Vizechef der russischen Duma stellt weitere Änderungen der Verfassung in Aussicht


Der Großteil der internationalen Praktiken habe sich in Russland, genauer gesagt: in der Gesetzgebung des Landes, nicht durchgesetzt. Deshalb seien noch mehr wesentliche Änderungen der russischen Verfassung notwendig. Dies erklärte am Montag der stellvertretende Vorsitzende der Staatsduma, Pjotr Tolstoi, auf dem Internationalen Rechtsforum in Sankt Petersburg.

In den vergangenen 30 Jahren habe Russland versucht, globale Praktiken zu übernehmen und internationalen Standards zu entsprechen, betonte Tolstoi. Allerdings hätten sie sich als westliche Standards herausgestellt, die in Russland kaum Fuß gefasst hätten. Insbesondere habe es in den 1990er Jahren viele Versuche gegeben, "diese künstlichen Zweige auf den lebendigen Baum des russischen Lebens zu pfropfen":

"Nun sind die meisten von ihnen verwelkt und bieten einen ziemlich erbärmlichen Anblick."


Laut Tolstoi erlebe die russische Gesellschaft bedeutende Veränderungen, unter anderem im Zusammenhang mit der militärischen Sonderoperation in der Ukraine. Mit Hinblick auf die Wünsche der Gesellschaft sollten sich auch die Gesetze entwickeln. In diesem Zusammenhang erinnerte der Abgeordnete an die jüngsten Änderungen der russischen Verfassung im Jahr 2020:

"Ich bin sicher, dass diese Änderungen nicht die letzten sein werden, wenn man die Umstände bedenkt, unter denen unsere Verfassung geschrieben wurde. Ich bin mir sicher, dass diese Änderungen noch vor uns liegen. Vielleicht werden sie viel bedeutender sein als die, die wir vor fünf Jahren diskutiert haben."


Im Januar 2020 hatte der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, die Verfassung sollte geändert werden, um den Staat zu stärken. Dank der Änderungen durfte Putin für eine dritte Amtszeit in Folge kandidieren. Nach Angaben der Zentralen Wahlkommission unterstützten mehr als 70 Prozent der Russen bei der Abstimmung die Änderungen, die dann am 4. Juli 2020 in Kraft traten. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts wurde die Forderung laut, eine Staatsideologie in der Verfassung zu verankern.

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Rumänien: Sieg eines Russophoben vom Ausland durchgesetzt


Von Geworg Mirsajan

Am 18. Mai fand in Rumänien eine zweite Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Der Bürgermeister von Bukarest, Nicușor Dan, gewann die Wahl mit 53,6 Prozent der Stimmen. Sein Gegenkandidat – der Vorsitzende der rechtsextremen Partei "Allianz für die Vereinigung der Rumänen" George Simion – erhielt nur 46,4 Prozent der Stimmen.

Moskau hat sich – entgegen den Erklärungen der Europäischen Union und einzelner rumänischer Politiker – nicht in die Wahlen eingemischt. Allerdings hat Russland die rumänischen Wahlen sehr wohl verfolgt. Und auf den ersten Blick ist der Sieg von Nicușor Dan kein gutes Ergebnis für Moskau. Wadim Truchatschjow, Dozent an der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität (RGGU), erklärte:

"Dan ist ein ausgesprochener Russenfeind. Darüber hinaus befürwortet er die vollständige Unterordnung Rumäniens unter die EU-Politik. Mehr als das jetzt der Fall ist. Er ist bereit, die Ukraine zu bewaffnen, obwohl ethnische Rumänen dort unterdrückt werden. Simion ist gegen eine Aufrüstung der Ukraine, er wäre natürlich besser für Russland. Ja, er hat auch keine Sympathie für uns – aber bei weitem nicht in dem Maße wie Dan."

Wichtig war, dass Simion keine Sympathien für die Ukraine hegte. Und er konnte seine präsidialen Befugnisse nutzen, um zum Beispiel den Transfer von Militärhilfe an das Kiewer Regime zu blockieren. Taktisch gesehen können die Gegner Russlands einen Erfolg feiern – aber es geht nicht nur darum, wer gewonnen hat, sondern auch darum, wie sie gewonnen haben.

Die EU-Führung hatte bei den rumänischen Wahlen eine sehr schwierige Aufgabe. Sie musste verhindern, dass der "falsche" Kandidat gewinnt, indem sie die Stimmen im zweiten Wahlgang in das "Sparschwein" des für die Mehrheit der Bevölkerung akzeptableren Gegners steckte.

Das Problem war, dass der Gegner nicht ganz dem europäischen Schema entsprach – kein Zentrist, der in der Lage war, Stimmen von links und rechts zu sammeln, sondern eine eher widersprüchliche Figur. Auch eine Art Radikaler. Der Rückstand auf Simion betrug bis zu 20 Prozentpunkte – ein Wert, der praktisch nicht aufzuholen ist.

Um den Sieg von Nicușor Dan zu sichern, haben die Verantwortlichen der Europäischen Union daher alle möglichen Mechanismen eingesetzt. Darunter auch sehr zweifelhafte.

Laut dem Gründer von Telegram, Pawel Durow, hat ihn beispielsweise der französische Geheimdienstchef Nicolas Lerner gebeten, Beiträge konservativer rumänischer Meinungsführer auf Telegram zu blockieren.

Darüber hinaus hat Europa auch direkt und ohne Vermittler aktiv interveniert. Truchatschjow sagte:

"Die Rumänen selbst schreiben über Macrons Anrufe in Bukarest. Zuvor, als Călin Georgescu abgesetzt wurde (der Gewinner der ersten Runde, die annulliert wurde), riefen NATO-Generalsekretär Mark Rutte und die Chefin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen dort an – und die NATO und die EU haben das nicht einmal dementiert."

Auch an den Abstimmungen wurde gearbeitet – wo immer sie konnten. Truchatschjow fuhr fort:

"Es gibt drei Millionen Rumänen, die außerhalb Rumäniens arbeiten. Fast alle von ihnen sind in Westeuropa. Und es gab keine Überwachung als solche, weder der Wählerlisten noch der Stimmenauszählung. Es war einfach nicht erlaubt, dies zu organisieren. Außerdem wurde unter den Gastarbeitern heftiger Wahlkampf betrieben. Wenn Simion gewinnt, nehmen wir euch die Arbeitsplätze weg und Rumänien das Geld aus den EU-Fonds."

So wie es jetzt zum Beispiel in Ungarn geschieht, das wegen der Politik seines Ministerpräsidenten Viktor Orban mit dem Entzug von EU-Geldern bestraft wird.

Ähnliche Methoden wurden in Moldawien angewandt, wo viele Einheimische einen rumänischen Pass haben. Simion und seine Parteifreunde mussten sogar eine spezielle Erklärung abgeben, in der sie die moldauischen Behörden aufforderten, keinen Druck auf die Wähler auszuüben.

Es überrascht nicht, dass nach einer solchen Einmischung die endgültigen Zahlen der Wahlen nicht nur den russischen Experten oder den Anhängern von George Simion äußerst zweifelhaft erscheinen. Der Kandidat des rechten Flügels erhielt in der ersten Runde 41 Prozent der Stimmen gegenüber 21 Prozent für Nicușor Dan. Und die Umwandlung dieser Ergebnisse in 46,4 Prozent gegenüber 53,6 Prozent konnte nur unter den Bedingungen einer maximalen Dämonisierung des Favoriten, von Fälschungen und des Einsatzes administrativer Mittel erfolgen.

Natürlich wird Europa im Hier und Jetzt nicht für diese Aktionen zur Rechenschaft gezogen werden. Es wird keine großangelegten Straßenproteste geben. Immerhin hat George Simion seine Niederlage bereits eingestanden. Der Kandidat erklärte:

"Wir waren allein gegen alle. Ich bin stolz auf euch und gratuliere meinem Gegner zu seinem Sieg."


Er versprach, dass er sich weiterhin für die Interessen des rumänischen Volkes einsetzen werde – die Anfechtung der aktuellen fragwürdigen Wahl zählt offenbar nicht zu diesen Interessen.

In Zukunft könnte eine solch eklatante Einmischung von außen in die rumänischen Wahlen – oder auch in anderen europäischen Ländern – jedoch ernste Konsequenzen für Brüssel haben.

Und es ist nicht einmal so, dass jetzt keiner der europäischen Politiker das moralische Recht hätte, von einer "russischen Einmischung" zu sprechen. Und es ist auch nicht so, dass US-Präsident Donald Trump europäische Maßnahmen gegen einen ihm wohlgesonnenen Kandidaten wahrscheinlich nicht begrüßen würde. Es geht darum, dass rechtsnationale Kräfte in der EU eine Schlussfolgerung ziehen werden. Die Schlussfolgerung ist, dass sie nicht an die Macht kommen dürfen – nicht nur durch legale Mechanismen (zum Beispiel die Bildung von Regierungskoalitionen aus Parteien, die gegen rechte Parteien verloren haben), sondern auch durch solche demonstrativen Verstöße gegen den politischen Anstand.

Das bedeutet, dass rechte Politiker – und, was noch wichtiger ist, die rechte Wählerschaft, deren Meinung von der Europäischen Union ignoriert wurde – nach anderen Wegen suchen werden, um an die Macht zu kommen. Auch auf der Straße. Das wiederum könnte zum Zerfall der EU führen. Der Faden, den die europäischen liberalen Eliten so fest spannen, läuft Gefahr, am Ende zu reißen, und zwar im radikalsten Szenario: dem Zerfall der Europäischen Union.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 19. Mai 2025 zuerst in der Zeitung Wsgljad erschienen.

Geworg Mirsajan ist außerordentlicher Professor an der Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation, Politikwissenschaftler und eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Geboren wurde er 1984 in Taschkent. Er machte seinen Abschluss an der Staatlichen Universität Kuban und promovierte in Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt USA. Er war von 2005 bis 2016 Forscher am Institut für die Vereinigten Staaten und Kanada an der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Mehr zum Thema - Rumänischer Präsidentschaftskandidat: "Imperialistischer" Macron mischt sich in unsere Wahlen ein

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78. Weltgesundheitskonferenz: "Globaler" WHO-Pandemievertrag und "nachhaltige" Finanzierung ohne USA


Von Felicitas Rabe

Vom 19. bis zum 27. Mai 2025 findet in Genf die 78. Weltgesundheitsversammlung statt. Die diesjährige Tagung trägt den Namen: "Eine globale Gesundheit". Laut Mitteilung der Weltgesundheitsorganisation treffen sich die Mitgliedsländer in diesem Jahr zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die "globale Gesundheit". Die WHO-Mitgliedsstaaten seien gerade mit "neu auftretenden Bedrohungen" konfrontiert. Diese neuen Bedrohungen wurden in der Mitteilung allerdings nicht näher definiert.

Eines der wichtigsten Themen der Versammlung wird die Ratifizierung des WHO-Pandemievertrags der 194 Mitgliedsländer sein. Der Inhalt des Abkommens wurde über drei Jahre verhandelt und bereits im April von den Ländern mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen. Die Vereinbarung sei "bahnbrechend", hieß es in der WHO-Mitteilung ‒ es handele sich dabei um die "einmalige Chance, die Welt vor einer Wiederholung des durch die COVID-19-Pandemie verursachten Leids zu bewahren".

WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete die stattfindende Ratifizierung des Pandemievertrags als "wahrhaft historisches Ereignis". Er erklärte: "Die diesjährige Weltgesundheitsversammlung wird ein wahrhaft historisches Ereignis sein, da die Länder nach dreijährigen Verhandlungen das erste globale Abkommen zum besseren Schutz der Menschen vor Pandemien zur Verabschiedung vorlegen werden." Damit könne die Welt angeblich sicherer gemacht werden: "Das Pandemie-Abkommen kann die Welt sicherer machen, indem es die Zusammenarbeit zwischen den Ländern bei der Bereitschaft, Prävention und Reaktion auf Pandemien angemessen fördert."

Im Gegensatz zur Auffassung des WHO-Generaldirektors gibt es weltweit viele Stimmen, die den Pandemievertrag äußerst kritisch sehen, wie zum Beispiel auch der Wiener Universitätsdozent Dr. Gerd Reuther. Damit werde man eine Globalherrschaft der Weltgesundheitsorganisation beschließen, warnt auch die Medizinrechtlerin Beate Bahner in ihrem Buch "Der WHO-Pandemievertrag – Der finale Angriff auf Ihre Freiheit".

Beim Abkommen handele es sich um einen fatalen Angriff auf die Selbstbestimmung von Bürgern und Staaten, so Bahner. Die staatliche Souveränität sei dadurch ebenso bedroht wie die Meinungsfreiheit und das Recht auf gesundheitliche und körperliche Selbstbestimmung der Menschen. Zumindest die USA scheinen einen globalen Pandemievertrag für verzichtbar zu halten. Sie sind bereits vor der Ratifizierung aus der Weltgesundheitsorganisation ausgetreten.

Geberkonferenz mit Philanthropen-Investoren

Auf der diesjährigen Weltgesundheitsversammlung geht es in einem weiteren Schwerpunktthema um die "nachhaltige Finanzierung" der Weltgesundheitsorganisation. Weil die USA kurz vor Abschluss des Pandemievertrags aus der WHO ausgetreten seien, würden "Reformen", sprich neue Finanzierungsmodelle, notwendig. Laut WHO-Mitteilung werden die verbliebenen Mitgliedsstaaten deshalb über eine geplante Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um 20 Prozent beraten, die ab dem kommenden Jahr, also ab 2026, in Kraft treten solle.

Die Arbeit der Organisation werde auch inhaltlich neu priorisiert. Bei der Neupriorisierung wolle man die Effizienz steigern und "die Ressourcen der WHO auf die dringendsten globalen Gesundheitsbedürfnisse ausrichten". Um eine "effizientere und wirkungsvollere WHO" zu finanzieren, findet als einer der ersten Programmpunkte am Dienstag, dem 20. Mai, eine "hochrangige Geberkonferenz für die Investitionsrunde" statt.

An dieser Konferenz nehmen neben den Mitgliedsstaaten die sogenannten "Philanthropen" teil, also dem Namen nach uneigennützige Wohltäter der Menschheit. Diese haben die Weltgesundheitsorganisation zuletzt zu 80 Prozent privat finanziert – beziehungsweise in die Organisation investiert. Bei genauerer Betrachtung liegt die Herrschaft über die Staaten und die Verhaltensmaßnahmen für die Weltbevölkerung nach Ratifizierung des WHO-Pandemievertrags somit in der Hand dieser Philanthropen-Investoren. Nur die Durchsetzung von zukünftig von der WHO weltweit angeordneten Maßnahmen, wie zum Beispiel Lockdowns, Kontaktsperrungen, Schulschließungen, Impfungen und Zensur der öffentlichen Meinung, läge dann noch bei den Behörden der Mitgliedsländer ‒ die aber von überstaatlichen Behörden kontrolliert würden.

Wie die Deutsche Welle (DW) am Montag berichtete, habe Deutschland schon im Vorfeld der Geberkonferenz weitere Millionen für die WHO zur Verfügung gestellt. Dem Bericht zufolge habe die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken am Montagmorgen nach einem Treffen mit WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus 10 Millionen Euro zugesagt. Nach dem Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation seien Reformen notwendig, die von Deutschland unterstützt würden, heißt es im DW-Bericht zur Weltgesundheitsversammlung.

Das Neue Deutschland (ND) titelt zum Beginn der 78. Weltgesundheitsversammlung: "Pandemie­abkommen auf der Zielgeraden". Die Zeitung nimmt an, Ziel der Versammlung sei es, dass sich die Weltgesundheits­organisation WHO für künftige inter­natio­nale Not­lagen "besser wappnen" wolle. Zwar laufe noch nicht alles optimal, was die Arbeit der Organisation angehe, so der Tenor des Artikels, aber ein Problem mit der Finanzierung der weltweiten Gesundheitsmaßnahmen seitens privater Investoren scheint man beim ND nicht zu sehen.

Außerdem ist die Zeitung davon überzeugt, dass die Länder mit der Ratifizierung des Pandemievertrags keinesfalls ihre Souveränität verlieren. Wortwörtlich heißt es im ND-Beitrag: "Entscheidungen über Maßnahmen wie Lockdowns oder Impfvorschriften werden nach wie vor bei den einzelnen Staaten liegen. Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sollen ohnehin im Einklang mit nationalen Regeln ergriffen werden."

Kaum Berichterstattung im Vorfeld des "wahrhaft historischen Ereignisses"

Dafür, dass laut dem WHO-Direktor auf der Weltgesundheitsversammlung ein "wahrhaft historisches Ereignis" stattfinden soll, hat sich die Presse in den letzten Tagen hinsichtlich einer Berichterstattung über die Konferenz insgesamt sehr zurückgehalten, findet die Autorin dieses Beitrags.

Die potenzielle Übertragung von staatlicher Souveränität und gesundheitlicher Selbstbestimmung an eine globale Organisation, die von privaten Investoren beherrscht wird, ist auch zum heutigen Konferenzbeginn nur wenigen Medien eine Meldung wert. Genauso wenig scheint es berichtenswert zu sein, dass die Maßnahmen der Weltgesundheitsorganisation und des nach drei Jahren beschlossenen globalen Pandemievertrags für die USA nicht gelten werden.

Zu den weiteren Tagesordnungspunkten gehören der Umgang mit Gesundheitsnotständen, Krisenvorsorge und der Klimawandel. Ein noch aus dem März stammender Programmentwurf ist auf der Internetseite der WHO verlinkt. Darin findet man auch mehrere Workshops zur gesundheitlichen Situation in Palästina beziehungsweise den besetzten palästinensischen Gebieten. Am 23. Mai werden Preise und Auszeichnungen an Einzelpersonen und Organisationen verliehen, die außergewöhnliche Beiträge zur Förderung der öffentlichen Gesundheit geleistet haben sollen. Die Sitzungen der 78. Weltgesundheitsversammlung werden laut WHO-Mitteilung per Livestream ausgestrahlt.

Mehr zum ThemaAnsage an WHO: Alle republikanischen US-Senatoren lehnen Pandemievertrag ab


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Brandenburg: Ex-Linke-Politiker René Wilke soll neuer Innenminister werden


In der vorigen Woche trat überraschend Brandenburgs Katrin Lange (SPD) von ihrem Posten zurück, dies nach internen Streitigkeiten um die von ihr Anfang Mai veranlasste Entlassung des Chefs des Landesverfassungsschutzes. Im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in der Potsdamer Staatskanzlei verkündete Ministerpräsident Dietmar Woidke den voraussichtlichen Nachfolger. Nach Plänen des SPD-Politikers soll es mit René Wilke der parteilose, langjährige Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder) werden. Dieser hatte im Vorjahr nach fast zweieinhalb Jahrzehnten die Partei Die Linke verlassen, auch aufgrund der für ihn inakzeptablen Ukraine-Politik.

In der Brandenburger Affäre um die jüngst erfolgte Entlassung des Chefs des Landesamts für Verfassungsschutz (RT DE berichtete), hatte die verantwortliche Innenministerin Katrin Lange (SPD) in der letzten Woche persönliche Konsequenzen gezogen und am 16. Mai ihren Rücktritt verkündet. Wenige Tage später bat Ministerpräsident Dietmar Woidke die lokale Presse zu einer Pressekonferenz in die Potsdamer Staatskanzlei, um den potenziellen Nachfolger zu präsentieren. Der Berliner Tagesspiegel berichtet zu dem Vorgang:

"Es ist ein Paukenschlag über Brandenburg hinaus: René Wilke (parteilos, ehemals Linke), Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), soll nach dem Willen von Ministerpräsident Dietmar Woidke neuer Innenminister und damit Nachfolger von Katrin Lange (beide SPD) werden […] die Personalie, über die der Tagesspiegel vorab berichtete, bestätigte Woidke am Montagnachmittag bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in der Potsdamer Staatskanzlei."

Zu den Gründen seiner Entscheidung gab Woidke zu Protokoll, dass Wilke demnach "hohes Ansehen bei den Menschen in diesem Land genießt". Nach Informationen des Senders rbb soll der 40-Jährige schon diese Woche die Arbeit als Minister beginnen. Weiter heißt es in dem Tagespiegel-Artikel:

"Er [Wilke] sei ein Mensch, der 'mit der nötigen Emotionalität' auf die Menschen zugegangen sei. Der gesamte Bereich Migration und Integration von Geflüchteten werde darüber entscheiden, wie es weitergehe mit dem Land und mit der Gesellschaft, der eine weitere Spaltung drohe. Auch für diese Aufgabe sei Wilke der Richtige."

Der designierte Wilke erklärte dazu vor Journalisten:

"Ich kenne den Spagat zwischen der notwendigen Klarheit und der Menschlichkeit und des Anstands beim Thema Migration."

Der aktuell Parteilose stehe demnach "für einen realistischeren, pragmatischeren Kurs in der Migrationspolitik, auch für nötige Abschiebungen", so der Tagespiegel-Artikel darlegend. Laut rbb habe der Politiker "mit einem härteren migrationspolitischen Kurs" von sich reden gemacht und forderte demnach "unter anderem einen entschiedeneren Umgang mit straffälligen Asylbewerbern".

René Wilke wird auch wegen seiner Haltung zur Migrationspolitik Brandenburger Innenminister: „Es war eine Naivität, die mitverantwortlich war für das Zulassen von: zu viel, zu schnell, zu unkontrolliert“, sagte er mir @rbb24 Doku „Grenzen der Zuwanderung“ t.co/cKWxIBYqup pic.twitter.com/wgymewcDKv
— Olaf Sundermeyer (@O_Sundermeyer) May 19, 2025

Wilke habe über Brandenburg hinaus ein "glänzendes Renommee und gilt als hochkompetenter, kommunikativer und erfolgreicher Kommunal- und Realpolitiker".

Zu den Gründen seines letztjährigen Parteiaustritts – Wilke war noch als junger Mann in den Linken-Vorgänger PDS eingetreten –, heißt es in einem rbb-Artikel aus dem Vorjahr:

"In einer Stellungnahme, die dem rbb vorliegt, begründet Wilke seinen Schritt mit zunehmenden 'inhaltlichen Differenzen mit der bundespolitischen Ausrichtung der Partei zu grundsätzlichen Fragen'."

Dies "unter anderem wegen der Haltung der Linken gegenüber Russland im Ukraine-Krieg", so der rbb.

Von 2014 bis 2018 war Wilke als direkt gewählter Abgeordneter der Linken im Landtag und ab 2018 Oberbürgermeister der Oderstadt Frankfurt. Das Amt soll nun Wilkes Stellvertreter, Claus Junghanns (CDU), weiterführen.

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Bericht: US-Beamte "frustriert" über australische Panzerlieferung an die Ukraine


Australien hat angekündigt, 49 ausgemusterte M1A1-Abrams-Panzer an die Ukraine zu liefern, nachdem es dafür die Genehmigung der USA erhalten hat. Die Entscheidung hat Berichten zufolge sowohl bei amerikanischen als auch bei australischen Vertretern Kritik ausgelöst. Sie bezweifeln, dass die Ukraine die Panzer aufgrund von Logistikproblemen und der Anfälligkeit für russische Drohnen tatsächlich nutzen kann.

Der Beginn der Lieferung wurde von Premierminister Anthony Albanese bei einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij am Sonntag in Rom bestätigt. Nach Angaben von ABC habe man mit der Verladung der ersten Panzer auf ein Frachtschiff begonnen, wobei aus Sicherheitsgründen keine genauen Angaben über den Standort und das Ankunftsdatum erfolgt seien.

Für die Verlegung der Kampfpanzer war aufgrund ihrer Herkunft die Zustimmung der USA erforderlich. Obwohl Washington schließlich die Genehmigung erteilt habe, hätten US-Beamte privat ihre "Frustration" über die Weitergabe der Panzer zum Ausdruck gebracht, berichtet ABC.

"Letztes Jahr, noch vor der Rückkehr von Donald Trump als Präsident, haben wir die Australier gewarnt, dass die Entsendung dieser Abrams-Panzer kompliziert sein würde und dass die Ukrainer, wenn sie erst einmal auf dem Schlachtfeld sind, Schwierigkeiten haben werden, sie instand zu halten", sagte ein ungenannter US-Beamter dem Sender.

Auch australische Verteidigungsbeamte äußerten diese Bedenken. "Wir beginnen zu zweifeln, ob die Ukrainer diese Fahrzeuge wirklich wollen. Das Dach des Panzers ist der schwächste Punkt des Abrams, und dies ist ein Drohnenkrieg", so eine Quelle gegenüber ABC.

Ende 2023 lieferten die USA unter dem damaligen Präsidenten Joe Biden 31 Abrams-Panzer an die Ukraine. Medienberichten zufolge hat der schwere Panzer, dessen Stückpreis auf 10 Millionen US-Dollar geschätzt wird, auf dem Schlachtfeld mit Herausforderungen zu kämpfen, darunter Drohnenangriffe und unwegsames Gelände.

Russland behauptet, mehrere Abrams-Panzer zerstört zu haben. Im Mai 2024 präsentierte es einen erbeuteten Panzer auf einer Militärausstellung in Moskau neben anderem westlichem Kriegsgerät.

Die russische Regierung hat die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine angeprangert und davor gewarnt, dass sie den Konflikt nur verlängern, ohne an dessen Ausgang etwas zu ändern.

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Provinz Alberta - Trump könnte Kanada Stück für Stück annektieren


Von Wladimir Kornilow

Viele hatten den Eindruck, dass Donald Trumps extravagante Idee, Kanada zum 51. Bundesstaat der USA zu machen, verschwunden sei. Nach dem jüngsten freundlichen Treffen zwischen dem Herrn des Weißen Hauses mit dem soeben gewählten Ministerpräsidenten des Nachbarlandes, Mark Carney, brachte der Großteil der westlichen Medien Carneys Äußerung in den Titel: "Kanada steht nicht zum Verkauf. Und es wird niemals zum Verkauf stehen." Die Sache schien erledigt zu sein.

Viele achteten indes nicht auf Trumps friedliebendes Grinsen und seine sofortige Reaktion auf Carneys Aussage: "Sage niemals nie." Der US-Präsident fügte hinzu, dass "für einen Tango zwei benötigt werden." Viele werteten dies als ein Eingeständnis, dass in Trumps kompliziertem politischem Tanz der Partner fehle. Doch wer sagt, dass er ausschließlich Ottawa meinte? Heute treten die Konturen eines anderen Schemas immer deutlicher zum Vorschein. Als Partner der USA bei der Umsetzung des Plans zum Erwerb des "51. Bundesstaates" kann die kanadische Provinz Alberta auftreten.

Amüsanterweise bezog sich Carney in seiner Tirade über die Unmöglichkeit eines Verkaufs Kanadas auf Trumps Buch "Die Kunst des Geschäfts". Hätte Carney es aufmerksamer gelesen, dann wüsste er, dass eines der wichtigsten Postulate des Autors ist, sich bei der Wahl der Optionen flexibel zu zeigen. Der damals noch nicht zum Politiker aufgestiegene Milliardär schrieb:

"Ich hänge niemals an einem Geschäft oder einer Option zu sehr fest. Wenn ich ein Geschäft abschließe, komme ich mit mindestens einem halben Dutzend Herangehensweisen daher, denn selbst bei den detailliertesten Plänen kann alles Mögliche passieren."

Selbstverständlich war Trump und seinem Team bewusst, dass die Mehrheit der Kanadier nicht zu einem Teil des unter ihnen nicht besonders beliebten Staates werden wollen. Doch noch vor einigen Monaten hatten MAGA-Aktivisten begonnen, den aufstrebenden Separatismus von Alberta zu unterstützen. Charlie Kirk, ein populärer US-amerikanischer Blogger, schrieb im März:

"Okay, wenn Alberta zum 51. Bundesstaat werden will, ist das eine vernünftige Idee."

Auch Elon Musk unterstützte diese Aussage.

Praktisch gleich darauf veröffentlichte die als Sprachrohr von MAGA geltende Nachrichtenwebseite Breitbart ein Interview mit Albertas Ministerpräsidentin Danielle Smith, die betonte, mit dem Anti-US-Kurs der kanadischen Bundesregierung nicht einverstanden zu sein. Darüber hinaus publizierte die Zeitung New York Post, die ebenfalls Trumps Kampagne unterstützte, einen Artikel über Bewohner Albertas, die davon träumten, "zum 51. Stern" auf der Flagge der USA zu werden. All das sind wohl kaum Zufälle.

In den letzten zwei Wochen erhielten die Nachrichten über Albertas Separatismus immer deutlichere Konturen. Smith hat inzwischen begonnen, offen von einem Referendum über eine Loslösung von Kanada zu sprechen. Sie versprach, die Schwelle für die Unterschriftensammlung, die für ein solches Referendum benötigt wird, von 20 auf zehn Prozent der Wählerstimmen herabzusetzen. Somit würde es für die Veranstalter des Referendums ausreichen, 180.000 Unterschriften zu sammeln, was als eine durchaus zu bewältigende Aufgabe erscheint. Daher erklingen bereits Behauptungen, dass die Abstimmung bis zum Ende des laufenden Jahres durchgeführt werden könnte.

Um Separatismusvorwürfe zu vermeiden, behauptet Smith, all das nur zu tun, um die Anhänger der Unabhängigkeit Albertas zu entwaffnen und in der Sezessionsfrage einen Punkt zu setzen. Doch Smiths Kritiker ahnen Böses und vergleichen sie mit dem britischen Ministerpräsidenten David Cameron, der seinerzeit mit ebensolchen Begründungen eine Abstimmung zum Brexit organisiert hatte – in dem festen Glauben, dass die Gegner des EU-Austritts sie verlieren würden.

Für all jene, die denken, dass eine von zehn kanadischen Provinzen keine große Bedeutung habe, sei erklärt: Alberta ist keine unbedeutende Region. Der Löwenanteil des kanadischen BIP und Staatshaushalts wird gerade durch diese öl- und gasreiche Provinz erwirtschaftet. Dabei taten sich die Bewohner dieser Region schon immer schwer mit der aus ihrer Sicht ungerechten Verteilung der Einkünfte und Präferenzen zwischen den Provinzen. Losungen von der Art "Wir haben Quebec lange genug durchgefüttert" genießen in diesem Gebiet seit langem Popularität. Nicht umsonst stellte Albertas Regierungschefin zeitgleich mit ihren Ankündigungen über die Möglichkeit eines Referendums Forderungen an die Regierung Carney, die Schranken für die Entwicklung der Öl- und Gasindustrie aufzuheben und die Einkünfte gerechter umzuverteilen.

Heute zeigen sämtliche Umfragen, dass eine recht beständige Mehrheit der Bewohner Albertas, 60 Prozent, dazu neigt, in Kanada zu verbleiben. Doch mit 36 Prozent gibt es auch recht viele Befürworter eines Austritts. Berücksichtigt man, dass diese letztere Zahl in der jüngsten Vergangenheit noch zwischen vier und 14 Prozent schwankte, ist dieser Trend für die Anhänger eines einheitlichen Kanadas besorgniserregend. Zumal Albertas Einwohner bei den jüngsten Bundeswahlen mit überwiegender Mehrheit für die Konservativen gestimmt haben und mit einem Sieg der Liberalen sehr unzufrieden sind.

Mit der richtigen Zielsetzung und einer starken Propagandakampagne ließe sich der Anteil der Befürworter einer Sezession durchaus steigern. Kanadische Medien äußern bereits ihre Besorgnis darüber, dass nach dem Treffen zwischen Trump und Carney bei den Medien der US-Republikaner, insbesondere Fox News, ein beträchtliches Interesse am Thema der Abspaltung Albertas von Kanada erwacht sei. Das ist auch die Antwort auf die Frage, woher Trump einen Partner für seinen kanadischen Tango bekommen könnte.

Anscheinend erhält der US-Präsident mit der Entwicklung der Ereignisse neue Optionen, darunter die Möglichkeit, Kanada nicht am Stück, sondern portionsweise an die USA anzuschließen. Schließlich schrieb Trump in seinem Buch:

"Ihr Druckmittel ist das, worauf die andere Seite nicht verzichten kann."

Die Eifrigkeit, mit der Trumps Anhänger die Idee eines Referendums in Alberta zu unterstützen begonnen haben, zeugt davon, dass sie verstehen: ohne diese Provinz wird Kanada als einheitlicher Staat nicht überleben können. Und Carney wird sich noch öfter an Trumps stille Replik bei ihrem ersten Treffen in Weißen Haus erinnern können: "Sag niemals nie." Schade, dass die Weltmedien sie ignoriert haben.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei "RIA Nowosti" am 19. Mai.

Wladimir Kornilow ist ein sowjetischer, ukrainischer und russischer Politologe, Geschichtswissenschaftler, Journalist, Schriftsteller und gesellschaftlicher Aktivist. Er ist der ehemalige Leiter der ukrainischen Filiale des Instituts der GUS-Staaten in Kiew und Leiter des Zentrums für Eurasische Studien in Den Haag. Nach seiner scharfen Kritik am Euromaidan musste er aus der Ukraine flüchten und arbeitet seit 2017 als Kolumnist bei "Rossija Sewodnja". Er führt eine Telegram-Kolumne zu aktuellen politischen Themen.

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Merz & Co. appellieren: "Faule" Deutsche sollen sich ein Beispiel an fleißigen Griechen nehmen


Von Susan Bonath

Mit Bundeskanzler Friedrich Merz fegt eine neue Welle neoliberalen Wahnsinns über Deutschland. Die Propaganda läuft heiß. Die deutsche Bevölkerung arbeite zu wenig, verkündete das marktradikale Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln nun wenig überraschend. Es huldigte dem ehemaligen Deutschlandchef des billionenschweren Vermögensverwalters BlackRock im Kanzleramt, sang eine Lobeshymne auf die Lohnarbeit als höchste Tugend und stellte klar: Für abhängig Beschäftigte geht's weiter steil bergab. Klotzen sollen sie gefälligst, um die kränkelnde Profitrate für das obere eine Prozent ordentlich anzukurbeln.

Faule Deutsche, fleißige "Pleite-Griechen"?

Es klingt wie ein Peitschenhieb für alle, die nicht das Großkapital verwalten, sondern sich von diesem den Mehrwert ihrer Arbeit abschöpfen lassen müssen: Nehmt euch ein Beispiel an den fleißigeren Griechen! Denn diese, so formuliert es das IW bereits in der Überschrift seiner neuesten Pressemitteilung, würden im Mittel 135 Stunden mehr pro Jahr arbeiten als Deutsche.

Das weckt Erinnerungen an die Hetzkampagne der Bild in den 2010er Jahren gegen angeblich faule "Pleite-Griechen", die obendrein "gierig" seien. Man dreht es eben, wie man es gerade braucht. Für Bundeskanzler Merz sind jedenfalls nun plötzlich "die Deutschen" ganz besonders faul. Und dass er fordert, sie müssten noch mehr und länger arbeiten, sei vollkommen richtig, findet der Lobbyverein IW.

Demnach ackern Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren in Deutschland im Mittel 1.036 Stunden pro Jahr. Das sei zu wenig im Vergleich mit anderen Ländern, die sich dem Westen zugehörig fühlen. Die Griechen kämen nämlich auf 1.172 Stunden, die Polen auf 1.304 Stunden und Spitzenreiter Neuseeland liege sogar bei 1.400 Arbeitsstunden pro Jahr und Kopf.

Trotz Technologie: Arbeitszeit steigt überall

So rühmen die neoliberalen Ideologen dann auch europäische Länder, in denen nach ihrer Rechnung die Arbeitszeit pro Jahr und Kopf in der letzten Dekade seit 2013 stark angestiegen ist, als leuchtende Beispiele. In Polen beispielsweise wuchs die Zahl der Jahresarbeitsstunden pro Kopf um 23 Prozent. In Griechenland legte die mittlere Arbeitszeit um 21 Prozent zu, in Spanien um 15 und Tschechien um elf Prozent. In Deutschland fiel der Anstieg seit 2013 danach mit 2,3 Prozent moderater aus.

Es ist also keineswegs so, dass die Arbeitszeit gesunken wäre, wie man es bei allem technologischen Fortschritt eigentlich erwarten müsste. Im Gegenteil, gestiegen ist sie überall. Der versprochene und erhoffte Freizeitgewinn tritt seit 100 Jahren schlicht nicht ein.

Es geht nicht um Arbeit, sondern Lohnarbeit

Es lohnt ein genauerer Blick: Die Arbeitsstunden verteilen die "Experten" pauschal auf die gesamte Altersgruppe von 15 bis 64 Jahren. Mit 15 gehen die meisten in Deutschland noch zur Schule. Einen Realschulabschluss erwirbt man hierzulande mit 16 oder 17 Jahren, das Abitur im Alter von 18 bis 20. Danach folgen Studium oder Ausbildung. Diese jungen Leute können also noch gar nicht lohnarbeiten.

Heraus fallen auch Menschen, die sich in Umschulungen befinden oder Care-Arbeit leisten, also etwa Angehörige pflegen oder Kinder erziehen. Care-Arbeit ist zwar meistens anstrengend und gesellschaftlich erforderlich, wird in einer Lohnarbeitsgesellschaft nur leider weder bezahlt noch als echte Arbeit anerkannt.

Hinzu kommen laut Bundesinnenministerium fast 29 Millionen Ehrenamtliche in Sportvereinen, Sozial- und Kulturverbänden und bei den Tafeln beispielsweise. Das ist schon eine riesige unbezahlte Menge Arbeit, ohne welche der gesellschaftliche Frieden wohl arg ins Wanken geriete. Nur zählt sie eben auch nicht als "echte" Arbeit. Wenn die Neoliberalen die Moralkeule schwingen und für mehr Arbeit trommeln, meinen sie also in Wahrheit nur die Lohnarbeit.

Hinkender Ländervergleich

Freilich, in ärmeren und erst recht in sogenannten Entwicklungsländern ist das ganz anders. Eine weiterführende Schule oder eine ordentliche Ausbildung können sich dort viele 15-Jährige gar nicht leisten. Sie müssen häufig ganztags ackern, um mitzuhelfen, die Familie durchzubringen. Armut verhindert Bildung, was Innovation und wirtschaftliche Entwicklung ausbremst und die Kriminalität in die Höhe treibt. Am deutlichsten ist das in Ländern des globalen Südens sichtbar, aber auch in Süd- und Osteuropa.

Man bedenke: Zunehmend schuften verarmte Arbeitsmigranten aus Rumänien, Bulgarien, Polen, Spanien, Griechenland oder dem Baltikum auf deutschen Baustellen. In ihrer Heimat erwarten sie oft noch niedrigere Löhne. Es hat einen Grund, weshalb deutsche Rüstungskonzerne wie Rheinmetall neue Betriebe in Osteuropa hochziehen: Sie sparen Lohnkosten, die rechtlichen Standards sind dort niedriger.

Ob das IW die vielen EU-Migranten auf deutschen Baustellen in seine Rechnung einbezogen hat, ist nicht bekannt. Konstatieren kann man aber mit Gewissheit: Der Vergleich zwischen den Ländern hinkt. Man könnte meinen, es sei politisches Ziel, die Standards für Lohnabhängige nach unten "anzupassen".

Industrieländer mit Billiglohnsektoren

Nun ist das Auslagern von schmutziger Arbeit in ärmere Länder mit miesen Arbeitsbedingungen und Löhnen zwar weiter sehr beliebt bei westlichen Konzernen und Politikern. Unbegrenzt möglich ist es aber nicht. Vor allem schmälert es trotz aller Vorteile zugleich den Profit durch höhere Transportkosten. Auch können Unternehmen ihre Waren in ihren "Neokolonien" irgendwann nicht mehr absetzen, wenn sie es mit der Ausbeutung übertreiben. Sie benötigen also Billiglohnsektoren im Heimatland.

Schon seit Jahrzehnten ist daher das Bestreben der westlichen Industrieländer zu beobachten, innerhalb der eigenen Grenzen das Heer von Hungerlöhnern drastisch aufzustocken. Um möglichst viele dort hineinzupressen, bauen sie soziale Standards ab, privatisieren die öffentliche Daseinsversorgung, was grundlegende Leistungen wie den öffentlichen Verkehr und Krankenhäuser so verteuert, dass sie zum Luxus werden. Rentiert sich das dann nicht mehr, spart man es kaputt – das ist die neoliberale "Logik".

Neoliberale Widersprüche

Zu dieser "Logik" des Systems gehört auch sein wirtschaftliches Hauptziel: Maximalprofit für Großkonzerne um jeden Preis. Die Quelle dafür ist bekanntlich Lohnarbeit. Steigt die Inflationsrate und sinken die Reallöhne, schrumpft eben auch der abschöpfbare Mehrwert. Eine Verteuerung der Waren hat bei einer ärmer werdenden Bevölkerung keinen großen Effekt für den Profit, weil die Leute nicht mehr kaufen können.

Das sind wichtige Aspekte, um zu verstehen, weshalb die erwartete Verkürzung der Arbeitszeit trotz gigantischer technologischer Entwicklung seit mehr als 100 Jahren so gut wie ausgeblieben ist. Das Kapital benötigt – entgegen jeder Rationalität – mehr Lohnarbeit, um seine Profitrate zu stabilisieren. Diese wiederum sinkt paradoxerweise auch deshalb, weil Unternehmen an Lohnkosten sparen, um sie kurzfristig hochzutreiben. Langfristig senkt das freilich die Kaufkraft und führt zum Gegenteil: Die Profitrate fällt weiter.

An diesem systemimmanenten Widerspruch scheitern Marktradikale regelmäßig. Und so lautet ihre Antwort auch diesmal nicht, die Produktion stärker nach den Bedürfnissen der Bevölkerung zu planen, den Fachkräftemangel durch gezieltere Ausbildung und höhere Löhne zu beheben und auf wohl Hunderttausende Bullshitjobs für besonders loyale Verwalter am Katzentisch der Profiteure zu verzichten. Ihre Antwort lautet schlicht wie immer: Das Proletariat soll halt mehr ackern und weniger verdienen.

Vorschläge: Rentenkürzung und Mütter in Vollzeit

So kommt der Vorschlag der neoliberalen IW-Aktivisten nicht überraschend: Die Regierung solle die "Rente mit 63" (die kraft Reform längst zur Rente ab 65 nach mindestens 45 Arbeitsjahren geworden ist), rasch wieder abschaffen – ein Kniff zur Rentenkürzung vor allem für schwer Arbeitende, die rein körperlich gar nicht bis 67 arbeiten können.

Auch die neue Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat dazu eine Meinung, wie der Spiegel berichtete. Sie will die Erwerbstätigkeit von Müttern weiter steigern, heißt, sie von Teilzeit- in Vollzeitjobs oder überhaupt in Lohnarbeit zu befördern. Das Thema unbezahlte Familien- und Gesellschaftsarbeit war schon genannt, fehlende Kita- und Hortplätze kommen hinzu.

"Tugendhaft" ackern bis zum Umfallen

Nun zeigt sich zwar sehr klar, dass Staaten mit deutlich stärker regulierter und geplanter Produktion und gesellschaftlicher Arbeit, wie etwa China und Russland, trotz anderer Mängel selbst nach kapitalistischen Kriterien sehr viel effektiver sind als beispielsweise die USA, Großbritannien und Deutschland. Das hält die IW-Ökonomen jedoch kein bisschen davon ab, ihre moralinsauren Mythen nach dem Motto "Der Markt regelt das schon" weiterhin zu predigen. Planwirtschaft halten sie bekanntlich für Teufelszeug.

Eins steht jetzt schon fest: Unter Friedrich (BlackRock) Merz werden sich wieder nur die Reichen entspannen können. Die "kleinen Leute" hingegen sollen gefälligst den Gürtel noch enger schnallen, als es viele eh schon müssen, man blicke auf die horrenden Lebensmittelpreise. Solange Merz und Co. ihnen Lohnarbeit als höchste aller Tugenden verkaufen können, ist der Fetisch gesetzt, bleibt der Generalstreik aus – und für sie bleibt so weit alles in Butter.

Mehr zum Thema - Zum 1. Mai: Zitate von Xi Jinping über Leistungen der Arbeiter und den Schutz ihrer Rechte


de.rt.com/meinung/245373-merz-…

FSB nimmt Jugendliche in Südrussland fest: Verdacht auf geplante Anschläge auf die Polizei


Nach Angaben des russischen Sicherheitsdienstes FSB haben mehrere Anwohner der Region Stawropol für den 9. Mai Angriffe auf Polizeibeamte vorbereitet. Insgesamt seien neun Menschen festgenommen worden. Bei allen handele es sich um russische Staatsbürger und Anhänger einer internationalen terroristischen Organisation.

Laut dem FSB-Bericht befinden sich unter den Festgenommenen acht Minderjährige. Einer der Jugendlichen soll sich im Jahr 2024 der terroristischen Organisation über den Telegram-Messenger angeschlossen und danach acht weitere Personen in die Aktivitäten der Organisation einbezogen haben, darunter die sieben anderen Minderjährigen. Die Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren hätten Anschläge auf Polizeibeamte am 9. Mai während der Feierlichkeiten anlässlich des 80. Siegestages in einem Kreis der Region geplant.

Die Behörde verdächtigt die Festgenommenen der Organisation einer terroristischen Vereinigung und der Beihilfe und der Beteiligung an terroristischen Aktivitäten. Es wurden entsprechende Strafverfahren eingeleitet.

Mehr zum Thema – FSB: Moldawien unterstützt Kiew bei Terroranschlägen in Russland


de.rt.com/russland/245374-fsb-…

Verhandlungen in Istanbul haben stattgefunden – und das an sich ist schon ein wichtigstes Ergebnis


Von Pjotr Akopow

Andere Ergebnisse hätte es auch gar nicht geben können, denn die Alternative hätte nur eine Ablehnung der Verhandlungen als solcher sein können – also das, was Kiew ursprünglich angestrebt hatte. Schließlich rechnete Selenskij ja gerade mit einem Scheitern der Verhandlungen, als er auf Putins Vorschlag direkter Kontaktaufnahme mit dem Ultimatum antwortete, dass ausschließlich ein Gipfeltreffen – also auf der Ebene der Staatschefs – akzeptabel sei. Doch die Reaktion der Trump-Regierung zwang die Ukrainer, in jedem Fall nach Istanbul zu fliegen. Natürlich könnte es sein, dass sich diese erste Runde auch als die letzte herausstellen wird – aber wir können dennoch bereits jetzt die Ergebnisse festhalten.

Kiew wollte Moskaus angebliche Verhandlungsunfähigkeit vorführen – um Trumps Haltung zu ändern, der vor der Wahl stand, Frieden zu stiften oder sich aus dem Konflikt zurückzuziehen. Für Selenskij sind beide Optionen inakzeptabel, und deshalb begannen die europäischen Staats- und Regierungschefs, die Lage zu eskalieren:

Sie drohten Russland mit neuen Sanktionen, falls man sich in Istanbul weigern sollte, sofort einen 30-tägigen Waffenstillstand zu erklären, und deuteten auch Trumps angebliche Bereitschaft an, neue Sanktionen gegen Moskau zu verhängen. Der Bluff zog jedoch nicht – Putin hatte gar nicht die Absicht, sich an irgendwelche von Fremden willkürlich verhängten Regeln zu halten, geschweige denn, sich erpressen zu lassen.

Allein schon die Tatsache, dass Russland Verhandlungen mit der Ukraine führt, ist sowohl ein Beweis seiner Bereitschaft, sich auf eine Beilegung des Konflikts durch die Beseitigung seiner Ursachen zu einigen – als auch unserer Absicht, den Dialog mit Trump fortzusetzen, der auf seine Initiative hin begann. Sprich: Russland verhält sich absolut logisch. Und die Hoffnungen der Transatlantiker, Putin würde plötzlich seine Politik ändern und den Kampf um die Ukraine aufgeben, erschienen auch schon vor Istanbul völlig absurd: Warum um Himmels willen sollte Russland dem "Stopp"-Befehl des Westens folgen, also einen langfristigen Waffenstillstand erklären? Wegen der jüngsten Drohungen und Ultimaten? Aber ich bitte Sie. Davon gab es doch im Laufe der Jahre bereits jede Menge – ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Russland sich im Grunde genommen in einem Kriegszustand mit dem Westen befindet. Seit wann endet ein Krieg, wenn ein Feind vom anderen fordert, ihn zu beenden? Ein Krieg kann nur dadurch enden, dass eine der Parteien ihre Niederlage in der einen oder anderen Form einräumt. Und Russland hat sicherlich nicht die Absicht, zu verlieren. Da braucht es kein Strategen-Gemüt und keine Einweihung in Staatsgeheimnisse, um das zu verstehen. Dafür muss man lediglich die russische Geschichte kennen und die Realität angemessen einschätzen.

Die mangelnde Bereitschaft des Westens – und infolgedessen auch seiner Marionetten in der ukrainischen Führung –, die eigene Niederlage einzugestehen, macht es allen unmöglich, den Krieg jetzt sofort zu beenden. Doch auch im Westen vertieft sich nach Trumps Rückkehr an die Regierung die Spaltung hinsichtlich der Ukraine-Politik: Ein Teil der dortigen Eliten ist bereit, zuzugeben, dass ihr Einsatz für eine Eingliederung und Einbeziehung der Ukraine in die transatlantische "Freundschaft" keinen Erfolg hatte. Sie könnten Russland sogar ein "Zugeständnis" machen, d. h. die Lage der Ukraine in der Zone der nationalen Lebensinteressen unseres Landes anerkennen. Das käme im Wesentlichen einer Anerkennung der vergangenen und künftigen Einheit dieser beiden Teile der russischen Welt gleich. Es ist nicht überraschend, dass Russlands Führung versucht, aus dieser Situation Kapital zu schlagen, das heißt, eine Einigung mit dem "kollektiven Trump" und Trump persönlich als dem US-Präsidenten zu erzielen – um den Kampf um die Ukraine zu Bedingungen zu beenden, die unseren Zielen und Interessen entsprechen. Die ukrainische Führung ist für Russland kein Verhandlungspartner – alle Entscheidungen werden ausschließlich auf der Ebene des Kremls und des Weißen Hauses getroffen.

Dies ist sowohl in Kiew als auch in Europa durchaus bekannt – deshalb ist Donald Trump dort ja so stark umkämpft. Die endlosen Anrufe europäischer Politiker an ihn, die öffentlichen Forderungen, Putin für seine Weigerung, einem Waffenstillstand zuzustimmen, zu bestrafen – all dies geschieht in Fortsetzung der Versuche, den US-Präsidenten zu einer Änderung seines eingeschlagenen Kurses zu zwingen. Dass Trump dem Druck jedoch nicht nachgibt, zeigen seine Äußerungen zu den Gesprächen in Istanbul. Sie lassen sich auf einen Hauptgedanken reduzieren:

"Nichts wird passieren, bis Putin und ich uns treffen."


Und sein Außenminister Rubio bezeichnete ein Treffen zwischen Trump und Putin sogar als einzige Chance für Frieden in der Ukraine:

"Ehrlich gesagt ist es zum jetzigen Zeitpunkt völlig klar, dass ein Durchbruch nur durch ein persönliches Gespräch zwischen Präsident Trump und Präsident Putin möglich ist. Gerade dieses Maß an Einbindung ist nötig, um die Sache vom Fleck zu bringen. Ich glaube nicht, dass wir ohne ein direktes und offenes Gespräch der beiden nennenswerte Ergebnisse erwarten können. Und Präsident Trump ist meines Wissens nach zu einem solchen Dialog bereit."


Trump selbst sagte außerdem, dass innerhalb von zwei bis drei Wochen eine Lösung gefunden werden könne – und er werde sich mit Putin treffen, "sobald wir es arrangieren können." Sprich, die Versuche, die Istanbuler Gespräche als Vorwand zu nutzen, um Russland zu beschuldigen, die Suche nach Frieden aufgegeben zu haben, und Trump dadurch zu einem Kurswechsel zu bewegen, sind nicht nur gescheitert. Nein, vielmehr haben all diese Versuche, Druck auf ihn auszuüben, offenbar auch noch den russisch-amerikanischen Gipfel nur näher gerückt. Ein Treffen, das in Europa und Kiew so gefürchtet wird und an welches Moskau in der Ukraine-Frage keine übertriebenen Erwartungen hat: Denn selbst wenn es den beiden Präsidenten nicht gelingt, eine Einigung in der Ukraine-Frage zu erzielen, wird Trump sich einfach aus der Sache zurückziehen – und Putin wird weiter an der Wiederherstellung der nationalen Einheit Russlands arbeiten.

Mehr zum Thema - Donald Trump: EU ist bösartiger als China


de.rt.com/meinung/245383-verha…

Bericht: Russland erhält erstmals seit drei Jahren ausländisches Staatsrating


Nach Angaben der Zeitung Wedomosti hat die Ratingagentur China Chengxin International Credit Rating (CCXI) die Kreditwürdigkeit Russlands auf BBB+g mit stabilem Ausblick heraufgestuft, was eine durchschnittliche wirtschaftliche und finanzielle Stabilität und das gleiche Ausfallrisiko bedeutet. Es handelt sich hierbei um die erste Bewertung durch eine ausländische Agentur seit Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine. Wedomosti schreibt:

"Die Wertung, die Russland erhalten hat, ist höher als die, die es vor der Sonderoperation auf CCXI hatte: BBB-g. Nach den Ereignissen von Anfang des Jahres 2022 stufte CCXI das Rating Russlands zunächst auf BBg herab und zog es im Sommer des Jahres 2022 schließlich ganz zurück. Die russische Wirtschaft passt sich allmählich an die Sanktionen an und zeigt sich widerstandsfähig gegenüber Schocks, während sich die geopolitischen Risiken stabilisieren, so CCXI in der Begründung für das Rating."


Darüber hinaus betonte die Agentur die umsichtige Finanz- und Währungspolitik der russischen Behörden, ausreichende internationale Reserven und einen Staatsfonds ‒ alles Faktoren, die das Land erheblich bei der Bedienung seiner Auslandsschulden unterstützen. Die CCXI wies auch darauf hin, dass Russland seine öffentlichen Schuldverpflichtungen pünktlich und in vollem Umfang erfüllt, während die Verschuldung selbst auf einem sehr niedrigen Niveau liegt. Die Agentur führt an, dass der Ausbau des russischen militärisch-industriellen Komplexes seit Beginn der Militäroperation in der Ukraine die Energieabhängigkeit des Landes verringert hat und es dem Land ermöglichen könnte, die zivile Wirtschaftsentwicklung auf der Grundlage dieser Lieferketten allmählich wieder aufzunehmen.

Die chinesische Ratingagentur wies auch auf verschiedene Aspekte hin, die das Kreditrating der russischen Wirtschaft in Zukunft verbessern könnten. Dazu gehören die Lockerung der Sanktionen, die Verringerung der geopolitischen Risiken und optimistischere Prognosen für das Wirtschaftswachstum als derzeit erwartet. Eine erneute Eskalation des Ukraine-Konflikts könnte jedoch zu einer Verschlechterung der Wirtschaftsindikatoren und folglich zu einer Herabstufung führen.

Mehr zum Thema ‒ US-Senator Graham droht Russland mit vernichtenden Sanktionen

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de.rt.com/russland/245362-beri…

Die Welt wartet – Putin und Trump haben viel zu besprechen


Von Viktoria Nikiforowa

Allein die Tatsache eines direkten Gesprächs ist hocherfreulich: Der Eiserne Vorhang, mit dem westliche Politiker und Medien Russland umgeben wollten, ist damit wohl endgültig durchbrochen. Nach all den diplomatischen Erfolgen unseres Landes kann man nicht länger behaupten, Russland sei "isoliert". Das ist genauso lächerlich wie das Mem, dass unsere Wirtschaft "in Fetzen gerissen" sei.

Nun sucht also auch der US-Präsident das Gespräch – und natürlich kann man nicht umhin, eine solche Wendung der Ereignisse zu begrüßen. Schließlich versuchte der Kreml sogar, Kontakte zum vorherigen US-Präsidenten aufzubauen – auch traf Putin sich mit Biden im Jahr 2021 in Genf und telefonierte im Februar 2022 mit ihm, bloß erlaubten die kognitiven Probleme des 46. US-Präsidenten keine Fortsetzung eines vernünftigen Dialogs.

Jetzt ruht alle Hoffnung in der Sache des Wiederaufbaus der Kommunikation auf dem 47. US-Präsidenten – und der sagte gerade heraus, die Gesprächsthemen würden "die Beendigung des Blutvergießens und der Handel" sein.

Moskau geht in hervorragender Verfassung in das heutige Gespräch – in den beiden vorangegangenen Runden seiner Partie des rundenbasierten politischen Judos errang Putin einen souveränen Sieg: Erst stellte sein Vorschlag direkter Verhandlungen in Istanbul die gesamte Weltagenda quasi mit einem Hüftwurf auf den Kopf. Dann bediente Putin sich der Griff- und Hebeltechniken und drängte die ukrainische Delegation zu Verhandlungen – und zwang seine Gegner, die Ergebnisse dieser Verhandlungen zu akzeptieren.

Nach Istanbul verlor der Westen plötzlich seine ganze Kriegslust. Der deutsche Bundeskanzler erklärte verlegen, er sei missverstanden worden:

"Es gibt keinerlei Entscheidungen, es gibt auch keine Diskussionen um die Frage, ob wir aus den Mitgliedsstaaten der EU oder aus dem europäischen Teil der NATO heraus Truppen in die Ukraine entsenden.

Es gibt diese Diskussion nicht, es gibt keine Notwendigkeit. Es gibt überhaupt keine Veranlassung, über dieses Thema im Augenblick zu sprechen. Wir sind davon weit entfernt."


Wie laut es vorher um diese Sache war! Doch alle Wünsche der europäischen Falken wurden von Moskau gleichgültig ignoriert – und die Falken (oder sollte man lieber von halben Hähnchen sprechen?) hörten endlich auf zu gackern und steckten ihre Köpfe unter ihre Flügel.

In der Ukraine herrschte düsteres Schweigen um Istanbul: Vor unseren Augen entwickelte sich der Trauerzustand des Patienten vom Stadium der Wut direkt zur Stufe der Depression – unter Überspringen der Verhandlungsphase. Die Hysterie ließ so plötzlich nach, als hätte man dem rasenden Patienten den Mund gestopft. Unterdessen begrüßte die US-Führung die Ergebnisse des Istanbuler Treffens; ja, die ganze Welt betrachtet sie als Erfolg und hofft auf eine Fortsetzung. Dies ist eine gute Grundlage für weitere Verhandlungen.

Mit welchem Gepäck tritt US-Präsident Trump an das wohl schicksalshafte heutige Gespräch heran?

In den letzten Monaten wurden seine Friedensbemühungen zunehmend durch weit verbreitetes Misstrauen behindert – als trage er das Erbe oder gar den Fluch der Biden-Regierung mit sich, die in ihrem Wahnsinn den Planeten beinahe in einen Weltkrieg gestürzt hätte: So ist es ihm beispielsweise nie gelungen, den Nahen Osten zu beruhigen, weil weder Iran noch Israel Washington vertrauen. Hier könnten Russlands Diplomaten Trump unter die Arme greifen – Russland, und vor ihm noch die Sowjetunion, vermittelte erfolgreich zwischen verschiedenen Parteien in dieser Region.

Darüber hinaus geht es um die wichtige Frage der Nichtverbreitung von Atomwaffen und der gegenseitigen Reduzierung der Atomwaffenarsenale. Auch hier gibt es zwischen Putin und Trump viele Anknüpfungspunkte und Gesprächsthemen.

Und schließlich der Handel, dessen Bedeutung der US-Präsident ganz sicher nicht ohne Grund betont hat. Es ist kein Geheimnis, dass die US-Wirtschaft auf einen Sturm zusteuert, den Analysten für diesen Herbst erwarten – und in Voraussicht dieses Sturms macht Trump, wie man so schön sagt, die Schotten dicht: Er strebt Billionen an Investitionen vonseiten der arabischen Monarchien an. Bemüht sich, seine Probleme mit China noch auf den letzten Drücker zu lösen. Bewaffnet mit Zöllen und Abgaben, schneidet er dem fett gemästeten Schweinchen Europa den Speck ab. Es ist kein Zufall, dass Washingtons Verhandlungsführer mit ihren russischen Kollegen so aktiv über die Möglichkeiten einer gegenseitigen wirtschaftlichen Zusammenarbeit diskutierten.

In der gegenwärtigen Lage kann Trump das rufschädigende und finanziell ruinöse schwarze Loch, zu dem sich die Ukraine entwickelt hat, absolut nicht gebrauchen. Auf Selenskij, dessen Händedruck-Fluch bereits ein halbes Dutzend westlicher Staatschefs die Posten kostete, blickt er mit gesundem Misstrauen – denn das Schicksal dieser Bruchpiloten wie Boris Johnson zu teilen, hat er absolut kein Verlangen. Und dabei ist noch nicht einmal die Gefahr eines weltweiten Atomkriegs erwähnt, die die Märkte unter Druck setzt und die US-Wirtschaft in eine gefährliche Rezession stürzt.

Nun bleibt Trump lediglich zu verstehen, dass Moskau bereit ist, den Ukraine-Konflikt ausschließlich durch einen herausragend stabilen, langfristigen Frieden zu beenden. Hierfür ist es notwendig, die Ursachen des Konflikts zu beseitigen – indem man die Ukraine entnazifiziert, demokratisiert und dezentralisiert. Indem man ihren immerwährenden neutralen Status sichert – keine NATO und keine ausländischen Besatzer. Indem man ihre Streitkräfte auf ein akzeptables Maß reduziert. Kurzum, man kommt immer wieder auf Istanbul 2022 zurück – nur dass die Realitäten vor Ort noch einige Korrekturen anbringen.

Von Beginn der militärischen Sonderoperation an hat Moskau betont, dass es über das Schicksal der Ukraine im Dialog mit Washington entscheiden werde. Denn Washington ist de facto der Anführer des mehr oder minder vereinten Westens – und ein weitestgehend unabhängiger Akteur, im Gegensatz zu den schlicht erstaunlichen Leuten, die derzeit in Europa das Sagen haben. Die Hartnäckigkeit der Kämpfer Russlands, das Können unserer Diplomaten und die Entschlossenheit unseres gesamten Volkes haben einen solchen Dialog endlich möglich gemacht. Wir alle sind sehr darauf gespannt.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 19. Mai 2025 zuerst bei "RIA Nowosti" erschienen.

Mehr zum Thema - Putin: Haben genügend Kräfte, um das nötige Ergebnis in der Ukraine zu erzielen


de.rt.com/meinung/245390-welt-…

Orbán ruft die NATO zur Verteidigung gegen die Desinformation der Ukraine auf


Von Rafael Fachrutdinow

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat auf dem VI. Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Tirana die ukrainischen Desinformationskampagnen gegen sein Land verurteilt. Er wandte sich an NATO-Generalsekretär Mark Rutte mit den Worten:

"Es ist inakzeptabel, dass ein Nicht-NATO-Land eine nachrichtendienstlich unterstützte Verleumdungskampagne gegen ein Mitglied des Bündnisses führt. Wir sind Nachbarn der Ukraine – wir sehen die Realität aus erster Hand."

Der Regierungschef äußerte auch ernste Bedenken über den Beitritt der Ukraine zur EU. Er sagte einen Anstieg der Migration, Risiken für die öffentliche Sicherheit und wirtschaftliche Spannungen voraus und warnte laut dem Portal About Hungary:

"Wenn wir die Ukraine akzeptieren, werden wir Krieg akzeptieren.

Anstatt ihre Probleme zu lösen, versuchen sie, uns zu diskreditieren. Das ist kein Weg, der EU beizutreten."

Außerdem kündigte er gesetzliche Maßnahmen zur Bekämpfung ausländischer politischer Einflussnahme an, die er mit kriegsfördernder Propaganda in Verbindung brachte. Er betonte:

"Diejenigen, die sich in Ungarn politisch engagieren, sollten keine ausländischen Gelder erhalten."

Der Politiker sagte, dass einheimische Kräfte in seinem Land mit externen Akteuren, einschließlich Brüssel und dem "Soros-Imperium", bei Versuchen, die ungarische Souveränität zu untergraben, zusammenarbeiten würden.

Letzte Woche schossen ungarische Luftabwehrkräfte eine ukrainische Drohne in der Gegend von Tokaj ab, die dort vermutlich zu Aufklärungszwecken eingesetzt wurde. Orbán warf ukrainischen Sicherheitsdiensten zudem vor, das nationale Referendum über die EU-Mitgliedschaft der Ukraine zu behindern, und beschuldigte die ungarische Opposition des Verrats.

Kiew veröffentlichte seinerseits ein Video von der Festnahme zweier Personen in den Unterkarpaten, die beschuldigt werden, für ungarische Geheimdienste (Informationsbüro, IH) zu arbeiten. Budapest reagierte daraufhin mit der Ausweisung der beiden ukrainischen Diplomaten Juri Kernitschny und Dmitri Kritschfaluschi sowie eines weiteren Botschaftsmitarbeiters, Sergei Alexandrow, dem außerdem die Einreise in den Schengen-Raum für zehn Jahre verboten wurde.

Es sei daran erinnert, dass in der Ukraine etwa 150.000 ethnische Ungarn leben, die meisten von ihnen in den Unterkarpaten. Kiew und Budapest sind auf internationaler Ebene wiederholt wegen der Sprachrechte der Volksgruppe aneinandergeraten. Die Zeitung Wsgljad hatte zuvor erklärt, warum die Beziehungen zwischen Ungarn und der Ukraine in den letzten Wochen stark strapaziert wurden.

Der deutsche Politologe Alexander Rahr führte diesbezüglich aus:

"Die führenden Länder der Europäischen Union – Deutschland, Frankreich, Polen und die diesen Staaten nahestehenden Briten – haben ihre gesamte Energie auf den Kampf gegen Russland konzentriert. In der Tat ist die Ukraine in den Augen vieler westlicher Politiker ein heiliges Opfer des Bösen und Orbán ein Komplize des 'Aggressors'.

Ich denke, wenn Orbán anfängt, gegen weitere antirussische Sanktionen zu stimmen, wird Ungarn das Stimmrecht entzogen, und die EU-Statuten werden geändert, um ihren Willen durchzusetzen. Heute identifiziert sich die EU mit einer einzigen Idee: Die Ukraine muss Russland besiegen."

Wladimir Skatschko, ein politischer Analyst und Kolumnist des Portals Ukraina.ru, ist der Meinung, dass das Verhalten der Ukraine auf den Wunsch Wladimir Selenskijs zurückzuführen sei, der Vermittler der Ideen der sogenannten freien Welt und einer der wichtigsten Trump-Gegner in Europa zu sein, um noch mehr Sympathien in Brüssel zu gewinnen. Skatschko betont:

"Die Fragen der Verteidigung der transkarpatischen Ungarn bleiben ungelöst, was ebenfalls zu einer Eskalation führt. Aber man muss bedenken, dass Kiew die Beziehungen nur zu den Ländern ruiniert, die den eigenen nationalen Interessen Vorrang vor der Agenda der euro-atlantischen Lobby einräumen. Selenskij initiiert keine Konflikte, zum Beispiel mit Rumänien oder Bulgarien, die sich noch im Brüsseler Fahrwasser befinden."

Der Politikwissenschaftler Wladimir Kornilow sagt:

"Orbán glaubt nicht zu Unrecht, dass Kiew eine Kampagne gestartet hat, um das innerungarische Referendum über die EU-Mitgliedschaft der Ukraine zu behindern. Das ist eine klare ukrainische Einmischung in die Angelegenheiten Ungarns. Wir erleben, dass die Aktivitäten aller Arten von ukrainischen Sonderdiensten, Saboteuren und Einflussagenten in Europa in letzter Zeit recht emsig geworden sind.

Die ukrainische Führung fährt eine ernsthafte Kampagne, um politische Regime oder jene politischen Kräfte zu untergraben, die sie als Hindernis für die europäische Integration der Ukraine betrachtet. Wenn Russland so etwas tun würde, wären bereits Sanktionen gegen uns verhängt worden, und Parteien, die auf die eine oder andere Weise mit Moskau zusammenarbeiten, wären verboten worden. Aber im Falle der Einmischung der Ukraine in die Angelegenheiten Ungarns wird es keine solche Reaktion des europäischen Establishments geben.

Aus der Sicht der europäischen Staats- und Regierungschefs ist das Verhalten Ungarns inakzeptabel. Die NATO und die EU haben Orbán dafür verurteilt, dass er versucht hat, die Hilfe für die Ukraine zu blockieren und ihren Kurs auf die europäische Integration auszusetzen, sowie dafür, dass er das Referendum abhalten will. Brüssel sucht bereits nach einer Lösung, wie das künftige Ergebnis des Referendums umgangen werden kann und wie man Ungarns Veto im Falle einer Abstimmung ignorieren könnte. In diesem Sinne haben die NATO und die EU keine Differenzen mit der Position Kiews.

Der Punkt ist aber, dass Orbán sich nicht darauf beruft, wer welche Positionen innehat. Er verweist lediglich auf die grundsätzliche Unzulässigkeit der Einmischung ausländischer Staaten und Geheimdienste in die inneren Angelegenheiten von NATO- und EU-Ländern. Aus der Sicht der Charta des Bündnisses ist die Aufforderung des ungarischen Ministerpräsidenten, sich gegen die Ukraine zu verteidigen, unanfechtbar.

All dies macht Brüssel sehr nervös, denn die Nichterfüllung einer der Klauseln des Grundlagendokuments der Allianz bringt das gesamte militärisch-politische Bündnis in Verruf. Etwas entschärft wird die Situation nur dadurch, dass ein anderes sehr einflussreiches NATO-Mitglied, nämlich die USA, ähnliche Positionen wie Ungarn zur Ukraine vertritt.

Generell sind die Streitigkeiten Kiews mit einer Reihe von europäischen und postsowjetischen Ländern eine Folge der ukrainischen Politik der letzten Jahrzehnte. Die Ukraine glaubt, dass sie in einem ungleichen Kampf um das Existenzrecht und für die Erhaltung des auf dem Maidan definierten Kurses steht. Und wenn sich eines der Länder diesem Kurs in den Weg stellt, dann wird alles wie ein Schneeball weiter anwachsen, bis das Land seine Mittel zum Überleben verliert. Denn die Ukrainer können nur von Subventionen und Spenden leben."

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 18. Mai 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung "Wsgljad" erschienen.

Rafael Fachrutdinow ist ein russischer Journalist und Analyst bei der Zeitung "Wsgljad".

Mehr zum Thema - Orbán: "Die EU ist von einer Kriegspsychose befallen"


de.rt.com/europa/245359-orban-…

"Wirkt wie eine unbeholfene Schülerin" ‒ Baerbocks UN-Hometour-Video sorgt für Häme im Netz


Die ehemalige Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat in einem Video in den sozialen Medien erste Einblicke in ihren mutmaßlichen künftigen Job bei den Vereinten Nationen in New York gegeben. In dem Beitrag, der von ihrem Account und dem Account der deutschen Vertretung bei den UN gepostet wurde, führte Baerbock ihre Zuschauer durch ihren neuen Arbeitsplatz. Auch ihr Parodie-Account auf X teilte das Video. Sowohl auf Instagram als auch auf X erhielt das Video viel Kritik und Häme.

Den Kritikern ging es nicht nur um die betont einfache Sprache der Politikerin oder ihren starken deutschen Akzent, sondern auch um ihre bedingungslose Unterstützung Israels, das in seinem "Krieg gegen die Hamas" bereits 60.000 Palästinenser durch Flächenbombardements getötet hat.

In dem Video erläuterte Baerbock ihre Absicht, sich am 2. Juni zur Präsidentin der UN-Vollversammlung wählen zu lassen. Die Vollversammlung wählt dann die Präsidentin für die nächste Sitzungsperiode, die im September beginnt. Die Wahl der Grünen-Politikerin gilt als Formsache, einen Gegenkandidaten gibt es nicht.

Der Parodie-Account, der Baerbocks am Donnerstag veröffentlichtes Video am Sonntag teilte, schrieb dazu: "Hallo, ich bin Annalena von der Volker Right und ich habe in London studiert. Meine Hobbys sind Trampolinspringen, 140.000 Euro für Make-up ausgeben und Privatjets für den Klimaschutz nutzen. Stimmt ihr für mich?"

Unter dem Video des Parodie-Accounts zeigten sich Nutzer erwartungsgemäß kritisch gegenüber der ehemaligen Außenministerin. "Nicht gerade die beste Werbung für diese Londoner Uni", schreibt etwa ein User. Auch über Baerbocks Gangart amüsiert sich ein User: "Der Gang alleine bringt mich zum Schmunzeln." Ein anderer Nutzer resümiert: "Sie wirkt immer wie eine unbeholfene Schülerin, die mal Diplomatie spielen möchte."

Auch unter dem Originalpost sorgte das Video offenbar für harsche Kritik. Die deutsche UN-Vertretung schloss die Kommentarfunktion und schrieb dazu: "Wir behalten uns das Recht vor, Beiträge, die gegen diese Regeln verstoßen, zu löschen oder zu melden, ohne notwendigerweise die Gründe dafür zu nennen. Dieser Beitrag wurde für weitere Kommentare geschlossen."

Hello, I‘m Annalena from the Volker Right and I studied in London. My hobbies are jumping on trampoline, spending 140,000 Euro for make up and using private jets for climate protection. Do you vote for me? pic.twitter.com/k8mlrhihsp
— Außenministerin a.D. Parody Annalena Baerbock (@baerbockpress) May 18, 2025

Nur auf Instagram bekam das Video vergleichsweise viel Zuspruch, was sich vor allem in der Anzahl der Likes äußerte. Viele Nutzer wünschen der Ex-Außenministerin viel Erfolg bei ihrem neuen Job in New York. Aber als Journalist Hanno Hauenstein einen israelkritischen Kommentar zur Selbstdarstellung Baerbocks veröffentlichte, erhielt er 343 Likes. Er schrieb:

"Annalena Baerbock, etwa zur selben Zeit, als der 20-jährige Palästinenser Shaaban al-Dalou gefesselt an ein Krankenbett in Gaza infolge eines israelischen Angriffs lebendig verbrannte, im Bundestag: 'Selbstverteidigung bedeutet natürlich, dass man Terroristen nicht nur angreift, sondern zerstört.' Und: 'Wenn Hamas-Terroristen sich hinter Menschen, hinter Schulen verschanzen, dann kommen wir in ganz schwierige Bereiche […] dann können auch zivile Orte ihren Schutzstatus verlieren – weil Terroristen diesen missbrauchen. Dazu steht Deutschland."

Nach Angaben des Gaza-Ministeriums wurden seit Oktober 2023 "insgesamt 38 Krankenhäuser, 81 Gesundheitszentren und 164 medizinische Einrichtungen während des andauernden israelischen Angriffs zerstört, niedergebrannt oder funktionsunfähig gemacht", berichtet die Agentur Ajansı.

Bei ihrer Vorstellungsrede am Donnerstag in New York hatte sich Baerbock derweil gegen Kritik aus Russland verteidigt. Der stellvertretende russische UN-Botschafter, Dmitri Poljanski, hatte Baerbock zuvor bei der Vorstellung ihrer Prioritäten "eklatante Voreingenommenheit" und Unkenntnis vorgeworfen ‒ RT DE berichtete. Ihre Nominierung sei ein "Schlag ins Gesicht" und "Verhöhnung der UNO".

Unter anderem wiederholte er auch die Behauptung, Baerbock sei "stolz auf ihren Großvater, der bei der SS diente". Die Grünen-Politikerin entgegnete, wer Geschichte zitieren wolle, müsse das korrekt tun. Die Aussagen über ihren Großvater seien falsch. Sie rede offen über ihren Großvater, der Offizier der Wehrmacht im Einsatz an der Ostfront war.

Waldemar Baerbock: Glühender Nazi, aber nicht bei SS

Der Großvater von Annalena Baerbock, Waldemar, starb 2016 im Alter von 103 Jahren. Er hat lange geleugnet, dass er bei der Wehrmacht war. Laut den erst Anfang 2024 publik gewordenen Akten war er kein SS-Angehöriger, sondern Ingenieur in einer Einheit, die Flak-Geschütze reparierte.

In den Akten ist aber vermerkt, dass Waldemar Baerbock ein glühender Anhänger der Nazis war. In der Akte heißt es über Waldemar Baerbock, dass er "ein bedingungsloser Nationalsozialist" gewesen sei.

Er habe Hitlers Buch "Mein Kampf" mehrfach aufmerksam gelesen und stehe "vollkommen auf dem Boden des Nationalsozialismus". 1944 sollte ihm das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern verliehen werden. Bei den Nazis war dies eine hohe Auszeichnung für "besondere Verdienste bei Einsatz unter feindlicher Waffenwirkung oder für besondere Verdienste in der militärischen Kriegsführung".

Was sagte Baerbock wirklich?

Worauf sich die russische Kritik offenbar stützt, sind die Aussagen der damaligen Abgeordneten der Grünen in einer Videoansprache und ihrem Buch, die Baerbock beide fast zeitgleich im ersten Halbjahr 2021 tätigte.

Im Kontext des Beitritts Polens und neun weiterer Staaten zur EU am 1. Mai 2004, den sie am Vorabend auf der Oderbrücke zwischen Frankfurt und Słubice erlebte, schrieb sie in ihrem am 21. Juni 2021 erschienenen Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern":

"Einander vollkommen fremde Menschen lagen sich in den Armen, als der damalige deutsche Außenminister Joschka Fischer und sein polnischer Amtskollege Włodzimierz Cimoszewicz symbolisch die Grenze zwischen den über so lange Zeit getrennten Hälften unseres Kontinents öffneten.

[…] Ich dachte in diesem Moment an meinen Opa Waldemar Baerbock, der als Wehrmachtsoffizier […] auf dem Rückzug im Januar 1945 auf die Ostseite von Frankfurt (Oder) kam."

Am 6. Mai 2021 trat Annalena Baerbock auf dem "EU–US Future Forum" des US-amerikanischen Think-Tanks "Atlantic Council" auf und nahm ebenfalls auf den Rückzug von Opa Waldemar 1945 und die Feier zur "Wiedervereinigung Europas" 2004 Bezug. Damals habe sie gedacht:

"Wow, wir stehen nicht nur auf den Schultern von Joschka Fischer, sondern auch auf denen unserer Großeltern." Denn die hätten es ermöglicht, dass einst verfeindete Länder nun in Frieden und Freundschaft miteinander leben können.

"Ich trete für alle ein"

Baerbock betonte in ihrer Rede in New York weiter, dass sie in der Rolle als Präsidentin der Vollversammlung zwar ihre nationale Identität nicht leugnen werde, doch als Vermittlerin für alle 193 Mitgliedsstaaten auftreten wolle.

Baerbock hatte sich als scheidende Außenministerin die Kandidatur für die Präsidentschaft der UN-Vollversammlung gesichert, während eine bereits von der Bundesregierung vorgeschlagene Bewerberin aus dem Auswärtigen Amt nicht zum Zuge kam. Auch dieses Vorgehen hatte für scharfe Kritik gesorgt. Eine Petition zur Verhinderung von Baerbock bei der UN erzielte überschaubare 18.606 Unterzeichner.

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de.rt.com/europa/245356-wirkt-…

Berlin: Wohnungsbauziele deutlich verfehlt


So steht es im Koalitionsvertrag, 20.000 Wohnungen wollte der schwarz-rote Senat in Berlin jährlich bauen – aber das Ergebnis liegt deutlich darunter. Im Jahr 2024 wurden ganze 15.350 Wohnungen fertiggestellt. Die Zahl der im vergangenen Jahr erteilten Baugenehmigungen belegt, dass die Quote 2025 noch schlechter sein wird: Nur noch 9.921 Wohnungen wurden genehmigt; weniger als die Hälfte des ursprünglich politisch gesetzten Ziels.

Zusammen mit den übrigen Rahmendaten ist Berlin gewissermaßen ein Musterbeispiel des deutschen Wohnungselends. Die Zahl der Wohnungslosen wurde Ende Januar 2024 mit 55.656 angegeben; 47.260 davon leben in Notunterkünften und ähnlichen Einrichtungen, 6.032 haben gar keine Unterkunft und 2.364 sind bei Freunden oder Familie untergekommen. Gleichzeitig stieg die Bevölkerung der Stadt durch Zuwanderung aus dem Ausland um 19.485 Personen.

Nicht zu vergessen, dass die durchschnittlichen Mieten in Berlin sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt haben, von 8,10 Euro pro Quadratmeter auf 16,35 Euro, und mindestens zehn Prozent der Bevölkerung in überbelegten Wohnungen leben.

Die 20.000 Wohnungen hätten also, wären sie gebaut worden, das Problem bestenfalls gemildert, aber nicht gelöst – insbesondere nicht, wenn die Zunahme der Bevölkerung so hoch bleibt. Für ein Absinken der Mieten auf ein für die breite Bevölkerung bezahlbares Niveau müsste das Angebot die Nachfrage übersteigen; es ist aber nicht einmal in Sicht, dass das Angebot in absehbarer Zeit die vorhandene Nachfrage decken kann.

Allerdings ist die Lage in anderen Teilen des Bundesgebiets nicht besser. Zum Vergleich, die Entwicklung der Baugenehmigungen in Bayern: Dort wurden im Jahr 2021 noch 68.600 Baugenehmigungen erteilt und etwa 60.000 Wohnungen fertiggestellt; 2024 wurden nur noch 41.200 Baugenehmigungen erteilt und 53.634 Wohnungen fertiggestellt. In den 1970er Jahren wurden noch Zahlen von mehr als 125.000 neuen Wohnungen pro Jahr erreicht.

Der Einbruch beim Wohnungsbau setzt sich also bundesweit weiter fort. Und der Rückgang bei der Zahl der erteilten Baugenehmigungen zeigt, dass die Talsohle noch lange nicht erreicht ist.

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de.rt.com/inland/245372-berlin…

Ukrainische Neonazis wollen Abkommen mit russischen Separatisten unterzeichnen


Die ukrainische Neonazi-Gruppe "Rechter Sektor" will ein formelles Kooperationsabkommen mit einer Koalition russischer Separatisten unterzeichnen. Die beiden Seiten wollen gemeinsam paramilitärische Einheiten aufstellen, die an der Front kämpfen und soziale Unruhen schüren sollen, um Russland zu destabilisieren.

In einer Erklärung vom Samstag informierte die sogenannte "Koalition der indigenen Völker", die offen für den Zerfall Russlands in mehrere zersplitterte Staaten eintritt und von Moskau als extremistisch eingestuft wird, dass die beiden Organisationen am Dienstag in Kiew eine Unterzeichnungszeremonie abhalten werden.

An der Veranstaltung werden der Anführer des Rechten Sektors, Andrei Tarasenko, sowie Persönlichkeiten teilnehmen, die behaupten, sezessionistische Bewegungen in den russischen Regionen Karelien, Tschuwaschien und Dagestan zu vertreten.

Zu den weiteren Schlüsselfiguren, die anwesend sein werden, gehört Wladimir Grotskow, ein Vertreter der sogenannten Nationalen Bewegung Kareliens. Mehreren Medienberichten zufolge zog der russische Staatsbürger Grotskow 2014 in die Ukraine und nahm später an den Kampfhandlungen im Donbass teil. Demnach blieb er auch nach 2022 auf dem Schlachtfeld aktiv und kämpfte an der Seite der ukrainischen Streitkräfte.

Zu den erklärten Zielen der Partnerschaft gehören der "gemeinsame Kampf gegen den russischen Imperialismus", die "Unterstützung von Befreiungsbewegungen in Russland" sowie Bemühungen um internationale Unterstützung für die Ukraine. Weitere geplante Aktivitäten sind die militärische Zusammenarbeit, die Bildung von "Freiwilligeneinheiten" und eine Informationskampagne.

Der 2013 gegründete Rechte Sektor wurde wegen seiner gewalttätigen ultranationalistischen Agenda und seiner Verbindungen zum Rechtsextremismus weithin verurteilt. Die Gruppe spielte eine wichtige Rolle bei den Unruhen auf dem Maidan in Kiew 2013/2014, die in dem vom Westen unterstützten Putsch gipfelten. Sie war auch an dem Massaker vom Mai 2014 in Odessa beteiligt, bei dem 42 Anti-Maidan-Aktivisten bei einem Brand im Gewerkschaftshaus getötet wurden.

Die Organisation selbst und einige ihrer Führer wurden wiederholt des Antisemitismus und der Fremdenfeindlichkeit beschuldigt. Seit 2014 beteiligen sich die Mitglieder des Rechten Sektors aktiv an den Kämpfen im Donbass, und 2022 weiteten sie ihre Operationen gegen die russischen Streitkräfte aus.

Seit der Eskalation des Konflikts im Jahr 2022 haben die ukrainischen Behörden russische Überläufer und geflüchtete Neonazis unterstützt, von denen sich viele umstrittenen Einheiten wie dem sogenannten Russischen Freiwilligenkorps (RDK) und der "Legion der Freiheit Russlands" angeschlossen haben. Diese bewaffneten Formationen haben wiederholt grenzüberschreitende Überfälle auf Russland verübt, die jedoch stets gescheitert sind – oft mit schweren Verlusten.

Russland hat die ukrainische Regierung wiederholt beschuldigt, neonazistische Ideologie zu fördern, und in diesem Zusammenhang auf die Verherrlichung von Personen, die mit Nazideutschland kollaboriert haben, und die Duldung neonazistischer Symbole hingewiesen.

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de.rt.com/russland/245355-ukra…

Brüssel bestätigt: Nullwachstum bei der deutschen Wirtschaft


Ausgehend von den verfügbaren Zahlen heißt es nun auch aus Brüssel, dass die EU-Kommission die Wachstumsprognose für die Wirtschaft in Deutschland "deutlich gesenkt" hat. Mit mehr Wirtschaftswachstum möchte die neue Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Katherina Reiche (CDU), die "längste Krise in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" bekämpfen, so die geäußerten Hoffnungen und Pläne in ihrer Bundestagsrede vom 16. Mai. Zuvor musste ihr Vorgänger Robert Habeck zum Abschluss seiner desaströsen Amtszeit Ende April bereits zugeben, dass die verantwortliche Restregierung vor Amtsübergabe die Konjunkturprognose auf null senken muss.

Die EU-Kommission sagt für das laufende Jahr eine Stagnation für Deutschland voraus, nachdem sie im Herbst des Vorjahres noch ein Plus von 0,7 Prozent prognostiziert hatte. In einer Presseerklärung vom 19. Mai heißt es daher einleitend zu dem desaströsen Status quo der ehemaligen Wirtschaftsmacht Deutschland nüchtern zusammengefasst:

"Nachdem die Wirtschaftstätigkeit zwei Jahre in Folge leicht geschrumpft ist, wird für 2025 eine weitgehende Stagnation erwartet. Die Handelsspannungen werden die Exporte erheblich belasten, wenngleich der private Verbrauch im Jahr 2025 aufgrund der gestiegenen Kaufkraft und der niedrigeren Zinssätze voraussichtlich leicht zunehmen wird."

Die deutsche Wirtschaft wird daher "voraussichtlich nach zwei Rezessionsjahren auch 2025 nicht aus dem Konjunkturtal herauskommen", so die Erklärung der ARD-Tagesschau-Redaktion zu dem heutigen Resümee aus Brüssel, um zu titeln: "Stagnation in Deutschland – EU-Kommission senkt Wachstumsprognose deutlich". In der Presseerklärung der Kommission heißt es weiter zum Deutschland-Desaster:

"Es wird erwartet, dass die Investitionen in diesem Jahr stagnieren werden, was auf die schwierigeren Finanzierungsbedingungen und die schlechtere wirtschaftliche Stimmung zurückzuführen ist – beides hängt mit der erhöhten Unsicherheit zusammen."


Screenshot: Webseite EU-Kommission
Da die "politischen Absichten der neuen [Bundes-]Regierung, die Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben zu erhöhen", zum Zeitpunkt der Berechnungen demnach noch nicht "im Detail bekannt" waren, wurden sie in dieser Prognose "nicht berücksichtigt", so die Mitteilung weiter ausführend. Wirtschaftsministerin Reiche erklärte in ihrer ersten diesbezüglich ministeriellen größeren Bundestagsrede in der vergangenen Woche:

"Deutschland befindet sich in einer historischen Wachstumskrise. Nach zwei Rezessionsjahren 2023 (-0,3 Prozent) und 2024 (-0,2 Prozent) hat dieses Haus vor zwei Wochen auch für dieses Jahr seine Prognose des Wirtschaftswachstums auf 0 Prozent senken müssen. In der Geschichte der Bundesrepublik gab es das so noch nie (…) Diese Krise ist Made in Germany. Das Gute daran: Wenn die Krise Made in Germany ist, dann kann auch die Lösung Made in Germany sein."

Erst ab dem Jahr 2026 könnte daher das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland laut der Behörde theoretisch wieder um 1,1 Prozent wachsen. Dazu heißt es:

"In diesem Zusammenhang spiegelt der starke Anstieg der Ausfuhren Anfang 2025 wahrscheinlich eine kurzzeitige Vorverlagerung der Einfuhren vor der Einführung der angekündigten Zölle wider. Insgesamt werden die Ausfuhren den Projektionen zufolge in diesem Jahr um 1,9 Prozent zurückgehen und sich 2026 nur teilweise erholen. Der Leistungsbilanzüberschuss wird den Prognosen zufolge in den Jahren 2025 und 2026 auf 5,1 Prozent sinken, da die ungünstigen Entwicklungen bei den Ausfuhren teilweise durch billigere Einfuhren ausgeglichen werden. Insgesamt dürfte das reale BIP im Jahr 2025 stagnieren und 2026 mit 1,1 Prozent wieder ansteigen."

Das Manager Magazin erklärt zusammenfassend zu der Mitteilung aus Brüssel:

"Die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen hat ihre Wachstumsprognose [für die EU] für 2025 deutlich gesenkt: Statt 1,7 Prozent erwartet sie nur noch 1,1 Prozent Plus für die EU. Für Deutschland rechnet sie sogar mit Stillstand."

Abschließend heißt es in dem Bericht, dass laut vorliegender Zahlen der öffentliche Schuldenstand Deutschlands "Ende 2024 bei 62,5 Prozent des BIP lag und voraussichtlich auf 63,8 Prozent im Jahr 2025 und 64,7 Prozent im Jahr 2026 ansteigen wird".

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Gaza: Israel beginnt angekündigte Bodenoffensive – UN spricht von "ethnischer Säuberung"


Die IDF-Truppen sind im Rahmen der benannten Operation "Gideons Streitwagen" (Gideon’s Chariots) sowohl in den nördlichen als auch in den südlichen Teil des Gazastreifens vorgedrungen. Ein Sprecher der israelischen Streitkräfte erklärte zu dem angekündigten Vorgehen am Sonntag, dass demnach fünf Divisionen im Gazastreifen operieren. Dies wäre damit "das erste Mal seit Anfang 2024, dass sich eine so große Anzahl von Soldaten in der Enklave befindet". Nach einer Welle von Luftangriffen in der Nacht auf Sonntag, bei denen nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden bereits mehr als 100 Menschen getötet wurden, hat die israelische Armee damit nun die groß angelegte Bodenkampagne gestartet. Der österreichische UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk kritisierte das Vorgehen mit scharfen Worten und sprach von erkennbarer "ethnischer Säuberung".

Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) bestätigten, dass sie mit "umfangreichen Bodenoperationen" im nördlichen und südlichen Teil der Enklave begonnen haben, während die Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln in Katar weitergehen. In einer Stellungnahme vom Sonntag erklärte das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, das Verhandlungsteam in Doha arbeite daran, "alle Möglichkeiten für eine Einigung auszuschöpfen", betonte jedoch, dass "jede mögliche Einigung die Freilassung aller Geiseln, die Ausweisung von Hamas-Mitgliedern aus dem Gazastreifen und die vollständige Entwaffnung des Gebiets beinhalten müsse".

Unbeeindruckt von der internationalen Kritik, wurden nach Angaben der IDF seitens der israelischen Luftwaffe in der vergangenen Woche mehr als 670 Ziele der Hamas angegriffen. Nach Angaben des Gaza-Gesundheitsministeriums wurden dabei allein bei den unerbittlichen Luftangriffen in der Nacht zum Sonntag mehr als 100 Menschen getötet, womit sich die Zahl der Todesopfer in dieser Woche auf über 400 erhöht hat, wie die Times of Israel berichtete. Mit der Operation "Gideon’s Chariots" solle zunächst die Kontrolle in einigen Gebieten des Gazastreifens erlangt und eine Rückkehr der Hamas verhindert werden.

Die verbliebenen Hilfskräfte in Gaza teilen dazu mit, dass die überlasteten Krankenhäuser immer mehr Mühe haben, die stetig steigenden Zahlen von Verwundeten zu bewältigen. "Die Krankenhäuser sind mit der steigenden Zahl der Verletzten – darunter viele Kinder – überfordert und haben mit einem erheblichen Mangel an medizinischen Hilfsgütern zu kämpfen", so der Sprecher des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, Khalil al-Deqran. So wurde letzte Woche das wichtige "Europäische Krankenhaus" in Khan Yunis bei einem Luftangriff so schwer beschädigt, dass es nicht mehr nutzbar ist.

Volker Türk, seit 2022 UN-Chef für Menschenrechte, fand zum Ende der Vorwoche eindeutige Worte zu der mutwilligen und drastischen Eskalationsstrategie der israelischen Angriffe im Gazastreifen. Am Freitag letzter Woche erklärte er wörtlich:

"Dieser jüngste Bombenhagel ... und die Verweigerung humanitärer Hilfe unterstreichen, dass offenbar eine permanente demografische Verschiebung im Gazastreifen angestrebt wird, die gegen das Völkerrecht verstößt und einer ethnischen Säuberung gleichkommt."

"Wir müssen die Uhr dieses Wahnsinns anhalten", so Türk weiter. In einem X-Beitrag der UN heißt es am heutigen Montag:

"Wenn nicht sofort gehandelt wird, könnte fast ein Viertel der Bevölkerung in eine Hungersnot getrieben werden. Nahrungsmittelhilfe muss jetzt in den Gazastreifen gelangen, um eine Katastrophe zu verhindern."

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza sind seit März mehr als 3.000 Menschen durch die jüngsten IDF-Attacken getötet worden. Nach Angaben israelischer Beamter zielt die jüngste Operation rein darauf ab, strategische Gebiete im Gazastreifen einzunehmen und zu halten, die Militär- und Regierungsnetzwerke der Hamas zu zerschlagen und die Gruppe daran zu hindern, humanitäre Hilfe abzufangen.

Das israelische Militär hat am Montag die Bewohner von Chan Yunis – der zweitgrößten Stadt des Gazastreifens – aufgefordert, "unverzüglich zu fliehen und vor einem 'beispiellosen Angriff' gewarnt", so Al Jazeera. Der eindeutige Vertreibungsbefehl, den der israelische Militärsprecher Avichay Adraee auf X veröffentlichte, gilt demnach auch für die nahe gelegenen Gebiete Bani Suhaila und Abasan. "Von diesem Moment an wird das Gouvernement Chan Yunis als gefährliche Kampfzone betrachtet", heißt es weiter wörtlich in der Mitteilung.

Auf einem Gipfeltreffen der Arabischen Liga in Bagdad teilte UN-Generalsekretär António Guterres am Samstag mit, er sei "beunruhigt" über die eskalierende Gewalt und forderte einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand. So heißt es in einem X-Beitrag vom 17. Mai:

"Ich betone, dass die UN sich an keiner Operation beteiligen werden, die nicht im Einklang mit dem Völkerrecht und den humanitären Grundsätzen – Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität – steht. Ich wiederhole meinen Aufruf zur vollen Unterstützung der Arbeit von UNRWA. Und ich lehne die wiederholte Vertreibung der Bevölkerung ab – ebenso wie jede Frage der Zwangsumsiedlung außerhalb des Gazastreifens."

Der Sender NBC News mutmaßt über ein Vorhaben der Regierung von US-Präsident Trump, wonach Palästinenser final nach Libyen umgesiedelt werden sollen (RT DE berichtete).

UN-Organisationen warnen seit Monaten vor einem gravierenden Mangel an lebenswichtigen Gütern in dem Gebiet.

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de.rt.com/der-nahe-osten/24535…

Gebiet Dnjepropetrowsk: Aidar-Terroristen erleiden Verluste bei Flucht nach Bombardement


Kämpfer des Stoßbataillons Aidar, einer Nazi-Terrormiliz in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte, wurden erst vor Kurzem in der Siedlung Nowoukrainka disloziert. Diese liegt auf vorübergehend ukrainisch besetztem Territorium der Donezker Volksrepublik an der Grenze zum Gebiet Dnjepropetrowsk der ehemaligen Ukrainischen SSR. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS unter Verweis auf Quellen in Russlands Sicherheitsbehörden beziehungsweise Militär:

"Der Gegner hat Militante des 24. separaten Stoßbataillons Aidar im Dorf Nowoukrainka nördlich von der Ortschaft Bogatyr disloziert."

Kiews Militär sei dabei, dringend Truppen an die Grenze der beiden Regionen zu verlegen, um die Verteidigung an diesem Abschnitt der Front aufrechtzuerhalten, heißt es weiter.

Kurz darauf feuerte Russlands Luftwaffe Bomben auf die Stellungen der Aidar-Terroristen – es ist davon auszugehen, dass dies ursprünglich Freifallbomben gewesen sind, die mithilfe der durch Russlands Rüstungsindustrie massengefertigten UMPK-Nachrüstsätze zu Lenkgleitbomben umfunktioniert worden waren. Deren Abwurf kann aus der Distanz von mehreren Dutzend Kilometern zum Ziel erfolgen, womit das Trägerflugzeug das Ziel nicht unmittelbar überfliegen muss und somit einer nicht ganz so großen Gefahr durch die gegnerische Flugabwehr ausgesetzt wird.

Bei diesem Angriff seien 15 Militante getötet und etwa 20 weitere verwundet worden. Daraufhin sei es infolge des Nachlassens der Kampfmoral zu regelrechter Panik in den Reihen der Aidar-Kämpfer gekommen, was wiederum nochmals zu Verlusten unter ihnen führte. TASS zitiert weiter:

"Nach einer Reihe von Präzisionsangriffen auf die Aidar-Stellungen in Nowoukrainka versuchten die überlebenden Militanten einen massenhaften Fluchtversuch aus der Siedlung. Dieser Versuch wandte sich für sie zu Verlusten an Toten und Verwundeten."

Laut Daten der Gesprächspartner von TASS würden sich nun diejenigen unter den Aidar-Terroristen, die nicht fliehen und ihren erfolglosen Fluchtversuch jedoch überlebt haben, weigern, ihren Kampfauftrag weiter auszuführen.

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de.rt.com/europa/245344-aidar-…

Medien: China unterstützt pakistanische Flugabwehr beim Konflikt mit Indien


Ashok Kumar, Generaldirektor des Zentrums für gemeinsame Militärstudien (Centre for Joint Warfare Studies) in Neu-Delhi, soll in einem Interview angegeben haben, dass China das pakistanische Militär während des jüngsten Konflikts zwischen Indien und Pakistan unterstützt habe.

Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg meinte Kumar, dass Peking der pakistanischen Armee geholfen habe, ihre Radar- und Luftabwehrsysteme umzustellen, um die Bewegungen indischer Truppen sowie Waffenverlegungen besser verfolgen zu können.

Wie es heißt, bezeichnet sich das Zentrum für gemeinsame Militärstudien selbst als eine unabhängige Denkfabrik, die sich mit der Integration und Transformation der indischen Streitkräfte befasst. Zu dessen Beiratsmitgliedern gehören dem Bericht zufolge Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh, Oberbefehlshaber der indischen Streitkräfte und weitere hochrangige Kommandeure.

Laut Kumar habe China die pakistanischen Truppen außerdem dabei unterstützt, ihre Satellitenabdeckung über Indien in den 15 Tagen zwischen dem Terroranschlag vom 22. April in Pahalgam und dem Beginn der Feindseligkeiten zwischen den beiden Ländern anzupassen.

Bloomberg zitiert Kumar hierbei mit den Worten:

"Dies hat ihnen geholfen, ihre Flugabwehr neu aufzustellen, sodass sie über alle unsere Lufteinsätze informiert waren."


Die Außen- und Verteidigungsministerien Chinas und Indiens sowie das pakistanische Außenamt lehnten es ab, sich zu Kumars Angaben zu äußern, berichtet Bloomberg.

Die Spannungen entlang der Kontrolllinie zwischen Indien und Pakistan sind eskaliert, nachdem Terroristen am 22. April im beliebten Urlaubsort Pahalgam in der indischen Region Kaschmir einen Anschlag verübt hatten. Mehrere Bewaffnete hatten das Feuer auf Touristen eröffnet und dabei 25 Inder und einen nepalesischen Staatsbürger getötet.

Indien beschuldigte Pakistan, den Anschlag in Pahalgam unterstützt zu haben. Islamabad bestritt jegliche Vorwürfe, was die Lage weiter eskalieren ließ.

In der Nacht zum 7. Mai gab das indische Verteidigungsministerium bekannt, dass es als Reaktion auf den Anschlag von Pahalgam die Operation Sindoor gestartet habe, die sich gegen die "terroristische Infrastruktur" in Pakistan richte. Nach vier Tagen einigten sich Neu-Delhi und Islamabad darauf, ab 17.00 Uhr am 10. Mai (Ortszeit) jeglichen Beschuss und alle Kampfhandlungen zu Lande, in der Luft und auf See einzustellen.

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Mit Weltrekord und russischer Fahne durch Ziel - Verband will Bestmarke nicht anerkennen


Ein neuer Weltrekord des russischen Ultramarathonläufers Iwan Saborski wird von der International Association of Ultrarunners (IAU) nicht anerkannt, wie die in Monaco ansässige Organisation mitteilte.

Der 37-jährige Läufer war der einzige Teilnehmer, der bei dem zermürbenden Ausdauerlauf "6 Tage von Frankreich", der am 4. Mai zu Ende ging, mehr als 1.000 Kilometer zurücklegte. Sein nächster Konkurrent, Frank Gielen aus Belgien, legte nach Angaben der IAU nur rund 900 Kilometer zurück.

Am Mittwoch, zehn Tage nach dem Rennen, erklärte die IAU, dass sie Saborskis Rekord aufgrund seiner Nationalität nicht anerkennen werde. "Alle Leistungen russischer oder weißrussischer Athleten, die unter nationaler Flagge laufen, werden nicht anerkannt und nicht in die IAU-Rekordliste aufgenommen", erklärte die IAU und verwies auf die "vorläufige Suspendierung durch World Athletics" als Teil der Sanktionen, die gegen Moskau wegen seiner Militäroperation gegen das Kiewer Regime verhängt wurden.

Die IAU riet den Organisatoren von Ultramarathon-Veranstaltungen von der Teilnahme russischer oder weißrussischer Athleten ab und erklärte, dass diese "nicht an offiziellen IAU-Großveranstaltungen teilnehmen dürfen" und dass nur "neutrale" Athleten zugelassen werden sollten. Saborski hatte die Ziellinie mit der russischen Flagge in den Händen überquert.

Trotz dieser Erklärung war der Russe auf der IAU-Webseite am 18. Mai immer noch als Sieger der "6 Tage von Frankreich" aufgeführt. Saborski selbst sagte dem Nachrichtenmagazin Sport Express, es gehe darum, dass er "die russische Flagge im Ziel" getragen habe.

Laut Saborski dürfte die Entscheidung der IAU keinen großen Einfluss auf den Ausgang des Rennens haben, da es von einem anderen Ultralaufverband organisiert wurde – der in den USA ansässigen Global Organization of Multi-Day Ultramarathoners (GOMU). "Ich habe keine Stellungnahme von ihnen gesehen", sagte er.

Bis Sonntag hat sich die GOMU nicht zu der Angelegenheit geäußert und Saborskis Ergebnis auch nicht in ihre Rekordlisten aufgenommen.

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de.rt.com/europa/245347-flagge…

Eine Frage der Souveränität: WHO will Russland "Pandemieabkommen" aufzwingen


vz.ru/opinions/2025/5/15/13321…Von Igor Pschenitschnikow

Am 19. Mai soll die 78. Sitzung der Weltgesundheitsversammlung als oberstes Organ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf ihre Arbeit aufnehmen. Im Mittelpunkt der Versammlung steht die Verabschiedung des sogenannten "Pandemieabkommens", das im vergangenen Jahr von der Mehrheit der WHO-Mitglieder abgelehnt wurde. Worin liegt das eigentliche Problem?

Die Idee, ein "Pandemieabkommen" zu unterzeichnen, wurde von der EU-Spitzenbürokratie – also nicht von der WHO selbst – vorgeschlagen. Im März 2020 gab der EU-Rat grünes Licht für die Aufnahme von Verhandlungen zur Vorbereitung eines "Internationalen Abkommens über Pandemieprävention, -vorsorge und -bewältigung" (kurz "Pandemieabkommen"). Über diese politische Entscheidung des EU-Rates wurde in der internationalen Presse nicht viel berichtet. Ist dies nicht merkwürdig? Schließlich ist dieses Dokument im wahrsten Sinne des Wortes von planetarischer Bedeutung: Es entstand als Folge der vergangenen COVID-19-Pandemie, die den Menschen auf der ganzen Welt große Schwierigkeiten bereitete und viele Fragen aufwarf. Aber es scheint, dass diese Entscheidung genau deswegen in den von der Brüsseler Bürokratie generierten Papierstapeln "verloren" ging.

Dann wurde das Thema plötzlich von der WHO übernommen, die das sogenannte zwischenstaatliche Verhandlungsgremium ("Intergovernmental Negotiating Body", INB) einrichtete, um den Text des Abkommens auszuarbeiten. Gleichzeitig erteilte der EU-Rat diesem Verhandlungsgremium Direktiven, in denen "die Ziele und Grundsätze des Abkommens" festgelegt wurden. Der Text dieses Abkommens wurde also unter der stillschweigenden Aufsicht der EU entwickelt. Auch die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung (die größtenteils die WHO finanziert), die Rockefeller-Stiftung sowie die Soros-Stiftung (in Russland als unerwünschte Organisation eingestuft) und andere globalistische Strukturen waren an diesem Prozess beteiligt und übten einen entscheidenden Einfluss auf die Bürokratie und die gesamte Tätigkeit der WHO aus.

Im Kern geht es bei diesem "Pandemieabkommen" darum, die WHO zu einem supranationalen Regierungsorgan zu verwandeln, an das alle Länder durch Ratifizierung dieses Abkommens in den Nationalparlamenten einen Teil ihrer Souveränität delegieren müssten. Entsprechend dem Wortlaut des Abkommens, das der letztjährigen WHO-Versammlung zur Genehmigung vorgelegt wurde, würde die WHO das ausschließliche Mandat erhalten, Pandemien auszurufen und ganze Länder und ihre Bevölkerungen mit entsprechenden Einschränkungen zu belegen.

Und nach der – vermutlich von Menschenhand geschaffenen – COVID-19-Pandemie wurde deutlich, dass es bei Pandemien nicht in erster Linie um Medizin geht, sondern um globale Politik, die von globalen Institutionen, einschließlich der WHO, gesteuert werden kann. Und hinter der WHO steht die sogenannte Globalisten-"Elite", zumindest die EU-Bürokratie, die ebenfalls globalistisch ist.

Diese recht eindeutigen logischen Schlussfolgerungen führten dazu, dass die meisten WHO-Mitgliedsländer (vor allem die "Dritte-Welt-Länder") beschlossen, dieses Abkommen auf der letztjährigen WHO-Versammlung zu sabotieren. Für die Globalisten war dies eine schwere Niederlage, aber sie gaben trotzdem nicht auf.

Die WHO-Bürokratie verbrachte viel Zeit damit, die Weltgemeinschaft davon zu überzeugen, dass 2020 von der WHO niemand zu Impfungen, Grenzschließungen, Quarantänen und anderen strengen Beschränkungen gezwungen wurde.

Nun versucht WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus, die Welt davon zu überzeugen, dieses berüchtigte Dokument zu unterzeichnen: Man habe daran gearbeitet, die Fehler zu korrigieren, und der neue Dokumenttext "bekräftige die nationale Souveränität bei Entscheidungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit". Er erklärte außerdem, dass "das Abkommen ausdrücklich festlegt, dass die WHO nicht befugt ist, Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit wie Quarantänen, Impfkampagnen oder Grenzschließungen vorzuschreiben". Aber selbst ohne "Pandemieabkommen" konnte die WHO durch ihre Forderungen im Jahr 2020 erreichen, dass weltweit Maskenregelungen, Impfkampagnen und Grenzschließungen eingeführt wurden.

Aber es besteht kein Zweifel, dass das "Pandemieabkommen" in seiner neuen Fassung ein "Wolf im Schafspelz" ist. Sowohl die WHO als auch das Weltwirtschaftsforum in Davos – eine weitere globalistische Plattform – warnt bereits vor einer möglichen Pandemie der "Krankheit X". Niemand weiß, um welche Krankheit es sich dabei handelt. Aber alle sind davon überzeugt, dass eine neue Pandemie "unvermeidlich" sei.

Die Tatsache, dass die Verabschiedung eines solchen Abkommens durch die WHO-Versammlung den Staaten keine Verpflichtungen auferlegt, solange es nicht vom jeweiligen nationalen Parlament ratifiziert wurde, wirkt beruhigend. Auf jeden Fall sollte Russland keine Verpflichtungen eingehen, auch wenn die WHO-Bürokratie vom Anschnauzen auf sanfte Töne umgeschwenkt ist.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 15. Mai 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.

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de.rt.com/international/245188…

Präsidentschaftswahlen: Polen geht in Stichwahl, Achtungserfolg für "Konfideracja"


Bei der Präsidentenwahl in Polen hat die erste Runde keinen klaren Sieger hervorgebracht. In der Nacht veröffentlichte Prognosen nach der Wahl am Sonntag sahen den liberalkonservativen Kandidaten Rafal Trzaskowski aus dem Regierungslager von Donald Tusk bei 31,1 Prozent der Stimmen. Der parteilose Karol Nawrocki, der von der nationalkonservativen PiS aufgestellt wurde, erhielt demnach 29,1 Prozent. Damit wird es wohl zu einer Stichwahl am 1. Juni kommen.

Schon im Vorfeld der Wahlen hatte dies als wahrscheinlich gegolten, weil kein Kandidat Aussicht auf eine absolute Mehrheit im ersten Wahlgang hatte.

Insgesamt standen 13 Kandidaten auf dem Wahlzettel. Dritter wurde Slawomir Mentzen von der ultratrechten Konfederacja mit 14,8 Prozent. Damit erzielte er einen Achtungserfolg. Dieses Ergebnis übersteigt die in den Vorwahl-Umfragen getätigten Vorhersagen ums Doppelte. Auf dem vierten Platz landete ein weiterer Kandidat aus dem rechten Spektrum, Grzegorz Braun, mit 6,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag Prognosen zufolge bei 66,8 Prozent.

Ein Sieg des pro-EU-Bürgermeisters von Warschau, Trzaskowski (53), in der Stichwahl, würde den Weg für die Reformen der Regierung Tusk frei machen. Eine der ersten Amtshandlungen Tusks als erneuter Ministerpräsident war, eine umstrittene Justizreform, die von der Vorgängerregierung umgesetzt worden war, für verfassungswidrig zu erklären. Des Weiteren löste Tusks Regierung noch im selben Monat alle öffentlich-rechtlichen Medien in Polen, die als Propagandamedium der PiS galten, formell auf, um eigenen Aussagen zufolge eine Umstrukturierung dieser zu ermöglichen.

Mit Karol Nawrocki wäre dagegen eine Fortsetzung der Politik des scheidenden Staatschefs Andrzej Duda von der PiS zu erwarten. Dieser hatte viele Initiativen Tusks mit seinem Vetorecht blockiert, konnte nach zwei Amtszeiten aber nicht noch ein weiteres Mal selbst antreten.


Karol Nawrockiwww.globallookpress.com
Seit Ende 2023 regiert Tusk das Land mit einem Mitte-Links-Bündnis. Er braucht einen Sieg Trzaskowskis, damit der von ihm angestrebte Abbau des politischen PiS-Erbes vonstattengehen kann. Trzaskowski sagte am Wahlabend: "Ich garantiere eine gute Zusammenarbeit mit der Regierung, denn unser Land braucht Ruhe und keine Konflikte."

Tusk unterstrich nach der Veröffentlichung der Prognosen die Bedeutung der Stichwahl. "Das Spiel um alles oder nichts hat gerade erst begonnen", erklärte der Ministerpräsident im Onlinedienst X. Dies sei "ein erbitterter Kampf um jede Stimme". "Diese zwei Wochen werden über die Zukunft unseres Vaterlandes entscheiden", so Tusk.

Nawrocki (42) ist Historiker und beschäftigt sich mit dem antikommunistischen Widerstand in Polen. 2021 wurde er dank der Unterstützung der PiS Präsident des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) und war zuvor Leiter des Museums des Zweiten Weltkriegs in Danzig. Im Februar 2024 wurde er wegen seiner Beteiligung an der Zerstörung von Denkmälern zu Ehren der Roten Armee in Polen auf die russische Fahndungsliste gesetzt.

Allerdings sind auch der Bürgermeister der Hauptstadt Rafał Trzaskowski und seine Partei Bürgerplattform genauso verantwortlich für die Zerstörung von Denkmälern, die polnischen und sowjetischen Soldaten gewidmet sind. Auch sie versuchen, die Erinnerung an die Befreiung Warschaus durch die Rote Armee und ihre Verbündeten wie die 1. und 2. Polnische Armee, aus dem Gedächtnis der Bürger zu löschen. In dieser Frage herrscht bei den polnischen Eliten der stramme antirussische Konsens.

Nawrocki verteidigt die traditionellen Ansichten der PiS, ohne Mitglied zu sein, und wirft der Regierung Tusk eine für Polen schädliche Politik vor. Er forderte Warschau auf, sich auf die Seite von US-Präsident Donald Trump zu stellen, auch wenn er Europa kritisierte und drohte, die Unterstützung für die Ukraine einzustellen.


Slawomir Mentzen von Konfideracija am Wahlabend.www.globallookpress.com
In diesem Jahr geht der Wahlkampf über den traditionellen Kampf zwischen dem liberalen und dem konservativen Flügel hinaus. Grund ist der Erfolg des ultrarechten Kandidaten Slawomir Mentzen. Mit seiner Befürwortung einer Liberalisierung der Waffengesetze, der Förderung traditioneller Werte und "milder körperlicher Züchtigung" für Kinder hat er viele konservative Wähler auf seine Seite gezogen. Mentzen hat, genau wie der von den Wahlen ausgeschlossene Politiker Călin Georgescu in Rumänien, vor allem durch seine TikTok-Aktivitäten auch bei jungen Menschen an Popularität gewonnen.

Mentzen ist ukrainekritisch und plädiert für einen Dialog mit Russland. Analysten stellen fest, dass es Nawrocki nicht gelungen ist, in großem Umfang Unterstützung von der PiS-Wählerschaft zu erhalten, und dass einige dieser Stimmen an Mentzen gingen. Laut der IBRiS-Umfrage liegt die Zahl der unentschlossenen Wähler am 12. Mai bei etwa 5 Prozent.

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Bei Ex-US-Präsident Joe Biden wurde "aggressiver" Prostatakrebs diagnostiziert


Bei einer Routineuntersuchung vor gut zwei Wochen war bei dem früheren US-Präsidenten Joe Biden ein kleiner Knoten in der Prostata entdeckt worden. Zur endgültigen Diagnose wurde im Anschluss eine weitere medizinische Abklärung eingeleitet. Ausgehend von den Gewebeproben haben die Ärzte nun eine "aggressive Form" von Prostatakrebs diagnostiziert, wie die Pressestelle seines Büros mitteilte. Biden und seine Familie würden aktuell "die Behandlungsmöglichkeiten mit seinen Ärzten prüfen", so die weitere Mitteilung an die Presse.

Die Nachricht erfolgt rund 14 Tage nachdem ein Sprecher von Biden mitgeteilt hatte, dass der ehemalige Präsident vor kurzem wegen eines "kleinen Knötchens", das auf seiner Prostata entdeckt wurde, untersucht worden sei. Weitere Einzelheiten zu dem allgemeinen Gesundheitszustand des 85-Jährigen wurden zunächst nicht veröffentlicht. Der diagnostizierte Tumor sei hormonempfindlich, was die Behandlungsmöglichkeiten verbessere, so weitere Details laut der Erklärung. Dort heißt es:

"Letzte Woche wurde Präsident Joe Biden wegen eines neu entdeckten Prostataknötchens untersucht, nachdem er zunehmende Symptome beim Wasserlassen verspürt hatte. Am Freitag wurde bei ihm Prostatakrebs mit einem Gleason-Score von 9 (Gradgruppe 5) und Knochenmetastasen diagnostiziert. Obwohl es sich um eine aggressivere Form der Krankheit handelt, scheint der Krebs hormonempfindlich zu sein, was eine wirksame Behandlung ermöglicht."

Die Medien und seine politische Konkurrenz hatten Joe Biden, den ältesten Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten, aufgrund von Bedenken hinsichtlich seines Alters und seiner Gesundheit regelmäßig attackiert. Die diesbezügliche Kritik hatte sich "nach seinem schwachen Auftritt in der Debatte gegen Donald Trump im vergangenen Juni noch verschärft", so ein CNN-Artikel zusammenfassend.

Nach Bekanntwerden der Diagnose erfolgten umgehende Reaktionen in den sozialen Medien. So erklärte die Ex-Vizepräsidentin und Verliererin gegen Donald Trump bei der letzten US-Wahl, Kamala Harris:

"Joe ist ein Kämpfer – und ich weiß, dass er diese Herausforderung mit der gleichen Stärke, Unverwüstlichkeit und dem gleichen Optimismus angehen wird, die sein Leben und seine Führungsqualitäten immer geprägt haben."

Doug and I are saddened to learn of President Biden’s prostate cancer diagnosis. We are keeping him, Dr. Biden, and their entire family in our hearts and prayers during this time. Joe is a fighter — and I know he will face this challenge with the same strength, resilience, and… pic.twitter.com/gG5nB0GMPp
— Kamala Harris (@KamalaHarris) May 18, 2025

Der amtierende US-Präsident Donald Trump gab die Erklärung ab:

"Melania und ich sind betrübt über die jüngste medizinische Diagnose von Joe Biden. Wir senden Jill und der Familie unsere besten Wünsche und wünschen Joe eine rasche und erfolgreiche Genesung."

Der demokratische Parteikollege und Ex-Präsident Barack Obama schrieb auf X:

"Michelle und ich sind in Gedanken bei der gesamten Familie Biden. Niemand hat sich mehr für die Entwicklung bahnbrechender Behandlungsmethoden für Krebs in all seinen Formen eingesetzt als Joe, und ich bin sicher, dass er diese Herausforderung mit der ihm eigenen Entschlossenheit und Anmut meistern wird. Wir beten für eine schnelle und vollständige Genesung."

Michelle and I are thinking of the entire Biden family. Nobody has done more to find breakthrough treatments for cancer in all its forms than Joe, and I am certain he will fight this challenge with his trademark resolve and grace. We pray for a fast and full recovery.
— Barack Obama (@BarackObama) May 18, 2025

Biden war zuvor bereits erfolgreich von Hautkrebs geheilt worden. Im Jahr 2023 ließ er sich bei einer jährlichen ärztlichen Untersuchung eine Läsion auf der Brust entfernen. Sein damaliger Arzt bestätigte, dass es sich um ein Basalzellkarzinom handelte, eine der häufigsten Arten von Hautkrebs. Die Ärzte erklärten auch, das Krebsgewebe sei erfolgreich entfernt worden und keine weitere Behandlung erforderlich.

Bidens ältester Sohn, Beau, starb im Alter von 46 Jahren an einem Gehirntumor.

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de.rt.com/nordamerika/245338-b…

Pro EU-Kandidat Dan gewinnt die Wiederholung der rumänischen Präsidentschaftswahlen


Bei der gestrigen Stichwahl für das Präsidentenamt in Rumänien hat der liberalkonservative Pro-EU-Kandidat Nicusor Dan laut vorläufigem Endergebnis seinen rechtskonservativen Konkurrenten George Simion geschlagen und wurde damit zum Sieger erklärt. Dan dankte seinen Unterstützern für eine "beispiellose Mobilisierung".

Dan kommt demnach auf ein finales Ergebnis von rund 54 Prozent, Simion holte schlussendlich 46 Prozent. Zu dem Ergebnis kommentierte Simion noch in der Nacht zu Montag in einem im Onlinenetzwerk Facebook veröffentlichten Video.

"Ich möchte meinem Gegner, Nicusor Dan, gratulieren. Er hat die Wahl gewonnen, und das war der Wille des rumänischen Volkes."

Unmittelbar nach der Wahl hatten sich zunächst beide Kandidaten zum Sieger erklärt. Kurz nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse erklärte Dan, dass "eine Gemeinschaft von Rumänen, die eine Gesellschaft des Dialogs und nicht eine Botschaft des Hasses wollen, gewonnen hat". In der Zwischenzeit erklärte Simion auf X/Twitter, er sei "der neue Präsident Rumäniens" und behauptete, er habe laut eigenen Schätzungen 400.000 Stimmen mehr Stimmen als Dan.

Das Ergebnis entschied sich final durch die zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgezählten Stimmen der rumänischen Diaspora. Die am Abend veröffentlichten Prognoseergebnisse beruhten auf Fragebögen, die von den Wählern unmittelbar nach der Stimmabgabe ausgefüllt wurden. Die EU-freundliche Präsidentin der benachbarten Republik Moldau, Maia Sandu, gratulierte Dan. "Moldawien und Rumänien stehen zusammen, unterstützen sich gegenseitig und arbeiten Seite an Seite für eine friedliche, demokratische und europäische Zukunft für alle unsere Bürger", so ihre Erklärung zum Ergebnis.

Die beiden Länder sind historisch und kulturell eng miteinander verbunden, wobei rund 30 Prozent der moldauischen Bevölkerung die doppelte moldauisch-rumänische Staatsbürgerschaft besitzen. Simions Partei hat behauptet, dass die moldauischen Behörden und Medien eine illegale Kampagne geführt haben, um bei den in Moldawien lebenden Wählern Unterstützung für Dan zu mobilisieren. Die politische Führung in der moldawischen Hauptstadt Chișinău hat jegliche Einmischung in die Wahl bestritten.

Die deutschen Medien kommentierten nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses:

  • RND: Proeuropäer Nicusor Dan siegt bei Präsidentenwahl in Rumänien. Es war eine Richtungswahl. Nun können die Pro-Europäer in Rumänien aufatmen - und die EU gleich mit. Der Rechtspopulist Simion unterlag. Er wollte einen Kremlfreund zum Regierungschef machen.
  • N-tv: "Historischer Sieg"Europäische Staatschefs atmen nach Wahl in Rumänien auf
  • Welt-Zeitung: Rumänien wählt gegen den Extremismus – aber auch gegen das Establishment
  • ARD-Tagesschau: Die Stichwahl in Rumänien war überraschend unspannend - zur Freude des pro-europäischen Lagers.

Die Wiederholung der Wahl wurde angeordnet, nachdem das rumänische Verfassungsgericht die Ergebnisse der Wahl vom November des Vorjahres annulliert hatte, bei der der unabhängige rechtsgerichtete Kandidat Calin Georgescu mit 23 Prozent den ersten Platz belegt hatte. Die Behörden beriefen sich auf vermeintliche "Unregelmäßigkeiten" in seinem Wahlkampf sowie auf Geheimdienstberichte, in denen von einer russischen Einmischung die Rede war - Behauptungen, die Moskau nachdrücklich bestritten hat.

Der nun unterlegene Simion hatte die Annullierung der Wahlergebnisse für 2024 als "Staatsstreich" verurteilt und erklärt, dass er im Falle seiner Wahl Georgescu zum Premierminister ernennen könnte.

In der ersten Runde am 4. Mai erhielt Simion 41 Prozent der Stimmen, während Dan und der ehemalige Senator Crin Antonescu jeweils rund 20 Prozent der Stimmen erhielten.

Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben des Zentralen Wahlbüros ungefähr doppelt so hoch wie in der ersten Runde am 4. Mai. Dabei hatten 60 Prozent der Auslandsrumänen für Simion gestimmt – damit schnitt er bei ihnen um 20 Prozentpunkte stärker ab als bei den Wählern im Inland.

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Wird der neue Papst die Zerstörung der katholischen Kirche aufhalten?


Von Sergei Chudijew

Die Wahl des neuen Papstes Leo XIV. hat eine Reihe von Reaktionen weltweit nach dem Motto "Was geht uns das an? Wir sind doch keine Katholiken" hervorgerufen.

Dabei hängt vieles in der Welt davon ab, wer das Oberhaupt der katholischen Kirche ist: Er ist einer der wenigen Menschen, die Einfluss darauf nehmen können, in welcher Art von Welt wir in nicht allzu ferner Zukunft leben werden.

Die katholische Kirche ist die älteste ununterbrochene Institution des Abendlandes, und ihre Bedeutung für seine Geschichte und Kultur ist unvergleichlich. Die europäische Kultur als Ganzes entstammt drei Quellen – der biblischen Offenbarung, der griechischen Tradition der Rationalität und dem römischen Staats- und Rechtsgenie.

Sowohl das eine als auch das andere und das dritte sind in Europa von einer Institution, der Kirche, bewahrt und etabliert worden.

Westeuropa ist das Produkt des lateinischen Zweigs des Christentums; das antike Erbe selbst wurde von den Mönchen, die in ihren Schreibstuben arbeiteten, verinnerlicht. Lange Zeit bedeutete das Wort "Kleriker" in den westeuropäischen Sprachen "Gebildeter", denn die einzige Institution, die Gelehrte ausbildete und Wissen bewahrte, war die Kirche. Jahrhundertelang war die universelle Sprache der Gebildeten in der gesamten westlichen Welt das Kirchenlatein; "Kleriker" in Deutschland oder Italien, Ungarn oder Frankreich konnten sich untereinander verständigen – und die gleichen Texte lesen. In ihrer Mitte entstand (im Gegensatz zu späteren Mythen) die moderne Wissenschaft – aus dem offensichtlichen Grund, dass sie die Einzigen waren, die die Möglichkeit hatten, ein intellektuelles Leben zu führen, während die Aristokraten von Kriegen und die Bauern von harter Arbeit für ein Stück Brot vereinnahmt wurden.

Die Werte, die heute als "europäisch" bezeichnet werden – die Idee der angeborenen und gleichen Würde aller Menschen, die Notwendigkeit, sich um die Armen und Schwachen zu kümmern, die Relativität jeder irdischen Autorität – sind nicht von selbst entstanden. Sie sind aus der biblischen Offenbarung entstanden, die die Kirche verbreitet hat. Selbst Menschen, die sich ihr widersetzten, taten dies im Namen von Werten, die sich aus den Lehren der Kirche ergaben. Deshalb ist der Papst, auch wenn er keine Divisionen (von Soldaten) hat, eine Figur von großer symbolischer Bedeutung, und zwar nicht nur für Katholiken.

Dieses Amt war noch nie einfach – die katholische Welt war schon immer von Widersprüchen gespalten, und der Papst war eine Figur, die die Katholiken über politische, nationale und kulturelle Grenzen hinweg geeint hat. Doch in diesen Tagen muss sich der Pontifex gegen einen Angriff zur Wehr setzen, den es in der turbulenten Geschichte der westlichen Welt noch nie gegeben und der inzwischen gewaltige Ausmaße angenommen hat. Er wird sich insbesondere mit Bischöfen auseinandersetzen müssen, die die traditionelle Lehre der Kirche zur Ehe offen und massiv ablehnen.

In Deutschland zum Beispiel forderte im Jahr 2023 eine als "synodaler Weg" bekannte Bewegung, die die Bischöfe, Priester und Gläubigen des Landes vertritt, eine Revision der kirchlichen Lehre zur Ehe und zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Unter den europäischen (und teilweise auch amerikanischen) Katholiken ist die liberale Gesinnung im Allgemeinen sehr stark ausgeprägt – es gibt Priester und Bischöfe, die in ihren Kirchen Regenbogenflaggen hissen, besondere Messen für Minderheiten abhalten und generell sogar allen radikalen Strömungen vorauseilen.

Dies löst sowohl bei den verbliebenen Konservativen in Europa als auch dort, wohin sich das demografische Zentrum des Katholizismus in den letzten Jahrzehnten verlagert hat – in Lateinamerika und dem globalen Süden im Allgemeinen – Entsetzen und Unmut aus. Viele sprechen von einem Abgleiten in eine globale Spaltung – die der verstorbene Papst Franziskus in gewisser Weise zu verlangsamen versuchte, indem er den Liberalen zustimmte, sich aber gleichzeitig weigerte, die Lehre der Kirche offen zu revidieren.

Leider hat die Politik des halben Zustimmens beide Seiten verärgert: die Liberalen, weil nur eine radikale Revision der Lehre sie zufriedenstellen würde, und die Konservativen, die bereits im Zustimmen einen Akt der Häresie und Apostasie sehen.

Der neue Papst wird zweifellos unter starkem Druck von Kräften stehen, die eine radikale Revision der kirchlichen Lehre wünschen – vor allem in Fragen der Sexualität und des Geschlechts.

Das Problem ist jedoch, dass, wenn man diesem Druck nachgibt, man sich auf den Weg der Selbstauflösung der Kirche begibt. Die Identität der Kirche als Institution beruht auf dem Glauben, dass sie die von Christus und den Aposteln empfangene Wahrheit treu bewahrt und lehrt.

Seit 2000 Jahren lehrt die Kirche, dass die körperliche Intimität für die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau geschaffen wurde und dass jede sexuelle Aktivität außerhalb der Ehe – sowohl mit Personen des anderen als auch des eigenen Geschlechts – sündhaft ist und im Widerspruch zu Gottes Bestimmung steht.

Zu verkünden, dass Homosexualität nun keine Sünde mehr ist, würde sofort die Frage aufwerfen, wann die Kirche die Unwahrheit gelehrt habe – all die Jahrhunderte zuvor oder jetzt? In jedem Fall würde dies den Anspruch der Kirche, zu lehren, radikal untergraben.

Dies ist bereits mit einer Reihe von protestantischen Gemeinden geschehen – und das Ergebnis ist ziemlich trist. Gemeinden wie die US-amerikanische Episkopalkirche, die alles getan hat, um sich der modernen Welt anzupassen – sie führte "gleichgeschlechtliche Hochzeiten" und "Segnungen für Transgender" und was auch immer ein – befinden sich nun in einem tiefen Niedergang und sind gezwungen, ihre Gebäude zu verkaufen.

Die "fortschrittliche Öffentlichkeit", die Reformen forderte und fordert, ging und geht nicht in Gotteshäuser, gläubige Menschen hingegen werden von dieser ganzen Geschichte nur abgestoßen.

Wird es dem Regenbogenwahn gelingen, die älteste Institution Europas von innen heraus zu zerstören? Wir wissen es noch nicht, aber wir wissen, dass es zu einem großen Teil von einem Mann abhängen wird, nämlich von Papst Leo XIV.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 16. Mai 2025 auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Sergei Chudijew ist ein russischer Publizist und Theologe.

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E-Auto als Mikrowelle auf vier Rädern: Warum Ostdeutsche E-Autos meiden


In Zwickau montieren Arbeiter der Volkswagen AG Tag für Tag vollelektrische Fahrzeuge. In Dresden laufen in der Gläsernen Manufaktur E-Golf-Modelle vom Band. Und in Leipzig setzt BMW längst auf E-Produktion. Ostdeutschland ist längst eine Schlüsselregion für die Elektromobilität – zumindest auf dem Papier. Auf den Straßen zwischen Elbe und Oder ist davon wenig zu sehen.

Gerade einmal 2,3 bis 2,6 Prozent der privaten Pkw in Sachsen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt sind rein elektrisch unterwegs. In Mecklenburg-Vorpommern liegt der Anteil sogar noch niedriger. Das zeigen aktuelle Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes. Bundesweit liegt die Quote im Privatsegment bei rund drei Prozent – auch das ist mager. Doch das Gefälle zwischen Ost und West ist auffällig. In Baden-Württemberg, Bayern oder Niedersachsen sind die E-Anteile deutlich höher.


Elektroautos: ein Produkt für eine andere EinkommensklassePavel Lisitsyn / Sputnik
Ein wesentlicher Grund ist wirtschaftlicher Natur: In den neuen Bundesländern liegt das durchschnittliche Nettoeinkommen weiterhin deutlich unter dem westdeutschen Niveau. Laut Prognosen des Marktforschungsinstituts GfK betrug die Kaufkraft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Jahr 2023 rund 23.000 Euro pro Kopf – etwa 5.000 Euro weniger als in Hamburg, Bayern oder Baden-Württemberg.

Für viele Haushalte ist der Kauf eines Neuwagens jenseits der 40.000-Euro-Marke schlicht nicht realistisch. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bringt es treffend auf den Punkt: Das Klientel, das er politisch vertrete, habe sich bisher Gebrauchtwagen leisten können – nun solle es sich plötzlich ein Elektroauto für 40.000 Euro anschaffen. Das sei schlicht absurd. Auch Dorothee Obst, Bürgermeisterin von Kirchberg im Landkreis Zwickau, beschreibt die Paradoxität der Lage: Die Menschen vor Ort produzierten zwar E-Autos, könnten sie sich aber selbst nicht leisten.

Zwar wächst das Angebot an gebrauchten Stromern langsam, und laut einer Auswertung der HUK Coburg greift inzwischen die Mehrheit der Umsteiger zu einem gebrauchten Modell. Doch diese Entwicklung scheint bei vielen nicht anzukommen. Einer YouGov-Umfrage zufolge haben 60 Prozent der Deutschen grundsätzliche Bedenken beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos.

Hinzu kommt eine weitere Hürde: tief verwurzelte Skepsis. In vielen ostdeutschen Regionen überwiegt das Gefühl, sich auf eine unsichere Technologie einlassen zu müssen. Für viele bedeutet Elektromobilität nicht Fortschritt, sondern Verlust. Rico Hofmann von der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur beschreibt die Stimmung so: Oft dominierten Emotionen – etwa die Angst, auch noch den vertrauten Verbrenner zu verlieren. Gegen solche Bauchgefühle helfe nicht einmal die beste Förderpolitik.

Ein zweites Problem ist die nach wie vor unzureichende Ladeinfrastruktur. Zwar verweist der Verband der Automobilindustrie darauf, dass es im Osten mittlerweile eine solide Quote an öffentlichen Ladepunkten gebe – in Sachsen kommen rechnerisch nur 13,9 Fahrzeuge auf einen Ladepunkt, in Zwickau sogar nur 12,1. Doch dieser statistische Wert täuscht über die Realität hinweg. In vielen ländlichen Gemeinden fehlt es weiterhin an zuverlässigen Lademöglichkeiten, besonders für Mieterinnen und Mieter ohne eigenen Stellplatz.

Ein Elektroauto werde erst dann zur echten Option, sagt Dirk Vogel vom Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), wenn klar sei, dass es sich bequem im Alltag laden lasse. Doch gerade in den ländlichen Regionen, in denen ein Großteil der ostdeutschen Bevölkerung lebt, kommt der Ausbau nur schleppend voran.

Die Landesregierungen versuchen gegenzusteuern. Thüringen etwa investiert rund 1,9 Millionen Euro in neue Ladepunkte und bietet gezielte Beratungen für Kommunen und Unternehmen an. Auch Sachsen unterstützt entsprechende Vorhaben, unter anderem über die landeseigene Energieagentur SAENA. In Sachsen-Anhalt verweist das Infrastrukturministerium auf spezielle Förderprogramme für strukturschwache Regionen wie das Jerichower Land oder den Kreis Wittenberg.

Doch all diese Bemühungen reichen bislang nicht aus, um das Misstrauen gegenüber der neuen Technologie spürbar zu verringern. Rico Hofmann rät Unternehmen, ihre Belegschaften frühzeitig einzubinden. Ohne Akzeptanz vor Ort, so seine Einschätzung, werde der Wandel kaum gelingen.

Ob sich die Lage ändert, hängt auch vom Preis ab. Seit dem Wegfall des staatlichen Umweltbonus Ende 2023 ist der Neukauf noch schwieriger geworden. Doch Branchenkenner wie Vogel sind optimistisch: Die Batteriepreise sinken, chinesische Hersteller drängen mit günstigen Modellen auf den Markt, und auch deutsche Autobauer geraten zunehmend unter Preisdruck.

Langfristig könnte der CO₂-Preis den Ausschlag geben: Wer weiter mit dem Verbrenner fährt, zahlt drauf. Und da die EU die Flottengrenzwerte verschärft hat, wächst der Zwang für Hersteller, mehr erschwingliche E-Autos auf den Markt zu bringen.

In Deutschland kostet ein Neuwagen im Schnitt rund 44.600 Euro. Elektroautos sind mit einem Anschaffungspreis von etwa 52.000 Euro sogar noch teurer als normale Autos mit Verbrennungsmotor. In China dagegen sind E-Autos deutlich günstiger – da liegt der Durchschnittspreis bei rund 18.000 Euro, also nicht mal halb so viel.

Das liegt vor allem daran, dass die Produktionskosten in China viel niedriger sind: Die Löhne sind geringer, Rohstoffeinkäufe werden unterstützt und die Zulieferer arbeiten enger zusammen. Außerdem setzen chinesische Hersteller auf günstigere Batterien, etwa Lithium-Eisenphosphat. Während die chinesischen Firmen vor allem günstige Modelle für die breite Masse anbieten, konzentrieren sich die deutschen Hersteller eher auf teurere Premiumautos. Dazu kommen staatliche Zuschüsse in China, die die Preise weiter drücken. Deshalb sind viele in Deutschland skeptisch, wenn chinesische E-Autos ohne große Hürden auf den Markt kommen sollen – aus Sorge, dass die heimische Autoindustrie nicht mithalten kann.

Trotzdem bleibt der Befund ernüchternd: Die ostdeutschen Länder bauen E-Autos für die Welt – fahren sie aber kaum selbst. Elektromobilität bleibt ein Westprodukt. Zumindest vorerst.

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Die Baltische Flotte nimmt die gleiche Bedeutung an wie zu Zeiten Peters des Großen


Von Alexander Timochin

Die Baltische Flotte feiert ihren Gründungstag: Am 18. Mai (7. Mai u. Z.) 1703 wurden zwei schwedische Schiffe an der Mündung des Flusses Newa von einer russischen Ruderflottille mit Soldaten der Regimenter Semjonowski und Preobraschenski gekapert. Diese Operation wurde mit einer besonderen Medaille mit der Aufschrift "Das Unmögliche ist möglich" gewürdigt. Dieser Tag gilt als der Jahrestag der Gründung der Baltischen Flotte und wird jedes Jahr als Tag der Baltischen Flotte gefeiert.

Die Geschichte der Baltischen Flotte ist wie kaum etwas anderes mit der Geschichte unseres Landes eng verwoben. Die Flotte wurde von Peter dem Großen persönlich gegründet. Peter der Große war unser erster Marinestratege – er war derjenige, der wusste, wie man Seestreitkräfte einsetzt, um strategisch wichtige Ergebnisse zu erzielen. Diese von Peter dem Großen erzielten Ergebnisse bestimmten seinen Platz in der Geschichte. Und die Baltische Flotte wurde zu einem der wichtigsten Militärinstrumente.

Der Sieg bei Kap Gangut ist allgemein bekannt. Aber kaum jemand erinnert sich heute noch daran, wie Peters Flotte die schwedische Küste durch Angriffe terrorisierte, da Schweden nicht über genügend Streitkräfte verfügte, um sie auf ihrer gesamten Länge zu verteidigen. Doch im Großen Nordischen Krieg trugen diese Angriffe in hohem Maße zum Sieg Russlands bei.

Dann folgten neue Kriege, und zwar viele. Manchmal erwies sich die Flotte als nicht kriegsbereit – es herrschte die berüchtigte "Mentalität der Landmänner", und es gab keine Erfahrungen aus der Vergangenheit. Obwohl Peter der Große eine hervorragende Vorstellung davon hatte, wie und zu welchem Zweck diese neue militärische Kraft für Russland eingesetzt werden sollte, hinterließ er kein einziges Buch, keinen einzigen Leitfaden dafür.

Dennoch nahm die Baltische Flotte an allen wichtigen Kriegen des Kaiserreichs Russland teil. In der Tat wurde Russland zu einem Imperium, indem es um den Zugang zum Ostseeraum kämpfte. In gewissem Sinne diente die Baltische Flotte als Werkzeug für die Entstehung des Kaiserreichs Russland – denn vor Peter dem Großen wäre so etwas in Russland nicht möglich gewesen.

Nach dem Zusammenbruch des kaiserlichen und der Entstehung Sowjetrusslands änderte sich nichts – die Marine musste weiterhin kämpfen, und zwar oft gegen einen stärkeren Feind. Im Jahr 1918 war es das baltische U-Boot "Panther" (Typ "Bars") unter dem Kommando von Alexander Bachtin, das die Kampfbilanz der sowjetischen U-Boot-Flotte eröffnete, indem es den britischen Zerstörer "Vittoria" auf den Meeresgrund schickte.

Während des Großen Vaterländischen Krieges verpasste die Baltische Flotte einen Schlag: Sie war nicht in der Lage, die Minenblockade der Deutschen und der Finnen zu verhindern, und wurde blockiert. Der Grund dafür lag darin, dass der sowjetische Staat einfach nicht dazu imstande war, die ihm zur Verfügung stehende Kriegsflotte zu befehligen.

Dennoch gelang es den sowjetischen Marinesoldaten, den Deutschen und ihren Verbündeten schweren militärischen Schaden zuzufügen. So mussten die Deutschen wegen der Bedrohung durch sowjetische U-Boote beim Transport strategischer Güter aus Finnland und Schweden ein Konvoi-System zum Schutz ihrer Transporte einführen. Das spricht Bände.

Insgesamt versenkte unsere U-Boot-Flotte mehr feindliche Schiffe als die italienische Flotte, die über lange Zeit hinweg intensiv im Mittelmeer kämpfte.

Nach dem Kriegsende wurden die USA zum Hauptgegner der UdSSR. Damit verlor die Baltische Flotte an strategischer Bedeutung, aber jetzt – angesichts der steigenden Spannungen in der Ostseeregion – ist nicht auszuschließen, dass die Baltische Flotte bald wieder zum Kriegseinsatz kommen wird. Und das wird nicht so erfolgen wie im Rahmen der laufenden speziellen Militäroperation in der Ukraine, zu der Marinesoldaten der Baltischen Flotte entsandt wurden, sondern in ihrer Eigenschaft als Flotte, also auf einem geografisch sehr komplexen inneren Kriegsschauplatz. Denn immerhin wird ein solcher Konflikt von Europa intensiv provoziert.

Bereits im Oktober 2024 begannen die Europäer, Maßnahmen zur Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland zu ergreifen: Damals wurde in Rostock, Deutschland, die Marinekommandozentrale der Einsatztruppe "Baltikum" [Task Force Baltic, CTF Baltic] eingerichtet, die in der Lage ist, Marineeinheiten, auch internationale, zu befehligen. Nachdem diese Marinekommandozentrale die Koordination der Seestreitkräfte erarbeitet hatte, begannen die Europäer mit einer Reihe von Kaperungen unserer Schiffe unter dem fadenscheinigen Vorwurf der Beschädigung von Seekabeln.

Angeblich als Reaktion auf diese Beschädigungen wurde von der NATO die Operation "Baltische Wache" ["Baltic Sentry"] initiiert, die eine Konzentration der NATO-Seestreitkräfte im Finnischen Meerbusen zur Folge hatte. Die Schiffe, die der Kabelbeschädigung beschuldigt wurden, wurden später mangels Beweisen gegen die Besatzungen freigegeben, aber die NATO-Kräfte blieben weiterhin auf See.

Danach nahmen die Ereignisse immer mehr Fahrt auf: Es kam zur Explosion des Tankers "Koala" direkt in unserem Hafen, zur Kaperung des Tankers "Eventin" durch Deutschland mit der darauf folgenden Entscheidung, ihn zu zerstören und das Öl zu konfiszieren – all das stellt echte Piraterie dar. Dann folgte eine Reihe estnischer Angriffen auf hoher See: Zunächst wurde der Tanker "Kiwala" gekapert, und nach der Verabschiedung des estnischen Gesetzes, das das Militär dazu ermächtigt, auf zivile Schiffe zu schießen, wenn es diese als Bedrohung ansieht, wurde der Tanker "Jaguar" angegriffen im Versuch, ihn während der Fahrt zu kapern. Nun musste die russische Luftwaffe eingreifen, indem sie ein Su-35-Kampfflugzeug zur Verteidigung des Tankers entsandte.

Die nächste Eskalationsstufe wäre nur noch das Abfeuern. Nach dem Gesetz vom 9. April sind die Esten befugt, auf einen Tanker zu schießen, der lediglich versucht, sich in einem gefährlichen Manöver davor zu retten, auf See gekapert zu werden.

Um die NATO von solchen Provokationen abzuschrecken, könnten Schiffe der Baltischen Flotte und der Küstenwache von geringem Wert als Handelszug eingesetzt werden. Zumal wir über eine große Anzahl solcher Schiffe verfügen. Dabei handelt es sich um veraltete Schiffe mit verlorenem Kampfwert sowie um Patrouillenschiffe des Projekts 22160 und einige andere.

Obwohl diese Schiffe nicht mehr kampftauglich sind, fahren sie immer noch unter russischer Flagge. Und ein Angriff auf ein Schiff, das unter dieser Flagge fährt, wäre ein kriegerischer Akt, der den angegriffenen Staat zu 100 Prozent zur Militäranwendung im Einklang mit dem Völkerrecht berechtigt.

Der Schiffsverkehr Russlands in der Ostsee ist beträchtlich. Zwar ist es nicht möglich, diese Schiffe in Konvois zu bündeln, aber es ist machbar, ständigen Geleitschutz in der Ostsee mit der Aufgabe einzusetzen, die Aktionen der Esten und der NATO-Kräfte im Finnischen Meerbusen zu überwachen. Sollte die NATO versuchen, ihre Schiffe auf Tanker und Massengutfrachter auszurichten, müssten sich die russischen Geleitschutzkräfte den nächstgelegenen Handelsschiffen nähern und sie unter Bewachung nehmen, damit sie von niemandem gestoppt werden können. Alternativ könnte man die Erfahrung privater Seemilitärunternehmen nutzen und bewaffnete Marinesoldaten von jedem großen russischen Kriegsschiff aus auf jedem nach Russland fahrenden Tanker anlanden. All dies sollte so öffentlich wie möglich geschehen – als eine Art Anti-Piraterie-Operation.

Die Kombination der Geleitschutzkräfte der Baltischen Flotte und der Küstenwache zusammen mit den Militärwachen an Bord ist höchstwahrscheinlich geeignet, das Problem der Kaperungen von Handelsschiffen zu lösen.

Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Baltische Flotte im Falle eines plötzlichen Einsatzes von Militärgewalt gegen unser Militär unweigerlich zu militärischen Gegenmaßnahmen gezwungen wäre (wovor Russland bereits ausdrücklich warnte). Die Frage, worin diese genau bestehen könnten, verdient wegen der Ernsthaftigkeit des Themas eine gesonderte Betrachtung. In jedem Fall sollte die Militäroperation in der Ostsee im Hinblick auf die eingesetzten Militärressourcen beschränkt erfolgen: So, dass die gegnerischen Verluste eine schnelle diplomatische Beilegung nicht verhindern könnten.

Anlässlich des Gründungstages der ruhmreichen Baltischen Flotte wäre es wünschenswert, dass sie sich aktiv auf Kampfeinsätze vorbereitet, um beispielsweise massive Raketenangriffe abwehren zu können, NATO-Schiffe im Visier zu halten, Kampfmanöver und das Erreichen der Raketenabschusslinie zu üben, Aufklärungsmaßnahmen durchzuführen und die Zielübermittlung im Hinblick auf Handelsschiffe zu praktizieren, die nicht von Raketen getroffen werden dürfen.

Andererseits braucht nur die Vorbereitung auf Kampfeinsätze verstärkt zu werden, denn das Personal der Baltischen Flotte ist mutig und bereit, seine Militärpflicht zu erfüllen. Genau wie die baltischen Marinesoldaten der vergangenen Jahrhunderte.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 18. Mai 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.

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Langes Echo des Koreakriegs, oder: Chuch’e-Ideologie für Russland


Von Wassili Awtschenko

Der Koreakrieg, der als Bürgerkrieg begann, war die erste heiße Schlacht des Kalten Krieges und zugleich ein Entwurf des Dritten Weltkriegs. Die Demokratische Volksrepublik Korea wurde von Kim Il-sung angeführt, einem Partisanenkämpfer, der mehrere Jahre in der UdSSR gelebt hatte und den Rang eines Hauptmanns in der Roten Armee innehatte. Die Republik Korea wurde von Rhee Syng-man angeführt, Doktor der Philosophie der Princeton University, der 40 Jahre lang in den USA gelebt hatte. Auf der Seite des Südens traten die Vereinigten Staaten an der Spitze eines UN-Kontingents aus über ein Dutzend Ländern, darunter sogar Äthiopien, Australien und Luxemburg, in den Krieg ein. Auf der Seite des Nordens standen die Chinesischen Volksfreiwilligen von General Peng Dehuai und das sowjetische 64. Kampffliegerkorps.

Sowjetische MiG-15 verteidigten den Himmel über Nordkorea gegen die Angriffe der US-Bomber. "Stalins Falken" nahmen heimlich am Koreakrieg teil. Die Flugzeuge waren auf chinesischen Flugplätzen stationiert und trugen die Erkennungszeichen der Koreanischen Volksarmee. Der 12. April 1951, der Tag, an dem Oberst Iwan Koschedub (ein berühmter Jagdflieger des Großen Vaterländischen Krieges, dreimaliger Held der Sowjetunion) alle 48 Jäger seiner Division vom Flugplatz Andong in die Luft schickte, um die Bomberarmada zu treffen, ging als "Schwarzer Donnerstag" in die Geschichte der US-Luftfahrt ein. Der 30. Oktober 1951 wurde zum "Schwarzen Dienstag". Die B-29, die "Superfestungen", welche gestern noch als unverletzbar galten, wurden nun zu leichten Zielen...

Der Krieg, der am 38. Breitengrad, der Korea durchschnitt, begann, endete genau dort am 27. Juli 1953, als in der Siedlung Panmunjom ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet wurde. Dieser Krieg ist lediglich ausgesetzt ‒ nicht beendet. In letzter Zeit mehren sich die Äußerungen über eine mögliche Wiederaufnahme der "heißen" Phase des Krieges.

Es ist unproduktiv, historische Parallelen zu ziehen, und doch spiegeln sich Vergangenheit und Gegenwart irgendwie ineinander. Es ist unklar, inwieweit es angemessen ist, im Zusammenhang mit den heutigen Ereignissen vom "koreanischen Szenario" zu sprechen, aber der historische Reim ist klar: Während 1950-1953 sowjetische Piloten den Himmel über Korea bedeckten und dafür mit 120 Menschenleben zahlten, kämpfen jetzt koreanische Soldaten für Russland, sammeln dabei unschätzbare Erfahrungen und zahlen die internationale Schuld zurück.

In den letzten Jahrzehnten erlebten die Beziehungen zwischen Russland und der DVRK eine Reihe von Metamorphosen. In den Jahren der Perestroika ließ Moskau Pjöngjang praktisch im Stich. Als die UdSSR 1990 beschloss, diplomatische Beziehungen mit Seoul aufzunehmen, empfing Kim Il-sung den sowjetischen Außenminister Eduard Schewardnadse nicht. Dessen nordkoreanischer Amtskollege Kim Yŏng-nam sagte daraufhin: "Sie lassen uns im Stich... Na dann werden wir Atomwaffen bauen". Danach war es an der Zeit, mit den Konsequenzen umzugehen. Bereits im Jahr 2000, kaum im Amt als Präsident, reiste Wladimir Putin nach Pjöngjang. Anschließend war General Konstantin Pulikowski, der Gesandte des Präsidenten für den Fernen Osten, damit beauftragt, die zerrissenen Fäden wieder zusammenzufügen. Er brachte Kim Jong-il, dem damaligen Oberhaupt der DVRK, originelle Geschenke mit (zum Beispiel einen Walross-Stoßzahn mit einer Schnitzerei; der koreanische Dolmetscher wusste nicht, was ein Walross ist, und so einigte man sich darauf, dass es sich um einen Elefanten handelt, der im Meer lebt). Im Jahr 2006 wurde in Pjöngjang die orthodoxe Dreifaltigkeitskathedrale gebaut und eingeweiht... Doch auch damals gab es Schwierigkeiten. Im Jahr 2010 schloss sich Russland den vom UN-Sicherheitsrat verhängten Sanktionen gegen Pjöngjang an. In den Jahren 2016-2017 verstärkte der Westen die Sanktionen und verhängte damit eine regelrechte Blockade gegen die Demokratische Volksrepublik Korea, und Russland musste die Rückkehr nordkoreanischer Arbeitsmigranten in ihr Heimatland ankündigen.

Was damals in der Demokratischen Volksrepublik Korea selbst geschah, war nur wenigen bewusst. Die im Westen geschürte Pjöngjang-Phobie beruhte auf glatten Lügen. Horrorgeschichten über Hungersnöte und Massenerschießungen haben etwa den gleichen Realitätsgehalt wie die Geschichten sowjetischer Dissidenten darüber, wie in der UdSSR Babys gegessen wurden. Als jemand, der viele Male in der DVRK war, kann ich eines sagen: Die Richtung ist klar ‒ vorwärts und aufwärts. Mehr Handys und Autos auf den Straßen, mehr Eis- und Würstchenbuden, mehr neue Gebäude... Hier ein Wasserpark, dort eine Achterbahn. Das Leben wird besser, das Leben macht mehr Spaß ‒ und das ist nicht ironisch gemeint. Kaum ein anderer Staat hätte unter solchen Bedingungen überleben können. Und die DVRK ist nicht nur dabei, sich selbst zu erhalten, sondern auch zu entwickeln.

Das Land ist durch die Hintertür in den Atom- und Weltraumclub eingetreten ("Man kann auf Süßigkeiten und Kekse verzichten, aber nicht auf Munition und Waffen", sagte Kim Jong-il). Es ist an der Zeit, das "nordkoreanische Wunder" zu erforschen. Die DVRK erinnert an unsere Altgläubigen, die ebenso eifrig ihre Lebensweise vor der Außenwelt bewahren und zugleich gezwungen sind, in irgendeiner Form mit dieser Welt zu interagieren.

In den neuen Gegebenheiten wird deutlich, dass die nordkoreanische Chuch’e-Ideologie (auf Russisch wird dieses Wort gewöhnlich mit "Selbstständigkeit" übersetzt) auch für Russland relevant ist. Die gleiche Importsubstitution ist ganz im Sinne von Chuch’e.

Im Sommer 2023 besuchte der damalige russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu Pjöngjang, woraufhin Gerüchte über die mögliche Lieferung von Granaten aus der DVRK, die Beteiligung koreanischer Kämpfer an der Sonderoperation und Bauarbeiter am Wiederaufbau der zerstörten Städte im Donbass aufkamen. Kurz darauf besuchte der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un unseren Fernen Osten, wo er sich vor allem mit Verteidigungseinrichtungen vertraut machte. Dann wurde Außenminister Sergei Lawrow in Pjöngjang empfangen.

Unmittelbar nach seinem Amtsantritt im Jahr 2024 reiste Präsident Putin nicht woanders hin, sondern in die DVRK und nach Vietnam (übrigens jährte sich kürzlich zum 50. Mal das Ende des Vietnamkriegs, an dem auch die UdSSR beteiligt war, wenn auch inoffiziell, indem sie der Demokratischen Republik Vietnam bei der Wiedervereinigung des Landes und beim Widerstand gegen die US-Amerikaner half). Nun schlossen Russland und die DVRK einen neuen Vertrag über eine "umfassende strategische Partnerschaft". Er sieht unter anderem militärischen Beistand im Falle einer Aggression gegen eine der beiden Parteien vor.

Heute scheint Russland in der Lage zu sein, die gegen Pjöngjang gerichteten Initiativen des UN-Sicherheitsrats und aller anderen zu übersehen. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtet, dass im Jahr 2024 mehr als 13.000 nordkoreanische Bürger nach Russland ausgereist seien, um dort zu arbeiten. Auf Wladiwostoks Kleinanzeigenseiten finden sich zahlreiche Angebote für Bau- und Reparaturdienstleistungen mit dem Vermerk "Koreaner" (dies ist ein lokales Qualitätszeichen: "Koreaner" bedeutet zuverlässig und für angemessenes Geld). Auch die Touristen kommen. Die Flugverbindung zwischen Wladiwostok und Pjöngjang wurde wieder aufgenommen, und als Nächstes steht die Eröffnung einer Flugverbindung nach Wŏnsan an, wo ein riesiger Urlaubsort am Meer fertiggestellt wird. Verwundete russische Kämpfer erholen sich in koreanischen Sanatorien auf Kosten des Gastlandes. Und koreanische Kämpfer befreien, wie endlich öffentlich verkündet, das Gebiet Kursk.

Die Geschichte selbst macht aus der Rhetorik von Russlands "Wende nach Osten" eine konkrete Realität. Außerdem ist es genau der Osten, der gegen den Westen gerichtet ist (Japan zum Beispiel gehört geopolitisch gesehen zum Westen). Natürlich stehen auch andere Richtungen auf der Tagesordnung ‒ vom heißen Afrika bis zur gefrorenen Arktis, wo sich die Situation anscheinend aufheizen wird, und zwar keineswegs wegen der globalen Erwärmung.

Die DVRK ist auch dabei, ihre außenpolitischen Prioritäten zu klären. Die Klausel über die Wiedervereinigung mit dem Süden wurde aus der Verfassung des Landes gestrichen. Kim Jong-un sagte, Südkorea sei jetzt kein Partner für Wiedervereinigungsgespräche, sondern ein feindliches Land. Am Südeingang von Pjöngjang wurde der Wiedervereinigungsbogen, der 2001 in einer Zeit der Annäherung zwischen Nord und Süd errichtet worden war, abgebaut. Ich erinnere mich, dass ich vor 20 Jahren unter diesem Bogen an einem internationalen Marsch mit dem Slogan "Korea is one" teilnahm.

Natürlich geht die Geschichte weiter und keine Grenzen sind ein für alle Mal festgelegt. Dennoch ist die Existenz zweier koreanischer Staaten heute eine Gegebenheit. Sprachwissenschaftler streiten sogar darüber, ob man noch von Dialekten in Pjöngjang und Seoul sprechen kann ‒ oder ob Nord und Süd bereits unterschiedliche Sprachen sprechen. Sogar das Wort "Korea" selbst klingt in Seoul und Pjöngjang unterschiedlich: Hanguk und Joseon.

Der Norden wird immer stärker an Russland angebunden und vom Süden abgetrennt. So wurde kürzlich mit dem Bau einer Brücke über den Fluss Tumannaja (koreanisch Tumangang) ganz im Süden der Region Primorje, in der Nähe des Chassansees, begonnen. Eine provisorische Holzbrücke über diesen Fluss, in dessen Fahrwasser die Grenze zwischen Russland und der DVRK verläuft, wurde bereits während des Koreakriegs gebaut. Später wurde eine große Eisenbahn-Freundschaftsbrücke gebaut. Jetzt soll flussabwärts eine weitere Brücke ‒ eine Autobahnbrücke ‒ entstehen. Auf diese Weise überwindet das Land, das von den Vereinigten Staaten als Paria und "Achse des Bösen" bezeichnet wird, seine Isolation ‒ mithilfe Russlands, das sich heute auch auf seine eigene Stärke und auf die wahren Freunde verlässt, von denen es nie viele gibt.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 15. Mai 2025 zuerst in der Zeitung Wsgljad erschienen.

Wassili Awtschenko ist ein russischer Schriftsteller und Journalist.

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de.rt.com/meinung/245074-lange…

Portugal macht Frankreich Vorwürfe wegen Blackout


Portugal will die EU-Kommission dazu auffordern, Frankreich wegen der begrenzten Stromlieferungen von dort unter Druck zu setzen, berichtete die Financial Times am Sonntag unter berufung auf den portugiesischen Energieminister Maria da Graca Carvalho. Dies erfolgt im Zusammenhang mit dem Blackout vom 28. April, der in Spanien, Portugal und Teilen Südfrankreichs Millionen für bis zu zehn Stunden ohne Strom ließ.

Portugal soll Paris vorwerfen, kritische Stromverbindungen mit Spanien nicht fertigzustellen und auszubauen – Mängel, die laut Lissabon mit dazu beitragen, den Blackout durch Beschränkungen der grenzüberschreitenden Energielieferungen zu verschärfen. Von Spanien nach Frankreich verlaufen nur fünf Versorgungsleitungen. Der Stromausfall gilt als größter in der jüngeren europäischen Geschichte.

Carvalho erklärt, Brüssel habe nach EU-Recht die Möglichkeit, über die Frage zu entscheiden, und betonte, die schwachen Verbindungen zwischen Frankreich und Spanien behinderten den Energiemarkt in der EU.

"Wir werden die Präsidentin der Kommission mit einbeziehen, um sicherzustellen, dass wir alle integriert werden", sagte sie und äußerte Hoffnung auf eine Lösung. "Das ist eine europäische Frage, keine Frage zwischen drei Ländern."

Sie drängte die Kommission zum Einschreiten, wenn der Binnenmarkt gestört werde, und betonte ihre Macht, Druck auf Frankreich auszuüben, um die Arbeit an der Infrastruktur zu beschleunigen.

Die iberische Halbinsel hat, so die FT, mit die schwächsten Energieverbindungen in der EU. Die Stromleitungen zwischen Frankreich und Spanien wurden automatisch abgeschaltet, um das größere europäische Netz zu schützen, nachdem das spanische anfing, zusammenzubrechen.

Anfang der Woche erklärte die spanische Ministerin für ökologische Transition, Sara Aagesen, eine anfängliche Untersuchung habe enthüllt, dass die Kettenreaktion der Netzabschaltungen durch Störungen in der Energieerzeugung der Provinzen Granada, Badajoz und Sevilla ausgelöst worden sei.

Eine erste technische Bewertung durch Entso-E, den europäischen Verband der Netzbetreiber, ergab, dass in Südspanien etwa 2,2 Gigawatt Kapazität weniger als eine Minute vor dem völligen Systemzusammenbruch offline gingen. Der Grund für das Versagen der Umspannwerke wird weiterhin untersucht.

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Streit um Ukraine-Gipfel: Macron demütigt Meloni – Europas Geschlossenheit wirkt zunehmend brüchig


Mitten in der Debatte über die europäische Haltung zum Ukraine-Krieg hat sich ein offener Konflikt zwischen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni entzündet. Der deutsche Kanzler Friedrich Merz reiste am Wochenende nach Rom, um die Spannungen zu entschärfen – und das Bild einer zerrissenen westlichen Allianz zu verhindern.

Der Streit entzündete sich am Rande des Treffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPC) in Albanien. Während Macron, Merz, der britische Premierminister Keir Starmer und Polens Regierungschef Donald Tusk dort ein vertrauliches Gespräch mit Wladimir Selenskij führten und später in einer gemeinsamen Schalte mit US-Präsident Donald Trump sprachen, blieb Giorgia Meloni außen vor.

Die italienische Regierungschefin begründete ihre Abwesenheit damit, dass Italien sich nicht an militärischen Sicherheitszusagen für die Ukraine nach einem möglichen Friedensschluss beteiligen wolle. Man habe stets klargemacht, keine Soldaten entsenden zu wollen, erklärte Meloni in Tirana. Daher sei es nur konsequent, sich nicht an Formaten zu beteiligen, deren Ziele man nicht teile.

Frankreichs Präsident Macron widersprach öffentlich. Weder in Tirana noch bei seinem vorangegangenen Besuch in Kiew sei es um Truppeneinsätze gegangen. Es gehe um das Streben nach einem Waffenstillstand – Falschinformationen seien dabei fehl am Platz, sagte er mit Blick auf Melonis Äußerungen.

Die gegenseitigen Vorwürfe lösten in Italien eine innenpolitische Debatte aus. Kommentatoren und Oppositionspolitiker warfen Meloni vor, persönliche Antipathien über nationale Interessen zu stellen – und Italien damit in einer entscheidenden Phase europäischer Sicherheitspolitik um Einfluss zu bringen.

Wenn sie aus persönlichen Befindlichkeiten auf eine derart wichtige Runde verzichte, sei das nicht hinnehmbar, kritisierte der Oppositionspolitiker Carlo Calenda. Andere warfen der Ministerpräsidentin vor, die Öffentlichkeit über die tatsächlichen Gründe ihres Fernbleibens getäuscht zu haben.


Vier gegen eine. So wurde Meloni an den Rand gedrängt – Macron demütigt sie.Legion-media.ru
Tatsächlich gilt das Verhältnis zwischen Macron und Meloni seit Langem als angespannt. Schon 2023 hatte der französische Präsident sie bei einem privaten Abendessen mit Selenskij demonstrativ ausgeladen. Auch mit dem früheren deutschen Kanzler Olaf Scholz war es wiederholt zum Streit gekommen – vor allem wegen unterschiedlicher Positionen in der Migrationspolitik.

Merz hingegen setzte bei seinem Besuch in Rom bewusst auf einen versöhnlichen Ton. Er sprach Meloni demonstrativ mit Vornamen an, nutzte das vertrauliche Du und bemühte sich sichtbar um politische Einbindung. Italien müsse Teil jeder europäischen Friedensinitiative sein, erklärte er. Man dürfe sich nicht spalten lassen – es gebe keine EU-Mitglieder erster oder zweiter Klasse.

Meloni ihrerseits rief zur westlichen Einigkeit auf und warnte vor nationalem Egoismus. In ihrer Kritik blieb sie vage, doch zwischen den Zeilen war erkennbar, dass sie Frankreichs Vorgehen als Affront empfand. Die Gespräche in Tirana bezeichnete sie als eine "zaghafte, aber notwendige Annäherung an einen Friedensprozess".

Ob Friedrich Merz tatsächlich als Vermittler taugt, ist ungewiss. Der Gipfel in Albanien war kein offizielles Format, aber ein deutliches Signal: Wer nicht mit am Tisch sitzt, hat wenig Einfluss.

Und das alte Westeuropa kann sich innenpolitische Reibereien kaum noch leisten – nicht in einer Phase, in der in Washington der Ton rauer geworden ist. Donald Trump verlangt Resultate, keine theatralischen Gipfelbilder. Die Geduld des US-Präsidenten wird spürbar strapaziert – und mit ihr Europas sicherheitspolitische Glaubwürdigkeit.

Der öffentlich zelebrierte Eitelkeitskonflikt zwischen Emmanuel Macron und Giorgia Meloni droht zum Symbol einer handlungsunfähigen EU zu werden. Während Macron sich gern als Architekt Europas inszeniert – mit dem Pathos eines politischen Solisten auf der Weltbühne –, verliert das Projekt Europa an Geschlossenheit. Doch die Zeiten, in denen man sich präsidiale Allüren leisten konnte, sind vorbei. In Tirana ging es nicht um Rollen, sondern um Verantwortung.

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Sicht aus China: Warum Moskau und Peking heute näher zusammenstehen als je zuvor


Von Liu Jun und Yang Shuping

Am 9. Mai 2025 fand in Moskau auf dem Roten Platz eine grandiose Militärparade anlässlich des 80. Jahrestags des Sieges der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg statt.

Rund 27 ausländische Staatschefs nahmen an der Parade auf dem Roten Platz teil, was den Einfluss Russlands auf der internationalen Bühne unterstrich und ein Zeichen für die Überwindung der diplomatischen Isolation durch den Westen darstellte. Gleichzeitig wurden die Beziehungen Russlands zu befreundeten Ländern gestärkt. Die Parade war jedoch nicht nur eine Reaktion auf die Sanktionen und die Isolationspolitik des Westens, vielmehr diente sie als eindrucksvolles historisches Symbol und Manifest des Kollektivgedächtnisses – als Ehrung der enormen Opfer, die für den Sieg im weltweiten Kampf gegen den Faschismus gebracht wurden, und als feierliche Bekräftigung dieses großen Triumphs, der bis heute in ehrenvoller Erinnerung bleibt.

Auf Einladung von Präsident Putin stattete Präsident Xi Jinping Russland vom 7. bis 10. Mai einen Staatsbesuch ab und nahm an den Feierlichkeiten zum Tag des Sieges teil. Der Staatsbesuch von Präsident Xi in Russland bekräftigt das gemeinsame Bestreben Chinas und Russlands, eine wahrheitsgetreue Darstellung der Geschichte des Zweiten Weltkriegs zu fördern, die Nachkriegsordnung mit der zentralen Rolle der Vereinten Nationen zu schützen und die Ziele und Grundsätze der UN-Charta zu wahren. Auf bilateraler Ebene wollen beide Länder ihre Partnerschaft durch hochrangige Kontakte weiter vertiefen, ihre stabilen Beziehungen nutzen, um globalen Unsicherheiten entgegenzuwirken, und ihre strategische Koordinierung verstärken, um internationale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit zu gewährleisten.

Vor achtzig Jahren kämpften China und die Sowjetunion Schulter an Schulter im weltweiten antifaschistischen Krieg (Zweiter Weltkrieg) und verbanden sich durch gemeinsame Opfer zu einer tiefen Freundschaft. Bei der diesjährigen Militärparade würdigte Präsident Putin den bedeutenden Beitrag des chinesischen Volkes zum Sieg. In einem Artikel in der Zeitung Rossijskaja Gaseta betonte auch Präsident Xi die entscheidende Rolle beider Länder.

Heutzutage manipulieren westliche Länder die Ideologie durch historischen Nihilismus, Doppelmoral und diskursive Rekonstruktion, indem sie die historische Rolle Chinas und der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg bewusst herunterspielen, verbiegen oder sogar umschreiben. Auf diese Weise versuchen sie, die Grundlagen der internationalen Nachkriegsordnung zu untergraben und ihre globale Vorherrschaft zu sichern. Vor diesem Hintergrund stellt der erneute Appell der chinesischen und russischen Staatschefs, "gemeinsam für eine wahrheitsgetreue Darstellung der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs einzutreten", eine deutliche Zurückweisung von Geschichtsrevisionismus und -fälschung dar. Damit bekräftigen sie ihre gemeinsame strategische Entschlossenheit, das Monopol des Westens auf den historischen Diskurs zu brechen und internationale Gerechtigkeit und das Kollektivgedächtnis zu verteidigen.

Dies geht nicht nur aus einer gemeinsamen Verantwortung für die Wahrung der historischen Wahrheit hervor, sondern auch aus einer tiefgreifenden Annäherung der Positionen Chinas und Russlands bei der Förderung der Demokratisierung der internationalen Beziehungen, der Schaffung einer gerechten und gleichberechtigten Weltordnung und der Bekämpfung einseitiger Hegemonie.

Am 8. Mai unterzeichneten China und Russland eine Reihe von Dokumenten über die Zusammenarbeit, darunter zwei wichtige gemeinsame Erklärungen. Die erste Erklärung widmet sich der weiteren Vertiefung der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Russland in dieser neuen Ära, die zweite betrifft die globale strategische Stabilität. Darüber hinaus wurden im Beisein der beiden Staatschefs eine Reihe von Kooperationsabkommen in Bereichen wie Bildung, Investitionen, Kultur, Wissenschaft und Technologie unterzeichnet. Diese Dokumente gewährleisten nicht nur die Kontinuität und Stabilität der bilateralen Beziehungen auf strategischer Ebene, sondern spiegeln auch die stetige Vertiefung der praktischen Zusammenarbeit in allen Schlüsselbereichen wider.

Die "Gemeinsame Erklärung zur weiteren Vertiefung der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Russland zur Koordinierung in der neuen Ära" bekräftigt nicht nur das feste Bekenntnis beider Länder für die Wahrung des auf den Vereinten Nationen als zentralem Element basierenden internationalen Systems und der auf dem Völkerrecht beruhenden internationalen Ordnung, sondern erhebt auch die Förderung einer wahrheitsgetreuen Darstellung der Geschichte des Zweiten Weltkriegs zu einem strategischen Element der institutionalisierten bilateralen Zusammenarbeit.

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören die gemeinsame Organisation von Gedenkveranstaltungen, die Durchführung von Untersuchungen und Ausstellungen zu den Verbrechen Nazi-Deutschlands und des japanischen Militarismus, die Suche nach den Überresten gefallener Soldaten, die Restaurierung von Gedenkstätten und die Vertiefung der Zusammenarbeit im Bereich der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in den Bereichen Bildung, Archivwesen, Medien und Jugendaustausch.

Die "Gemeinsame Erklärung zur Wahrung der globalen strategischen Stabilität" bekräftigt die unveränderte Position beider Länder zur Verhinderung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, zur Sicherung des internationalen Rüstungskontroll- und Abrüstungssystems und zu weiteren Themen. Darüber hinaus legt sie systematisch einen umfassenden Rahmen für den Dialog und die Zusammenarbeit fest, der die nukleare Sicherheit, das strategische Abschreckungsgleichgewicht und die Regulierung der Militarisierung neuer Technologien umfasst. Besonders bemerkenswert ist, dass in dieser Erklärung erstmals Fragen der biologischen Sicherheit, der Chemiewaffenkontrolle und der militärischen Ethik im Bereich der künstlichen Intelligenz auf die Agenda der globalen strategischen Stabilität gesetzt wurden, was einen bedeutenden Fortschritt Chinas und Russlands bei der Gestaltung eines neuen internationalen Sicherheitsparadigmas für die Zukunft darstellt.

Auf bilateraler Ebene wurden im Beisein von Präsident Xi Jinping und Präsident Wladimir Putin 28 Kooperationsdokumente zwischen China und Russland unterzeichnet, die Bereiche wie Handel, Biosicherheit, Investitionsschutz, digitale Wirtschaft, wissenschaftliche Einrichtungen, Quarantäne, Medien, Kinematografie und Jugendaustausch abdecken. Diese umfangreiche Agenda stärkt traditionelle Sektoren wie Energie und Handel, positioniert beide Länder strategisch in neuen Bereichen wie der digitalen Wirtschaft und wissenschaftlicher Innovation und vertieft die Beziehungen zwischen den Völkern durch Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Bildung und Jugend.

Vor dem Hintergrund beispielloser globaler Veränderungen zieht die Entwicklung der chinesisch-russischen Beziehungen weiterhin internationale Aufmerksamkeit auf sich. Einige spekulieren über das Entstehen eines formellen Bündnisses, andere – über potenzielle Spannungen, bedingt durch divergierende Interessen. Diese Spekulationen konterten China und Russland mit einer Vertiefung ihrer Zusammenarbeit, die deutlich macht, dass sie eine neue Art von Beziehungen zwischen Großmächten aufbauen, die auf "höchstem gegenseitigen Vertrauen, Koordinierung und strategischem Wert" basiert. Wie Präsident Xi betonte, seien diese Beziehungen durch eine klare historische Logik, eine starke interne Dynamik und ein gemeinsames zivilisatorisches Erbe geprägt und weder auf Dritte ausgerichtet noch von diesen beeinflusst.

Die Geschichte ist nicht nur ein Aufbewahrungsort für Erinnerungen an die Vergangenheit, sondern auch das Fundament der heutigen internationalen Beziehungen, das Wertvorstellungen prägt und als geistige Säule einer gerechten und rechtsstaatlichen internationalen Ordnung dient. Die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs kristallisierten sich zum Grundpfeiler des Multilateralismus heraus, in dessen Mittelpunkt die Vereinten Nationen stehen, und legten die Grundprinzipien für die heutigen internationalen Beziehungen fest. Diese auf den gemeinsamen Opfern des Krieges basierenden Grundprinzipien bilden den Rahmen für Diplomatie, Konfliktlösung und internationale Zusammenarbeit.

Vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen für die Welt wird die Bedeutung dieser historischen Lehren immer deutlicher und erinnert uns daran, dass die Stabilität der Weltordnung von unserer Fähigkeit abhängt, gemeinsame Werte zu achten, internationale Normen einzuhalten und das multilaterale System zu verteidigen. In diesem Zusammenhang ist der Sieg im Zweiten Weltkrieg nicht nur ein historisches Ereignis, sondern eine zeitlose Errungenschaft, die die globale Governance und das internationale System weiterhin prägt.

Der renommierte russische Historiker Wassili Kljutschewski sagte einmal:

"Wer sich weigert, aus der Geschichte zu lernen, wird letztlich einen hohen Preis für seine Ignoranz und Arroganz zahlen."

Auch in China gibt es ein Sprichwort:

"Wer die Vergangenheit vergisst, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."

Die Bedeutung der Geschichte liegt darin, dass sie uns als Wegweiser für die Zukunft dient. Es liegt in der gemeinsamen Verantwortung und Mission Chinas und Russlands, die Errungenschaften des Zweiten Weltkriegs aufrechtzuerhalten und das auf den Vereinten Nationen basierende internationale System zu schützen.

Übersetzt aus dem Englischen.

Liu Jun ist Geschäftsführer des Zentrums für Russlandstudien der Ostchinesischen Pädagogischen Universität, Professor und Mitarbeiter des Medienunternehmens Guancha.

Yang Shuping ist Doktorand an der Moskauer Staatlichen Universität und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Russlandstudien der Ostchinesischen Pädagogischen Universität.

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de.rt.com/international/244763…

Nach Eklat im Weißen Haus: Selenskij und US-Vize Vance nun auf Annäherungskurs?


US-Vizepräsident J. D. Vance und der ukrainische Regierungschef Wladimir Selenskij haben sich am Sonntag bei der Inthronisierung des neuen Papstes Leo XIV. zum ersten Mal seit jenem denkwürdigen Eklat im Weißen Haus wieder getroffen. Derzeit erregen Videos des Treffens die Aufmerksamkeit von Nutzern in den sozialen Medien, da Selenskij direkt auf Vance zugeht. Anschließend schütteln sich beide lächelnd die Hände.

Zelensky and JD Vance shook hands at the inauguration of Pope Leo XIV today.It was the first time they met since Zelensky’s visit in the White House pic.twitter.com/09vPlktKhF
— Visegrád 24 (@visegrad24) May 18, 2025

Vance und Selenskij hatten sich zuletzt im Februar im Weißen Haus getroffen. Dabei kam es zu einem der wohl größten diplomatischen Eklats der jüngeren Geschichte. Vance hatte den ukrainischen Regierungschef unter anderem gefragt, ob er sich "jemals bedankt" habe für die Milliarden Dollar an Hilfsgeldern und Militärhilfe, die die USA der Ukraine zukommen ließen. Die Situation gipfelte anschließend in einem heftigen Wortgefecht, in dem US-Präsident Donald Trump Selenskij fehlende Dankbarkeit und Respektlosigkeit vorwarf. In den folgenden Wochen machte Trump Selenskij zudem für die gescheiterten Friedensverhandlungen verantwortlich und warf ihm vor, das Sterben auf dem Schlachtfeld nur zu verlängern.

Bei der Trauerfeier für Papst Franziskus trafen sich Trump und Selenskij dann erneut zum Gespräch. Das Weiße Haus hatte diesbezüglich mitgeteilt, es habe eine "sehr produktive Diskussion" gegeben. Auch Vance und Selenskij sollen sich nun im Rahmen der Inthronisierung von Leo XIV. zu einem etwa 40-minütigen Gespräch getroffen haben. Selenskij bezeichnete das Treffen mit Vance und US-Außenminister Rubio als "gut". Themen sollen unter anderem die Verhandlungen in Istanbul, Sanktionen gegen Russland, Verteidigungs- und Handelskooperationen mit den USA, die Lage auf dem Schlachtfeld sowie der anstehende Gefangenenaustausch gewesen sein.

Am Samstag wurde ebenfalls bekannt, dass Trump und der russische Präsident Wladimir Putin miteinander telefonieren wollen. Auch dies soll bei dem Treffen von Vance und Selenskij Gesprächsthema gewesen sein.

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer hatten bereits angekündigt, sich mit dem US-Präsidenten im Vorfeld abstimmen zu wollen. Wie es in deutschen Regierungskreisen hieß, sei für Sonntagabend ein Gespräch zwischen Merz, Macron und Starmer mit Trump angefragt.

Bei der Amtseinführung des neuen Papstes soll Merz, der auch anwesend war, auch mit US-Außenminister Rubio und Selenskij über den Krieg in der Ukraine geredet haben. Ein Treffen mit Vance kam hingegen nicht zustande.

Vance hatte sich im Vatikan auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni getroffen. Wie er erklärte, hoffe er, dass die Begegnung mit den Politikerinnen die Handelsgespräche zwischen der Europäischen Union und den USA voranbringen würden.

Mehr zum Thema Trump kündigt Telefonate mit Putin und Selenskij an


de.rt.com/international/245322…

Westen will Künstliche Intelligenz zur Bekämpfung russischer U-Boote einsetzen


Von Alexander Timochin

Alle Arten der U-Boot-Suche können in aktive und passive unterteilt werden. Bei der aktiven Suche suchen die Anti-U-Boot-Kräfte selbst nach den Booten. Schiffe mit geschleppten Niederfrequenzsendern betreiben beispielsweise "Gegenlicht" – sie senden niederfrequente Schallwellen in die Meeressäule aus. Diese Wellen werden vom Rumpf selbst des leisesten U-Boots reflektiert und kehren entweder zur akustischen Empfangsantenne des Schiffs zurück oder werden von der hydroakustischen Station (HAS) einer anderen U-Boot-Bekämpfungseinheit empfangen – zum Beispiel einem U-Boot, einem Anti-U-Boot-Hubschrauber oder einer von einem Flugzeug abgeworfenen radiohydroakustischen Boje.

Die Verteilung einer kleinen Anzahl von Schiffen mit einer geschleppten hydroakustischen Station und Sendern, die Signale empfangen, die von U-Boot-Zielen anderer taktischer Einheiten reflektiert werden, ist in der Lage, riesige Bereiche der sogenannten "akustischen Illumination" zu schaffen. Selbst ein völlig lautloses U-Boot kann sich innerhalb dieser Zonen nicht verstecken.

Es ist jedoch unmöglich, eine große Anzahl von Einsatzkräften überall dort einzusetzen, wo feindliche U-Boote auftauchen könnten. Daher gibt es neben diesen aktiven Suchmethoden auch passive – vor allem das Abhören des Weltmeeres mithilfe von hydroakustischen Bodenstationen.

Lange Zeit taten dies nur die USA mithilfe des SOSUS/IUSS-Systems. Viele Jahre lang, nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der UdSSR, verbreitete die US-Propaganda Gerüchte, dass das System weitgehend deaktiviert sei. Aber die Implosion des Tiefsee-U-Boots Titan, als die US-Marine fast sofort nicht nur meldete, dass die fünfköpfige Besatzung des Bathyscaphs durch eine Druckkompression des Rumpfes und dessen anschließende Zerstörung umgekommen war, sondern auch den Ort der Tragödie angab, zeigte, dass nichts deaktiviert war und dass sie den Ozean immer noch abhörten.

Die Rekordreichweite für die Entdeckung von U-Booten durch Bodenhydrophone beträgt mehr als 6.000 Kilometer. Dies galt natürlich für alte, sehr laute U-Boote, aber seither sind Hydrophone an vielen Orten des Weltozeans aufgestellt worden, und zwar nicht nur US-amerikanische. Derzeit hat Norwegen zum Beispiel seine Unterwasserbeleuchtungsstationen in der Norwegischen See und möglicherweise auch in der Barentssee, wo auch die US-Amerikaner ihre Geräte aufgestellt haben.

Im Allgemeinen gibt es mehrere starke Barrieren aus hydroakustischen Stationen im Weg eines jeden U-Boots der russischen Nordflotte – vor allem in der Nähe unserer Stützpunkte. Dann in den benachbarten Küstenmeeren, an der färöisch-isländischen Barriere, in der Nares-Straße, zwischen Kanada und Grönland und entlang der US-amerikanischen Küste. Zugleich tauschen die NATO-Verbündeten Unterwasserdaten in Echtzeit aus. Im Pazifischen Ozean ist die Situation ähnlich, mit dem einzigen Unterschied, dass es keine Engstellen gibt, die von Hydrophonen erfasst werden können, sodass die US-Amerikaner mehr Bodenstationen über den Ozean selbst verteilt haben.

Für die US-Marine und ihre Verbündeten, mit denen sie Daten austauschen möchte, ist der Ozean heute weitgehend transparent. Es ist einfacher, ein Überwasserschiff zu verstecken, indem man es durch Gebiete führt, die vom Weltraum aus nicht zu sehen sind, und es vom Radar des kommerziellen Verkehrs zu verbergen, als ein U-Boot. Wenn man die Umlaufbahnen der feindlichen Aufklärungssatelliten kennt und über eine gute Geschwindigkeit und Reichweite verfügt, ist das durchaus möglich.

Aber es gibt immer noch geschlossene Meere, wie die Ostsee oder das Schwarze Meer. Und dort kann kein US-amerikanisches Bodensystem etwas hören. An einigen Stellen gibt es nationale Aufklärungssysteme, zum Beispiel gibt es Grund zu der Annahme, dass die Türkei über ähnliche Fähigkeiten im Schwarzen Meer verfügt. Aber diese sind erstens begrenzt, zweitens verfügen nicht alle Länder darüber, und drittens ist nicht sicher, dass die Türkei alle Informationen, die sie hat, weitergibt.

Und wenn man zum Beispiel die Situation in der Ostsee und der Nordsee "überwachen" muss? Hier kommt Lura ins Spiel. Lura ist ein Unterwasser-Sensor-Kontrollsystem, das von der deutschen Firma Helsing entwickelt wurde und mithilfe Künstlicher Intelligenz arbeitet. Bei den verwendeten Sensoren handelt es sich um sogenannte Gleiter – SG-1 Fathom Unterwassergleiter mit einer passiven, nicht sendenden hydroakustischen Station, die von Blue Ocean Marine Tech Systems aus Australien entwickelt wurden. Die britische Presse gibt direkt zu verstehen, dass das System für die Jagd auf russische U-Boote konzipiert ist.

Ein Gleiter ist ein torpedoförmiges Fahrzeug mit Flügeln, das Wasser und Unterwasserströmungen auf die gleiche Weise nutzt wie ein Segelflugzeug die Luft. Der Gleiter taucht ab, gewinnt an Geschwindigkeit und steigt dann mithilfe der Flügel zur Wasseroberfläche auf, wobei er den Höhenverlust durch die Arbeit eines eingebauten Ballasttanks oder allgemein durch die Energie der Unterwasserströmungen "aufholt".

Solche Geräte können monatelang im Wasser bleiben. Fathom ist für eine dreimonatige Autonomie ausgelegt. Danach muss es aus dem Wasser geholt und durch ein neues ersetzt werden. An Bord zurückgeholt, muss die Batterie des Geräts ersetzt oder aufgeladen und gewartet werden.

Der Gleiter hat die akustischen Signale von Hunderten von verschiedenen Schiffen und U-Booten, möglicherweise sogar von Drohnentauchbooten, in seinem Speicher abgelegt. Wenn es ein solches Geräusch wahrnimmt, soll es sofort auftauchen und die Information an das Kontrollzentrum übermitteln. Künstliche Intelligenz (KI) kommt bereits in diesem Stadium zum Einsatz: In der Software des Steuercomputers der Unterwasserdrohne ist die KI für die Klassifizierung, also die Erkennung, von Zielen zuständig.

Nach Angaben des Entwicklers ist der Gleiter in der Lage, die Signale selbst von Hochwasserschiffen zu unterscheiden, was schwieriger ist als bei U-Booten. Darüber hinaus könne es zwei Schiffe desselben Typs anhand eindeutiger Unterschiede in der akustischen Signatur unterscheiden. Bisher war dazu ein U-Boot mit Live-Akustik erforderlich, und selbst dann konnte nur die Unterscheidung zwischen U-Booten desselben Typs gewährleistet werden.

Lura ist ein Steuerungssystem mit Künstlicher Intelligenz, das die Verarbeitung und Kontrolle der von den Gleitern empfangenen Daten beschleunigt, indem es ihnen Leitsignale gibt und jedes Mal, wenn sie die Oberfläche erreichen, Informationen erfasst. Die Künstliche Intelligenz des Systems soll 40-mal schneller arbeiten als ein Mensch, der die gleichen Aufgaben ausführt.

Der Gleiter selbst ist eine geräuschlose Maschine von 195 Zentimetern Länge, mit einem Körperdurchmesser von nur 28 Zentimetern und einer Masse von 60 Kilogramm, er hat keine Motoren und sendet nichts aus, sein Betriebsgeräusch ist minimal, weder ein U-Boot noch ein Schiff kann ihn im passiven, nicht sendenden (und daher nicht demaskierenden) Modus des Betriebs der hydroakustischen Station entdecken. Ein Netz aus Dutzenden solcher Gleiter kann riesige Gebiete abdecken. Es gibt heute keine Mittel, um diese Gefahr wirksam und schnell zu bekämpfen.

Das Unangenehmste ist, dass die Tests des Systems bereits kurz vor dem Abschluss stehen, die Demonstration des Systembetriebs wurde bereits auf dem britischen Marinestützpunkt in Portsmouth durchgeführt. Im Sommer soll eine Serie von 20 Gleiterprototypen hergestellt werden. Und im dritten Quartal dieses Jahres soll das fertige System Lura mit hundert Gleitern ausgeliefert werden, was ausreichen würde, um die Sperrung des westlichen Teils der Ostsee für russische U-Boote zu gewährleisten, und vielleicht nicht nur dieser Region.

Ein weiterer unangenehmer Faktor ist die Beteiligung von Helsing an den Kampfhandlungen in der Ukraine. Ihre HX-2 Karma-Drohne (analog zur russischen Lancet-Drohne), die ebenfalls von Künstlicher Intelligenz gesteuert wird und unverwundbar gegenüber elektronischer Kampfführung ist, wurde bereits an die Ukraine geliefert und gegen die russischen Truppen eingesetzt.

Es wird kein Problem sein, Gleiter einzusetzen, um die Positionen russischer U-Boote im Schwarzen Meer zu überwachen. Außerdem verfügen die Briten bereits über schwere Quadrocopter, die kleine Torpedos tragen können. Und auch diese könnten an die Ukraine geliefert werden.

So oder so wird sich die Situation für die russische U-Boot-Flotte ab diesem Sommer erneut ändern, und zwar nicht zum Besseren. Die Befehlshaber der russischen Marine sollten diese neue Bedrohung im Auge behalten.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 16. Mai 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Alexander Timochin ist ein Analyst bei der Zeitung Wsgljad.

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Orbán: EU sollte in puncto Ukraine-Krieg den USA folgen


Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat eine Änderung der EU-Politik in puncto Ukraine-Krieg gefordert. Am Samstag erklärte der Politiker, dass sich die EU-Staaten der US-Haltung anschließen müssten, da sich alle anderen Strategien bislang als unwirksam erwiesen hätten. Europa müsse verstehen, dass es keinen Sinn ergebe, getrennte Wege zu gehen, sagte der Ungar.

"Lasst uns dem Beispiel der US-Amerikaner folgen und mit den Ukrainern und den Russen ein Abkommen schließen, das einen wirtschaftlichen Inhalt hat."


Orbán forderte dabei, dass Brüssel das energetische und wirtschaftliche Potenzial der Ukraine und Russlands in den "Blutkreislauf" der europäischen Wirtschaft aufnimmt. In diesem Fall werde man der EU-Wirtschaft einen Impuls verleihen, sodass sie wieder groß und erfolgreich sein werde.

Zugleich wiederholte der Politiker seine These, dass die gegen Russland verhängten Sanktionen den EU-Mitgliedstaaten selbst schadeten. Allein Ungarn habe in den drei Jahren des Konfliktes mehr als 20 Milliarden Euro eingebüßt. Orbán fragte, warum man sich das antun müsse.

"Lasst uns nach Frieden und einem Waffenstillstand streben, die Sanktionen vergessen und zur normalen wirtschaftlichen Kooperation zurückkehren! Dann werden wir viele wirtschaftliche Möglichkeiten haben."


Um eine Waffenruhe und eine nachhaltige Lösung des Konflikts zu ermöglichen, plädierte Orbán für direkte Verhandlungen zwischen den USA und Russland sowie der EU und Russland. Direkte russisch-ukrainische Verhandlungen würden diesem Krieg niemals ein Ende setzen.

"Ich finde, dass ein Treffen zwischen Präsident Trump und Präsident Putin so bald wie möglich stattfinden sollte."


Es wäre positiv, wenn solche Gespräche dann über die Kampfhandlungen hinausgingen und Themen wie Sanktionen und Wirtschaftskooperation beträfen, sagte Orbán.

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Hat Russland einen Tanker aus Estland festgesetzt?


Bloomberg berichtet unter Berufung auf eine Meldung des estnischen Rundfunks, Russland habe den unter liberianischer Flagge fahrenden Öltanker Green Admire (IMO 9927196) beim Durchfahren russischer Gewässer festgesetzt.

Der Tanker startete im estnischen Hafen Sillamae, hat Schieferöl geladen und war auf dem Weg nach Rotterdam. Größere Schiffe, die den Hafen Sillamae verlassen, fahren meist durch russische Territorialgewässer, weil die Sandbänke vor Estland eine Passage erschweren. Das estnische Transportministerium erklärte, so Bloomberg, es handele sich um den ersten derartigen Vorfall, und es werde künftig versuchen, Schiffe durch die estnischen Gewässer zu lenken.

Estland hatte erst vor wenigen Tagen versucht, die Jaguar, einen Tanker unter der Flagge von Gabun, der auf dem Weg zum russischen Hafen Primorsk war, aus internationalen Gewässern in seine Hoheitsgewässer zu drängen, war damit aber gescheitert. Unter anderem soll eine russische SU-35S die estnische Attacke, an der zwei Patrouillenschiffe, ein Amphibienhubschrauber und ein Flugzeug beteiligt waren, mit abgewehrt haben.

In den vergangenen Monaten wurden Übergriffe gegen Tanker verschiedener Flaggenstaaten, die russisches Öl transportieren, immer häufiger. Mit der neuesten, noch nicht veröffentlichten Sanktionsliste der EU soll sich die Zahl jener Tanker, die als Bestandteil der "russischen Schattenflotte" definiert werden, 200 nähern. Dabei erfolgten die meisten dieser Übergriffe in internationalen Gewässern, verstoßen also gegen das internationale Seerecht.

Russland hatte zuletzt in der Ostsee ein Manöver durchgeführt, in dem die Begleitung eines zivilen Konvois durch Kriegsschiffe geübt wurde, was in der EU für große Aufregung sorgte, allerdings, wie an der Jaguar zu sehen, nicht zu einer Einstellung der Übergriffe führte.

Von russischer Seite gibt es bisher keine Bestätigung bezüglich der Green Admire. Auf Schiffstrackern ist zu sehen, dass sie derzeit im Golf von Finnland vor Anker liegt.

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Iran will faires Atomabkommen mit den USA 


Am heutigen Sonntag (Ortszeit) erklärte der iranische Spitzendiplomat Abbas Araghtschi, dass sein Land ein faires und ausgewogenes Atomabkommen mit den USA anstrebe. Die Vereinbarung müsse im Rahmen des Atomwaffensperrvertrags (NPT) formalisiert werden, Irans Rechte im Atombereich voll respektieren und die vollständige Aufhebung der Sanktionen ausdrücklich garantieren, stellte Araghtschi klar.

Außerdem gab der Außenminister bekannt, dass Teheran bereit sei, ein neues Kapitel in den Beziehungen zu Europa aufzuschlagen, wenn es auf der europäischen Seite "aufrichtigen Willen und einen unabhängigen Ansatz" wahrnehme.

Kazem Gharibabadi, der stellvertretende Minister für rechtliche und internationale Angelegenheiten im iranischen Außenministerium, sagte in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, Iran habe in Istanbul mit Großbritannien, Deutschland und Frankreich den aktuellen Stand der indirekten Verhandlungen mit den USA erörtert.

Wie die iranische Regierungssprecherin Fatemeh Mohajerani gegenüber RIA Nowosti erklärte, müssten die drei europäischen Länder ihre "guten Absichten" unter Beweis stellen, um an den Gesprächen über das Atomabkommen mit Iran teilnehmen zu können.

Am 11. Mai fand die vierte Gesprächsrunde zwischen Iran und den USA im Oman statt. Laut dem iranischen Außenministerium haben sich dabei die Positionen der Parteien einander angenähert. Es gebe "Fortschritte" in den Verhandlungen, meinte Araghtschi. Zugleich betonte er, dass Teheran bereit sei, den Grenzwert bei der Urananreicherung anzupassen, um das Vertrauen in den Beziehungen zu den USA zu stärken, jedoch nicht beabsichtige, die Anreicherung vollständig aufzugeben.

Iran wird bei den Verhandlungen durch den Außenministerium Araghtschi vertreten. Der Sondergesandte des US-Präsidenten, Steve Witkoff, vertritt die USA.

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Syrien: Zentralregierung unter Islamisten setzt Frist für den Beitritt "kleiner Gruppen" zur Armee


Der syrische Verteidigungsminister hat bewaffnete Gruppen aufgefordert, sich innerhalb von zehn Tagen dem Sicherheitsapparat anzuschließen. Andernfalls drohen ihnen nicht näher bezeichnete Maßnahmen, um die staatliche Autorität sechs Monate nach dem Sturz von Baschar al-Assad zu konsolidieren.

Das Arsenal an Waffen außerhalb der Kontrolle der Regierung stellt eine Herausforderung für die Bemühungen des selbst ernannten Präsidenten Ahmed al-Sharaa dar, die Kontrolle über Syrien zu erlangen. Denn sowohl seine Unterstützer als auch seine Gegner sind bewaffnet.

In einer Erklärung vom späten Samstag erklärte der syrische Verteidigungsminister Murhaf Abu Qasra, dass die "militärischen Einheiten" nun in einen "einheitlichen institutionellen Rahmen" integriert worden seien. Er bezeichnete dies als großen Erfolg. "Wir betonen die Notwendigkeit, dass sich die verbleibenden kleinen militärischen Gruppen innerhalb von maximal zehn Tagen ab dem Datum dieser Ankündigung dem Ministerium anschließen, um die Bemühungen um eine Vereinheitlichung und Organisation abzuschließen", sagte er.

Er nannte keine konkreten Gruppierungen.
Die Erklärung schien sich nicht auf die von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) zu beziehen, eine große, von Kurden geführte Truppe im Nordosten Syriens, die Anfang des Jahres ein Abkommen mit al-Sharaa unterzeichnet hat, das auf die Integration in die staatlichen Institutionen abzielt.

Damaskus erhielt letzte Woche einen großen diplomatischen Auftrieb, als US-Präsident Donald Trump mit al-Sharaa zusammentraf und die Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien ankündigte. Der syrische Innenminister Anas Khattab erklärte, die Entscheidung werde die Bemühungen unterstützen, "Sicherheit und Stabilität zu konsolidieren und den zivilen Frieden in Syrien und der Region zu fördern".

Die sunnitisch-muslimischen arabischen Rebellengruppen, die wie die islamistische Hayat Tahrir al-Sham (al-Scharaa) während des Krieges gegen Assad kämpften, stimmten im Dezember zu, sich im Verteidigungsministerium aufzulösen. Es gibt jedoch weiterhin Gruppen, die ihre Waffen nicht an die Regierung abgegeben haben.

In diesem Jahr hat Syrien mehrere Gewaltausbrüche erlebt. So töteten sunnitische Kämpfer im März Hunderte Angehörige der alawitischen Minderheit in Racheakten. Die Regierung bezeichnete diese als tödliche Angriffe "Assad-treuer Kämpfer" auf ihre Streitkräfte in der Küstenregion. Ende April brachen in drusischen Gebieten in der Nähe von Damaskus Kämpfe zwischen sunnitischen und drusischen Kämpfern aus. Dabei wurden mehr als 100 Menschen getötet.

Die Behörden der Zentralregierung in Damaskus führten am Samstag Razzien gegen Zellen des Islamischen Staates in Aleppo durch. Eine Sicherheitsquelle sagte, die Razzien hätten sich gegen Schläferzellen an vier Orten gerichtet, und es seien zehn Personen festgenommen worden. Ein Kämpfer des Islamischen Staates habe sich in die Luft gesprengt, ein weiterer sei bei Zusammenstößen getötet worden.

Der syrische Machthaber Ahmed al-Sharaa, der einst einen Zweig von al-Qaida leitete, ist seit Langem ein Gegner des Islamischen Staates und kämpfte während des Syrien-Krieges gegen das von der Gruppe selbst ausgerufene Kalifat. US-Präsident Donald Trump traf al-Sharaa Anfang dieser Woche und lobte ihn nach dem Treffen in Saudi-Arabien am Mittwoch als "attraktiven Mann mit einer sehr starken Vergangenheit".

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Durow: EU-Land forderte Zensur rumänischer Telegram-Kanäle


Mit dem Baguette-Emoji deutete Durow an, welches Land er meint. Hier seine Mitteilung im Wortlaut:

"Eine westeuropäische Regierung (ratet mal, welche) trat an Telegram heran und forderte von uns, vor den heutigen Präsidentschaftswahlen konservative Stimmen in Rumänien zum Schweigen zu bringen. Ich habe mich direkt geweigert. Telegram wird die Freiheiten rumänischer Nutzer nicht beschränken oder ihre politischen Kanäle blockieren.

Man kann nicht "die Demokratie verteidigen", indem man die Demokratie zerstört. Man kann "Wahlbeeinflussung" nicht bekämpfen, indem man Wahlen beeinflusst. Entweder man hat Redefreiheit und faire Wahlen – oder man hat sie nicht. Und das rumänische Volk hat beides verdient."


Die heutigen Stichwahlen in Rumänien werden von EU und NATO als kritisch betrachtet, weil das Land in vielfacher Weise als Hinterland für den in der Ukraine geführten Krieg des Westens genutzt wird. Unter anderem wird dort derzeit der größte NATO-Stützpunkt Europas errichtet. Der aussichtsreichste Kandidat, George Simion, gilt aber als EU- und NATO-kritisch.

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