohol tabu sein. Und ja, das sorgt fĂĽr reichlich Aufregung.

Im 13-seitigen Hitzeschutzplan werden bei hohen Temperaturen Maßnahmen wie Schattenplätze, kühles Wasser, längere Sommerpausen, Pulskontrollen und Spiele zu kühleren Zeiten empfohlen. Zum Schutz besonders gefährdeter Gruppen rät das Bundesgesundheitsministerium, auf Alkohol, zucker- und koffeinhaltige Getränke sowie Grillen bei Sportveranstaltungen zu verzichten.


Gesundheitsministerin Nina Warken: Bei Rekordtemperaturen sterben jedes Jahr ältere Menschen. Deshalb fordert sie rigorose Maßnahmen – darunter ein Verbot von Alkohol und Grillen.Bernd Weißbrod / Legion-media.ru
Der Hitzeschutzplan soll Vereinen und Verbänden als Leitfaden dienen, um künftig vermeintlich verantwortungsvoller mit den Folgen des Klimawandels umzugehen.

Mit diesem Plan reagiert die Bundesregierung auf eine Entwicklung, die auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als wachsendes Gesundheitsrisiko eingestuft wird. Neu ist, dass sommerliche Hitze inzwischen als eines der am stärksten unterschätzten Gesundheitsrisiken anerkannt wird – und der Sport ist davon zunehmend "betroffen".

Mehr zum Thema – EU will entlassene Klima- und Genderforscher aus USA aufnehmen


de.rt.com/inland/246954-grille…

Aufregung um Anruf von US-Außenminister Rubio in Chile: Präsident Boric nahm Hörer nicht ab


US-Außenminister Marco Rubio hat von dem chilenischen Staatschef Gabriel Boric einen Korb bekommen. Nach Angaben der chilenischen Zeitung La Tercera wollte der Leiter des State Department am Freitag mit dem Präsidenten des südamerikanischen Landes sprechen. Das Telefonat schlug allerdings fehl: Boric lehnte das Gespräch ab und ließ Rubio mit Außenminister Alberto van Klaveren kommunizieren.

Der Bericht sorgte in Chile für viel Aufregung. Zuerst meldete sich van Klaveren zu Wort, da allerhand Spekulationen zu kursieren begannen. Er bat am Dienstag seine Landsleute darum, die Situation nicht zu dramatisieren. Man sollte bereits wissen, wie die internationalen Beziehungen funktionierten. Der Außenminister sagte in diesem Zusammenhang, dass der Präsident zu jenem Zeitpunkt beschäftigt gewesen sei, da er an einer Ansprache an das Volk gearbeitet habe. Diese Aufgabe habe all seine Aufmerksamkeit erfordert. Um der Angelegenheit die Spitze zu nehmen, fügte van Klaveren hinzu:

"Die USA sind ein sehr wichtiges Land in der Welt, und der US-Außenminister – nicht nur Marco Rubio, sondern auch sein Vorgänger Antony Blinken – muss immer wieder mit Regierungschefs, Premierministern oder Präsidenten anderer Länder sprechen."


Sein eigenes Telefongespräch mit Rubio bezeichnete der chilenische Außenminister als "sehr freundschaftlich und herzlich".

Einen Tag später erläuterte Boric persönlich seine Beweggründe. Im Fernsehsender CNN Chile sagte der Präsident, er sei von van Klaveren informiert worden, dass Rubio mit ihm sprechen wolle:

"Ich habe ihm geantwortet: 'Die Außenminister sprechen mit den Außenministern, die Präsidenten sprechen mit den Präsidenten.' Punkt."


Zuvor habe kein ausländischer Außenminister bei ihm angerufen. Auch er selbst habe noch niemals versucht, einen ausländischen Außenminister anzurufen. Er halte so etwas für "sehr ungewöhnlich", betonte Boric und legte nach:

"Was sich aber schickt, um dem Amt und der Würde von Chile Ehre zu machen, ist, dass die Präsidenten mit den Präsidenten und die Außenminister mit den Außenministern kommunizieren."


Nach Angaben der Zeitung La Tercera habe das Telefonat zwischen van Klaveren und Rubio ungefähr zehn Minuten gedauert. Dabei sei Israel zur Sprache gekommen. Der chilenische Top-Diplomat habe seinem US-Kollegen versichert, dass das südamerikanische Land wegen der Situation im Gazastreifen seine diplomatischen Beziehungen zu dem Nahost-Land nicht abbrechen werde. Eventuelle Sanktionen gegen Chile wegen seiner Haltung zu Israels Vorgehen in der palästinensischen Küstenenklave seien von der US-Seite nicht ins Spiel gebracht worden, hieß es weiter.

Mehr zum Thema - Stromausfall legt Chile für mehrere Stunden lahm: Regierung verhängt Ausgangssperre

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/amerika/246928-chile…

NYT: Für Trump ist Selenskij ein "Bösewicht"


US-Präsident Donald Trump ist zunehmend verärgert über den ukrainischen Machthaber Wladimir Selenskij. Laut einem Bericht der New York Times, der sich auf anonyme Berater beruft, hält Trump Selenskij für einen "Bösewicht", der die Welt näher an einen Atomkrieg bringe.

Zwar sei Trump auch frustriert über Russlands Präsidenten Wladimir Putin, doch laut den Quellen der Zeitung gelte seine "besondere Abneigung" Selenskij. Dies habe er bereits mehrfach öffentlich gemacht – etwa bei einem Treffen im Weißen Haus im Februar, bei dem er dem ukrainischen Präsidenten vorwarf, "mit einem Dritten Weltkrieg zu spielen" und sich vor dem Hintergrund der US-Hilfen undankbar zu verhalten.

Während Trump Verständnis dafür zeige, dass die Ukraine weiterkämpfen wolle, sei sein Ton gegenüber Selenskij deutlich härter als gegenüber Putin. Der US-Präsident pflege einen insgesamt respektvolleren Umgang mit dem russischen Staatschef, da er glaube, ihre "sehr, sehr gute Beziehung" könne dazu beitragen, den Konflikt zu beenden. Auch deshalb habe Trump bislang davon abgesehen, neue Sanktionen gegen Moskau zu verhängen.

Am Mittwoch telefonierten Donald Trump und Wladimir Putin rund 75 Minuten miteinander. Dabei ging es auch um den jüngsten ukrainischen Drohnenangriff auf russische Luftwaffenstützpunkte. Trump erklärte anschließend, Putin habe "sehr deutlich" gemacht, dass Russland auf den Angriff reagieren müsse.

Der Kreml bestätigte das Gespräch. Russlands außenpolitischer Berater Juri Uschakow erklärte, Putin habe Trump über die fortlaufenden Versuche der Ukraine informiert, die Friedensgespräche zu untergraben – etwa durch "terroristische Angriffe" auf zivile Ziele. Offenbar waren damit die Sabotageakte an Eisenbahnstrecken in den Gebieten Brjansk und Kursk gemeint, bei denen sieben Menschen starben und über einhundert verletzt wurden.

Nach dem Telefonat meldete sich auch Selenskij auf Telegram zu Wort. Dort schrieb er:

"Wenn die Welt schwach auf Putins Drohungen reagiert, deutet er das als Zustimmung. Wenn die Starken Putin nicht aufhalten, tragen sie eine Mitschuld."

Mehr zum Thema - "Anzahl irrelevant" – Selenskij bestätigt seine Lüge über 20.000 verschleppte Kinder


de.rt.com/international/246941…

Krisenreaktion: EZB senkt Leitzins auf zwei Prozent


Die aktuelle Senkung des Leitzinses auf zwei Prozent ist bereits die achte, die vom Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Mitte 2024 vorgenommen wurde, als die Entscheidung für eine Lockerung der Geldpolitik fiel. Ob es allerdings dabei bleibt, ist unklar. Das Gremium, dem Christine Lagarde als Chefin der EZB vorsteht, veröffentlichte dazu eine Erklärung, aus der die Bild zitiert: "Der EZB-Rat legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest."

Zufrieden zeigte sich die EZB, was die Teuerungsrate angeht. Die Inflation habe im Mai bei 1,9 Prozent gelegen, während sie im April noch 2,2 Prozent betragen hatte. Angepeilt hatten die Währungshüter die Marke von zwei Prozent. Ob der aktuell niedrige Wert dauerhaft gehalten werden kann, ist angesichts der EU-Sanktionen gegen Russland allerdings die Frage. Spätestens im Herbst dürften die steigenden Ausgaben für Energieträger wieder zur Teuerung beitragen.

Negativ auf die Wirtschaftsleistung in der gesamten Eurozone wirkte sich der von den USA ausgehende Zoll- und Handelskrieg aus, der weltweit Folgen für Nachfrage und Exporte hat. So hatte die EU-Kommission im Mai prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr und im Euroraum nur um 0,9 Prozent erhöhen könnte. Im vergangenen Herbst war man noch von 1,3 Prozent ausgegangen. Die wirtschaftliche Schwäche der Eurozone geht nicht zuletzt auf den Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung zurück: Bereits im dritten Jahr in Folge ist von einer Rezession in Deutschland auszugehen, wie die Deutsche Industrie- und Handelskammer mitteilt.

Aus diesen Gründen geht die EZB von einer anhaltenden Periode der Unsicherheit aus, in der Unternehmen sich mit Investitionen eher weiter zurückhalten werden. "Hoffnung" setzen die EZB-Wirtschafts- und Finanzexperten in die Aufrüstung der europäischen Länder. Bekanntlich hatte Berlin die "Schuldenbremse" aufgehoben, um bis zu 400 Milliarden für das Militär auszugeben. Allerdings dürfte ein beträchtlicher Teil dieser "Investitionen" nicht in die heimische oder europäische Wirtschaft fließen, sondern für Rüstungsgüter aus den USA verwendet werden.

Die schwache Konjunktur spielt eine zweischneidige Rolle für die Inflation: Einerseits dämpft sie momentan noch die Teuerung. Doch durch steigende Aufwendungen für neue Lieferketten und höhere Zölle könnte trotz gesamtwirtschaftlicher Schwäche die Inflation wieder deutlich anziehen.

Daher dürfte die EZB auch weiterhin bei ihrem bisherigen Kurs festhalten und ihre Zinspolitik relativ kurzfristig anpassen. Derweil sind unter den "Währungshütern" Diskussionen um eine "Zinspause" für den Juli im Gange. Dass es dazu kommt, werde auf den Finanzmärkten mit etwa 70 Prozent für wahrscheinlich gehalten, meint die Bild.

Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank, in diesem Falle der EZB, Geld beschaffen oder anlegen können.

Mehr zum Thema – Chinas Exportbeschränkungen für Seltene Erden bedrohen deutsche Produktion


de.rt.com/europa/246960-krisen…

Peskow: Moskau wird auf die Flugplatzattacken so reagieren, wie es das Militär für angemessen hält


Russland werde auf die jüngsten ukrainischen Angriffe auf Luftstützpunkte und zivile Infrastruktur reagieren, teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag bei einem Briefing mit. Er äußerte sich zu der Frage, ob dieses Thema tatsächlich in einem gestrigen Telefongespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump besprochen worden sei. Wie die russische Antwort auf die Attacken Kiews aussehen könnte, sagte Peskow nicht. Er merkte nur an:

"So, wie und wann unser Militär es für angemessen hält."


Trump selbst hatte sich dazu auf Truth Social gestern Abend nach dem Telefonat geäußert, das seinen Angaben zufolge etwa eine Stunde und 15 Minuten gedauert habe. Die beiden Staatschefs hätten über die jüngsten ukrainischen Angriffe auf Militärflugzeuge im russischen Hinterland gesprochen, so der US-Präsident. "Präsident Putin betonte ausdrücklich, dass er auf den jüngsten Angriff auf die Flugplätze reagieren müsse", schrieb Trump.

Während des Telefongesprächs habe der US-Präsident erklärt, er habe keine Informationen über die Vorbereitung "dieser terroristischen Angriffe seitens des Kiewer Regimes", so der Kremlsprecher. Peskow sagte weiter, Russland würde gern auf internationaler Ebene eine scharfe Verurteilung dieser ukrainischen Attacken hören.

Während des Briefings wies Peskow auch auf die Erklärung des russischen Präsidenten hin, die dieser gestern bei einem Treffen mit Regierungsmitgliedern abgegeben hatte, als es um die Sprengung der Brücken ging:

"Der Präsident bezeichnete das Kiewer Regime als ein terroristisches Regime, weil es die Führung dieses Regimes war, die bewusst den Befehl gab, einen Personenzug zu sprengen. Das ist nichts anderes als Terrorismus auf staatlicher Ebene. Dies ist eine wichtige Aussage des Präsidenten", betonte Peskow.

Auf die Frage, ob der Kreml wisse, auf welcher Ebene in Kiew dieser Befehl gegeben wurde, sagte Peskow, dass es unmöglich sei, solche Entscheidungen ohne die höchste politische Ebene zu treffen, was offensichtlich sei. Russland werde in Zukunft die Tatsache berücksichtigen, dass "das Kiewer Regime sämtliche Züge eines terroristischen Regimes angenommen hat", fügte Peskow hinzu. Er erinnerte jedoch daran, dass Außenminister Sergei Lawrow gestern gesagt habe, die Kontakte mit Kiew sollten auf Arbeitsebene fortgesetzt werden, und dass Präsident Putin diese Ansicht unterstütze.

Am vergangenen Sonntag führte die Ukraine die "Operation Spinnennetz" durch und griff Flugplätze mit FPV-Drohnen in fünf Regionen Russlands an. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums seien die Attacken in den Regionen Iwanowo, Rjasan und Amur abgewehrt worden, während in den Regionen Murmansk und Irkutsk mehrere Flugzeuge in Brand gerieten.

Die Drohnen in diesen beiden Gebieten seien aus einem Bereich in unmittelbarer Nähe zu den Flugplätzen gestartet worden, so die Behörde. Das Feuer sei gelöscht worden, und es habe keine Verletzten gegeben. Einige der an den Angriffen Beteiligten seien festgenommen worden, fügte das Verteidigungsministerium hinzu.

Die Drohnenangriffe auf die Siedlung Sredni im Gebiet Irkutsk waren der erste Vorfall dieser Art in Sibirien.

Ebenfalls am vergangenen Wochenende wurden drei Anschläge auf Bahngleise in den südrussischen Gebieten Brjansk und Kursk, an der Grenze zur Ukraine, verübt. Die drei Vorfälle wurden von Russlands Ermittlungskomitee als terroristische Akte eingestuft.

Am Samstagabend stĂĽrzte eine gesprengte StraĂźenbrĂĽcke auf die Bahnstrecke bei Brjansk. Die TrĂĽmmer fielen auf einen Personenzug, in dem sich 388 Personen befanden. Sieben Menschen starben, darunter der LokfĂĽhrer, 119 Personen erlitten Verletzungen.

Im Gebiet Kursk kam es zu einem ähnlichen Vorfall: Am Sonntag stürzte eine Eisenbahnbrücke auf eine Autobahnbrücke, als ein Güterzug darauf fuhr. Die Diesellokomotive und drei leere Waggons entgleisten. Drei Mitarbeiter der Russischen Eisenbahnen wurden dabei verletzt.

Bei einem dritten Anschlag, ebenfalls im Gebiet Brjansk, gab es keine Verletzten und keine großen Schäden: Am Sonntag ereignete sich am Bahnübergang zwischen zwei Bahnstationen eine Explosion vor einer Rangierlokomotive. Dabei wurden etwa fünf Meter des Gleisbettes beschädigt.

Mehr zum Thema - Russland meldet erneut Sabotage von Gleisanlagen – Zugverkehr gestoppt


de.rt.com/russland/246957-pesk…

"Schutz vor Terroristen": Trump verbietet Bürgern aus zwölf Ländern Einreise in USA


US-Präsident Donald Trump mag es bekanntlich radikal: Am Mittwochabend hat der Republikaner weitere Einreisebeschränkungen verhängt. Mit einem Erlass untersagte er Bürgern aus zwölf Ländern die Einreise in die USA. Die drakonische Maßnahme betrifft Afghanistan, Myanmar, Tschad, die Republik Kongo, Äquatorialguinea, Eritrea, Haiti, Iran, Libyen, Somalia, Sudan und Jemen.

Zur Begründung hieß es, dass den US-Behörden zu wenig Informationen über die Antragsteller aus diesen Ländern vorlägen, um die von ihnen ausgehenden Risiken zu beurteilen. Dabei bestehe die Politik der USA darin, "ihre Bürger vor Ausländern zu schützen, die beabsichtigen, Terroranschläge zu begehen, die nationale Sicherheit der USA zu gefährden, Hassideologien zu verbreiten oder die Einwanderungsgesetze der USA auf andere Art und Weise für böswillige Zwecke zu missbrauchen."

Als wäre das nicht genug, beschloss Trump zudem, die Einreise von Menschen aus sieben weiteren Ländern teilweise zu beschränken. Auf diese Liste wurden Burundi, Kuba, Laos, Sierra Leone, Togo, Turkmenistan und Venezuela gesetzt. Dabei forderte der US-Präsident schärfere Kontrollen bei der Ausstellung von Visa. Es müsse sichergestellt werden, dass die Inhaber der Visa die US-Bürger und die nationalen Interessen der USA nicht beeinträchtigten. In einem auf der Plattform Truth Social veröffentlichten Video sagte der US-Präsident zur Begründung:

"Wir wollen sie nicht. Im 21. Jahrhundert haben wir einen Terroranschlag nach dem anderen gesehen, die von Ausländern begangen wurden, deren Visa ausgelaufen waren."


Seinem Vorgänger Joe Biden warf Trump eine "Politik der offenen Türen" vor. Deswegen gebe es in den USA Millionen illegale Einwanderer, die sich eigentlich nicht im Land aufhalten dürften. Seine Regierung werde es nicht zulassen, dass den Vereinigten Staaten das widerfahre, was in Europa passiert sei.

Die neuen Einreisebeschränkungen folgten auf einen Angriff auf Demonstranten im US-Bundesstaat Colorado. Ein 45 Jahre alter Ägypter mit einem seit mehr als zwei Jahren abgelaufen Visum hatte am 1. Juni in der Stadt Boulder Brandsätze auf proisraelische Demonstranten geschleudert. Bei der Tat erlitten zwölf Menschen Brandverletzungen.

Das Einreiseverbot wird ab dem 9. Juni in Kraft treten. Dabei gibt es eine Reihe von Ausnahmen etwa für Personen mit unbefristetem Aufenthaltsrecht, adoptierte Kinder und Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit. Zudem dürfen Sportmannschaften und Trainer an bestimmten Sportveranstaltungen teilnehmen.

Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump den umstrittenen "Muslim Ban" erlassen. Damals untersagte er die Einreise für Flüchtlinge und Bürger aus mehreren überwiegend muslimischen Ländern. Nach massiven Protesten und gerichtlichen Auseinandersetzungen überarbeitete die damalige US-Regierung die Regeln. Trumps Nachfolger Biden hob das Dekret im Januar 2021 auf.

Mehr zum Thema - Lettland: Eingeschränkte Einreise für Russen mit Immobilien an strategischen Orten

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/nordamerika/246910-t…

Zweiter Weltkrieg: FSB gibt neue Dokumente über Gräueltaten der Nazis auf der Krim frei


Die Abteilung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB für die Krim und Sewastopol hat ein Archivdokument über die Nachkriegsermittlungen zu den Gräueltaten der Nazi-Besatzer auf der Halbinsel Krim freigegeben, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Donnerstag.

Im Dokument geht es um die Tätigkeit der KGB-Abteilung in der Krim-Region in der Nachkriegszeit, die darauf abzielte, Beweise gegen den Nazi-Kriegsverbrecher SS-Obersturmbannführer Paul Zapp zu sammeln.

Von 1941 bis 1943 bekleidete Zapp verschiedene Positionen im repressiven System der Nazis auf der Krim. "Im Frühjahr 1942 wurde unter der Führung von Zapp das Dorf Laki zerstört, dessen Bewohner beschuldigt wurden, Verbindungen zu Partisanen zu haben. Die Besatzer und ihre Komplizen unter den Sowjetbürgern verbrannten 20 Dorfbewohner lebendig."

Weiter heißt es im Dokument, dass unter der Zuständigkeit der Sicherheitspolizei und des SD, der von Zapp geleitet wurde, ein Konzentrationslager auf dem staatlichen Bauernhof Krasny betrieben wurde, in dem mehr als 10.000 Menschen vernichtet wurden.

Nach dem Krieg versteckte sich Zapp unter falschem Namen in der BRD und wurde 1968 von der westdeutschen Polizei verhaftet. Die Verhaftung und die Ermittlungen gegen Zapp in der BRD trugen dazu bei, dass in der Sowjetunion ein Strafverfahren wegen der Nazi-Gräueltaten in Moldawien, der Südukraine und auf der Krim eingeleitet wurde.

Ein bedeutender Teil des freigegebenen Archivberichts ist der Sammlung von Informationen über das System der Kriegsgefangenenlager auf dem Territorium der Krim gewidmet. So fanden die KGB-Ermittler heraus, dass sich während der Besatzung die Kriegsgefangenenlager in fast allen größeren Städten auf dem Gebiet der Halbinsel befanden. Im Bericht werden Simferopol, Sewastopol und Feodossija erwähnt. "Nach Angaben der ehemaligen Kriegsgefangenen, Augenzeugen der Besatzung und aus der Haft entlassener Kollaborateure herrschten in allen Lagern schreckliche Haftbedingungen, Mangel an medizinische Versorgung und Vernichtung der Gefangenen auf verschiedene Weise. All dies führte zu einem Massensterben sowjetischer Kriegsgefangener, die in gemeinsamen Gruben begraben wurden, zum Beispiel auf dem ehemaligen armenischen Friedhof von Simferopol", zitiert die Agentur Auszüge aus dem Dokument. Nach Angaben von Augenzeugen wurden allein auf dem armenischen Friedhof von Simferopol bis zu 6.000 Menschen begraben.

Außerdem enthält das Dokument die Information über die Tötung sowjetischer Bürger und Kriegsgefangener durch ärztliches Personal der Nazis. Wie es heißt, war Eberhard Müller, der Leiter des Sanitätsdienstes der 11. deutschen Armee, "während der Besatzung an der Tötung sowjetischer Kriegsgefangener durch Injektionen mit Morphium und Wasserstoffperoxid beteiligt".

Laut Müller selbst, der 1948 von einem Militärgericht verurteilt wurde, habe er im Jahr 1942 allein im Laufe von sechs Wochen etwa 1.000 Menschen auf diese Weise getötet.

Mehr zum Thema – Drohnenkrieg gegen Russland: Ribbentrop-Enkel verdient offenbar mit


de.rt.com/russland/246937-zwei…

Chinas Exportbeschränkungen für Seltene Erden bedrohen deutsche Produktion


Die deutsche Automobilindustrie warnte am Dienstag, dass die Exportbeschränkungen Chinas für Seltenerdlegierungen, -mischungen und -magnete ein ernstes Risiko für die Branche darstellen. Wenn nicht schnell eine Lösung gefunden werde, könnten Produktionsverzögerungen und -ausfälle die Folge sein.

Die langsame Erteilung von Exportlizenzen sowie Verzögerungen bei der Zollabfertigung von Exporten mit gültigen Lizenzen verursachten bereits erhebliche Probleme für die Automobilhersteller, sagte Hildegard Müller, die Vorsitzende des Automobilverbands VDA, in einer Erklärung gegenüber Reuters. Damit warnte der Verband erstmals vor einem drohenden Produktionsstillstand.

China hat die behördlichen Auflagen für die Ausfuhr von Elementen wie Dysprosium, Terbium und Neodym erheblich erschwert. Für Gallium und Germanium gelten schon seit zwei Jahren strengere Auflagen.

BMW warnte, seine Zulieferer hätten bereits mit Knappheiten zu kämpfen, die eigenen Fabriken liefen bisher aber weiter. In europäischen Zulieferfabriken habe es wegen der fehlenden Magnete schon Ausfälle von Produktionslinien gegeben.

Mehrere Werke und Produktionslinien europäischer Automobilzulieferer seien aufgrund eines Mangels an Seltenen Erden geschlossen worden, der durch die von China verhängten Exportbeschränkungen verursacht werde, teilte der europäische Automobilzuliefererverband CLEPA mit und warnte vor weiteren Ausfällen.

Von den Hunderten von Anträgen auf Ausfuhrgenehmigungen, die seit Anfang April von Automobilzulieferern gestellt worden seien, sei bisher nur ein Viertel bewilligt worden, fügte CLEPA hinzu. Zumal einige Anträge aus Gründen abgelehnt worden seien, die der Verband als "rein verfahrenstechnisch" bezeichnete.

"Die Verfahren scheinen von Provinz zu Provinz unterschiedlich zu sein. In mehreren Fällen wurden zudem IP-sensible Informationen angefordert", hieß es weiter. Wenn der Prozess nicht bald vereinfacht wird, werden in den nächsten drei bis vier Wochen wahrscheinlich weitere Werke betroffen sein, da die Lagerbestände zur Neige gehen.

Die im April getroffene Entscheidung Chinas, die Ausfuhr einer Vielzahl von Seltenen Erden und damit verbundenen Magneten auszusetzen, hat die Lieferketten von Automobilherstellern, Luft- und Raumfahrtunternehmen, Halbleiterfirmen und Militärzulieferern weltweit durcheinandergebracht. In der Folge haben Industrieverbände in Deutschland, den USA und Indien die Politik dazu aufgefordert, sich bei Peking für eine schnelle Lösung einzusetzen.

Mehr zum Thema - Trumps irrsinniger Zollkrieg gegen China


de.rt.com/wirtschaft/246916-ch…

Der Einsatz von Drohnen gegen Bomber nähert das Szenario eines Atomkrieges


Von Jewgeni Krutikow

Infolge eines Angriffs ukrainischer FPV-Drohnen auf Militärflugzeugstützpunkte in den Gebieten Irkutsk und Murmansk seien einige Militärflugzeuge in Brand geraten. Dies teilte das russische Verteidigungsministerium in seinem offiziellen Bericht mit.

Das Verteidigungsministerium präzisierte, dass die Drohnen aus einem direkt an die Flugzeugstützpunkte angrenzenden Gelände gestartet seien. Derzeit seien die Brände gelöscht. Es gebe keine Opfer unter den Soldaten und dem Zivilpersonal der Flugzeugstützpunkte.

Ebenfalls zum Ziel der ukrainischen Streitkräfte wurden am 1. Juni Militärflugzeugstützpunkte in den Gebieten Iwanowo, Rjasan und Amur. Das Verteidigungsministerium berichtete, dass alle diese Terroranschläge abgewehrt worden seien.

In den ukrainischen und westlichen Medien kursierten sofort verschiedene Spekulationen über die Anzahl der beschädigten Militärflugzeuge. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij erklärte, dass es sich um die sogenannte Operation "Spinnennetz" gehandelt habe, die seiner Aussage nach über anderthalb Jahre lang vorbereitet worden sei, um russische strategische Bomber an ihren Stützpunkten mit Drohnen anzugreifen.

Entscheidend ist jedoch nicht die Anzahl der beschädigten Militärfahrzeuge, sondern die Tatsache, dass es sich um einen Angriff auf russische strategische Bomber – Träger von Atomwaffen – handelt. Schwere Bomber sind Teil der russischen nuklearen Triade, und ihre Anzahl wird zusammen mit Interkontinentalraketen (ICBMs) und U-Boot-gestützten ballistischen Raketen (SLBMs) durch den Vertrag zur Reduzierung und Begrenzung strategischer Offensivwaffen (START-3-Vertrag) festgelegt.

Im Jahr 2023 wurde ein Gesetz zur Aussetzung der Beteiligung Russlands am Vertrag zur Reduzierung und Begrenzung strategischer Offensivwaffen unterzeichnet. Das russische AuĂźenministerium stellte jedoch klar, dass der Vertrag in seiner bisherigen Form bis Februar 2026 fortbestehen werde.

Somit bleiben diejenigen Punkte des START-3-Vertrags in Kraft, in denen Maßnahmen des gegenseitigen Vertrauens zur Wahrung der globalen Stabilität festgelegt sind. Dazu gehören nicht nur die gegenseitige Benachrichtigung über Raketenabschüsse, sondern auch die sogenannte "offene Haltung" der strategischen Luftwaffe. Grob gesagt ist dies der Grund, warum russische Bomber auf offenen Geländen und nicht in speziellen Betonhangars stationiert sind, sodass die USA sie alle per Satellit zählen und sich vergewissern können, dass kein Überraschungsangriff vorbereitet wird.

Darin liegt einer der Elemente der globalen Nuklearstabilität. Sie ist vielschichtig, impliziert vorhersehbares Verhalten, und wenn in diesem System etwas versagt, steigt die Gefahr eines Atomkrieges explosionsartig an.

In der am 19. November 2024 verabschiedeten aktualisierten Fassung der russischen Nukleardoktrin sind die Bedingungen, unter denen Russland Atomwaffen einsetzen könnte, detailliert festgelegt. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn ein Gegner russische Staats- oder Militäreinrichtungen von kritischer Bedeutung angreift, wodurch die Gegenmaßnahmen der russischen Nuklearstreitkräfte vereitelt werden könnten. Bei der Attacke auf russische Stützpunkte strategischer Bomber, die Träger von Atomwaffen sind, handelt es sich genau um einen solchen Angriff.

Es gibt allerdings Nuancen. Hier spielt der Kontext eine wichtige Rolle. Im Allgemeinen gilt, dass Atomwaffen nur dann eingesetzt werden dürfen, wenn die Existenz, Unabhängigkeit oder Integrität des russischen Staates bedroht ist. In allen anderen Fällen gilt der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Gegenreaktion auf Aggression. Das heißt, dass der Atomwaffeneinsatz im Falle eines Angriffs nicht automatisch erfolgt, auch wenn Anzeichen für einen gefährlichen Angriff von außen vorliegen. Alles hängt vom Ausmaß des Angriffs und dem Grad der Aggressionsgefahr ab, insbesondere davon, ob die Existenz des Staates bedroht ist.

Dennoch erhöht allein die Tatsache eines solchen Angriffs die Risiken drastisch und lässt die Gefahr eines Atomkriegs ernsthaft näher rücken. Das ist ein äußerst unverantwortliches Verhalten seitens Kiews, das nicht nur darauf abzielt, den Friedensverhandlungsprozess zu torpedieren, sondern auch die NATO-Staaten – einschließlich der USA – in eine gefährliche Konfrontation hineinzuziehen.

Zwar kommt es nicht automatisch zum Atomwaffeneinsatz als Gegenmaßnahme, und eine eventuelle Gegenreaktion würde der Bedrohung angemessen sein. Aber Russland hat in seiner Geschichte noch nie den Grad der Konfrontation so weit erhöht, dass der Kontext und die normativen Dokumente den Atomwaffeneinsatz erfordern könnten. Dies ist ein sehr gefährlicher Weg für Kiew und für diejenigen Länder, die auch nur indirekt an der Vorbereitung dieses Angriffs auf russische strategische Objekte beteiligt waren.

Ăśbersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 3. Juni 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.

Mehr zum Thema - Operation Spiderweb – Brillanter taktischer Erfolg oder Selenskijs Pyrrhus-Sieg


de.rt.com/meinung/246845-einsa…

Moskau nach Drohnenangriff: "Flugzeuge beschädigt, aber nicht zerstört"


Die bei einem ukrainischen Drohnenangriff am 1. Juni beschädigten russischen Militärflugzeuge wurden nicht zerstört und sollen vollständig repariert werden. Dies erklärt der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS. Demnach handelt es sich um reguläre Schäden, die behoben werden können.

"Die Technik wurde nicht zerstört, sondern lediglich beschädigt. Sie wird wieder instand gesetzt. Ziehen Sie daraus Ihre eigenen Schlüsse", sagte Rjabkow mit Blick auf mögliche Auswirkungen auf das strategische Gleichgewicht. Er betonte zudem, dass die betroffenen Flugzeuge nicht zwangsläufig unter internationale Abrüstungsvereinbarungen wie den neuen START-Vertrag fielen – ein Abkommen, das Russland derzeit ausgesetzt hat.

Zugleich bezeichnete Rjabkow die ukrainischen Angaben über die Wirksamkeit der Angriffe als "vollkommen haltlos". "Nichts von dem, was in Kiew behauptet wird, entspricht der Realität", sagte der Diplomat. Er rief dazu auf, sich ausschließlich auf die offiziellen Mitteilungen des russischen Verteidigungsministeriums zu stützen.

Laut dem Ministerium hatten ukrainische Streitkräfte am 1. Juni eine koordinierte Drohnenoperation unter dem Codenamen "Spinnennetz" gegen Militärflugplätze in fünf russischen Gebieten durchgeführt: Murmansk, Irkutsk, Iwanowo, Rjasan und Amur. In Iwanowo, Rjasan und Amur konnten die Angriffe erfolgreich abgewehrt werden. In Murmansk und Irkutsk kam es zu Bränden an mehreren Flugzeugen, die jedoch rasch gelöscht werden konnten. Es gab keine Verletzten unter Soldaten oder zivilen Angestellten.

Mehrere mutmaßliche Beteiligte an den Angriffen wurden festgenommen. Die russischen Ermittlungsbehörden leiteten ein Verfahren wegen terroristischer Aktivitäten ein und fahndeten unter anderem nach Artjom Timofejew. Der gebürtige Ukrainer steht im Verdacht, in die Angriffe verwickelt zu sein.

Der Vorfall hatte auch diplomatische Konsequenzen: Laut Rjabkow sprach Moskau noch vor einem Telefonat zwischen Präsident Wladimir Putin und dem US-Präsidenten Donald Trump die mangelnde Reaktion Washingtons auf den ukrainischen Angriff an. Trump habe in dem Gespräch bestätigt, dass die USA nicht im Voraus über die Operation informiert worden seien.

Russische Beamte werten den Zwischenfall als Beleg für die wachsende Eskalationsgefahr im Ukraine-Konflikt. Auch der US-Sondergesandte Keith Kellogg äußerte sich besorgt und sprach von einem "weiteren Schritt in Richtung Eskalation".

Mehr zum Thema – Kommersant: Sprengstoff US-amerikanischer Herkunft auf Bahngleisen im Gebiet Brjansk gefunden


de.rt.com/international/246915…

Diese Webseite verwendet Cookies zur Erkennung von wiederkehrenden Besuchern und eingeloggten Nutzern. Durch die weitere Benutzung der Webseite akzeptierst du die Verwendung der Cookies.

⇧