Mega-Projekt: Moskau organisiert erste internationale Schule für Puppenspieler


Vom 13. Juli bis zum 2. August findet in Russland die Erste Internationale Schule für Puppenspieler statt, die den Namen des legendären sowjetischen Regisseurs Sergei Obraszow trägt. Nach Angaben des berühmten Moskauer Obraszow-Puppentheaters, das das einzigartige internationale Projekt leitet, soll es "die Kunst des Puppenspiels popularisieren und weiterentwickeln". Das Projekt setzt auf den Austausch von Erfahrungen und Wissen sowie auf die Unterstützung junger Talente aus verschiedenen Regionen Russlands und befreundeten Ländern, "die einen Weg im Puppentheater gewählt haben und danach streben, neue Formen der Kunst zu finden".

An der Ersten Puppenspielerschule nehmen 36 professionelle Puppenspieler teil, die nicht älter als 35 Jahre sind und aus zehn verschiedenen Ländern stammen: Russland, Armenien, Belarus, Iran, Jordanien, Kasachstan, Libanon, Mexiko, der Mongolei und Usbekistan. Das Fachprogramm umfasst Vorträge, Schulungen, kreative Treffen, Meisterklassen von führenden Künstlern und Regisseuren des Puppentheaters sowie täglichen Unterricht in Bühnensprache, Bühnenbewegung, Grundlagen der Puppenherstellung und des Puppenspiels. Die russische Kulturministerin Olga Ljubimowa kommentierte die neue Kulturinitiative:

"Das Projekt soll zu einer effektiven Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Puppenspielern aus verschiedenen Ländern werden, um die Popularisierung und Entwicklung der Theaterkunst zu fördern und neue Möglichkeiten für die internationale kulturelle Zusammenarbeit zu eröffnen."


Das Puppentheater hat in Russland eine lange Geschichte, die auch während der Ära der Sowjetunion nicht unterbrochen wurde. Im Gegenteil, gerade im 20. Jahrhundert erlangte die Kunst des Puppentheaters große nationale Bedeutung – im ganzen Land wurden riesige Puppentheatergebäude gebaut und beeindruckende Ensembles von Puppenspielern zusammengestellt. Anders als in Europa, wo die Puppentheater kleine Kammerspiele sind, handelt es sich in Russland um Theater, die mit den bedeutenden dramatischen Theatern konkurrieren können, sowohl was das Repertoire als auch was die Besucherzahlen betrifft. Und für die Regisseure und Schauspieler der russischen Puppentheater gibt es keine Tabus – sie sind bereit, sowohl Stücke für die ganz Kleinen zu inszenieren als auch Werke von Dostojewski oder Gogol in Puppenspiele umzusetzen.

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Unter dem Druck von Trump: China sucht nach neuen Absatzmärkten für Stahl


Peking muss ebenso wie Moskau auf die neue US-Zollpolitik und die nächsten von Washington verhängten Serien von Schutzzöllen reagieren. Die neuen US-Maßnahmen könnten neben anderen Wirtschaftszweigen auch den chinesischen Stahlsektor betreffen. Und obwohl China jetzt aggressiv nach neuen Märkten sucht, seine Lieferungen nach Russland erhöht und neue Regionen wie Lateinamerika erkundet, erwarten das Land doch wirtschaftliche Schwierigkeiten, glauben Experten. Darüber schreibt die Zeitung Kommersant.

Inmitten der Turbulenzen, die durch Trumps Zölle, Umstrukturierung der globalen Märkte sowie durch lokale Faktoren ausgelöst wurden, ging die chinesische Stahlproduktion in den ersten fünf Monaten um 1,7 Prozent auf 431,6 Millionen Tonnen zurück. Die Prognose für das Jahr 2025 liege auf dem Niveau von 2024, also knapp über einer Milliarde Tonnen, so Kommersant weiter unter Berufung auf das Nationale Statistikamt Chinas. Die Zeitung stellt fest:

"Ende dieses Jahres könnte die Stahlproduktion in China um 2 bis 3 Prozent zurückgehen, meint Achmed Alijew, ein führender Analyst bei der Firma T-Investments, was für eine Trendwende bei den globalen Stahlpreisen nicht ausreicht, da die Exporte des Landes zweistellig wachsen. Anstatt sich auf den Rückgang der Inlandsnachfrage einzustellen, haben die chinesischen Stahlhersteller ihre Exporte bisher durch eine flexible Preispolitik gesteigert, meinen die Experten der Firma Rusmet RA. Die chinesischen Stahlproduzenten beabsichtigen aller Wahrscheinlichkeit nach, ihre Waren weiterhin auf neuen Märkten, möglicherweise in Lateinamerika, zu vertreiben."


Die Experten des Unternehmens S&P Global stellen fest, dass die schwache Inlandsnachfrage nach Stahl in China die Krise in der Branche verschärft und die Herausforderungen für die chinesische Stahlindustrie erhöht. "Da die Krise im chinesischen Bausektor die Inlandsnachfrage nach Stahl weiterhin drückt, bleiben die Exporte von Stahlerzeugnissen ein wichtiger Wachstumsmotor", so die Experten. "Wenn jedoch die Auslandsnachfrage aufgrund neuer Handelszölle nachlässt, könnte der chinesische Stahlmarkt unter neuen Druck geraten."

Die Probleme in der Stahlbranche zwingen China dazu, seine überschüssigen Waren auf ausländischen Märkten abzusetzen, was den russischen Herstellern Schwierigkeiten bereitet, so die Autoren von Kommersant. Boris Kopeikin, Chefökonom des Stolypin-Instituts für Wachstumsökonomie, weist beispielsweise darauf hin, dass Russland bereits jetzt deutlich mehr Stahl aus China einführt als früher ‒ und zwar nicht nur solche Sorten, die im Land nicht produziert werden, sondern auch jene, die in direkter Konkurrenz zur lokalen Produktion stehen.

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"Schwer zu glauben" – Kreml reagiert auf Pistorius blutrünstige Worte


Die Äußerungen des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius über seine Bereitschaft, russische Soldaten zu töten, seien schwer zu fassen, teilte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow am Montag gegenüber der russischen Online-Plattform RBK mit.

"Es ist schwer zu glauben, dass ein deutscher Verteidigungsminister so etwas sagen kann. Aber leider ist es wahr", erklärte Peskow.

Der Kreml-Sprecher fügte hinzu, dass Deutschland in letzter Zeit immer gefährlicher geworden sei.

In einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Financial Times sagte Pistorius, die deutsche Armee sei wieder bereit, im Kriegsfall Russen zu töten. Pistorius betonte, dass die deutschen Soldaten, die jahrelang eine Kultur der "militärischen Zurückhaltung als Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs gepflegt" hätten, nun wieder bereit wären, im Falle eines Angriffs Moskaus auf einen NATO-Mitgliedstaat russische Soldaten zu töten. "Wenn die Abschreckung nicht funktioniert und Russland angreift, wird es dann passieren? Ja", sagte er.

Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte in einem Interview mit dem amerikanischen Journalisten Tucker Carlson ausführlich, dass Russland kein Motiv habe, NATO-Länder anzugreifen. Der Staatschef wies darauf hin, dass Politiker im Westen ihre Bevölkerung ständig mit einer imaginären russischen Bedrohung einschüchtern, um von innenpolitischen Problemen abzulenken.

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Handelskrieg: EU bereitet Gegenzölle auf Importe aus den USA vor


Die EU hat am Montag durchblicken lassen, welche Gegenmaßnahmen sie plant, um auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Einfuhrzölle zu reagieren, die in Höhe von 30 Prozent ab dem 1. August auf Importe aus Europa erhoben werden sollen.

Der aus der Slowakei stammende EU-Kommissar für Handel Maroš Šefčovič bestätigte am Montag in Brüssel, dass man Gegenzölle auf Einfuhren aus den USA im Wert von 72 Milliarden Euro jährlich vorbereite. Sie sollen auf eine Reihe von Industrie- und Agrarprodukten aus den USA erhoben werden, unter anderem Autos, Flugzeuge und Bourbon-Whiskey.

Ursprünglich umfasste die Liste sogar einen Jahreswert von 95 Milliarden Euro. Offenbar wurden in letzter Minute einige US-Waren von der Liste gestrichen, Šefčovič wollte jedoch auch auf Anfragen von Reportern hin nichts dazu sagen.

Die EU zeigte sich enttäuscht über Trumps Strafzölle, die trotz angeblich weit vorangeschrittener Verhandlungen eingeführt werden. Šefčovič dazu:

"Wir haben wochenlang über eine Grundsatzvereinbarung verhandelt, und ich denke, wir waren fast am Ziel."


Zölle von 30 Prozent würden einem "faktischen Handelsverbot" gleichkommen, warnte der Kommissar. Den Dialog mit der US-Regierung wolle man dennoch fortsetzen, hieß es weiter. Sollte es bis zum 1. August keine Einigung geben, werde die EU "mit aller Entschlossenheit" reagieren.

Zusätzlich zu Gegenzöllen bereitet Brüssel weitere Maßnahmen vor. Bereits beschlossen sind Strafzölle auf US-Stahl- und Aluminiumexporte im Wert von 21 Milliarden Euro, sollten die USA ihre Zölle nicht zurücknehmen. Darüber hinaus prüft die EU Exportbeschränkungen für Stahlschrott und chemische Produkte im Wert von 4,4 Milliarden Euro.

Vom amerikanisch-europäischen Handelskrieg ist Deutschland besonders betroffen. Nach Berechnungen der Bundesbank ist jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland direkt oder indirekt vom Außenhandel abhängig.

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de.rt.com/wirtschaft/250665-ha…

Ehemalige EU-Botschafter fordern Handelsstopp mit Israel


In einem offenen Brief an die wichtigsten EU-Institutionen haben ehemalige europäische Botschafter zu Maßnahmen gegen die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen aufgefordert. Das am Montag veröffentlichte Schreiben wurde von 27 Diplomaten unterzeichnet. Sie alle vertraten einst die EU in einer Reihe von Nahostländern. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Geoffrey Barrett aus Großbritannien, Alexander Baum aus Deutschland, Androulla Kaminara aus Zypern und Dominique Dellicour aus Belgien.

Die Geschehnisse vom 7. Oktober 2023, der Tod hunderter unschuldiger israelischer Zivilisten und die Geiselnahme durch die Hamas seien nicht zu rechtfertigen, hieß es in dem Brief. Diese Verbrechen verurteilen die Verfasser aufs Schärfste.

Israels Reaktion auf den 7. Oktober sei jedoch wahllos und völlig unverhältnismäßig gewesen. Die israelische Militäroperation habe binnen der letzten 21 Monate zum Tod oder zu schweren Verletzungen zehntausender Palästinenser geführt ‒ die überwiegende Mehrheit davon unschuldige Zivilisten, darunter eine alarmierend hohe Zahl von Kindern. Wohnhäuser, medizinische Einrichtungen, Schulen, Lebensmittelverteilungszentren und die Infrastruktur des Gazastreifens seien in erschreckendem Ausmaß zerstört worden. Die früheren Botschafter wiesen darauf hin, dass der Internationale Gerichtshof in Den Haag im vergangenen Jahr ein plausibles Risiko eines Völkermords festgestellt habe.

Deswegen sollten hochrangige EU-Beamte, darunter der Ratspräsident António Costa, die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, die Außenbeauftragte Kaja Kallas und die Kommissarin Dubravka Šuica, konkrete Schritte unternehmen, um den Frieden im Gazastreifen zu gewährleisten.

Unter anderem könne die EU-Kommission das Handelsabkommen mit Israel stoppen, forderten die Unterzeichner. Brüssel solle seine Bereitschaft, den Druck auf die israelische Regierung aufrechtzuerhalten, deutlich zeigen, bis sie ihre Waffen schweigen lasse und auf Diplomatie statt Aggression setze. Wenn die Mitgliedsstaaten keinen Konsens über eine vollständige Aussetzung erzielen können, sollte die EU zumindest Teile des Abkommens aussetzen.

Ohne wirksame Maßnahmen würde die Außenpolitik der EU im Nahen Osten und in der Welt weiter an Glaubwürdigkeit einbüßen, warnten die Botschafter. Hierbei hoben sie die Doppelmoral der EU hervor: Brüssel habe zwar eine prinzipielle und eindeutige Haltung zum Ukraine-Konflikt, wolle aber das Vorgehen Israels kaum sanktionieren.

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de.rt.com/international/250672…

Pistorius: Deutsche Soldaten wieder zum Töten von Russen bereit


Von Achim Detjen

Vor seiner Abreise in die USA hat Verteidigungsminister Boris Pistorius der Financial Times ein Interview gegeben, in dem er in der Frage der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew eine klare Absage erteilte. Zudem ging der laut Umfragen beliebteste deutsche Politiker mit der heimischen Rüstungsindustrie ins Gericht – und offenbarte dabei, dass er von seinem eigenen Handwerk kaum etwas versteht.

Wie die Financial Times anmerkt, gehört Pistorius innerhalb der SPD zu den Hardlinern, wenn es um die vermeintliche Bedrohung aus dem Osten geht. In der Gegenwart zeigt sich das etwa an seinem Eintreten für die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die er für unabdingbar hält, um Deutschland gegenüber Russland "kriegstüchtig" zu machen. In der Vergangenheit zeigte sich das beispielsweise an seiner Befürwortung der Stationierung der US-Pershing-II-Raketen in den 1980er Jahren auf deutschem Boden im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses, womit er damals in der SPD eine Minderheiten-Position einnahm.

Der Verteidigungsminister gehört zu jenen, die Frieden nicht durch Dialog und Kooperation sichern wollen, sondern durch Aufrüstung und Abschreckung – also indem sie für andere eine Bedrohung darstellen.

Dass dies kein nachhaltiges Konzept für eine Friedenssicherung ist, kann jeder nachvollziehen, der sich im Leben schon einmal von anderen bedroht gefühlt hat. So wie die Russen von der NATO mit ihrer Osterweiterung, ihrer Stationierung von US-Raketen in Polen und Rumänien und ihrer Aufrüstung der Ukraine, nachdem man in Kiew ein nationalistisch-russophobes Regime nach einem erfolgreichen Staatsstreich installiert hatte.

Aufgrund dieser Bedrohungslage hat Russland im Februar 2022 seine "Spezialoperation" gegen Kiew begonnen. Jeder, der über Empathie verfügt, kann die russische Position und Handlungsweise verstehen (muss sie aber deswegen nicht zwangsläufig gutheißen). Aber wem Empathie nicht zu eigen ist, dem bleibt nichts anderes übrig, als von sich selbst auf andere zu schließen – und deshalb unterstellen Transatlantiker wie Pistorius den Russen imperiale Gelüste.

Pistorius beruft sich mit seinem "Friedens"-Ansatz auf das von Donald Trump popularisierte Motto "Frieden durch Stärke", was er natürlich nicht als aggressives Vorgehen verstanden wissen will.

"Ich war immer der Überzeugung, dass man nur aus einer Position der Stärke, nur auf Augenhöhe, über Frieden und Entspannung sprechen kann. Nicht um jemanden einzuschüchtern, sondern um klarzustellen, dass wir wissen, was wir können – wir wollen mit euch in Frieden leben, aber denkt nicht, dass wir schwach sind oder uns nicht verteidigen würden. Das ist auch heute noch so", sagte Pistorius gegenüber der Financial Times.

Auf den ersten Blick mag das wie ein rationaler Ansatz erscheinen. Vergegenwärtigt man sich allerdings, wer hier mit wem unter welchen Umständen auf Augenhöhe reden will, so zeigt sich, wie verrückt dieser Ansatz ist. Selbst wenn Deutschland nach dem Willen von Kanzler Friedrich Merz bald über die größte konventionelle Armee Europas verfügt, kann es in Sachen Abschreckung mit einer Atommacht wie Russland niemals auf Augenhöhe reden.

Abschreckung auf Augenhöhe kann Deutschland gegenüber Russland nur erreichen, wenn es einer anderen Atommacht Folge leistet – so wie es die Bundesrepublik seit ihrem Bestehen gegenüber den Amerikanern tut. Mit Stärke hat diese selbst erzwungene Unterwerfung allerdings nichts zu tun.

Und wer da glaubt, man könne den Frieden mit Russland nicht durch Dialog und Kooperation sichern, der sei daran erinnert, dass es die Russen (bzw. Sowjets) waren, die den von ihnen besetzten Teil Deutschlands friedlich verlassen haben. Die amerikanischen "Partner" haben das nicht getan. Und sie haben es auch nicht vor.

Darüber können auch nicht die Nebelgranaten über eine Reduzierung der US-Truppen in Europa hinwegtäuschen, mit denen die Trump-Regierung um sich schmeißt, um die Europäer zu höheren Rüstungsausgaben zu bewegen, von denen ein Großteil auf den Konten der US-Rüstungsindustrie landen wird.

Dem von Washington ausgegebenen Ziel, Russland einzudämmen, leistet der deutsche Verteidigungsminister artig Gefolgschaft. Eines seiner Vorzeigeprojekte ist daher die Einweihung einer ständigen Brigade der Bundeswehr in Litauen, unweit der Grenze zu Russland. Das sei ein starkes Symbol für das Engagement Deutschlands in der NATO fast vier Jahrzehnte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, so Pistorius gegenüber der Financial Times.

"Die Briten, die Amerikaner und die Franzosen waren in Deutschland, um unsere Ostflanke zu schützen. Und heute sind Litauen, die baltischen Staaten und Polen die östliche Flanke, und wir müssen dort einen Beitrag leisten", so der deutsche Minister.

Alleine mit dieser Aussage stellt sich Pistorius ein intellektuelles Armutszeugnis aus. Wenn nach dem Zweiten Weltkrieg Deutschland die Ostflanke der NATO bildete und nach dem Kalten Krieg es die baltischen Staaten und Polen sind, die diese Ostflanke bilden, dann bedeutet das ja, dass es nicht das "imperiale" Russland war, das seine Armee näher an die Grenzen des einstigen Gegners gerückt hat.

Und es bedeutet eben, dass das Konzept "Frieden duch Stärke", so wie es von Pistorius oder auch Trump verstanden wird, nichts anderes als ein Euphemismus für das eigene Bestreben ist, für andere eine Gefahr darzustellen.

Gegenüber der Financial Times betonte Pistorius, dass deutsche Soldaten, die jahrelang eine Kultur der militärischen Zurückhaltung als Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs gepflegt hätten, bereit wären, im Falle eines Angriffs Moskaus auf einen NATO-Mitgliedstaat russische Soldaten zu töten. "Wenn die Abschreckung nicht funktioniert und Russland angreift, wird es dann passieren? Ja", sagte er.

Dass Pistorius die von ihm begrüßte Bereitschaft deutscher Soldaten von fremden Boden aus Russen zu töten mit der Bedingung "im Falle eines Angriffs Moskaus" verknüpft, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland in der Rolle eines Aggressors agiert, wenn es seine Soldaten in anderen Ländern an der russischen Grenze in Stellung bringt.

Wer mit Nazi-Vokabular wie "Kriegstüchtigkeit" die Köpfe der Deutschen in dem Bestreben vergiften will, Russland eine strategische Niederlage beizubringen, der dürfte auch kaum Skrupel haben, der Öffentlichkeit die eigene Aggression als "zurückschießen" zu verkaufen, wenn der Krieg beginnt. Irgendein Sender Gleiwitz wird sich dafür schon auftreiben lassen. Doch ein neuer Ostfeldzug dürfte wohl nur ein feuchter Traum ewiggestriger Kriegstreiber bleiben, da das Kräftemessen nicht auf Augenhöhe stattfände. Denn zum Glück ist Russland inzwischen eine Atommacht.

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de.rt.com/meinung/250658-pisto…

Neue US-Initiative gefährdet das internationale Seerecht


von Rainer Rupp

Die Pentagon-Strategen R. Robinson Harris und Colonel T. X. Hammes argumentierten in einem Artikel vom Januar 2025 für das "US-Center for International Maritime Security" (CIMSEC), dass containerisierte Trägerraketen eine schnelle und kostengünstige Flottenerweiterung unterstützen. Sie schätzten, dass die Umwandlung von Handelsschiffen in Raketenplattformen mit modularer Nutzlast in weniger als zwei Jahren für jeweils 130 bis 140 Millionen US-Dollar durchgeführt werden kann, dramatisch schneller und billiger als der Bau von Zerstörern oder Fregatten, deren Bau sieben bis neun Jahre und Milliarden in Anspruch nimmt.

Inzwischen wurden die neuen Container, die von außen in voller Absicht von zivilen Containern nicht zu unterscheiden sind, jüngst Donald Trump beim Besuch von Fort Bragg vorgestellt. Die auf US-Militärangelegenheiten spezialisierte Internet-Plattform The War Zone berichtete am 8. Juli unter der Überschrift: "Mysteriöser Lenkraketenwerfer identifiziert, der in einem Schiffscontainer in Fort Bragg getarnt war". Im Untertitel heißt es: "Der oberste General der Armee im Pazifikraum hat kürzlich darauf hingewiesen, dass 'Kisten mit Raketen', die gut sichtbar versteckt sind, für den Gegner ein Dilemma darstellen werden."

Etwas weiter im Artikel erfährt man dann, wen der US-Top-General mit "Gegner" gemeint hat:

"Containerisierte Trägerraketen könnten bei zukünftigen Expeditions- oder verteilten Operationen besonders relevant sein, insbesondere in den Weiten des Pazifiks während eines zukünftigen größeren Konflikts mit China, oder um einen solchen [Konflikt] abzuschrecken." (Natürlich geht es bei den Amerikanern immer nur um Abschreckung, nie um Angriff!)

Die offizielle Bezeichnung des US-Militärs für die containerisierten, mit abschussfertigen Raketen gefüllten Kisten ist: "Palletized field artillery launchers (PFAL)". Diese Container, die nicht nur auf Schiffen, sondern auch auf Lastwagen und Güterzügen unter anderen Containern versteckt werden können, werfen jedoch eine ganze Palette rechtlicher und politischer Bedenken auf – insbesondere hinsichtlich ihres Einsatzes auf alliierten Boden- und zivilen Frachtschiffen, argumentiert Gabriel Honrada am 11. Juli in der in ganz Asien gelesenen Asia Times. Hiernach folgt eine Zusammenfassung:

Containerisierte Raketen bergen laut der Asia Times rechtliche und operative Risiken. Denn die zunehmende Verbreitung containerisierter Raketenwerfer, die in zivil aussehenden Containern ‒ verborgen auf Lastwagen, Güterzügen oder zivilen Handelsschiffen ‒ eingesetzt werden können, bringt erhebliche rechtliche, operative und politische Herausforderungen mit sich. Der Autor Gabriel Honrada hebt hervor, dass diese Systeme, die in standardisierten Versandcontainern versteckt sind, die Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Zielen verwischen, was gegen internationales humanitäres Recht (IHL) verstößt.

Laut der Asia Times zielt die Entwicklung solcher containerisierten Raketenwerfer darauf ab, die militärische Flexibilität zu erhöhen, birgt jedoch das Risiko, zivile Infrastrukturen in Konflikte zu verwickeln. Honrada betont, dass die USA und Iran solche Technologien entwickeln. Diese Systeme ermöglichen es, Raketen heimlich in zivilen Umgebungen zu platzieren, was laut der Zeitung die Wahrscheinlichkeit von Fehlkalkulationen und zivilen Opfern erhöht.

In Bezug auf den Bericht von R. Robinson Harris und Colonel T. X. Hammes für das US-Center for International Maritime Security (CIMSEC), in dem die Vorteile containerisierter Raketen für die schnelle und kostengünstige Erweiterung von Flotten hervorgehoben werden, merkt die Asia Times an, dass der Einsatz solcher Systeme auf zivilen Schiffen die Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Objekten erschwert, was nach internationalem Recht problematisch ist. Denn die Haager Konvention VII von 1907 verlangt, dass umgerüstete Handelsschiffe deutlich als Kriegsschiffe gekennzeichnet werden müssen, was durch versteckte Raketenwerfer umgangen wird.

Des Weiteren weist die Asia Times darauf hin, dass die Verwendung dieser Systeme in neutralen oder verbündeten Häfen politische Spannungen hervorrufen könnte. Honrada zitiert unter anderem den bekannten indischen Militärexperten Ajay Kumar Das, der betont, dass containerisierte Raketenwerfer aufgrund fehlender Radar- und aktiver Verteidigungssysteme zudem verwundbare Ziele sind, was die Risiken der zivilen Besatzungen noch erhöht. Laut der Zeitung könnte dies zu diplomatischen Konflikten führen, insbesondere wenn neutrale Staaten die Anwesenheit solcher Waffen in ihren Gewässern als Verletzung ihrer Souveränität ansehen.

Die Asia Times hebt hervor, dass die Verbreitung dieser Technologie die maritime Sicherheit gefährdet. Honrada warnt, dass die Normalisierung solcher Praktiken die globale Handelslogistik stören könnte, da Häfen strengere Kontrollen einführen müssten.

Abschließend fordert Honrada in der Publikation, dass internationale Regelungen und transparente Maßnahmen entwickelt werden, um die Risiken containerisierter Raketen zu minimieren. Er schlägt vor, dass die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) oder die Vereinten Nationen Rahmenbedingungen schaffen könnten, um die Deklaration militärischer Fracht verpflichtend zu machen und so die Sicherheit ziviler Schiffe zu gewährleisten.

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"Rationaler Handelskrieg": Was bringen Trumps 30-prozentige Zölle auf Waren aus der EU und Mexiko?


Von Anastasija Stepanowa und Polina Poletajewa

Waren, die aus Ländern der Europäischen Union und Mexiko in die USA importiert werden, werden ab dem 1. August mit Zöllen in Höhe von 30 Prozent belegt. Dies gab US-Präsident Donald Trump bekannt, indem er im sozialen Netzwerk Truth Social offizielle Briefe an die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und die Präsidentin Mexikos Claudia Sheinbaum veröffentlichte. In der Erklärung an die Chefin der EU-Kommission heißt es:

"Ab dem 1. August werden wir von der EU einen Zoll in Höhe von 30 Prozent auf ihre in die USA gelieferten Waren erheben, unabhängig von allen sektoralen Zöllen."

Sollte die EU beschließen, ihre Zölle auf US-amerikanische Waren zu erhöhen, würden die USA diesen Betrag zu ihren 30-prozentigen Zöllen hinzurechnen, so der US-Präsident.

Laut Trump bedrohe das Handelsbilanzdefizit gegenüber der EU die US-amerikanische Wirtschaft und die nationale Sicherheit, und "30 Prozent sind viel weniger als nötig, um die Ungleichheit zu beseitigen". Er versicherte, dass Washington die Zölle aufheben werde, wenn europäische Unternehmen ihre Produktion in den USA lokalisieren würden.

Ähnliche Bedingungen wurden Mexiko gestellt. In einem Brief an seine mexikanische Amtskollegin begründete Trump die Einführung neuer Zölle damit, dass Mexiko nicht in der Lage gewesen sei, die Kartelle und die Fentanyl-Krise in den USA zu stoppen. Nach Ansicht des US-amerikanischen Staatschefs tue Mexiko trotz aller Bemühungen zum Schutz der gemeinsamen Grenze "nicht genug".

Ursula von der Leyen reagierte umgehend auf Trumps Entscheidung. In einer offiziellen Erklärung der EU-Kommissionspräsidentin heißt es, dass die Einführung von 30-prozentigen Zöllen die wichtigsten transatlantischen Lieferketten beeinträchtigen und Unternehmen und Verbrauchern auf beiden Seiten des Atlantiks Schaden zufügen würde. Sie versprach:

"Wir sind weiterhin bereit, bis zum 1. August an einer Einigung zu arbeiten. Gleichzeitig werden wir alle notwendigen Schritte zum Schutz der Interessen der EU unternehmen, einschließlich der Verhängung angemessener Gegenmaßnahmen, falls erforderlich."

Anfang dieser Woche verschickte der Chef des Weißen Hauses ähnliche Mitteilungen an 14 weitere Länder. Für jedes dieser Länder wird der Zollsatz ab dem 1. August zwischen 25 und 40 Prozent betragen. Außerdem hat Trump 35-prozentige Zölle für kanadische Produkte angekündigt.

Wird die "Einschüchterungstaktik" funktionieren?

Der Politologe Juri Swetow meint, die Entscheidung des Weißen Hauses, 30-prozentige Zölle zu verhängen, entspreche Trumps Wunsch, seine Handelspartner einzuschüchtern. Der Experte erklärt:

"Er hat sich für eine Strategie entschieden, alle Handelspartner der Vereinigten Staaten einzuschüchtern. Er hat eine Theorie aufgestellt, die bei den US-amerikanischen Wählern großen Anklang findet: Es gibt den größten Markt der Welt – die USA – und jeder, der auf diesem Markt handelt, muss sich mit moderaten Gewinnen begnügen. Ihm scheint es, dass alle Länder Gewinne erzielen und die Vereinigten Staaten dadurch Schaden erleiden."

Dabei stellt er fest, dass diese "Einschüchterungstaktik" bei einigen Ländern schon funktioniert habe. Swetow fügt hinzu:

"Nehmen wir zum Beispiel Großbritannien, das immerhin der wichtigste Verbündete der US-Amerikaner ist. (Trump) unterzeichnete mit Premierminister Starmer ein Abkommen, und Großbritannien akzeptierte die Bedingungen. In gewisser Weise sind auch Zugeständnisse seitens Kanadas zu beobachten. Mexiko schien zunächst entgegenzukommen, begann dann aber, sich zu weigern. Und was die Europäische Union angeht, so scheint mir, dass Trump sich einfach über sie lustig macht."

Wie sehr diese Zölle den US-Amerikanern selbst schaden werden, bleibe jedoch abzuwarten. Der Politologe erinnert:

"Trump hat China Zölle von fast 200 Prozent angekündigt, woraufhin die Chinesen ihre eigenen Zölle einführt und sich geweigert haben, Seltenerdmetalle in die Vereinigten Staaten zu liefern. Die US-Amerikaner haben sofort einen Rückzieher gemacht und ihre Forderungen gesenkt."

Angesichts der jüngsten Ereignisse erinnert Swetow auch an die "kleine Überraschung", die der US-amerikanische Präsident Russland am Montag versprochen hatte. Nach Ansicht des Experten unterhält Moskau derzeit nur minimale Handelsbeziehungen zu Washington. Darüber hinaus sei es durch zahlreiche Sanktionen gegen Überraschungen jeglicher Art "abgehärtet".

Beziehungen zu Europa

Einige Analysten sehen in Trumps Vorgehen einen neuen Handelskrieg, insbesondere zwischen Europa und den USA. So erinnert Konstantin Blochin, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums für Sicherheitsforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften und Politologe mit Schwerpunkt USA, in einem Gespräch mit RT daran, dass die Beziehungen zwischen Trump und der EU von Anfang an alles andere als reibungslos waren. Der Experte meint:

"Von Beginn an hasste die Eurobürokratie Trump, und Trump verachtete sie. Und sein Hauptziel ist es, die Beziehungen zu überdenken, die aus dem stillschweigenden Bündnis seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden sind."

Seiner Meinung nach zeuge die Politik der US-amerikanischen Regierung eindeutig davon, dass der Chef des Weißen Hauses tatsächlich beabsichtigt, "einen rationaleren Handelskrieg zu führen". Der Analyst erklärt:

"Es ist offensichtlich, dass wir heute in einer miteinander vernetzten Welt leben. Alle Volkswirtschaften sind, bildlich gesprochen, miteinander verbunden. Und wenn man einen bestimmten Bereich angreift, kann man damit auch sich selbst schaden und einen Bumerang-Effekt erzielen. Deshalb suchen (die USA) nach Wirtschaftssektoren, die sie angreifen können, ohne einen Bumerang-Effekt zu erreichen."

Blochin schließt nicht aus, dass Trump während seiner gesamten Amtszeit weiterhin Druck auf Europa ausüben werde.

In letzter Zeit nehmen die Spannungen zwischen der EU und den USA weiter zu: Die Europäer sind ernsthaft besorgt über die unterschiedlichen Positionen Washingtons und Brüssels zu einer Reihe von Problemen. Bei seiner Rede auf der Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in dieser Woche richtete Bundeskanzler Friedrich Merz eine separate Botschaft an Donald Trump und Washington. Merz erklärte:

"Bleiben Sie bei uns und bei den Europäern. Wir sind auf einer Wellenlänge und streben nach einer stabilen politischen Ordnung in dieser Welt."

Er forderte Trump auf, "auf der Seite der gemeinsamen Geschichte" mit der EU zu bleiben.

Westliche Medien berichten unterdessen, dass die europäischen Hauptstädte aufgrund der jüngsten politischen Wendungen der US-Regierung in Bezug auf die Ukraine unter Schock stünden und sich fragen würden, wer im Pentagon eigentlich das Sagen hat.

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de.rt.com/wirtschaft/250640-ra…

Schweiz: Nach Kritik an AKW-Ausstieg beleidigt SVP-Imark Leuthard als "Huhn"


Doris Leuthard, frühere Bundesrätin und Architektin der Schweizer Energiewende, gerät ins Kreuzfeuer der SVP. Nach einem Interview mit CH Media, in dem Leuthard ihren Kurs beim Atomausstieg von 2017 verteidigte, reagierte SVP-Nationalrat Christian Imark mit einer derart scharfen Wortwahl, dass politische Beobachter aufhorchten.


Auf Blick-Nachfrage setzt Imark nach: "Ich will nicht die Leistung von Hühnern schlecht machen. Diese sind immerhin produktiv und legen regelmäßig Eier."Facebook
In einem Facebook-Beitrag bezeichnete Imark die ehemalige Energieministerin als "Huhn" – eine Beleidigung, die in der politischen Debatte der Schweiz Seltenheitswert hat. Auf Nachfrage verstärkte er seine Kritik noch: "Ich will nicht die Leistung von Hühnern schlechtmachen. Diese sind immerhin produktiv und legen regelmäßig Eier." Leuthards Aussagen seien widersprüchlich, ihre damalige Politik habe Investitionen verhindert und der Schweizer Wirtschaft geschadet.

Der Hintergrund: Leuthard hatte erklärt, dass angesichts der hohen Kosten und fehlender Investoren niemand mehr neue Atomkraftwerke bauen wolle. Für Imark ist genau das ein Widerspruch, da Leuthard selbst den Atomausstieg mitverantwortet habe.

Imark ist für seine direkte Rhetorik bekannt. Bereits im Streit um das CO₂-Gesetz hatte er öffentlich gegen die damalige Bundesrätin Simonetta Sommaruga ausgeteilt und ihr PR-Getue vorgeworfen. Sein Auftritt in der SRF-"Arena" machte ihn über Nacht zur prägenden Stimme der SVP in der Energiepolitik.

Ob Imarks Wortwahl ehrlicher Klartext oder einfach nur respektlos ist, wird unterschiedlich gesehen. Klar ist, dass der Solothurner auch jenseits von Sachfragen gern persönlich angreift.

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de.rt.com/schweiz/250664-schwe…

Moskau: NATO will Moldawien in potenziellen Konflikt mit Russland verwickeln


Die NATO bereitet Moldawien auf einen potenziellen Konflikt mit Russland vor. Diese Einschätzung hat der russische Auslandsgeheimdienst SWR mit Verweis auf vorliegende Informationen mitgeteilt.

Laut der Behörde habe die NATO beschlossen, Moldawien in eine Aufmarschbasis des Militärbündnisses an der Ostflanke zu verwandeln. Das Territorium des Landes soll zur zügigen Verlegung von Truppen an die russische Grenze geeignet sein.

Zu diesem Zweck habe Brüssel vor, das moldawische Eisenbahnnetz auf die europäische Spurweite umzustellen und die Verkehrsleistung der Brücken zu erhöhen sowie Logistikzentren und große Lagerhallen für militärische Ausrüstung zu errichten. Die Militärflugplätze nahe den Städten Mărculești und Bălți würden modernisiert, damit sie eine beträchtliche Anzahl von Kampf- und Transportflugzeugen aufnehmen könnten.

Im Fall eines Zusammenstoßes mit Russland würde Moldawien den Schlag auffangen müssen, betonte der SWR. Die Bevölkerung des Landes würde die NATO als "Kanonenfutter" im Kampf gegen Russland einsetzen. Das Bündnis entsende seine Ausbilder nach Moldawien und richte Ausbildungszentren ein, um NATO-Konzepte der Kriegsführung in der moldawischen Armee einzuführen.

Darüber hinaus vermutet der SWR, dass die Behörden in Moldawien die Zusammenarbeit mit der NATO fortsetzen werden, um die Finanzhilfe für die regierende Partei bei den kommenden Parlamentswahlen sicherzustellen. Sollte die Partei im September gewinnen, verspreche Präsidentin Maia Sandu, die Neutralität aus der Verfassung des Landes zu streichen.

Moldawien ist kein NATO-Mitglied, gehört aber seit den 1990er Jahren zum Euro-Atlantischen Partnerschaftsrat. In ihrer Verfassung hat die ehemalige Sowjetrepublik ihre Neutralität verankert, wodurch die Stationierung ausländischer Truppen und der Beitritt zu einem Militärbündnis ausgeschlossen sind.

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de.rt.com/international/250659…

Odessa: US-Investoren bekommen Getreideterminal zugesprochen


Der US-Investitionsfonds Argentem Creek Partners und Innovatus Capital Partners haben die Kontrolle über das Getreideterminal Olimpex im ukrainischen Odessa erlangt. Nach Angaben der Zeitung Financial Times (FT) wurde die Übergabe der Aktiva im Ergebnis eines Rechtsstreites zwischen den US-Firmen und dem ukrainischen Inhaber GNT Group festgelegt.

Laut den Gerichtsunterlagen hatte die GNT Group von Innovatus ein Darlehen im Wert von 20 Milliarden US-Dollar erhalten. Dabei habe die GNT Group Informationen über vorhandenes Getreide falsch dargestellt, das als Sicherheit für den Kredit dienen sollte. Zudem habe das ukrainische Unternehmen die Vernichtung angeblich verdorbener Produktionen vorgetäuscht.

Im Mai war der Geschäftsmann Wladimir Naumenko, ein Benefiziar der GNT Group, in Haft genommen worden, erinnert die FT. Später billigte das Oberste Gericht der Ukraine die Übergabe des Getreideterminals an die US-Investitionsfirmen. Obwohl diese zuvor internationale Arbitrageverfahren und Klagen in Großbritannien gewonnen hatten, erforderte die Erlangung der Vermögenswerte langwierige Prozesse bei ukrainischen Gerichten.

Unter Mitwirkung des Büros des ukrainischen Präsidenten seien von der GNT Group Schulden in Höhe von 95 Millionen US-Dollar eingetrieben worden, heißt es. Andrei Jermak, der Leiter des Präsidentenbüros, habe laut der FT versichert, dass die Behörde eine "rein koordinierende Rolle" bei der Beilegung des Rechtsstreits gespielt habe.

Die neuen Inhaber hätten vor, das Terminal im Sommer oder Anfang Herbst wieder in Betrieb zu nehmen, betont die FT. Als Leiter des Terminals werde der schwedische Unternehmer Carl Sturén tätig sein. Laut der Zeitung habe er den Erwerb des Terminals so kommentiert:

"Die Ukraine verfügt über ein enormes Potenzial, Investitionen anzuziehen, muss aber die Reputation loswerden, dass Geschäfte in der Ukraine mit hohem Betrugsrisiko verbunden sind."


Vertreter der GNT Group hätten alle Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, dass der Fall konstruiert gewesen sei. Die US-Firmen hätten die Darlehen zum Zweck einer unfreundlichen Übernahme des Terminals benutzt.

Wie die FT hervorhebt, passieren jährlich rund fünf Millionen Tonnen Getreide das Terminal in Odessa, was diese Anlage zur einer der größten ihrer Art in der Ukraine macht.

Mehr zum Thema – Die USA bereiten sich darauf vor, für Odessa in den Krieg zu ziehen


de.rt.com/international/250637…

Rückkehr der Praxisgebühr? Deutschlands Krankenversicherungen vor Rekorddefizit


Auf gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland kommen offenbar höhere Beiträge und Zusatzkosten zu. Die Rede ist unter anderem von einem Anstieg der Krankenkassenbeiträge auf 18,3 Prozent des Bruttolohns, der Wiedereinführung der von jedem Patienten zu zahlenden Praxisgebühr und der Streichung von Zahnbehandlungen aus dem Leistungskatalog der Gesetzlichen.

Hintergrund ist ein Rekorddefizit im Krankenversicherungssystem. Die Bild am Sonntag (BamS) berichtete über Prognosen aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG), wonach das jetzt schon beachtliche Finanzloch sich bis 2027 noch einmal verdreifachen wird – auf dann zwölf Milliarden Euro. Die "Horrorprognose" sei streng vertraulich, so die BamS, das BMG habe sie weder bestätigen noch dementieren wollen.

Für das Jahr 2026 plant das Bundesfinanzministerium unter Lars Klingbeil (SPD) den Krankenkassen ein Darlehen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Aber auch danach fehlen den amtlichen Prognosen zufolge stolze vier Milliarden Euro.

Auf die über 74 Millionen gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland kommt deshalb schon im kommenden Jahr eine Beitragserhöhung um 0,2 Prozentpunkte zu – von aktuell 17,5 Prozent des Bruttolohns auf 17,7 Prozent im Jahr 2026. Ein Jahr später könnte es noch einmal einen Anstieg geben, von bis zu 18,3 Prozent ist die Rede.

Das sind jedoch noch lange nicht alle Hiobsbotschaften aus dem Gesundheitsministerium. Um das Defizit zu reduzieren, sind Streichungen von Leistungen, die die GKV übernimmt, im Gespräch. Beispielsweise sollen alle Arten von Zahnbehandlung aus dem gesetzlichen Leistungskatalog gestrichen und den Versicherten empfohlen werden, dafür eine private Zusatzversicherung abzuschließen. Der Vorschlag kommt von Professor Christian Hagist von der privaten Universität WHU. Einsparpotenzial laut seinen Berechnungen: 17,6 Milliarden Euro.

Im Gespräch ist auch die Wiedereinführung der früheren Praxisgebühr, die Pressemeldungen zufolge nun "Kontaktgebühr" heißen und sich auf 15,00 Euro pro Arztbesuch belaufen (die Praxisgebühr belief sich kurz vor ihrer Abschaffung auf 10,00 Euro im Quartal). Auch dieser Vorschlag stammt von Hagist und könnte ihm zufolge 15 Milliarden Euro einbringen.

Erhöht werden soll die Zuzahlung im Krankenhaus – von 10,00 Euro auf 50,00 Euro pro Tag stationärer Behandlung. Das würde nach Berechnungen des Gesundheits-Ökonomen Günter Neubauer drei Milliarden Euro einbringen.

Weitere Gedankenspiele umfassen die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze, damit mehr Deutsche mit guten Einkommen krankenversicherungspflichtig werden, sowie die Komplettübernahme der Behandlungskosten für Arbeitslose und Bürgergeldempfänger vom Staat. Letzteren Vorschlag lehnt Finanzminister Klingbeil jedoch vehement ab, wie unter anderem Focus am Montag berichtet.

So zitiert Focus Klingbeil:

"Der Finanzminister kann nicht dauernd angerufen und nach mehr Geld gefragt werden. Wir brauchen Strukturreformen, um die Beiträge dauerhaft stabil zu halten."


Laut seinem Ministerium fehlen im Haushalt 2027 jetzt schon 22 Milliarden Euro. Nach aktuellen Prognosen wächst dieses Defizit im Haushaltsjahr 2028 auf 56 Milliarden und bis 2029 sogar auf 66 Milliarden Euro an.

Den Vorschlag, die Beitragsbemessungsgrenze anzuheben lehnt hingegen die CDU vehement ab. "Das ist nicht gedeckt im Koalitionsvertrag", sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann laut Tagesspiegel. Eigene Vorschläge aus der Union gebe es öffentlich bisher nicht, schreibt das Blatt.

Mehr zum Thema - Krankenkassenbeiträge: Das Pferd, das immer von hinten aufgezäumt wird


de.rt.com/inland/250656-rueckk…

Trump: 100 Prozent Sekundärzölle, wenn Russland nicht innerhalb von 50 Tagen einem Deal zustimmt


Mehr Details in Kürze...

Hintergrund: Die Ankündigungen des US-Präsidenten markieren einen Wendepunkt in seiner bisherigen Russland-Politik. Der Druck auf Donald Trump, seinen Russland-Kurs umzukehren, ist in den letzten Wochen erheblich gewachsen. In den letzten Tagen wurde viel darüber spekuliert, ob die USA der Ukraine neben zusätzlichen Patriot-Luftabwehrsystemen erstmals auch Offensivwaffen liefern könnten, darunter eventuell auch weitreichende Raketen, die in der Lage sind, Ziele tief in Russland zu erreichen. Die Kosten für die Patriots sollen dabei vollständig von der EU getragen werden, während die USA die Systeme liefern.

Zudem werden im US-Kongress schärfere Sanktionen gegen Russland und gegen Abnehmer russischer Produkte vorbereitet. Nach seinem letzten Telefonat mit Wladimir Putin zeigte sich Trump sichtlich enttäuscht wegen der Beharrlichkeit seines russischen Amtskollegen, der kein Interesse an einem sofortigen Waffenstillstand hat. Putin seinerseits hat immer wieder betont, dass Russland eine dauerhafte Lösung des Konflikts mit Beseitigung seiner Ursachen anstrebe.

Der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Keith Kellogg, ist am Montag für einen mehrtägigen Aufenthalt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Vormittags traf er sich mit dem de-facto-Präsidenten Wladimir Selenskij in seiner Residenz im Zentrum der Hauptstadt. Dieser lobte das "produktive Gespräch". Auf der Plattform X schrieb er, er habe mit Kellogg über eine Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und über die Lieferung von Verteidigungswaffen in Kooperation mit Europa gesprochen. Zudem sei es um Sanktionen gegen Russland und seine Verbündeten gegangen.


de.rt.com/international/250663…

Ex-Premier Israels bezeichnet "humanitäre Stadt" in Gaza als Plan für Konzentrationslager


Anfang Juli erklärte der israelische Außenminister Israel Katz gegenüber Medien seine Pläne, alle Restbewohner des Gazastreifens in einer "humanitären Stadt" (humanitarian city) anzusiedeln, errichtet auf den Trümmern des im Süden gelegenen Rafah. Ehud Olmert, von 2006 bis März 2009 Ministerpräsident Israels, bezeichnet das Vorhaben in einem Interview mit dem britischen Guardian als Errichtung eines "Konzentrationslagers".

Laut der Pläne und Vorstellungen seitens der Netanjahu-Administration, soll die israelische Armee (IDF) zeitnah beginnen, eine "Zone für zunächst etwa 600.000 Palästinenser" einzurichten, nachdem diese zuvor "überprüft wurden, um sicherzustellen, dass sich keine Hamas-Aktivisten unter ihnen befinden", so die Times of Israel berichtend. "Die Palästinenser werden die Zone nicht verlassen dürfen", so Minister Katz gegenüber der Presse.

Der israelische Ex-Premier Olmert bezeichnet die Pläne als die Schaffung eines "Konzentrationslagers". Im Gespräch mit dem britischen Guardian heißt es einleitend:

"Ehud Olmert sagt, Menschen in ein Lager zu zwingen, wäre eine ethnische Säuberung, und die Wut auf Israel wegen des Gaza-Kriegs ist nicht nur auf Antisemitismus zurückzuführen."

Bezugnehmend auf die geäußerten Pläne von Minister Katz, wird der 79-Jährige mit den Worten zitiert:

"Israel begeht bereits Kriegsverbrechen im Gazastreifen und im Westjordanland. Der Bau des Lagers würde eine Eskalation bedeuten. Es tut mir leid, es ist ein Konzentrationslager."

Die Umsiedlungspläne entsprächen laut Olmerts Wahrnehmung einer eindeutigen Strategie:

"Wenn sie [Palästinenser] in die neue 'humanitäre Stadt' deportiert werden, dann kann man sagen, dass dies Teil einer ethnischen Säuberung ist. Das ist noch nicht geschehen."

Das fortdauernde, brutale Agieren der IDF im Gazastreifen wäre demgegenüber für Olmert keine "ethnische Säuberung", da die erforderlichen Evakuierungsmaßnahmen von Zivilisten zum Schutz vor Kämpfen "nach internationalem Recht legal sind und die Palästinenser in Gebiete zurückgekehrt sind, in denen die Militäroperationen beendet wurden", so der Ex-Premier ausführend.

Olmert empfinde das gesamte Vorhaben der Netanjahu-Administration als "unglaubwürdig", aufgrund der seit Monaten anhaltenden "gewalttätigen Rhetorik", einschließlich nachweislicher Aufrufe von Ministern zur "Säuberung" des Gazastreifens.

"Wenn sie ein Lager bauen, in dem sie mehr als die Hälfte des Gazastreifens 'säubern' wollen, dann ist es unvermeidlich, dass die Strategie dahinter nicht darin besteht, [die Palästinenser] zu retten. Es geht darum, sie zu deportieren, sie zu vertreiben und wegzuwerfen. Es gibt für mich zumindest da kein anderes Verständnis."

Zudem würde das extreme Leid im Gazastreifen und "die Gräueltaten der Siedler im Westjordanland" das Unverständnis sowie die wachsende Wut auf Israel, "die nicht einfach als Antisemitismus abgetan werden könne" massiv forcieren, dies könne man auch an den Wahrnehmungen in den USA feststellen. Olmert erklärt gegenüber dem Guardian:

"In den Vereinigten Staaten gibt es immer mehr und immer breitere Äußerungen des Hasses auf Israel. Wir machen uns selbst einen Preisnachlass und sagen: 'Das sind Antisemiten'. Ich glaube nicht, dass sie nur Antisemiten sind, ich denke, viele von ihnen sind antiisraelisch aufgrund dessen, was sie im Fernsehen sehen, was sie in den sozialen Netzwerken sehen. Das ist eine schmerzhafte, aber normale Reaktion von Menschen, die sagen: 'Hey, ihr habt jede mögliche Grenze überschritten'."

Laut dem Guardian engagiert sich Olmert seit Jahren in dem Bemühen um eine "Zwei-Staaten-Lösung" im Gaza-Israel-Konflikt. Der Ex-Premier sei "fassungslos" gewesen, als der amtierende Netanjahu dieser Tage in Washington Donald Trump für den Friedensnobelpreis vorschlug (RT DE berichtete).

Aktuell arbeite Olmert mit Nasser al-Kidwa, Ex-Außenminister der palästinensischen Autonomiebehörde, aktiv daran, sich auf internationaler Ebene für eine Zwei-Staaten-Lösung einzusetzen. Die Umsetzung wäre jedoch nur realisierbar, wenn Netanjahu "in der Lage oder willens wäre, sie anzunehmen".

Mehr zum Thema - Trumps aktive Rolle bei der geplanten ethnischen Säuberung Gazas ‒ Die Zeitschiene


de.rt.com/der-nahe-osten/25064…

Pistorius erteilt Taurus-Lieferung klare Absage und beschwert sich über Rüstungsindustrie


Von Achim Detjen

In einem Interview mit der Financial Times hat Verteidigungsminister Boris Pistorius der Ukraine in der Frage der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern erneut eine klare Absage erteilt. Kiew hatte jüngst wieder auf die Lieferung der Taurus-Raketen gedrängt, die über eine Reichweite von rund 500 Kilometern verfügen und damit im Gegensatz zu den anderen vom Westen gelieferten Waffensysteme bis nach Moskau reichen würden.

Eine Absage erteilte Pistorius auch der Lieferung weiterer Patriot-Luftabwehrsystemen aus deutschen Beständen. Berlin hat bereits drei seiner einst insgesamt zwölf Patriot-Systeme der Ukraine überlassen.

"Wir haben nur noch sechs in Deutschland", sagte der SPD-Politiker. Zwei Systeme seien an Polen ausgeliehen worden, ein weiteres sei wegen Wartungsarbeiten oder Trainingszwecken dauerhaft nicht verfügbar, so Pistorius. "Das ist wirklich zu wenig, vor allem wenn man die Fähigkeitsziele der NATO bedenkt, die wir erfüllen müssen. Wir können definitiv nicht noch mehr geben", begründete der Minister gegenüber der US-Zeitung, warum er Kiew trotz der massiven russischen Luftangriffe der letzten Woche kein weiteres Patriot-System zur Verfügung stellen will.

Berlin möchte jedoch zwei Patriot-Systeme von den USA für Kiew kaufen. Dieses Vorhaben will Pistorius mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Pete Hegseth besprechen, den er am Montag in Washington treffen wird. US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende angekündigt, mehrere Patriot-Systeme aus den Vereinigten Staaten in die Ukraine zu schicken, die jedoch von der NATO bezahlt würden.

Bei seinem zweitägigen Washington-Besuch will Pistorius eine "direkte und persönliche Abstimmung" mit Hegseth, was die weitere Unterstützung der Ukraine betrifft. Zudem plant der deutsche Minister, auch einen "Fahrplan" für die Sicherheitsunterstützung der USA für Europa zu erörtern. Die weithin erwartete Reduzierung der US-Streitkräfte dürfe keine Fähigkeitslücken hinterlassen, die eine "Einladung an Putin" darstellen könnten, warnte Pistorius gegenüber der Financial Times.

Weil er Zusammenhänge nicht versteht: Pistorius wettert gegen Rüstungsindustrie

Gegenüber der US-Zeitung ließ Pistorius auch kräftig Dampf ab – gegenüber der heimischen Rüstungsindustrie. Die Waffenhersteller müssten aufhören, sich zu beschweren und endlich die Produktion erhöhen, um die Wiederbewaffnung Europas voranzutreiben.

Seine Regierung habe die langjährigen Bedenken der Industrie ausgeräumt, indem sie Hunderte von Milliarden Euro an neuen Militärausgaben durchgesetzt habe, so Pistorius gegenüber der Financial Times. "Es gibt keinen Grund mehr, sich zu beschweren. Die Industrie weiß ganz genau, dass sie jetzt in der Verantwortung steht, zu liefern."

Die Industriekonzerne müssten ihren Teil der Abmachung einhalten, da Europa versuche, russische Aggressionen abzuschrecken, während das Interesse der USA an der Sicherheit des Kontinents nachlasse.

"Leider erleben wir immer noch Verzögerungen bei einzelnen Projekten, bei denen alles geregelt zu sein scheint, und dann kommt es zu Verzögerungen aufseiten der Industrie, die ich dann zu verantworten habe. Die Industrie muss ihre Kapazitäten hochfahren", sagte Pistorius.

Das Unverständnis des Verteidigungsministers gegenüber der heimischen Rüstungsindustrie ist buchstäblich: Pistorius versteht einfache wirtschaftliche Zusammenhänge nicht und glaubt, wenn man mit genug Geld wedelt, lösen sich alle Probleme von alleine.

Geld schafft zwar die Voraussetzung, aber damit Waffenhersteller ihre Produktionskapazitäten erweitern können, sind noch viele andere Faktoren zu berücksichtigen. Das fängt an bei der Verfügbarkeit "kritischer Rohstoffe", die schon dadurch erschwert wird, das ein Großteil dieser Materialien oftmals aus Russland und China stammt. Ein wichtiger Faktor sind auch die oftmals hoch spezialisierten Fachkräfte. Die fallen jedoch nicht vom Himmel und sitzen auch nur selten in einem Flüchtlingsboot, sondern müssen über Jahre angelernt werden.

Immerhin hat Pistorius verstanden, dass Unternehmen nur dann in den Ausbau ihrer Kapazitäten investieren, wenn am Ende auch Profit rausspringt, indem ihre Produkte einen Abnehmer finden.

Langfristige Verträge mit "regelmäßigen jährlichen Abnahmeverpflichtungen" würden laut Pistorius darauf abzielen, den langjährigen Beschwerden der Industrie entgegenzuwirken, dass sie nicht in teure neue Produktionslinien investieren könne, ohne Gewissheit über künftige Aufträge zu haben.

Dies würde zudem verhindern, dass deutsche Soldaten mit veralteten Waffen herumlaufen. "Die Schwäche in der Vergangenheit war immer, dass Ersatz erst dann beschafft wurde, wenn die vorhandenen Waffen praktisch nicht mehr vorhanden oder kaputt waren", sagte Pistorius. "Wir brauchen ein System, das sich durch kontinuierliche Lieferungen über viele Jahre hinweg erneuert, sodass die Zahl der einsatzfähigen Panzer immer gleich bleibt."

Auch diese Aussage zeugt von Pistorius' Unverständnis – in diesem Fall, was die Dynamiken der Kriegsführung betrifft. Selbst ein fabrikneues Waffensystem kann auf dem Schlachtfeld von heute schon hoffnungslos veraltet sein. Der Krieg, den die NATO in der Ukraine gegen Russland führt, stellt das eindrucksvoll unter Beweis.

Man denke etwa an die türkische Drohne Bayraktar TB2, die 2020 entscheidend für den Sieg Aserbaidschans gegen Armenien im Konflikt um Bergkarabach war. Zu Beginn der Eskalation des Konflikts mit Russland im Februar 2022 gab es in Kiew und im Westen einen regelrechten Hype um die türkische Drohne. Sie wurde als "Gamechanger" gepriesen, das ukrainische Militär wollte ihr mit einem Musikvideo ein Denkmal setzen. Doch statt eines Denkmals galt es schon bald ein Grabmal für die Drohne zu errichten, die von Russland erfolgreich neutralisiert wurde.

Wer deshalb vor drei Jahren den Abgesang auf Drohnen auf dem modernen Schlachtfeld angestimmt hätte, sähe sich heute freilich eines Besseren belehrt. Aber möglicherweise spielen Drohnen schon in drei Jahren aufgrund neuer Entwicklungen bei ihrer Abwehr keine große Rolle mehr auf dem Schlachtfeld.

Angesichts der Dynamiken auf dem modernen Schlachtfeld sind langfristige Verträge mit Abnahmeverpflichtungen zwar gut für die Rüstungsindustrie, aber schlecht für eine Armee, die sich den Bedürfnissen von heute und nicht denen von gestern stellen muss.

Es ist ein Dilemma, das Pistorius nicht zu erkennen vermag: Eine wie in Deutschland privatwirtschaftlich organisierte Rüstungsindustrie produziert Waffen, um damit Profit zu machen. Eine staatlich organisierte Rüstungsindustrie wie in Russland oder China produziert Waffen, um damit Kriege führen zu können.

Würde Pistorius etwas von seinem Handwerk verstehen, würde er dieses Dilemma nicht nur erkennen, sondern auch angehen – anstatt sich über die Beschwerden der Rüstungsindustrie zu beklagen.

Mehr zum Thema - Aufrüstung: Pistorius prüft Auftrag für Panzer im Wert von 25 Milliarden Euro


de.rt.com/inland/250631-pistor…

Das "Torpediert die Bemühungen Kiews" - Westliche Medien kritisieren Trumps Ukraine-Politik


Von Irina Taran

Die Haltung des US-Präsidenten zur Ukraine steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der westlichen Medien. Wie The Telegraph schreibt, könnte die Unbeständigkeit der Position des amtierenden US-Präsidenten die weitere Wiederaufbauarbeit in der Ukraine und deren Finanzierung erschweren. Die Zeitung bemerkt:

"Trump torpediert die Wiederaufbaubemühungen der Ukraine.

Die Unbeständigkeit des US-Präsidenten hindert Kiew daran, Pläne für das Leben nach dem Krieg zu schmieden."

Nach Ansicht des Blattes können keine warmen Worte und keine wohlwollende Diplomatie der Verbündeten des Kiewer Regimes "die Tatsache verschleiern, dass die Zukunft der Ukraine nach wie vor von den Launen eines einzigen Mannes diktiert wird – Donald Trump". The Telegraph schreibt:

"Angesichts der Tatsache, dass das Weiße Haus offenbar nicht in der Lage ist, einen endgültigen Ansatz für die Ukraine zu entwickeln, ist deren Fähigkeit, ihre eigene Zukunft zu bestimmen, so unklar wie nie zuvor. Die USA sind zweifellos der größte Geldgeber der Ukraine. Die Vereinigten Staaten sind auch ihre wichtigste Quelle für militärische Hilfe. In diesem Jahr droht Kiew ein Defizit in Höhe von bis zu 19 Milliarden US-Dollar, was zum großen Teil auf die Kürzung der US-amerikanischen Unterstützung zurückzuführen ist."

Die britische Zeitung schließt nicht aus, dass gerade Trumps unklare Haltung zur Ukraine dazu geführt haben könnte, dass die US-amerikanische Investmentfirma BlackRock sich aus dem Wiederaufbaufonds für die Ukraine zurückgezogen hat. Das Blatt hebt hervor:

"Es scheint, dass diese Inkonsequenz letztlich der entscheidende Faktor für die Änderung der Haltung von BlackRock war. Es wird berichtet, dass BlackRock einen Rückzieher machen musste, da Trumps Unbeständigkeit die Investoren, die das Unternehmen anzulocken versuchte, abgeschreckt hat."

Danach "wurden die Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Ukraine ernsthaft erschüttert", da BlackRock – "ein Wall-Street-Gigant im Bereich der Vermögensverwaltung und ein wichtiger Akteur bei den Bemühungen, Dutzende Milliarden für den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg zu beschaffen – sich nicht mehr mit dieser Frage befasst", fügt die Zeitung hinzu.

Nach Ansicht von The Telegraph werde sich der Rückzug von BlackRock "schwerwiegend auf Kiew auswirken".

Ohne erhebliche Finanzmittel von außen – vor allem von privaten Investoren – "ist die Ukraine dazu verdammt, für eine Generation oder länger eine verwüstete Hülle zu bleiben", ist das Blatt überzeugt.

Zuvor wurde in der Zeitung darüber berichtet, dass Trump Kiew signalisiert habe, dass jede Variante eines Friedensabkommens mit Moskau mit hoher Wahrscheinlichkeit den Verzicht der Ukraine auf Gebiete im Osten vorsehen werde. Das Blatt stellte außerdem fest, dass die russischen Streitkräfte rasch Siedlungen in den Volksrepubliken Lugansk und Donezk sowie in den Regionen Cherson und Saporoschje befreien.

"Ein Signal an Russland senden"

Die Zeitung Le Monde berichtet ihrerseits über die negativen Auswirkungen der neuen Anti-Migrationspolitik Trumps auf ukrainische Flüchtlinge. Laut dem Blatt hätten die Ukrainer angesichts der durch den neuen Kurs des Weißen Hauses verursachten Unsicherheit "kein Vertrauen mehr in ihre Zukunft" und einige von ihnen "beschließen, nach Europa zurückzukehren".

Wie CBS News berichtet, dränge Trump die europäischen Länder dazu, einen Großteil der Last der Hilfe für die Ukraine zu übernehmen. In der Meldung heißt es:

"Donald Trump besteht darauf, dass die europäischen Länder mehr Verpflichtungen zur Unterstützung der Ukraine übernehmen.

Am Donnerstag schlug er in einem Interview mit NBC News vor, dass die NATO Waffen aus den USA kaufen sollte, um sie an die Ukraine weiterzugeben."

Auf die Frage nach einem NATO-Plan zur Ukraine während einer Pressekonferenz weigerte sich US-Außenminister Marco Rubio jedoch, Einzelheiten zu einem neuen Mechanismus zu nennen, und verwies auf die Pläne der europäischen Länder zum Kauf von Waffen. CBS News zitiert Rubio mit den Worten:

"Schlussendlich werden einige der von der Ukraine benötigten Systeme nicht in Europa hergestellt. Sie müssen sie in den Vereinigten Staaten kaufen."

Die westlichen Journalisten erinnern auch daran, dass die USA seit Anfang 2022 Militärhilfe in Höhe von mehreren zehn Milliarden US-Dollar an die Ukraine geleistet haben und Trump diese Ausgaben kritisiert hat. Nach Angaben von CBS News erwäge die US-Regierung derzeit zum ersten Mal seit Trumps Amtsantritt im Januar die Bereitstellung neuer Finanzmittel für Kiew. Der Sender stellt fest:

"Laut Quellen könnte die Bereitstellung neuer Mittel ein Signal an Russland sein, das in den letzten Tagen die Ukraine mit Drohnen und Raketen bombardiert hat.

Die Quelle der möglichen neuen Finanzmittel für die Ukraine ist unklar. Allerdings teilten US-Beamte CBS News mit, dass Donald Trump über 3,85 Milliarden US-Dollar verfügt, die von Joe Biden übrig geblieben sind und für die Lieferung von US-amerikanischer Militärausrüstung an die Ukraine verwendet werden können."

"Der entscheidende Störfaktor"

Dabei würden die US-amerikanischen Behörden Probleme im Zusammenhang mit den Waffenbeständen in den USA selbst befürchten, berichtet die Tageszeitung Politico. Diesbezüglich ist zu lesen:

"Laut einer informierten Quelle hat der stellvertretende Verteidigungsminister Stephen Feinberg letzten Monat die Leiter von Verteidigungsunternehmen zu einem Treffen in seinem Büro einberufen, um Bedenken hinsichtlich der Waffenvorräte zu besprechen. Die Quelle berichtete, dass die Biden-Regierung in den letzten Monaten ihrer Amtszeit dieselben Bedenken geäußert habe: Der Ukraine-Konflikt sowie die anhaltenden Operationen im Nahen Osten hätten zu einem Rückgang der Munitionsvorräte in den Lagern des Pentagon geführt."

Unter Berufung auf Vertreter des US-Verteidigungsministeriums wird hinzugefügt, dass die USA zuvor Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesetzt hätten, weil Washington eine Verringerung der Vorräte befürchtete.

In dem Politico-Artikel wird auch daran erinnert, dass das Hilfspaket für die Ukraine, dessen Lieferung diesen Monat ausgesetzt wurde, 30 Patriot-Flugabwehrraketensysteme und Hunderte hochpräziser Waffen umfasste, die die ukrainischen Streitkräfte sowohl für offensive als auch für defensive Zwecke einsetzen.

Allerdings verfügen die USA laut The Guardian nur über 25 Prozent der Patriot-Abfangraketen, die für die Umsetzung aller militärischen Pläne des Pentagons erforderlich sind, und die Ausführung neuer Aufträge könnte "je nach Priorität des Vertrags Jahre dauern".

Nach Ansicht der Zeitung bleibt das Problem der US-amerikanischen Rüstungsproduktion "ein entscheidender Störfaktor" für die Wiederaufnahme der Waffenlieferungen der Vereinigten Staaten an das Regime in Kiew.

Mehr zum ThemaSelenskijs Regime rüstet sich für einen langen Krieg


de.rt.com/international/250619…

Pakistan setzt Deutschland wegen der 2500 Afghanen mit Aufnahmezusage unter Druck


Noch die alte Bundesregierung hat rund 2500 Afghanen die Aufnahme in Deutschland zugesagt. Die neue Bundesregierung hat das Aufnahmeprogramm ausgesetzt und die Aufnahmezusage widerrufen. Das Verwaltungsgericht in Berlin hat jedoch entschieden, dass die Aufnahmezusage eingehalten und Visa zur Einreise ausgestellt werden müssen.

Allerdings geht der Krimi um die Afghanen, denen Deutschland die Aufnahme versprochen hat, aktuell in eine neue Runde. Die rund 2500 Afghanen halten sich seit Monaten im Nachbarland Pakistan auf. Dort führen die Bundespolizei, das BAMF und der Verfassungsschutz die notwendige Sicherheitsüberprüfung durch. Das Verfahren zieht sich.

In vielen Fällen sind die pakistanischen Visa der Afghanen abgelaufen. Sie halten sich damit illegal in Pakistan auf. Die Bundesregierung hat bereits zwei Fristen verstreichen lassen, um das Problem zu lösen. Jetzt ist den pakistanischen Behörden der Geduldsfaden gerissen. Sie durchsuchten von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, GIZ, angemietete Gästehäuser und nahmen mehrere Afghanen fest. Etwa 150 Afghanen mit einer Aufnahmezusage für Deutschland wurden demnach in ein Abschiebelager gebracht, um nach Afghanistan abgeschoben zu werden, berichtet die Welt am Sonntag.

"Es herrscht heilloses Chaos", sagte eine mit der Lage vertraute Person der Zeitung.

"Unabhängig davon, wie man zu den Aufnahmeprogrammen steht, ist es ein Wahnsinn, wie mit dem Schicksal von Menschen umgegangen wird."

Das Auswärtige Amt teilte mit, man stehe in engem Kontakt mit den pakistanischen Behörden, um Abschiebungen nach Afghanistan zu verhindern. Wann die Afghanen nach Deutschland ausreisen können, ist völlig unklar. Sie sind zum Spielball der Politik geworden. Die neue Bundesregierung verfolgt eine andere Migrationspolitik als die Vorgängerregierung und lehnt die Aufnahme ab. In Pakistan drängt man schon aus diesem Grund auf eine Lösung, denn es scheint inzwischen im Rahmen des Möglichen, dass die 2500 Afghanen Pakistan von Deutschland einfach hinterlassen werden.

Mehr zum ThemaDeutschland muss Afghanen Einreisevisa erteilen


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Ginkgobäumchen und Friedenspfahl: Bürgerpark in Berlin-Mitte zur atomwaffenfreien Zone erklärt


Von Wladislaw Sankin

Ort der feierlichen Zeremonie war der Krausnickpark, ein winziges, zwischen Wohnhäusern gut verstecktes Ruheparadies. In der Nähe der Oranienburgerstraße in Berlin-Mitte liegt es zentral und doch für Touristenblicke unsichtbar. Gekommen waren etwa 60 Friedensbewegte, die zwei Bäumchen und einen Friedenspfahl in den Boden setzten. Bei dem wechselhaften Wetter an diesem Nachmittag blitzte die Sonne kurz hervor und auf dem nahegelegenen Spielplatz tummelten sich Kinder. Keine Fernsehteams waren dabei, es gab nur eine von einigen Teilnehmern für die Eigennutzung geführte Bilddokumentation. Fröhliche Laune, schöne Reden und zum Schluss ein kleines Konzert.

Eine eingeschworene Gemeinschaft, die sich über Jahre kennt und nun gemeinsam noch eine weitere Veranstaltung über die Bühne bringt? Aktivismus als Selbstzweck? Nein, so einfach ist es nicht. Die Aktion besitzt eine enorme symbolische Tragweite und hat direkt mit der aktuellen deutschen Innenpolitik zu tun.

Schirmherrin der Veranstaltung ist die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN). An dem aufragenden Holzbalken des Friedenspfahls kommt der dort angebrachte Gebetsspruch "May Peace Prevail on Earth" (Möge Friede auf Erden sein) zum Vorschein. Ein solcher Pfahl ist 1976 zuerst in Japan gesetzt worden, inzwischen gibt es 250 000 davon in 180 verschiedenen Staaten – einen in Berlin an der Friedensglocke im Volkspark Friedrichshain, einen in Cottbus und einen in Reitwein. Vom Reitweiner Sporn aus gab Marschall Georgi Schukow im April 1945 seinen Befehl zum Sturmangriff auf die Seelower Höhen, dem letzten Hindernis auf dem Weg der Siegerarmee zum Führerhauptquartier.

Auch Ginkgobäume sind ein starkes Symbol, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Diese Bäume gab es schon vor den Dinosauriern und es gibt sie immer noch, denn sie sind extrem überlebensfähig. Nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima waren Ginkgobäume die ersten Pflanzen, die unmittelbar am Ground Zero wieder zu blühen begannen. Hier in Berlin werden sie zum Andenken an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki 1945 eingepflanzt.

Pünktlich zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasak: Krausnickpark in Berlin-Mitte zur atomfreien Zone erklärt - mit dem Friedenspfahl "Möge Friede auf Erden sein" (weltweit schon 250.000 aufgesetzt) und zwei Ginkbäumen. pic.twitter.com/r8RkITxH8e
— Wlad Sankin (@wladsan) July 14, 2025

Der bei Zeremonie anwesende Gerhard Emil Fuchs-Kittowski erklärt: "Ginkgobäume scheinen auch etwas in sich zu haben, was beim Abbau der Strahlenkrankheit am ehesten noch helfen kann, wie man es bei nicht total verstrahlten Menschen feststellen konnte". Fuchs-Kittowski ist Präsident des Deutschen Friedensrates und er ist derjenige, der diese Idee des Gedenkens im Jahre 2017 als Erster vorschlug, als ICAN den Friedensnobelpreis erhielt.

Bei der Aktion geht es ihm um den Protest gegen neue atomwaffenfähige Mittelstreckenraketen, die die USA in Deutschland stationieren wollen und es geht um die Einhaltung des 2+4-Vertrages durch die Bundesregierung. "Wir sehen aber, dass es die deutsche Regierung ist, die diesen Vertrag auf anderen Ebenen bewusst bricht – und so ist es innenpolitische Symbol-Politik und ein Mahnen und ein Sticheln unweit des Kanzleramts", sagt er bei unserem Gespräch.


Gerhard Emil Fuchs-KittowskiBernd Mewes
Doch bei der Einweihung überlässt er die Bühne den anderen, denn es sind vor allem der 1999 gegründete Anwohnerverein Bürgerpark Krausnickdreieck e. V. sowie die Friedensglockengesellschaft, die sich um die Pflanzaktion kümmerten. Die Anerkennung des Krausnickdreiecks als atomwaffenfreie Zone solle ein Zeichen setzen, "dass wir Bürger Frieden wollen", erklärt die Vereinsvorsitzende Anja Schnur. "Das hier ist nicht mehr wegzuwischen", meint sie.

Die Anerkennungsurkunde wird von Aicha Kheinette von der deutschen ICAN-Sektion überreicht. Sie hofft, dass andere dem Beispiel folgen. Denn der Weg zu einer atomwaffenfreien Welt führe nicht allein über Abrüstungsverträge, sondern auch über viele kleine, mutige Aktionen. "Noch immer sind mehr Menschen gegen Atomwaffen, auch in Deutschland", versichert Kheinette. Den Anwesenden erzählt sie eine kleine Geschichte.

Vor wenigen Wochen hatte sie Kunihiko Sakuma kennengelernt, der am 6. August 1945 als Kleinkind mit seiner Mutter in einem Haus drei Kilometer vom Zentrum der Explosion entfernt war, als ein US-Kampfflugzeug die erste Atombombe über Hiroshima abwarf, der drei Tage später eine zweite Atombombe auf Nagasaki folgen sollte. Sakuma überlebte radioaktiv verstrahlt und hat seither unter den gesundheitlichen Folgen und dem Trauma zu leiden.

Eine direkte Verbindung zu Japan stellte aber eine Japanerin her, die sich spontan zur Veranstaltung gesellte. Ihr Redebeitrag an diesem Nachmittag war die Rezitation des Goethe-Gedichts "Ginkgo biloba". Zum Abschluss stimmte Gabi Parakeninks von der Rotfuchs-Singegruppe das bei solchen Aktionen obligatorische Lied an, den Protestsong "We Shall Overcome" und animierte alle zum Mitsingen. Der Song drückt die Hoffnung der Versammelten aus und ist ein Signal an alle Kriegstreiber und Hitzköpfe dieses Landes: "We shall live in Peace" (Wir werden in Frieden leben).

Mehr zum Thema - Die pervertierte Friedensbewegung der "Zeitenwende": Pflugschare zu Schwertern


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Trump verhängt Zölle gegen die EU – Brüssel reagiert nicht


Donald Trump hat ab dem 1. August Einfuhrzölle für Waren aus der EU in Höhe von 30 Prozent angekündigt. Trump hatte zunächst Zölle in Höhe von 20 Prozent angedroht. Die EU hatte ihrerseits gehofft, durch Verhandlungen die Strafzölle zumindest zu senken, wenn nicht gar ganz abzuwenden. Nun verhängt Trump Zölle in Höhe von 30 Prozent. Brüssel will darauf vorerst nicht reagieren. Die Gegenmaßnahmen bleiben laut EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen "ausgesetzt".

Zwar hatten die Länder der Europäischen Union bereits im April Gegenzölle in Höhe von 21 Milliarden Euro beschlossen. Diese Maßnahme wurde jedoch von der EU-Kommission bisher nicht umgesetzt. Zu der neuen Ankündigung Trumps äußerte von der Leyen lediglich, dies werde Lieferketten unterbrechen und "Unternehmen, Verbrauchern und Patienten auf beiden Seiten des Atlantiks schaden." Die EU will weiter verhandeln. Um die Verhandlungen nicht im Vorfeld zu belasten, bleiben die Gegenmaßnahmen ausgesetzt, argumentiert Brüssel.

Von der Leyen setzt damit den Wunsch Deutschlands um. Berlin will jede Konfrontation mit Washington vermeiden, denn die USA sind noch immer Deutschlands größter Absatzmarkt. Frankreich hat im Gegensatz zur Bundesrepublik eine starke Reaktion angemahnt. Der französische Präsident Macron forderte, die Interessen der EU entschieden zu verteidigen. Dazu sei es notwendig, "sämtliche zur Verfügung stehenden Instrumente" einzusetzen.

Aus Deutschland kommen dagegen wesentlich sanftere Töne. Wirtschaftsministerin Reiche spricht von einer gemeinsamen Suche mit den USA nach einer pragmatischen Lösung.

Für Trump sieht es nach einem Sieg auf ganzer Linie aus. Die Gegenzölle bleiben ausgesetzt, die NATO-Länder sind bereit, 5 Prozent ihres BIP in die Rüstung zu stecken und werden damit absehbar zu Großkunden der US-Rüstungsindustrie. Zudem hat der US-Präsident angekündigt, dass die NATO-Länder in den USA Waffen kaufen, um sie an die Ukraine weiterzugeben. Deutschland will von den Vereinigten Staaten zu diesem Zweck zwei Patriot-Raketenabwehrsysteme kaufen.

Die EU verzichtet zudem auf die Einführung einer Digitalsteuer, die vor allem US-Internetkonzerne getroffen hätte. Kommissionspräsidentin hatte sich ursprünglich kämpferisch gegeben. Von diesem Kampfgeist ist inzwischen nichts mehr übrig.

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de.rt.com/europa/250630-trump-…

US-Sondergesandter Kellogg in der Ukraine eingetroffen


Der Sondergesandte Trumps für die Ukraine, Keith Kellogg, ist in Kiew eingetroffen, berichtet der Leiter des Präsidialamtes, Andrei Jermak. Auf seinem Telegram-Kanal teilte er mit: "Wir begrüßen den Sondergesandten des Präsidenten der USA, Keith Kellogg." Jermak sagte weiter, die beiden Seiten werden die Lieferung von Waffen und die Sanktionspolitik besprechen.

Der Besuch Kelloggs fällt mit einer Ankündigung des US-Präsidenten zusammen. Trump will heute eine Erklärung zur Ukraine im Weißen Haus abgeben. Laut dem Nachrichtenportal Axios wird er neue Waffenlieferungen an Kiew ankündigen. Dabei soll es sich auch um Offensivwaffen handeln.

Anfang Juli berichtete Politico über die Aussetzung der Waffenlieferungen der USA an die Ukraine. Als Grund wurden dezimierte Lagerbestände angegeben. Später berichtete der Fernsehsender CNN, dass US-Verteidigungsminister Pete Hegseth Präsident Trump nicht von dieser Entscheidung unterrichtet habe. Auch die Nachrichtenagentur AP meldete, die Entscheidung des Pentagons habe das Weiße Haus überrascht. Trump sagte seinerseits, er wisse nicht, wer die Unterbrechung der Waffenlieferungen an Kiew angeordnet habe.

Moskau hat die westlichen Staaten wiederholt darauf hingewiesen, dass Waffenlieferungen am Ausgang des Konflikts nichts ändern, sondern seinen Verlauf nur in die Länge ziehen.

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de.rt.com/international/250644…

Bundespräsident Steinmeier fordert allgemeine Wehrpflicht – Im Krieg braucht man mehr Soldaten


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier forderte eine bundesweite Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Angesichts zunehmender Sicherheitsbedrohungen in Europa müsse Berlin seine Streitkräfte stärken.

Die Wehrpflicht wurde in Deutschland im Jahr 2011 ausgesetzt. Der rechtliche Rahmen für die Wehrpflicht ist demzufolge inaktiv, kann aber mit einer einfachen parlamentarischen Mehrheit reaktiviert werden. Für eine Rückkehr in vollem Umfang, die zudem auch Frauen einschließt, wäre jedoch eine Änderung der Verfassung erforderlich.

Im ZDF-Sommerinterview sagte Steinmeier am Sonntag, er sei für die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Deutschland müsse sich darauf vorbereiten, dass die freiwillige Einberufung den Personalbedarf der Armee nicht decken werde. Aufgrund der veränderten Sicherheitslage in Europa müsse Deutschland sich nun besser schützen. Anders gesagt, es fände ein Krieg statt und dafür bräuchte Deutschland mehr Soldaten. Steinmeier erklärte: "Ich bin ein Vertreter der Wehrpflicht, weil ich glaube, dass mit der veränderten Sicherheitslage in Europa, mit der Tatsache, dass ein Krieg stattfindet, und mit den Schlussfolgerungen, die wir daraus gezogen haben, um uns besser zu schützen, auch die personelle Ausstattung der Bundeswehr angepasst werden muss."

Wir brauchen eine für junge Menschen attraktive Bundeswehr

Er schließe sich der Aussage von Verteidigungsminister Boris Pistorius an. Dieser habe festgestellt, dass wir jetzt eine attraktive Bundeswehr bräuchten, die auch junge Menschen anziehe. Außerdem unterstützte er Pistorius Vorschlag, die Truppenstärke zu erhöhen und ein Reserveheer zu schaffen. Der Plan zielt auf etwa 5.000 freiwillige Rekruten pro Jahr ab, die bis zum Jahr 2029 auf 30.000 ansteigen sollen.

Im August wird das Kabinett über einen Gesetzesentwurf beraten, der Anfang des Jahres 2026 in Kraft treten könnte. Demnach soll die Wehrpflicht automatisch wieder eingeführt werden, wenn sich nicht genügend Freiwillige melden. Gegenüber dem ZDF erläuterte Steinmeier eine andere Form der Wehrpflicht, die dann auch Frauen beträfe: "Wir brauchen diese Debatte jetzt, am besten mit einem positiven Ergebnis, damit wir, wenn es nicht genügend Freiwillige gibt, wahrscheinlich zu einer anderen Form der Wehrpflicht zurückkehren als der, die wir bereits abgeschafft haben."

Seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 arbeitet Deutschland an einer Stärkung seiner Streitkräfte und begründet dies mit der von Russland ausgehenden Sicherheitsbedrohung. Moskau hat Behauptungen, es plane einen Angriff auf NATO-Staaten, als "Unsinn" zurückgewiesen. Es wirft den westlichen Staats- und Regierungschefs vor, ihre Bürger absichtlich zu beunruhigen, um höhere Verteidigungshaushalte zu rechtfertigen.

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de.rt.com/inland/250618-bundes…

Selenskij will Regierung umbauen – Swyrydenko als neue Premierministerin vorgeschlagen


Wladimir Selenskij hat eine umfassende Reform der ukrainischen Regierung angekündigt und Vizepremierministerin Julija Swyrydenko als neue Regierungschefin vorgeschlagen.

Hintergrund sind Verzögerungen bei der Umsetzung internationaler Vereinbarungen zur Unterstützung der Ukraine sowie die Notwendigkeit, Wirtschaft und Verteidigungsindustrie zu stärken. Ein neuer Aktionsplan der Regierung soll in Kürze vorgestellt werden.

Der scheidende Premierminister Denys Schmyhal ist der am längsten amtierende Regierungschef des Landes und hatte dieses Amt 5 Jahre und 132 Tage inne.


Selenskij will politische Führung verjüngen und reformieren.Printscreen X

Ich habe ein Gespräch mit der Ersten Vizepremierministerin Julija Swyrydenko geführt. Dabei wurde ein Bericht über die Umsetzung der Vereinbarungen mit unseren europäischen und amerikanischen Partnern vorgelegt, die im Rahmen der jüngsten Ukraine-Wiederaufbaukonferenz getroffen wurden. Wir müssen alle Maßnahmen, die die Widerstandskraft unseres Staates und unserer Gesellschaft stärken können, zügig realisieren.

Zudem haben wir konkrete Schritte zur Stärkung des wirtschaftlichen Potenzials der Ukraine, zur Ausweitung von Unterstützungsprogrammen für die Bevölkerung sowie zum Ausbau der heimischen Rüstungsproduktion erörtert. Um diese Ziele zu erreichen, leiten wir eine Reform der Exekutive ein. Ich habe Julija Swyrydenko vorgeschlagen, die ukrainische Regierung zu führen und ihre Arbeit grundlegend zu erneuern. In Kürze erwarte ich die Vorstellung des Aktionsplans der neuen Regierung.


Die Ernennung von Julija Swyrydenko zur neuen Premierministerin der Ukraine muss vom Parlament, der Werchowna Rada, bestätigt werden. Nach der Nominierung durch Wladimir Selenskyj hat das Parlament fünf Tage Zeit, über die Kandidatin abzustimmen. Die Zustimmung erfolgt durch eine einfache Mehrheit der Abgeordneten. Diese parlamentarische Bestätigung ist keine reine Formsache, da Kandidaten in der Vergangenheit auch abgelehnt wurden. Sollte die Werchowna Rada Swyrydenko ablehnen, muss der Präsident einen neuen Vorschlag unterbreiten.

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de.rt.com/europa/250646-selens…

Österreich: Ex-Bordellbetreiber tötet Rivalen während Hafturlaub – Frau schwer verletzt


Josef P. (67), eine seit 30 Jahren polizeibekannte Ex-Rotlicht-Größe aus Niederösterreich, tötete am Sonntag in Traiskirchen einen Mann und verletzte eine Frau schwer. Der Täter befand sich im Rahmen eines Resozialisierungsprogramms auf genehmigtem Hafturlaub.

In der Badener Straße schoss er zunächst mehrmals auf eine 26-jährige Frau, offenbar seine Ex-Freundin, die daraufhin ins Wiener Krankenhaus eingeliefert und auf der Intensivstation behandelt wurde. Anschließend erschoss er auf einem Betriebsgelände gegenüber dem Friedhof einen 56-jährigen Automechaniker. Ein Messer soll im Streit ebenfalls im Spiel gewesen sein.

Der Täter hatte die Tat bereits eine Woche zuvor auf Facebook angedeutet mit den Worten: "Es wird schneller kommen, als ihr alle denken könnt. Die Überraschung wird groß sein..."

Nach der Tat flüchtete Josef P. mit seinem Pkw. Er wurde etwa drei Kilometer entfernt in einem Weingarten bei Tribuswinkel tot aufgefunden. Die Polizei geht davon aus, dass er sich mit der Tatwaffe, einer illegalen Schrotflinte, das Leben nahm. Trotz eines seit 1985 bestehenden behördlichen Waffenverbots war er im Besitz der Waffe.

Täterprofil und Justizvollzug

Josef P. ist ein langjährig bekannter Krimineller aus der niederösterreichischen Rotlichtszene. In den 1990er und 2000er Jahren betrieb er ein Bordell nahe Wien. Er war mehrfach wegen schwerer Gewaltdelikte, darunter Nötigung, Freiheitsentziehung und Körperverletzung, verurteilt worden. Zuletzt saß er in der Justizanstalt Wiener Neustadt eine Freiheitsstrafe ab, die wegen häuslicher Gewalt verhängt worden war. Seine Entlassung war für Dezember 2025 vorgesehen. Im Rahmen der Resozialisierung erhielt er mehrere begleitete und unbegleitete Haftausgänge ohne Zwischenfälle.

Polizei und Ermittlungen

Die Tatortgruppe sicherte am Sonntag umfangreiche Spuren, das Landeskriminalamt Niederösterreich übernahm die Ermittlungen. Am Nachmittag wurde das Wohnhaus des Täters in Tribuswinkel mit Unterstützung der Cobra-Einheit durchsucht. Die Polizei prüft die genauen Umstände der Tat, vor allem die Beziehung zwischen Täter und Opfern sowie die Rolle des Messers im Streit.

Das Bundesministerium für Justiz bestätigte den genehmigten Hafturlaub und kündigte eine detaillierte Prüfung der Abläufe rund um den Entlassungsvollzug an. Die politische Kritik ist deutlich: Mehrere Oppositionsvertreter forderten eine umfassende Reform der Haftausgangsregelungen und strengere Kontrollen bei Häftlingen mit Risikopotenzial.

Traiskirchen ist insbesondere durch das dortige Asylzentrum bekannt, das immer wieder im Zusammenhang mit Gewaltvorfällen steht. Bereits im Februar 2024 kam es zu einem Messerangriff im Asylquartier, und 2011 gab es ein tödliches Schussattentat an der Bezirkshauptmannschaft.

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de.rt.com/oesterreich/250634-o…

Trump kündigt Patriot-Verkauf an Ukraine-Unterstützer an - Zahlen soll die EU


Der US-Präsident will der Ukraine neue Patriot-Luftabwehrraketen zukommen lassen, so Donald Trump vor seiner Abreise von der Joint Base Andrews in Washington. Laut dem Präsidenten würde jedoch die Europäische Union die Kosten zu 100 Prozent übernehmen.

Trump erklärte vor Journalisten auf dem Regierungsflughafen der US-Hauptstadt Washington, dass er der Ukraine zeitnah Luftverteidigungssysteme des Modells Patriot zukommen lassen wird. Die ARD-Tagesschau berichtet zu der Ankündigung bedingt neutral in ihrem Artikel:

"Die USA werden nun wohl doch dringend benötigte "Patriot"-Abwehrraketen an die Ukraine liefern. Das kündigte der US-Präsident in der Nacht an. Die Waffen sollen laut Trump von der EU bezahlt werden."

Der Springer-Verlag zitiert über seine Publikationen den US-Präsidenten mit den Worten:

"Für uns wird das ein Geschäft sein, und wir werden ihnen Patriots senden, die sie dringend brauchen. Die EU zahlt dafür. Wir zahlen nichts, aber wir werden liefern."

Trump erklärte jedoch dabei wörtlich vor den Journalisten:

"Wir werden ihnen [der NATO] genau genommen verschiedene hoch entwickelte Rüstungsgüter liefern und sie werden uns dafür zu 100 Prozent bezahlen. So wollen wir es und so haben wir es angestrebt […] wir sind mit etwa 350 Milliarden US-Dollar dabei. Europa ist mit 100 Milliarden dabei […] wenn wir also Ausrüstung liefern, werden sie uns diese erstatten. Klingt das nicht gut?"

Laut Trump werde zu Wochenbeginn NATO-Generalsekrätär Rutte in Washington erwartet, um mit der US-Administration weitere Details zu besprechen. Kiew hätte sich laut Trump direkt an die USA mit der Bitte gewendet, "weitere 'Patriot'-Raketen und -Systeme zu verkaufen, die sie für die Verteidigung ihrer Städte gegen die russischen Luftangriffe als entscheidend ansieht", so der Tagesschau-Artikel.

"Welche Länder genau für das Patriot-System zahlen sollten, sagte Trump nicht", so die Welt-Zeitung ergänzend. Einem US-Medienbericht zufolge "will Trump ebenfalls am Montag eine Erklärung zu seiner Russland-Politik abgeben", so das SPD-nahe RND berichtend.

Die Webseite der Bundesregierung zitierte am 10. Juli im Rahmen einer Mitteilung Kanzler Merz mit seiner Aussage bei der sogenannten "Ukraine-Wiederaufbaukonferenz" in Rom zum Thema Waffenlieferungen an Kiew:

"Kanzler Merz nutzte das Treffen auch, um mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskijs und weiteren Gesprächspartnern die Lage zu beraten. Er betonte, dass auch die ukrainische Luftverteidigung eine wichtige Rolle spielt. Deutschland stehe bereit, auch zusätzliche Patriot-Systeme aus den USA für die Ukraine zu erwerben."

Bislang hat die Ukraine aus Deutschland laut Tagesschau-Artikel "drei 'Patriot'-Systeme aus Bundeswehr-Beständen erhalten". Der Artikel mutmaßt, dass die deutschen Steuerzahler mit der Ankündigung von Trump zwei weitere Systeme finanzieren, "ein weiteres könnte von Norwegen bezahlt werden".

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de.rt.com/europa/250624-usa-eu…

Kiew lehnt Istanbul und Frieden ab


Von Rafael Fachrutdinow

Der stellvertretende ukrainische Außenminister Sergei Kisliza hat mitgeteilt, dass sich das türkische Format des Dialogs zwischen Moskau und Kiew "praktisch erschöpft" habe. Er fügte hinzu, dass "keine Gespräche" außerhalb humanitärer Themen "in Istanbul stattgefunden haben", berichtete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Die Behauptung erfolgte, wenige Tage nachdem US-Präsident Donald Trump in einem Interview mit NBC News gesagt hatte, er wolle am Montag, dem 14. Juli, eine "wichtige Erklärung" über Russland abgeben. Er nannte keine Einzelheiten, stellte aber klar, dass er "enttäuscht" sei. Der Chef des Weißen Hauses sagte:

"Wir werden sehen, was in den nächsten Wochen passiert."


Wladimir Selenskij hatte zuvor an einer Konferenz über den Wiederaufbau der Ukraine in Rom teilgenommen, an der auch Bundeskanzler Friedrich Merz, die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der Präsident des Europäischen Rates António Costa und die Leiterin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen teilnahmen. Er traf auch mit Papst Leo XIV. und dem US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg, zusammen.

Nach Angaben des Abgeordneten der Werchowna Rada, Alexander Dubinski, der sich wegen des Vorwurfs des Hochverrats in Untersuchungshaft befindet, lehnte Selenskij das Istanbuler Format unmittelbar nach seinem Besuch in Rom ab. Ihm zufolge hat die ukrainische Delegation ein "Billionen-Dollar-Projekt" nach Italien gebracht, das nichts mit der Realität zu tun hat und darauf abzielt, die Bereitstellung von Geldern für die Fortsetzung des Konflikts zu beschleunigen.

Gleichzeitig erwarte Ankara eine Antwort von Kiew über den Zeitpunkt der nächsten Gesprächsrunde, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan. In seinem Telefongespräch mit Trump erklärte auch der russische Präsident Wladimir Putin, dass Moskau bereit sei, die nächste Phase der Verhandlungen über die Beilegung der Situation in der Ukraine abzuhalten.

Die ersten direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine seit mehr als drei Jahren fanden am 16. Mai 2025 in Istanbul statt. Die Delegationen kamen überein, dass jede Seite ihre Vorstellungen von einem möglichen Waffenstillstand darlegen und im Detail erläutern wird. Beide Konfliktparteien vereinbarten außerdem den größten Gefangenenaustausch, so die Zeitung RBC.

Das zweite Treffen fand am 2. Juni statt. Moskau legte seinen Entwurf eines Memorandums mit Friedensbedingungen vor. Die Ukraine hatte Russland bereits einige Tage zuvor einen ähnlichen Entwurf vorgelegt. Die Parteien einigten sich auf einen weiteren großangelegten Gefangenenaustausch und versprachen außerdem, sich gegenseitig die Leichen mehrerer Tausend Toter zu übergeben.

Der russische Entwurf sieht die Neutralität der Ukraine und den Verzicht, Militärbündnissen beizutreten, den atomwaffenfreien Status des Landes und die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland vor. Zudem schlägt er zwei Waffenstillstandsoptionen vor, von denen eine den Rückzug des ukrainischen Militärs aus den Regionen DVR, LVR, den Gebieten Saporoschje und Cherson sowie einen Rückzug von den russischen Grenzen in einer zu vereinbarenden Entfernung vorsieht. Die zweite Option beinhaltet ein Verbot der Verlegung von Truppen, einen Mobilisierungsstopp und die Einstellung der ausländischen Militärhilfe für Kiew.

Laut dem ukrainischen Dokument schlägt Kiew zunächst einen vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand in der Luft, an Land und auf See vor. Die ukrainische Seite will zudem Sicherheitsgarantien von der internationalen Gemeinschaft und besteht darauf, dass die Territorien, die sie seit 2014 verloren hat, auf internationaler Ebene nicht als russisch anerkannt werden.

Der politische Analyst Wladimir Skatschko, Kolumnist der Online-Nachrichtenagentur Ukraina.ru, erklärte:

"Die Worte des Vertreters des ukrainischen Außenministeriums, Sergei Kisliza, zeigen die Zuversicht Kiews, dass der Konflikt mit Russland noch lange andauern wird und dass der Westen – vor allem die europäischen Länder – alles Notwendige dafür tun wird."

"Kiew und Brüssel sind überzeugt, dass sie die schwierige Zeit der Präsidentschaft von Donald Trump überstehen werden. Sie erwarten auch, dass Europa in den kommenden Jahren seine militärisch-technischen Kapazitäten ausbaut und den quantitativen und qualitativen Rückstand gegenüber dem russischen militärisch-industriellen Komplex verringert."

"Selenskij fühlte sich nach den seiner Meinung nach erfolgreichen Reisen durch Europa in Bezug auf die Hilfe für die Ukraine und die Wiederherstellung der Infrastruktur des Landes sowie nach den Gesprächen zwischen dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer wieder einmal gebraucht."

"All dies zusammen führte dazu, dass Kisliza so selbstbewusst von der Irrelevanz des Istanbuler Formats sprach. Darüber hinaus rief der stellvertretende Außenminister die Ukrainer, die Angst vor einer Mobilisierung haben, dazu auf, selbst zu den territorialen Besatzungszentren zu gehen. Es ist, als würde der Diplomat sagen: 'Seht ihr, der Westen ist mit uns, ihr braucht keine Angst zu haben.' Außerdem ist es eine Einladung der 'Kriegspartei' der EU und der USA, sich noch mehr zu vereinigen."

Stanislaw Tkatschenko, Professor der Fakultät für Internationale Beziehungen der Staatlichen Universität Sankt Petersburg und Experte des Waldai-Klubs, erklärte seinerseits:

"Kisliza bestätigt in der Tat, dass Kiew nicht die Absicht hat, das Territorium für ein Friedensabkommen zu verändern und dass die Ukraine den Konflikt bis zum siegreichen Ende führen wird. Dem ukrainischen Außenministerium wurde kein anderer Befehl erteilt."

"Kiew ist offenbar optimistisch, was den Fortgang des Konflikts angeht, weil sich die Europäer angeblich durch Initiativen von Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer zusammengerauft haben. Die Ukrainer glauben, dass diese Persönlichkeiten die europäische Einheit wiederherstellen können."

"Außerdem sprach Trump 'über die Frustration mit Russland', was Kiew als positives Signal für sich interpretierte. Die ukrainische Diplomatie versucht, das Beste aus der Situation zu machen und gibt kategorische Erklärungen ab, die ihr weit mehr Gewicht verleihen, als sie tatsächlich hat."

"Ich denke, dass sich in den nächsten Tagen alles ändern wird, wenn klar wird, dass sich Trumps Position in Wirklichkeit in keiner Weise geändert hat und dass seine 'wichtige Erklärung' zu den Russlandsanktionen unter Vorbehalt und mit Ausnahmen geäußert werden und sie keine direkte Unterstützung für Kiew beinhalten. Dann wird deutlich werden, dass die Europäer nur in einer Gesprächsform agieren können und nicht wirklich in der Lage sind, der Ukraine in irgendeiner Weise zu helfen."

"Kislizas Äußerung entspricht den Interessen eines Teils des Establishments in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Italien und der Ukraine, widerspricht aber eindeutig den Erwartungen der Öffentlichkeit in diesen Ländern und auch eines großen Teils der Ukrainer selbst. Es gibt eine offensichtliche Konfliktmüdigkeit bei allen. In den letzten zwei Jahren gab es fast keine Fälle, in denen ausgesprochene pro-ukrainische 'Falken' Wahlen in Europa gewonnen haben."

"Die Position Kiews widerspricht den Zielen des Istanbuler Formats, an dem die ukrainische Delegation beide Male von Washington zur Teilnahme gedrängt wurde. Die Ukraine hat nicht einmal versucht, ihre Agenda für die Gespräche mit Russland irgendwie anzupassen. Selenskij sieht diese Treffen zu Recht als existenzielle Bedrohung für sich selbst an, denn eine Einigung würde das Ende des Konflikts und des ukrainischen Wahlkampfs bedeuten."

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 13. Juli 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Rafael Fachrutdinow ist ein russischer Journalist.

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de.rt.com/international/250593…

Russische Neonazis am Mordversuch an RT-Chefredakteurin beteiligt


Bei den strafrechtlichen Ermittlungen zum versuchten Mord an der RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan sind drei neue Verdächtige aufgetaucht, berichtet TASS unter Berufung auf Gerichtsdokumente. An dem versuchten Mord im Jahr 2023 sei eine Gruppe russischer Neonazis beteiligt gewesen, die auf Anweisung des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) gehandelt hätten.

Alle neuen Verdächtigen seien minderjährig, so die Nachrichtenagentur. Das Gericht habe gegen sie eine einstweilige Verfügung erlassen. Ihre angebliche Rolle bei dem versuchten Attentat ist unklar. Zuvor hatte ein Moskauer Gericht der TASS mitgeteilt, dass die Untersuchungshaft für andere Verdächtige in dem Fall bis Oktober verlängert worden sei.

Im Juli 2023 gaben die russischen Strafverfolgungsbehörden bekannt, dass sie einen ukrainischen Plan zur Ermordung Simonjans vereitelt haben. Die Mitglieder der Neonazi-Gruppe "Paragraph 88" bereiteten angeblich einen Anschlag vor, nachdem sie vom SBU rekrutiert worden waren. Nach Angaben des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) wurden die mutmaßlichen Attentäter bei Aufklärungsmaßnahmen in Moskau und der Region Rjasan gefasst.

Während der Operation beschlagnahmten die Strafverfolgungsbehörden ein Kalaschnikow-Sturmgewehr, 90 Patronen, Gummischläuche, Messer, Schlagringe und Handschellen. Die Verdächtigen bestätigten anschließend, dass ihnen eine Belohnung von 1,5 Millionen Rubel (20.000 US-Dollar) für den Mord angeboten wurde, so der FSB.

Simonjan drückte nach der Operation ihren "tiefsten Dank an unsere Strafverfolgungsbeamten für ihre Arbeit" aus. Es müsse der ukrainischen Regierung schwerfallen, den Mord an einer Journalistin und Mutter mehrerer Kinder zu rechtfertigen, fügte sie hinzu. Simonjan war seit der Gründung von RT im Jahr 2005 Chefredakteurin des Senders. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.

Zuvor hatte die ukrainische Regierung Simonjan vorgeworfen, als "Propagandist" zu agieren und über soziale Medien und in Interviews "russische Narrative" zu verbreiten. Im letzten Jahr leiteten die ukrainischen Behörden ein Strafverfahren gegen sie wegen "Kriegspropaganda" und "Leugnung eines bewaffneten Angriffs durch Russland" ein. Im Jahr 2023 behauptete der SBU, sie habe zum Massenmord an ukrainischen Kindern aufgerufen, ohne jedoch Beweise vorzulegen. Die Journalistin sagte daraufhin, die falschen Anschuldigungen gegen sie seien ein Versuch Kiews, einen künftigen Angriff auf sie "akzeptabler" erscheinen zu lassen.

Mehr zum Thema - FSB: Ukrainischer Attentatsversuch auf RT-Chefin vereitelt

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de.rt.com/russland/250625-russ…

US-Senator Graham: Trump will "Vorschlaghammer" gegen Russland einsetzen


Ein Gesetzentwurf über Sanktionen, der derzeit im Senat beraten wird, würde US-Präsident Donald Trump einen "Vorschlaghammer" an die Hand geben, den er gegen Russland und seine Handelspartner einsetzen könnte, so der US-Senator Lindsey Graham.

Trump hatte zuvor erklärt, er könne zusätzliche Sanktionen verhängen, wenn die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine nicht zu einem Waffenstillstand führen. Außerdem warf er dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, die Friedensgespräche zu verzögern.

In einem Interview mit CBS News, das am Sonntag ausgestrahlt wurde, sagte Graham, der den Gesetzentwurf zusammen mit dem Demokraten Richard Blumenthal verfasst hat, dass Trump "die Tür in Bezug auf Russland offen gelassen hat", obwohl er eine harte Linie gegenüber anderen Nationen vertritt. "Diese Tür wird sich bald schließen", warnte der antirussische Hardliner.

"Dick und ich haben im US-Senat 85 Mitunterzeichner für Kongresssanktionen, die Präsident Trump zur Verfügung stehen, um gegen Putins Wirtschaft und all jene Länder vorzugehen, die die Kriegsmaschinerie Putins unterstützen", sagte Graham.

Das Gesetz würde Trump ermächtigen, gegen Länder, die weiterhin mit Russland Handel treiben, Zölle von bis zu 500 Prozent zu erheben; Graham nannte insbesondere China, Indien und Brasilien. Er betonte, dass Trump bei der Durchsetzung der Maßnahmen über "maximale Flexibilität" verfügen würde.

Graham behauptete auch, dass die Regierung sich darauf vorbereite, die Waffenlieferungen an Kiew "auf ein Rekordniveau" zu erhöhen, und signalisierte einen Plan, eingefrorene russische Vermögenswerte zur Unterstützung der Ukraine umzuleiten.

"Ich erwarte, dass Präsident Trump in den kommenden Tagen Zölle und Sanktionen zur Verfügung stehen werden, die er noch nie zuvor hatte", so der Senator.

Der US-Präsident hatte am Freitag angekündigt, dass er diesen Montag "eine wichtige Erklärung zu Russland abgeben" werde. Trump nannte jedoch keine weiteren Einzelheiten.

Moskau hat die Sanktionen als rechtswidrig verurteilt und argumentiert, der Westen nutze den Ukraine-Konflikt, um Russland eine "strategische Niederlage" zuzufügen. Der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow sagte, die vorgeschlagenen Sekundärzölle würden "die Situation nicht radikal ändern" und Russland werde seinen "unabhängigen, souveränen und nachhaltigen Weg" fortsetzen.

Putin hat argumentiert, dass die Sanktionen nach hinten losgegangen seien und Russland autarker und weniger abhängig von ausländischen Märkten gemacht hätten.

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de.rt.com/international/250620…

FSB vereitelt Terroranschlag auf hochrangigen Offizier


Russlands Inlandsnachrichtendienst FSB hat einen Sprengstoffanschlag auf einen hochrangigen Offizier der russischen Streitkräfte vereitelt, der vom ukrainischen Geheimdienst SBU für den Vorabend des Tags des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg geplant war. Dies gibt das Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit des FSB bekannt:

"Der Föderale Sicherheitsdienst (FSB) hat einen vom SBU auf dem Territorium der Republik Krim vorbereiteten Terroranschlag auf einen hochrangigen Offizier des russischen Verteidigungsministeriums verhindert."

Laut FSB sollte eine Frau im Jahr 2000 zur Welt gekommene Frau mit russischer und ukrainischer Staatsbürgerschaft im Auftrage Kiews den Offizier in seinem Privatwagen in die Luft sprengen. Hierfür sollte sie einen ihr ausgehändigten Sprengsatz einsetzen.

Der FSB stellt klar, dass es ihm jetzt gelungen sei, die SBU-Offiziere zu identifizieren, die die junge Frau rekrutiert und auf den vereitelten Terroranschlag vorbereitet hatten. Ein FSB-Offizier berichtet in einer Videoansprache:

"Während der Vernehmung der Festgenommenen und der Untersuchung ihrer Verbindungen wurden Daten erhoben, die es ermöglichten, bestimmte SBU-Offiziere zu identifizieren, die direkt an der Vorbereitung dieses Terroranschlags beteiligt waren."

Im Einzelnen wurden folgende Personen identifiziert: Major Nasari Igorewitsch Sdyrko, Leiter des 1. Sektors der 3. Abteilung der 5. Leitung des SBU-Departments für Spionageabwehr, der ihm unmittelbar unterstellte Oberleutnant Igor Igorewitsch Kitajew, leitender operativer Offizier, sowie Hauptmann Alexander Petrowitsch Ossipenko, leitender operativer Offizier des 2. Sektors der 3. Abteilung der 5. Leitung des SBU-Departments für Spionageabwehr.

Nach Angaben des FSB wurde Kitajew im Gebiet Odessa der ehemaligen Ukrainischen SSR geboren. Im Jahr 2021 absolvierte er die SBU-Akademie. Sein Tätigkeitsgebiet ist die Arbeit mit örtlichen Netzwerken rekrutierter Agenten – genaugenommen führt er die Auswahl und Rekrutierung von Sabotagepersonal und Terroristen aus, so der FSB.

Ossipenko stammt aus dem Gebiet Poltawa. Schon in jungen Jahren interessierte er sich für Elektronik und Elektrotechnik. Bei der Organisation von Sabotage- und Terroranschlägen ist er für deren technische Aspekte verantwortlich.

Sdyrko leitet und überwacht die Aktionen von Ossipenko und Kitajew. Zu ihm weiß der FSB zu berichten:

"Wir kennen Sdyrko recht gut. Er wurde im Gebiet Ternopol in der Ukraine geboren. Er ist ein Anhänger der Ideologie Stepan Banderas, dieser wiederum war ein Anhänger der Ideen des deutschen Nationalsozialismus."


Bei der Registrierung von E-Mails und Konten in sozialen Netzwerken verwende der Mann ganz alltäglich faschistische Symbole, sei jedoch aus den Reihen der sogenannten Maidan-Selbstverteidigung für den Dienst beim SBU empfohlen worden. Sein bisheriges Vorgehen sehe wie folgt aus:

"Er sammelte Daten über russische Bürger, unter anderem indem er als angeblicher Bewohner von Wohnkomplexen auf dem Territorium der Russischen Föderation die entsprechenden Messenger-Chats infiltrierte."


Die festgenommene junge Frau gab während des Verhörs an, in der Ukraine eine vom SBU organisierte Schulung absolviert zu haben. Sie hätte den Wagen ihres Opfers in Nowofjodorowka in Vorbereitung des Anschlags inspizieren sowie grundlegend prüfen sollen, ob dieser überhaupt am erwarteten Ort steht.

In diesem Stadium ihrer Anschlagsvorbereitung wurde sie festgenommen. Bei ihr wurden im Westen hergestellte Komponenten für einen Sprengsatz vorgefunden und sichergestellt: Plastiksprengstoff der C4-Familie, getarnt in vier Aromakerzen sowie die Auslöserkomponenten: ein elektrischer Zünder nebst elektronischer Funkempfängerplatine, die diesen hätte betätigen sollen, Batterien und die Fernbedienung. Die Elektronik war in einem Musikspielzeug beziehungsweise einem musikalischen Trainingsgerät für Kinder getarnt. Gegen die Terroristin wurden Verfahren mit den Anklagepunkten Terroranschlag und Hochverrat eingeleitet.

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de.rt.com/russland/250613-fsb-…

Merz spricht sich erneut für Zwei-Staaten-Lösung im Israel-Gaza-Konflikt aus


Am Sonntag war Bundeskanzler Friedrich Merz zum sogenannten "Sommerinterview" bei der ARD zu Gast. Neben den diversen aktuellen innenpolitischen Baustellen kam es in dem Gespräch bei der Abschlussfrage zu den Wahrnehmungen seitens Merz hinsichtlich des andauernden inhumanen Agieren Israels in Gaza. Hierzu erklärte der Bundeskanzler, dass die Bundesregierung, "wir Europäer", demnach gemeinsam mit Washington eine Zwei-Staaten-Lösung präferiere. Merz gab zu Protokoll: "Und so wie das zurzeit im Gazastreifen geschieht, ist das nicht akzeptabel."

Nach dem Bundestagsdebakel, in Bezug der verschobenen Wahl einer Verfassungsrichterin sowie den andauernden Diskussionen um die Rolle des Ex-Bundesgesundheitsministers und amtierenden CDU-Vorsitzenden Jens Spahn in der "Corona-Krise", galt die letzte Frage in dem rund 30-minütigen Interview der angekündigten "humanitarian city" seitens Israels, dem geplanten Gaza-Lager für rund 600.000 Menschen auf den Trümmern der Stadt Rafah.

Hierzu erklärte Merz wörtlich:

"Mir gefällt das, was die israelische Regierung im Gazastreifen tut, schon seit vielen Wochen nicht mehr. Ich habe das auch zum Ausdruck gebracht. Ich habe das auch mit dem israelischen Ministerpräsidenten mehrfach besprochen."

Mir gefällt seit vielen Wochen nicht mehr, was die israelische Armee im Gazastreifen tut: Die Palästinenser haben Anspruch auf einen Platz, wo sie leben können. Ich hoffe, dass wir Europäer mit den Amerikanern eine Lösung herbeiführen, die in eine Zwei-Staaten-Lösung übergeht. pic.twitter.com/9D3x4Q3Rdo
— Bundeskanzler Friedrich Merz (@bundeskanzler) July 13, 2025

Diese Aussagen wären gegenüber Netanjahu während zweier Treffen und "mehreren" Telefonaten geäußert worden. Dazu heißt es in einer Mitteilung der Bundesregierung auf ihrer Webseite am 1. Juni dieses Jahres, ausgehend von einem Telefonat zwischen Merz und Netanjahu:

"Der Bundeskanzler bekräftigte, dass die Bundesregierung weiterhin eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung als die beste Chance betrachte, Israelis und Palästinensern ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen."

Merz gab im ARD-Interview weiter zu Protokoll, "dass wir Europäer zusammen mit den Amerikanern eine Lösung herbeiführen können, die am Ende auch in eine Zwei-Staaten-Lösung übergeht".

Die Palästinenser hätten laut dem Unionschef "den Anspruch darauf, auch einen Platz zu haben, wo sie leben können". Die Artikel der ARD-Tagesschau, des Spiegels sowie der Berliner taz übernahmen dabei diese Passage des Interviews nicht in die jeweiligen Artikel zum Gespräch.

Moderator Markus Preiß erklärte zuvor themenbezogen, dass die Menschen in der betroffenen Region, die in der "humanitären Stadt" leben würden, die Möglichkeit haben würden "diese noch in andere Länder verlassen zu können". Dazu erklärte der israelische Auenminister Israel Katz nach Bekanntwerden der Pläne der Netanjahu-Administration laut der Times of Israel am 7. Juli:

"Die Palästinenser werden die Zone nicht verlassen dürfen."

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de.rt.com/inland/250605-merz-s…

Politisches Eigentor: 50-Prozent-Zölle lassen Kaffee-Preise steigen - auch in den USA


Von Anastassija Kulikowa

Die USA wollen ab dem 1. August einen Zollsatz von 50 Prozent auf alle Importe aus Brasilien erheben, kündigte US-Präsident Donald Trump an. In dem sozialen Netzwerk Truth Social veröffentlichte er einen Brief an den brasilianischen Präsidenten Lula da Silva, in dem er diesen einer "Hexenjagd" gegen den ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro bezichtigte.

Lula reagierte auf Trumps Erklärung und betonte, dass kein anderes Land sich in Gerichtsverfahren "gegen diejenigen, die einen Staatsstreich geplant haben" einmischen dürfe. Er hob hervor, dass Brasilien ein "souveräner Staat mit unabhängigen Institutionen" sei.

Der Politiker wies auch darauf hin, dass Berichte über ein Handelsdefizit der USA gegenüber Brasilien nicht der Wahrheit entsprechen, da die Handelsbilanz in den zurückliegenden 15 Jahren für Washington positiv war und sich auf 410 Milliarden US-Dollar belief. Der brasilianische Staatschef betonte:

"Auf jede einseitige Erhöhung der Zölle werden wir entsprechend dem brasilianischen Gesetz über wirtschaftliche Gegenseitigkeit reagieren."

Nach Angaben der US-Amerikaner könnten die Vergeltungszölle Brasiliens insbesondere Exporteure von Treibstoff, Flugzeugen, Industrieausrüstung und Elektronik hart treffen, berichtet der TV-Sender CNN. Allerdings führte allein schon Trumps Brief zu einem Anstieg der Kaffeepreise. Am Donnerstagmorgen stiegen die Notierungen für Arabica-Kaffee an der New Yorker Börse um mehr als 3,5 Prozent, schreibt die Financial Times.

Brasilien ist der weltweit größte Produzent von Arabica-Kaffee, der für die Herstellung von Edelkaffeesorten verwendet wird. Giuseppe Lavazza, der Vorstandsvorsitzende der Lavazza Group, sagte:

"Das Problem liegt nicht in den Zöllen zwischen den USA und Europa. Das Problem sind die Zölle zwischen … den USA und allen Ländern, in denen Kaffee produziert wird.

Das Endergebnis wird ein Anstieg der Kaffeepreise sein. Dadurch werden die Preise für den US-amerikanischen Markt für die Verbraucher steigen."

Die 50-prozentigen Zölle werden auch für den brasilianischen Präsidenten eine große Herausforderung darstellen, bemerkt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Ihren Angaben zufolge sei der brasilianische Real nach Trumps Ankündigung gegenüber dem US-Dollar um fast drei Prozent gefallen. Die Agentur betont:

"Ein weiterer Ausverkauf auf dem Markt wird ein weiteres Problem für Lula darstellen, der ohnehin schon mit der Abschwächung der Konjunktur zu kämpfen hat."

Bloomberg weist darauf hin, dass der "linke Führer" gegenüber seinem US-amerikanischen Amtskollegen oft aufbrausend reagiert. So erklärte Lula auf dem BRICS-Gipfel, dass eine Einmischung der USA in innere Angelegenheiten inakzeptabel sei. Er betonte:

"In diesem Land gibt es Gesetze, in diesem Land gibt es Regeln, in diesem Land gibt es einen Herrscher, der das brasilianische Volk heißt."

Der Politiker schrieb später in den sozialen Netzwerken:

"Wir sind ein souveränes Land. Wir akzeptieren keine Einmischung oder Bevormundung durch irgendjemanden. Wir haben starke und unabhängige Institutionen. Niemand steht über dem Gesetz. Vor allem nicht diejenigen, die die Freiheit und die Rechtsstaatlichkeit bedrohen."

Lula kritisierte außerdem die Wirtschafts- und Außenpolitik des US-Präsidenten.

Es sei daran erinnert, dass Trump Anfang Juli mit zusätzlichen Zöllen in Höhe von zehn Prozent für Länder gedroht hat, die die BRICS-Staaten unterstützen, zu denen unter anderem Brasilien und Russland gehören. Nach Ansicht des US-Präsidenten sei dieser Zusammenschluss gegründet worden, "um den US-Dollar abzuwerten und ihn als Weltwährung zu verdrängen". Er betonte:

"Wir werden das nicht zulassen.

Haben Sie jemals den Ausdruck 'Der US-Dollar ist König" gehört? Der US-Dollar ist nun mal König. Und wir werden diesen Status beibehalten. Wenn jemand uns herausfordern will – bitte sehr, aber er wird dafür teuer bezahlen müssen."

Die Zeitung Wsgljad hatte zuvor darüber berichtet, warum die USA daran interessiert sind, die BRICS zu schwächen und im Idealfall zu zerschlagen.

Der Amerikanist Dmitri Drobnizki meint:

"Die Zollpolitik von Donald Trump hat ihre Logik verloren. Alles begann mit verständlichen Schritten, deren Ziel es war, bestimmte Sektoren der US-amerikanischen Wirtschaft zu schützen und innerhalb des Landes günstige Bedingungen für die Produktion von Waren zu schaffen."

Drobnizkis Einschätzung zufolge seien die Entscheidungen über Zölle mittlerweile "zu einer Show geworden". Der US-Präsident nutze dieses Instrument als Strafmaßnahme. Ein anschauliches Beispiel dafür seien die Maßnahmen gegen Brasilien. Der Experte betont:

"Dieses lateinamerikanische Land ist, wie andere in der Region auch, auf den US-amerikanischen Markt ausgerichtet. Der Staat kauft mehr von den Vereinigten Staaten, als er an sie verkauft."

Nun fiel Brasilien jedoch aus mehreren Gründen in "Ungnade".

Der erste Grund seien politische Differenzen zwischen der Trump-Regierung und der derzeitigen brasilianischen Regierung, die durch ein Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ausgelöst wurden. Er wird oft als "brasilianischer Trump" bezeichnet und stand dem Chef des Weißen Hauses nahe, erinnert Drobnizki.

Der Amerikanist Malek Dudakow erklärt seinerseits:

"Als gegen Bolsonaro das Strafverfahren wegen des Versuchs eines Staatsstreichs erst eingeleitet wurde, gab es Diskussionen darüber, dass ihm in Florida Asyl gewährt werden könnte. Das ist nicht geschehen, aber Trump unterstützt weiterhin die brasilianische Rechte und hofft, dass sie 2026 an die Macht kommt."

Der zweite Grund sei der kürzlich in Brasilien abgehaltene BRICS-Gipfel, fügt Dudakow hinzu. Trump gefalle es nicht, dass Brasilien sich an dem aktuellen Trend der Entdollarisierung und der Schaffung eines alternativen Finanzsystems zu den Vereinigten Staaten beteiligt.

Der US-Präsident trage jedoch selbst zur Zerstörung der US-amerikanischen Weltordnung bei. Drobnizki erklärt:

"Die Ankündigung neuer US-amerikanischer Zölle führt dazu, dass Unternehmer nach Wegen suchen, den Handel nicht mehr über die USA abzuwickeln. Sobald diese Idee 30 Prozent der aktiven Händler überzeugt hat, könnte das US-Dollar-System ein Ende haben.

Die Sache ist die, dass der US-Dollar immer durch den Welthandel und den Finanzmarkt gestützt wurde. Die Veränderungen werden zu einer großen Krise führen. Man kann einem Menschen nicht den Stuhl unter dem Hintern wegziehen und hoffen, dass er in der Luft hängen bleibt."

Die aktuellen Ereignisse geben Anlass zu verschwörungstheoretischen Spekulationen. Einer davon zufolge unternehme Trump gezielte Schritte, um die Märkte zum Einsturz zu bringen. Der Amerikanist Dudakow betont:

"Vielleicht weiß er etwas und bereitet außerhalb der Vereinigten Staaten Chaos vor, um es den US-Amerikanern leichter zu machen. Das Ergebnis wird jedoch eine Spaltung des globalen Marktes sein. Der internationale Handel wird bestehen bleiben, die Globalisierung jedoch nicht. Trump bringt mit seinen chaotischen Handlungen dieses Ergebnis näher."

Der dritte Grund, warum Trump die Zölle gegen Brasilien ankündigte, könnte mit der Luftfahrt zusammenhängen, meint der Ökonom Anton Ljubitsch. Er erinnert:

"Der US-amerikanische Flugzeughersteller Boeing hat große Probleme, die unter anderem durch Flugzeugunglücke verursacht wurden. Bereits 2018 vereinbarte das Unternehmen mit dem brasilianischen Hersteller Embraer die Gründung eines Joint Ventures, doch der Deal platzte aufgrund der Pandemie."

Damals wurde davon ausgegangen, dass Boeing Embraer 4,2 Milliarden US-Dollar zahlen und 80 Prozent des Joint Ventures besitzen würde, zu dem auch die Abteilung des brasilianischen Unternehmens für die Herstellung von Zivilflugzeugen gehören würde. Ljubitsch vermutet, dass die Zollmaßnahmen der USA gegen Brasilien darauf abzielen könnten, dieses Geschäft wiederzubeleben. Er hebt hervor:

"Schließlich ist Boeing einer der wichtigsten Sponsoren der Republikanischen Partei. Trumps Interesse ist offensichtlich."

Bei dem Versuch, eine Branche zu "retten", könnten die USA jedoch mit einem neuen Problem in Form von steigenden Kaffeepreisen konfrontiert werden. Diese Folge der Zollpolitik Washingtons wird sich auf viele Länder auswirken, darunter auch Russland. Ljubitsch sagt:

"Kaffee ist ein Produkt, das mit Brasilien assoziiert wird. Händler und Börsenspekulanten werden angesichts des Preisanstiegs in den USA versuchen, die Preise auch an anderen Handelsplätzen in die Höhe zu treiben."

Seiner Meinung nach sollte man Trumps lautstarke Äußerungen zu Zöllen jedoch nicht wörtlich nehmen. Der Experte erklärt:

"Der US-amerikanische Präsident handelt nie so, wie er sagt, und verrät nie, wie er handeln wird. Wenn er also verspricht, Zölle in Höhe von 50 Prozent und in einigen Fällen sogar 500 Prozent einzuführen, dann ist das ein bestimmtes Spiel. Er tastet sich an Schwachstellen heran und wägt seine Handlungen gegen mögliche Gegenmaßnahmen ab."

Lula da Silva könnte gegen die USA gleichwertige Maßnahmen ergreifen, aber das würde sich auf die Preise innerhalb Brasiliens auswirken, meint Drobnizki. Ljubitsch ist der Ansicht, dass auf Maßnahmen gegen eines der BRICS-Mitglieder nach dem Prinzip "Druck auf einen ist Druck auf alle" reagiert werden sollte. Eine einheitliche Gegenmaßnahme in Form von Zöllen und Tarifen würde die Zahl derjenigen verringern, die Sanktionen verhängen wollen, schließt der Ökonom.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 10. Juli 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Anastassija Kulikowa ist eine Journalistin und SMM-Redakteurin der Zeitung Wsgljad.

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Telegram-Chef: Frankreich führt "Kreuzzug" gegen freie Meinungsäußerung


Frankreich hat sich auf einen "Kreuzzug" gegen die Meinungsfreiheit und den technischen Fortschritt begeben. Dies erklärte Telegram-Gründer Pawel Durow am Freitag, nachdem Paris nun auch Ermittlungen gegen die Social-Media-Plattform X eingeleitet hat.

Die Aktionen der "französischen Bürokraten" würden nur "Investitionen abschrecken und das Wirtschaftswachstum des Landes für Jahrzehnte schädigen", schrieb der in Russland geborene Milliardär auf X.

Die französischen Behörden kündigten am Freitag eine strafrechtliche Untersuchung gegen die von Elon Musk betriebene Plattform X an. Angeblich soll sie Algorithmen "zum Zwecke der ausländischen Einmischung" manipuliert haben. Die Ermittlungen wurden durch die Beschwerden eines französischen Abgeordneten und eines Regierungsbeamten für Cybersicherheit ausgelöst. Sie warfen der Social-Media-Plattform X vor, die französische Demokratie zu bedrohen. Musk hat sich bislang nicht zu diesem Prozess geäußert. Durow schrieb dazu:

"Einige Staatsanwälte, die von Karrierestreben oder politischen Motiven getrieben werden, gefährden die Zukunft des Landes, indem sie strafrechtliche Ermittlungen zu Fragen einleiten, die durch klare Vorschriften und die Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen der Technologiebranche gelöst werden könnten (und sollten)."

Der Telegramchef sieht sich in Frankreich mit Strafanklagen konfrontiert, die er kürzlich als "beispiellos" bezeichnete. Durow, dessen Unternehmen seinen Sitz in Dubai hat, wurde im August 2024 in Frankreich unter dem Vorwurf der Beteiligung an Verbrechen verhaftet. Angeblich sollen Telegram-Nutzer Straftaten begangen haben, darunter Extremismus und Kindesmissbrauch. Er wurde später gegen eine Kaution von 5 Millionen Euro freigelassen, steht aber weiterhin unter begrenzter Überwachung.

Nach seiner Verhaftung wurden die Datenschutzrichtlinien des verschlüsselten Nachrichtendienstes modifiziert. Die Sammlung von Metadaten, wie IP-Adressen, Geräteinformationen und Änderungen des Benutzernamens, ist nun bis zu einem Jahr lang möglich und kann an die "zuständigen Justizbehörden" weitergegeben werden.

Durow hat die Anschuldigungen gegen ihn als unbegründet zurückgewiesen. Sein Anwalt bezeichnete die Vorwürfe als "völlig absurd". Der Unternehmer hat wiederholt die Situation der Meinungsfreiheit in der EU kritisiert. Nachdem Kanäle großer russischer Nachrichtensender auf Telegram in der EU unzugänglich gemacht worden waren, erklärte er im vergangenen Jahr, dass die EU mehr Zensur und Medienbeschränkungen verhänge als Russland.

Im Mai kündigte der Telegramchef eine Partnerschaft mit Elon Musks Start-up xAI an, die die Integration des Chatbots Grok in Telegram vorsieht. Musk lobte seinen Unternehmerkollegen für seine Weigerung, den Zensurforderungen der französischen Regierung nachzukommen. Diese hatte Durow aufgefordert, konservative politische Inhalte auf der Messaging-Plattform zu sperren.

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Eigene Preisgestaltung: Russlands Gold bekommt seine Unabhängigkeit von London


Von Olga Samofalowa

Igor Tschernischew, Direktor der Internationalen Rohstoffbörse Sankt Petersburg, erklärt:

"Eine der Hauptaufgaben einer Börse bei der Einführung jedes neuen Marktes ist es, repräsentative Indikatoren für einen wettbewerbsfähigen Marktpreis zu schaffen. Bis vor kurzem orientierten sich die Teilnehmer des Goldmarktes an den Preisstandards, die an der Londoner Börse festgelegt wurden.

In den letzten Jahren hat sich die russische Regierung jedoch zum Ziel gesetzt, ein nationales System von Preisindikatoren für wichtige Warengruppen zu entwickeln, zu denen zweifellos auch Edelmetalle gehören. Auf dem Goldmarkt besteht unsere Aufgabe darin, nationale Preisindikatoren zu schaffen, die unabhängig von internationalen Benchmarks sind und auf dem Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem russischen Markt basieren."

Es wird davon ausgegangen, dass es sich in Sankt Petersburg um Spot-Handelsgeschäfte mit Gold in Form von Barren handeln wird (ein Los – ein Barren). In der ersten Phase wird die Einführung von Handelsgeschäften mit zwei Arten von Barren in Betracht gezogen: Maßbarren mit einem Gewicht von einem Kilogramm sowie Standardbarren (Bankbarren) mit einem Gewicht von zwölf Kilogramm, teilt die Handelsplattform mit.

An den Auktionen für Edelmetalle werden Bergbauunternehmen, Raffinerien, Banken und Industrieunternehmen teilnehmen können, die Edelmetalle für die Herstellung von Industrieprodukten (Schmuck, Katalysatoren und so weiter) erwerben möchten.

Es hat sich historisch so ergeben, dass gerade London einer der ersten Preisgestalter für Gold wurde.

Alexei Wjasowski, Vizepräsident der Firma "Solotaja Plata" (Goldene Platte), erzählt:

"Die Geschichte reicht zurück bis zum Britischen Empire, das im 19. Jahrhundert viele Länder erobert hat, darunter auch solche, in denen Gold abgebaut wurde. Ein Beispiel dafür sind die bekannten Burenkriege in Südafrika. Von dort aus floss eine große Menge Gold nach London. Die Bank of England schloss mit den sieben größten südafrikanischen Goldminenunternehmen, die Engländern gehörten, ein Abkommen über die Lieferung von Gold mittels der Bank der Familie Rothschild.

Damals wurden Fortschritte erzielt: Die London Bullion Market Association wurde gegründet, die begann, ihre Prägung auf Barren anzubringen, um das Gewicht und die Reinheit des Goldes in den Barren zu garantieren. Diese Kennzeichnung schuf Vertrauen in das physische Metall, zunächst auf dem Markt des Britischen Empire und später auch auf dem Weltmarkt."

Allmählich wurde London ebenso wie New York zu einem riesigen Lager für fremdes Gold. Warum kam es dazu? Wjasowski erklärt:

"Das ist das Ergebnis zweier Weltkriege, die hauptsächlich auf dem Gebiet Europas und Russlands stattfanden und das Inselreich Großbritannien nicht direkt trafen – hier gab es keine Interventionen, die Deutschen landeten hier nicht. Auch das Gebiet der USA wurde während der Weltkriege von den Kriegshandlungen verschont. Deshalb brachten die Regierungen der europäischen Länder, aus Angst vor einer Plünderung ihrer Goldreserven durch die Deutschen während der Weltkriege, ihr Gold nach London und New York. Und in der Nachkriegszeit, als Europa wiederaufgebaut wurde, gab es den Marshall-Plan, gemäß dem die USA und Großbritannien einen Teil der Kredite gegen Gold als Sicherheit vergaben, und dieses Pfand wurde eben zu denen gebracht, die die Kredite vergaben."

Russland ist in dieser Hinsicht nicht nur einer der größten Goldproduzenten, sondern lagert es auch selbst. Genau deshalb war der Kauf von Gold durch Russland zur Lagerung in Reserven anstelle von Währungen unfreundlicher Länder ein wichtiger Schritt in Richtung Entdollarisierung und finanzieller Unabhängigkeit des Landes.

Es sei jedoch nicht so einfach, sich von der Abhängigkeit von den Metallpreisen an der Londoner Börse zu befreien. Wjasowski meint:

"In Wirklichkeit hat Russland bereits eine eigene Goldbörse. An der Moskauer Börse gibt es einen großen Bereich für den Handel mit physischem Metall, an dem sowohl Banken als auch die Zentralbank beteiligt sind. Daher verstehe ich nicht ganz, warum eine zweite Börse in Sankt Petersburg notwendig sein soll. Möglicherweise wird es hier eine Besonderheit geben, bisher ist dies jedoch noch nicht ganz klar und es ist zu früh, um Schlussfolgerungen darüber zu ziehen, ob dieses Projekt Erfolg haben wird oder nicht."

Was die Moskauer Börse betrifft, so steigen dort die Umsätze mit Gold jedes Jahr. Sowohl Banken als auch Goldproduzenten beteiligen sich am Kauf von Gold. Alexei Wjasowski stellt aber fest:

"Der einzige Nachteil ist, dass die Zentralbank seit 2020 kein Gold mehr an der Börse kauft, obwohl sie zuvor der größte Käufer war – sie kaufte zwei Drittel des in Russland geförderten Goldes für ihre Reserven, das sind mehr als 300 Tonnen. Und das Fehlen eines so großen garantierten Käufers auf dem Markt ist ein großes Problem."

Seinen Worten zufolge habe die Zentralbank dadurch viel verloren, da in all den Jahren, in denen die Regulierungsbehörde kein Gold gekauft hat, dessen Preis sowohl in Rubel als auch in US-Dollar historische Rekorde erreicht hat. Der Experte betont:

"Wahrscheinlich hat die Zentralbank entschieden, dass die Liquidität in Yuan und in den Währungen befreundeter Länder wichtiger ist als die Anhäufung von Goldreserven. Außerdem ist die Zentralbank der Ansicht, dass der Kauf von Gold auf dem Binnenmarkt Inflation provoziert, da er Druck auf den Rubel ausübt. Darüber sprach Alexei Sabotkin (stellvertretender Leiter der Zentralbank der Russischen Föderation). Meiner Meinung nach ist dies jedoch nicht ganz richtig, da diese Rubel nicht auf den Verbrauchermarkt für Waren und Dienstleistungen gelangen, sondern an Goldförderunternehmen gehen, die sie in den Bau von Minen und in die Produktion investieren."

Was die Abhängigkeit von der Londoner Börse angeht, so habe Russland derzeit einfach keine Alternative. Russland ist Teil des globalen Sanktionsmarktes und exportiert weiterhin Gold (in den Jahren 2020 bis 2021 wurden 600 Tonnen exportiert). Alexei Wjasowski hebt hervor:

"Solange es keine Segmentierung des Weltmarktes gibt, was aufgrund der Sanktionen natürlich allmählich geschieht, notiert die Zentralbank der Russischen Föderation Gold weiterhin nach der Formel: Londoner Goldfixing multipliziert mit dem US-Dollar-Rubel-Kurs. So erhalten wir den Rubelpreis in Gramm auf der Website der Zentralbank.

Eine Börse steht für Liquidität. Sie wird populär, wenn man viele internationale Teilnehmer hat. Dazu gehören Goldförderunternehmen, Händler, Dealer, Banken und so weiter. Wenn man unter Sanktionen steht, kann man keine breite Palette internationaler Teilnehmer anziehen. Deshalb gibt es in Russland kein internationales Zentrum für den Goldhandel, sondern nur ein allrussisches Handelszentrum.

Warum ist vor unseren Augen neben Zürich, London und New York ein neues internationales Zentrum für den Goldhandel in Shanghai entstanden? Weil China eine richtige Politik verfolgt, um alle Akteure in dieses Zentrum für den Goldhandel – die Shanghai-Börse – zu locken. China unterliegt keinen Sanktionen, dort wird viel Gold gefördert, und es gibt einen garantierten Abnehmer in Form der Volksbank von China."

Nach Angaben des World Gold Council (WGC) beliefen sich die Goldkäufe der Zentralbanken weltweit im Jahr 2024 auf insgesamt 1.045 Tonnen, davon wurden 333 Tonnen im vierten Quartal gekauft. Dies ist das dritte Jahr in Folge, in dem die Käufe die Rekordmarke von 1.000 Tonnen überschritten haben. Auch die Bevölkerung stellt Rekorde beim Goldkauf auf, darunter auch in Russland.

Im vergangenen Jahr kauften die Russen 75,6 Tonnen in Barren, Münzen und Schmuckstücken. Das ist ein Rekordvolumen. Wenn man bedenkt, dass Russland jährlich mehr als 300 Tonnen Edelmetall fördert, haben die Russen damit ein Viertel der im Land geförderten Goldmenge erworben. Angesichts des Preisanstiegs ist dieser Rummel um Gold durchaus verständlich. Wjasowski hebt hervor:

"Sie erzielen eine Rendite von 20 bis 30 Prozent, also mehr als bei Bankeinlagen. Dabei gibt es keine Alternative. Außer Bankeinlagen bleibt im Grunde nichts übrig. Der Aktienmarkt ist bei uns seit vielen Jahren rückläufig, der Immobilienmarkt stagniert, internationale Investitionen unterliegen entweder Sanktionen oder dem Risiko von Sekundärsanktionen."

Es bleibe also nur noch das Gold als Anlage übrig, so der Experte.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 11. Juli 2025 auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.

Olga Samofalowa ist Wirtschaftsanalystin bei der Zeitung Wsgljad.

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Kleinflugzeug am Southend Airport bei London abgestürzt


Auf einem Flughafen nahe London ist ein Kleinflugzeug abgestürzt. Die Polizei von Essex teilte laut der britischen Nachrichtenagentur PA mit, dass es sich um einen "ernsten Vorfall" auf dem London Southend Airport handle. "Wir wurden kurz vor 16 Uhr alarmiert, weil uns eine Kollision mit einem 12-Meter-Flugzeug gemeldet wurde", hieß es demnach. Mehrere Medien berichten über den Vorfall.

Der East of England Ambulance Service teilte in einem X-Beitrag mit, mehrere Krankenwagen und Spezialfahrzeuge seien vor Ort. Auch ein Rettungshubschrauber sei im Einsatz. Der Einsatz werde laut Polizeiangaben noch mehrere Stunden andauern, die Öffentlichkeit soll das Gebiet meiden. Berichte über Verletzte oder Tote gab es zunächst nicht, auch die Anzahl der Menschen an Bord ist aktuell unklar.

Ein Augenzeuge berichtete gegenüber PA, er sei zum Zeitpunkt des Unfalls mit seiner Familie am Flughafen gewesen. Das Kleinflugzeug soll "mit dem Kopf voran" auf den Boden gekracht sein, daraufhin habe es einen "großen Feuerball" gegeben. Noch kurz vor dem Absturz hätten er und andere Flughafengäste den Piloten zugewunken "und sie winkten uns zurück", sagte er laut PA. In sozialen Medien kursieren mutmaßliche Aufnahmen des Vorfalls. Auf ihnen ist ein Feuerball und dichter schwarzer Rauch zu erkennen.

Der Flughafen liegt 60 Kilometer östlich von London bei Southend-on-Sea in der Grafschaft Essex. Ein nahegelegener Rugbyclub und ein Golfclub wurden den Angaben nach vorsorglich evakuiert. Mehrere für heute geplante Flüge wurden gestrichen, wie auf der Webseite des Flughafens mitgeteilt wird.

Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Kleinflugzeug um eine Beech B200 King Air handeln. Die Maschine sei demnach kurz vor 17:00 Uhr (16:00 Uhr Ortszeit) abgehoben und sollte in die Niederlande fliegen. Wenige Minuten nach dem Start sei das Flugzeug jedoch abgestürzt.

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Starker Rubel bremst Devisen-Nachfrage russischer Unternehmen


Die Nachfrage russischer Unternehmen nach Fremdwährungen ist im Juni auf ein Zwölfmonatstief gefallen. Wie aus dem aktuellen Bericht der russischen Zentralbank hervorgeht, kauften Firmen im vergangenen Monat Devisen im Gegenwert von 1,6 Billionen Rubel – umgerechnet rund 20,5 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht nur etwa der Hälfte des durchschnittlichen monatlichen Volumens des Jahres 2024 und liegt leicht unter dem Niveau des Vormonats.


"Der Nachfragerückgang vollzieht sich vor dem Hintergrund der restriktiven Geldpolitik der Bank von Russland", erklärte die Zentralbank. Dabei verzeichneten die Devisenkäufe institutioneller Marktteilnehmer einen deutlichen Rückgang.Moscow Stock Exchange
Die Zentralbank erklärt den Rückgang mit der anhaltenden Stärke des Rubels. Die Landeswährung hat seit Dezember 2024 sieben Monate in Folge gegenüber dem US-Dollar zugelegt – eine ungewöhnlich stabile Aufwärtsbewegung. Am Donnerstag erreichte der Rubel kurzzeitig ein Zwei-Jahres-Hoch bei knapp 75 Rubel pro Dollar, bevor er sich zum Wochenschluss bei 77,89 einpendelte.

Die Währungsaufwertung sei Ergebnis einer straffen Geldpolitik, so die Zentralbank. Vor allem der hohe Leitzins stärke das Vertrauen in russische Vermögenswerte – sowohl bei Unternehmen als auch bei Privatanlegern. Zugleich habe sich die Volatilität am Devisenmarkt trotz geopolitischer Risiken spürbar verringert.

Auch private Haushalte zeigen derzeit weniger Interesse an Fremdwährungen. Im Juni sank das Volumen der Nettoankäufe über Börsen und außerbörsliche Kanäle um 32 Prozent auf 77,9 Milliarden Rubel (rund eine Milliarde US-Dollar). Bereits in den Vorjahren war die Nachfrage in den Sommermonaten rückläufig gewesen – 2024 um 33 Prozent, 2023 sogar um 58 Prozent. Die Zentralbank verweist hier auf wiederkehrende saisonale Effekte.

Seit Jahresbeginn haben Privatpersonen Fremdwährungen im Umfang von 464 Milliarden Rubel (5,95 Milliarden US-Dollar) erworben – fast 50 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Zahlen unterstreichen, wie stark die innenpolitischen geldpolitischen Maßnahmen aktuell auf die Kapitalflüsse wirken – und wie sehr sich der Rubel trotz internationaler Spannungen als Stabilitätsanker innerhalb der russischen Wirtschaft präsentiert.

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de.rt.com/russland/250573-star…

Büste für bei ukrainischem Anschlag getöteten Generalleutnant Kirillow eingeweiht


Der bei einem ukrainischen Attentat ermordete Generalleutnant Igor Kirillow wird mit einer Gedenkbüste in seiner Heimatstadt Kostroma geehrt. Dies teilte der Gouverneur des Gebiets Kostroma, Sergei Sitnikow, mit. Die Zeremonie fand an seinem 55. Geburtstag statt. Sitnikow war ein Vertrauter des Generals. Er stand mit dem Chef der ABC-Abwehrtruppen und Leiter der Militärakademie für Strahlen-, Chemie- und Biologischen Schutz kurz vor seinem gewaltsamen Tod im Kontakt.

Kirillow habe ihm zuvor erzählt, dass er bereits gewarnt worden war, dass die Jagd auf ihn begonnen habe. "Zweifellos hängt dies damit zusammen, dass unter seiner Leitung Informationen über geheime Biolabore – unter anderem auf dem Territorium der Ukraine – aufgedeckt wurden", schrieb der Gouverneur am Tag des Attentats, dem 17. Dezember 2024, auf seinem Telegram-Kanal.

Kirillow wurde am frühen Morgen beim Verlassen seines Wohnhauses im Moskauer Randbezirk zusammen mit seinem Adjutanten durch die Explosion eines ferngesteuerten Sprengsatzes ermordet. Die daraufhin gefassten Täter stammen aus Ländern Zentralasiens und handelten im Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes SBU.

Igor Kirillow wurde posthum zum Helden Russlands ernannt. Beigesetzt wurde er am 20. Dezember auf dem Gelände des föderalen Militärfriedhofs "Pantheon der Verteidiger des Vaterlandes". An der Zeremonie nahmen auch der russische Verteidigungsminister Andrei Belousow und der Sekretär des Sicherheitsrats der Russischen Föderation, Sergei Schoigu, teil.

Bei der Enthüllungszeremonie am Sonntag war auch Michail Kowaltschuk, der Präsident des Nationalen Forschungszentrums "Kurchatow-Institut", anwesend. Seinen Worten zufolge war Kirillow ein talentierter Leiter, ein neugieriger Wissenschaftler, ein engagierter Mensch und ein Patriot seines Landes.

"Diese Büste wird uns daran erinnern, was für ein großartiger Mensch uns zur Seite stand", fügte er hinzu.


Im Museum der von ihm geleiteten Militärakademie wurde außerdem eine separate Ausstellung mit dem Arbeitszimmer des Generalleutnants eingerichtet. Dort befinden sich ein Tisch, Fotos aus dem Familienarchiv, ein Notizbuch und persönliche Gegenstände von Kirillow.

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Lawrow und Wang Yi erörtern Beziehungen zu den USA und Beilegung des Konflikts in der Ukraine


Russlands Außenminister Sergei Lawrow und sein chinesischer Amtskollege Wang Yi haben die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und die Aussichten für eine Lösung der Ukraine-Krise erörtert, wie das russische Außenministerium nach den Gesprächen in Peking mitteilte. Das Ministerium erklärte:

"Die Parteien haben auch die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und die Aussichten für die Lösung der ukrainischen Krise in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der UN-Charta in ihrer Gesamtheit, Totalität und Wechselbeziehung erörtert. Weitere wichtige Themen wurden angesprochen, darunter der iranisch-israelische Konflikt und die Lage auf der koreanischen Halbinsel."

Die beiden Minister zeigten sich zudem zufrieden über die positive Dynamik der umfassenden russisch-chinesischen Zusammenarbeit und erörterten eingehend die bilaterale Agenda mit Schwerpunkt auf der Umsetzung des Gipfels vom Mai in Moskau. "Beide Seiten berührten auch die Fragen der praktischen Zusammenarbeit zwischen Russland und China, einschließlich ihrer humanitären Komponente", so das Außenministerium.

Die Parteien erörterten auch die Zusammenarbeit innerhalb der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ). "Besonderes Augenmerk wurde auf den Inhalt des bevorstehenden Treffens des Rates der Staatsoberhäupter der SOZ-Mitgliedsstaaten sowie des SOZ-Plus-Gipfels gelegt. Dabei wurde betont, wie wichtig es ist, die enge Koordinierung zwischen den beiden Ländern auf der internationalen Bühne zu verstärken, unter anderem in der UNO und ihrem Sicherheitsrat, der SOZ, den BRICS, den G20 und der APEC", so das Außenministerium weiter.

"Die Außenminister Russlands und Chinas bestätigten ihre feste gegenseitige Unterstützung in Angelegenheiten, die die grundlegenden Interessen des jeweils anderen betreffen, einschließlich des Schutzes der Souveränität, der territorialen Integrität und der staatlichen Einheit in all ihrer regionalen und ethnischen Vielfalt", erklärte das russische Außenministerium.

Die Verhandlungen seien "in der vertrauensvollen und konstruktiven Art und Weise, die den russisch-chinesischen Beziehungen eigen ist", geführt worden, hieß es abschließend.

Lawrow war zuvor in Peking eingetroffen, um an einer Sitzung des SOZ-Außenministerrats teilzunehmen. Nach Angaben der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, wird Lawrow auf der Tagung des SOZ-Außenministerrats mehrere bilaterale Gespräche führen.

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de.rt.com/international/250599…

Das Weiße Haus kränkte fünf westafrikanische Länder auf einmal


Von Jewgeni Krutikow

Laut Wall Street Journal (WSJ) wurde den afrikanischen Ländern von US-Präsident Donald Trump angeboten, aus den Vereinigten Staaten deportierte Migranten aufzunehmen. "Am Mittwoch, bei einem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit den Staatsoberhäuptern von fünf westafrikanischen Ländern, drängte seine Regierung [afrikanische Staatsoberhäupter], die aus den USA abgeschobenen Migranten aufzunehmen, deren Heimatländer sich weigern oder nur zögerlich bereit sind, sie zurückzunehmen", heißt es in dem Artikel unter Berufung auf interne Dokumente und Aussagen von US-Beamten.

Vor der Ankunft der Staatschefs von Liberia, Senegal, Mauretanien, Gabun und Guinea-Bissau im Weißen Haus zu einem Gipfeltreffen über Wirtschaft und Sicherheit richtete das US-Außenministerium an jedes dieser Länder eine Anfrage zur Aufnahme von Migranten. In dem Vorschlag der USA wurden diese Länder aufgefordert, eine "würdige, sichere und zeitnahe Überstellung von Drittstaatsangehörigen aus den Vereinigten Staaten" zu akzeptieren.

Dem Dokument zufolge sollten diese Länder auch zustimmen, die umgesiedelten Migranten nicht "in ihr Heimatland oder ihr Land des früheren ständigen Aufenthaltes zurückzuschicken, bis eine endgültige Entscheidung über ihre Asylanträge in den USA getroffen wurde". Ob auch nur eines dieser Länder dem Vorschlag zugestimmt hat, bleibt jedoch unklar.

Diese Idee ist nicht nur aufgrund ihres Inhalts fragwürdig, sondern auch aufgrund des neokolonialen Geistes, der in dem Vorschlag des US-Präsidenten zum Ausdruck kommt. Noch bemerkenswerter war jedoch die Entourage von Trumps Treffen mit den Staatsoberhäuptern von fünf afrikanischen Ländern.

Erstens wurden alle fünf gleichzeitig in den Weißen Haus eingeladen. Dies ist in der Diplomatie grundsätzlich unüblich. Die einzige logische Erklärung dafür kann die geografische Lage sein – alle Eingeladenen kommen aus Westafrika. Dabei sind die historischen Schicksale aller fünf Länder grundlegend unterschiedlich, sie gehören verschiedenen politischen Sphären an und sprechen verschiedene Sprachen. In Guinea-Bissau spricht man Portugiesisch, in Senegal und Gabun Französisch, in Liberia Englisch, und Mauretanien ist ein Land der arabischen Welt.

Wie sich herausstellte, stellte dies für Donald Trump keine Nebensächlichkeit dar. Er lobte den liberianischen Präsidenten Joseph Boakai dafür, dass er gut Englisch spreche. Das kam etwas seltsam rüber. "Sie sprechen so gut Englisch, wo haben Sie so schön sprechen gelernt, in Liberia? An diesem Tisch sitzen Menschen, die nicht annähernd so gut sprechen", sagte Trump zu seinem liberianischen Amtskollegen. Dabei blieb unklar, wen er mit "nicht gut sprechen" meinte – seine eigenen Untergebenen oder andere afrikanische Staatschefs, die am selben Tisch saßen.

Der Punkt ist, dass die Geschichte Liberias Teil der Geschichte der USA ist und in amerikanischen Schulen unterrichtet wird. Liberia als politische Einheit erschien auf der Weltkarte, nachdem eine Gruppe ehemaliger amerikanischer Sklaven noch vor der offiziellen Abschaffung der Sklaverei an der Küste Afrikas landete und dort eine "freie Kolonie" gründete – daher stammt auch der Name des Landes.

Anzumerken ist, dass sich die aus den USA eingewanderten Siedler recht aggressiv verhielten und fast 500 Kilometer Küste, darunter einen Teil des heutigen Sierra Leone, besetzten. Die Einheimischen wurden von diesen "Amerikanern" als Menschen zweiter Klasse betrachtet. Sie versuchten, in Afrika die Kultur und Lebensweise des Südens vor dem Sezessionskrieg nachzubilden, wobei sie selbst die komfortable Rolle der weißen Plantagenbesitzer einnahmen. All dies führte zu Kriegen mit der lokalen Bevölkerung, wobei der Konflikt zwischen den Abkömmlingen der "Amerikaner" und den "echten Afrikanern" bis heute in unterschiedlichen Formen, darunter auch gewalttätigen, andauert.

In amerikanischen Schulen wird dieses "Detail" jedoch außer Acht gelassen und die Geschichte Liberias ausschließlich in einem romantischen Licht dargestellt. Es wird behauptet, dass die befreiten und geflohenen Sklaven so sehr nach Freiheit und Rückkehr in ihre Heimat strebten, dass sie über das Meer segelten und im wilden Afrika den ersten demokratischen Staat mit einem Präsidenten und einem Kongress als Attribute gründeten. In der Praxis reproduzierte Liberia während des gesamten 19. Jahrhunderts einfach die Sitten des sklavenhaltenden US-Südens in einer karikaturistischen Weise.

Trump mag vergessen haben, was er in der Schule gelernt hat, aber das gesamte US-Außenministerium und die Mitarbeiter des Weißen Hauses machten sich nicht die Mühe, ihren Chef an die Geschichte dieses einzigartigen Landes zu erinnern oder ihm überhaupt einen Überblick über die Lage in Westafrika zu verschaffen. Denn diese ist sehr komplex und spezifisch. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Trump sich den westlichen Teil Afrikas als eine Art homogenes Feld vorstellt, auf dem seltsame Menschen leben, die unverständliche Sprachen sprechen.

Möglicherweise hatte sich das US-Außenministerium gar nicht zum Ziel gesetzt, seinen Präsidenten aufzuklären, sondern konzentrierte sich nur auf den Versuch, die westafrikanischen Länder zur Aufnahme von aus den USA abgeschobenen Illegalen zu bewegen. Aber dann wäre das zumindest eine Missachtung gegenüber einer ganzen Region und fünf Ländern im Einzelnen.

Donald Trumps Anhänger versuchten, seine missglückten Äußerungen damit zu rechtfertigen, dass der US-Präsident angeblich sehr fortschrittlich in Bezug auf Linguistik ist und den liberianischen Präsidenten für seine korrekte Aussprache gelobt habe. Man gehe davon aus, dass die Liberianer ein so ungewöhnliches Englisch sprechen, dass sie in den USA kaum verstanden würden. Joseph Boakai, dessen Eltern Analphabeten waren, studierte jedoch dank eines Stipendiums an der Kansas State University und spricht amerikanisches Englisch. Daher ging auch hier das "Kompliment" ins Leere. Dafür wurde deutlich, dass Trumps Berater sich nicht einmal die Mühe gemacht hatten, dem US-Präsidenten biografische Informationen über die afrikanischen Staatschefs zusammenzustellen, mit denen er zusammentraf.

Unabhängig davon, wie attraktiv Donald Trumps Angebot für die westafrikanischen Länder klang, hatte es letztlich den gegenteiligen Effekt. Der US-Präsident behandelte seine Gäste äußerst respektlos und zeigte nicht nur seine Ignoranz, sondern auch seine Unkenntnis der Realitäten. Er wusste nicht einmal, wie seine Gesprächspartner hießen. Und dennoch machte er diesen Menschen Angebote.

Die Auswirkungen davon könnten verzögert und nachhaltig sein. Einerseits sind die Angebote der USA an die afrikanischen Länder an sich diskutabel. Dies gilt umso mehr, als die Bitte, die Abgeschobenen aufzunehmen, mit dem Versprechen einhergeht, all dies zu finanzieren, was in Afrikas Ländern sehr willkommen ist.

Andererseits verändert sich die Lage auf dem afrikanischen Kontinent rasant. Und obwohl die zum Treffen in Washington eingeladenen Länder derzeit nicht an der Spitze einer neuen antikolonialen Bewegung stehen, nehmen sie in letzter Zeit doch mehr Rücksicht darauf, wie sie auf der Weltbühne wahrgenommen werden. Niemand in Afrika möchte mit Kolonialismus assoziiert werden, und solche Zeichen von Respektlosigkeit werden mitunter sehr empfindlich wahrgenommen.

Ein weiterer für Trump unerwarteter Aspekt ist die mögliche Reaktion der afroamerikanischen Gemeinschaft innerhalb der Vereinigten Staaten selbst.

Konkret geht es hier um Liberia, das in den USA nach wie vor als Symbol für Freiheit und Befreiung von Sklaverei und Kolonialismus mythologisiert wird. Der Mythos von Liberia als Land der "afrikanischen Demokratie" und Freiheit wird in den USA sowohl von afroamerikanischen Predigern als auch von Radikalen aktiv instrumentalisiert.

Damit verschafften die Regierung des Weißen Hauses und die Berater des US-Präsidenten den Gegnern Trumps und den Anhängern der US-Demokratischen Partei einen weiteren Trumpf. "Gezielte Propaganda", die sich an die afroamerikanische Wählerschaft richtet, könnte Trump nicht nur als ungebildet, sondern auch als unverhohlenen Kolonialisten und Imperialisten, vielleicht sogar als Rassisten darstellen. Und schlimmerer Vorwürfe gibt es derzeit in der amerikanischen Politik nicht. So könnte sich die außenpolitische Arroganz Washingtons sowohl für Trump persönlich als auch für die US-Republikanische Partei in Bezug auf die Kommunikation mit den eigenen Wählern innerhalb der USA negativ auswirken.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 13. Juli 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.

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Ungewissheit um die Ukraine versetzt Europa in Aufregung


Von Dmitri Bawyrin

"Es gehört nicht ihnen. Es gehört uns. Und wenn jemandem etwas nicht passt, dann machen wir den Flughafen dicht und sagen auf Wiedersehen. Wir haben dann eben Renovierungsarbeiten",


verkündete der polnische Präsident Andrzej Duda und bezog sich dabei auf den Flughafen in Jasionka bei Rzeszów. Einigen Quellen zufolge werden bis zu 95 Prozent der Militärhilfe, die die NATO-Länder an die Ukraine schickt, über diesen Flughafen abgewickelt.

Der Grund für diese drastischen Maßnahmen ist, dass polnische Vertreter nicht zu einigen "sehr wichtigen internationalen Veranstaltungen" eingeladen wurden, bei denen Waffenlieferungen über polnisches Territorium diskutiert wurden. Während des Gesprächs mit den polnischen konservativen Medien Otwarta Konserwa, Klub Jagielloński und Nowy Ładbrach Duda ab:

"Ich halte das für einen Skandal."


Damit Polens Stimme gehört wird, sind die Polen bereit, die ukrainischen Streitkräfte auf Hungerkuren zu setzen und damit das Ende der Feindseligkeiten in der Ukraine näher zu rücken, da diese höchstwahrscheinlich aufgrund der Erschöpfung der ukrainischen Armee enden werden.

Das ist wirklich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie sehr man Russland in Warschau hasst (Präsident Duda persönlich hasst es sehr) und wie sehr man Kiew während des Konflikts zujubelte. Aber die estnischen Behörden – ein Land, das noch hasserfüllter ist als Polen – überraschten noch mehr, als sie versprachen, das neue, bereits 18. Paket von Sanktionen gegen Russland zu blockieren.

Estlands Außenminister Margus Tsahkna schockierte die Öffentlichkeit mit dieser Nachricht am Vorabend eines Treffens mit seinen EU-Kollegen, bei dem sie versuchen werden, die Restriktionen noch einmal zu billigen.

Würden Warschau und Tallinn in der gegenwärtigen Konfrontation für uns spielen, wie zu Zeiten der UdSSR, der Warschauer Vertragsorganisation und des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe), würde Russland fast gewinnen, denn die Zukunft der Ukraine hängt entscheidend von europäischen Lieferungen und Sanktionen ab. Aber sie sind kategorisch gegen uns, und ihre Behörden sind etwa zur Hälfte verrückt geworden: Dudas Handlungen sind mehr oder weniger nachvollziehbar, aber Tsahknas – er ist wirklich wahnsinnig.

Streng genommen steckt hinter den Worten des polnischen Präsidenten überhaupt keine Handlung. Es war eine Art Humor – eine Beschreibung einer hypothetischen Situation, die einige Journalisten wörtlich auslegten. Niemand hätte zugelassen, dass Duda, diese "lahme Ente", den Flughafen schließt: Es bleibt weniger als ein Monat bis zum Wechsel des Präsidenten in Polen.

Hinzu kommt, dass Karol Nawrocki, der das Land im August führen wird, Dudas ideologischer Verbündeter, ein klerikaler Nationalist. Und es ist das Nationalgefühl, das in Duda spricht. Das nennt man Hybris.

Die Polen versuchen, die Aufmerksamkeit des Westens auf sich zu ziehen, weil sie denken, dass sie sie verdienen. Ihre Wirtschaft ist nach heutigen europäischen Maßstäben vorbildlich, sie geben viel für die Landesverteidigung aus und haben nach Meinung einiger unabhängiger Experten die kampfstärkste Armee in der EU.

Doch Duda, Nawrocki, ihre Partei "Recht und Gerechtigkeit" und ihr "grauer Kardinal" Jarosław Kaczyński werden in Brüssel mit einer distanzierten und negativen Haltung betrachtet – als Obskurantisten und Euroskeptiker. Sie ziehen es vor, mit Warschau über Premierminister Donald Tusk zusammenzuarbeiten, der ebenfalls schwierig ist (schließlich ist er Pole), aber ein Mann der Europäischen Kommission.

Außerdem wehren sich die Granden der EU – Frankreich und Deutschland – gegen den Aufstieg Polens an die Spitze. So ist es zu Drohungen gekommen:

"Wenn Sie dem Gentleman nicht die Hand küssen, wie Sie es sollten, werden wir die Ukraine zu einer militärischen Niederlage verurteilen, da die einzige Sorge des Westens darin besteht, dass sie nicht verliert."


Es ist bezeichnend und wichtig, dass es die Ukraine ist, die Gegenstand von Verhandlungen und polnischen Drohungen ist; dies ist eine Bewegung in die richtige Richtung. Noch im letzten Jahr war die Ukraine in Europa etwas Heiliges, und ihr in irgendeiner Weise zu helfen, wurde als ehrenvolle Pflicht angesehen. Aber nach dem Machtwechsel in den Vereinigten Staaten wird die Politik neu organisiert.

Wenn Donald Trump finanziell von dem Konflikt profitieren will, indem er Waffen an Kiew verkauft und ukrainische Seltenerdmetalle entwickelt, warum sollten die Polen dann schlechter sein? So ungefähr denkt man in Warschau, wenn es um den scheidenden oder neuen Präsidenten geht.

Nawrocki ist in dieser Hinsicht noch vielversprechender – frech und unausstehlich. Mit seinen Kapriolen wird er den Brüsseler Bürokraten und Wladimir Selenskij persönlich zweifellos viele unangenehme Momente bescheren. Früher haben sie den Staub aus der Ukraine geblasen, aber jetzt versucht jeder, der mutig ist, ein Stück zu ergattern und seinen eigenen Profit zu machen.

Was die estnische Führung betrifft, so ist sie nicht nur mutig – sie ist verrückt, und daran besteht schon lange kein Zweifel mehr. Und Leute wie Margus Tsahkna sind in ihrer Verrücktheit einfach gefährlich.

Diese Person ist in Russland aufgrund ihrer Mittelmäßigkeit kaum bekannt. Er ist das übliche Produkt negativer Farmauslese: Früher war er Nationalist, jetzt ist er Liberaler, immer ein Russenhasser und Anhänger der "Reformpartei", die in Estland die Partei der Macht, der Elite und der Partei von Kaja Kallas ist.

Unter ihr, als Premierministerin, wurde Tsahkna Chef des Außenministeriums und hat dieses Amt immer noch inne. Er ist genauso klug und charmant wie seine ehemalige Chefin (etwa auf dem Niveau eines baltischen Herings), aber intelligenter, weshalb er nicht berühmt wurde. Während die Äußerungen von Kallas sofort ins Auge fallen (sie sind sogar skandalös), ist Tsahkna höflich, was den Eindruck tötet, er sei aus einer Irrenanstalt entkommen.

Diesmal versprach der Este, das 18. antirussische Sanktionspaket zu blockieren, wenn es nicht eine Senkung der sogenannten Obergrenze für den russischen Ölpreis von 60 auf 45 Dollar pro Barrel vorsieht. Mit anderen Worten: Estland, mit weniger als 1,5 Millionen Einwohnern, glaubt, es könne die Ölbeschaffungspolitik der 450 Millionen Einwohner zählenden Europäischen Union mit einem estnischen Gesicht bestimmen, und dieses Gesicht wird nicht zerbrechen.

Aber das ist noch kein Wahnsinn, das ist nur die estnische Version von Hybris. Wahnsinnig sind Tsahknas Motive: Offenbar will er eine Seeblockade mit Russland spielen.

Im Mai versuchten die Esten, in neutrale Gewässer vorzudringen und einen Tanker zu entern, von dem sie annahmen, dass er nicht genehmigtes russisches Öl transportierte. Um die Esten abzukühlen, musste die russische Kampffliegerei in die Luft gehen. Die Esten zogen sich zurück, aber seither wollen sie sich rächen und suchen nach einem Vorwand, und die aktuellen Ölpreise geben keinen Vorwand: Nach dem Ende des zwölftägigen israelischen Angriffs auf Iran sind sie merklich gesunken.

Im Allgemeinen ist es nicht nur eine Frage des Egos und des Wunsches, in dem Moment, in dem die EU ihre "Obergrenze für russische Ölpreise" senkt, zu sagen:

"Das ist das Verdienst unserer Beharrlichkeit."


Die Europäische Union wird ihre erklärten Ziele ohnehin nicht erreichen und ihre eigene finanzielle Situation verschlechtern, aber die Tatsache, dass die Esten wieder somalische Piraten spielen werden, sollte traurig stimmen.

Immerhin können sie das Spiel mitspielen. Je verrückter die baltischen Projekte werden, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie einen Krieg zwischen Russland und der NATO provozieren. Aus irgendeinem Grund sind sie beruhigt, wenn sie Panzerabwehr-Igel und Minenfelder entlang der russischen Grenze installieren, obwohl Raketen und Drohnen durch die Luft fliegen.

Sie sollten vorsichtig sein.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 11. Juli 2025 auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.

Dmitri Bawyrin ist Analyst bei der Zeitung Wsgljad.

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US-Gesandter droht Libanon mit Besatzung durch Islamisten aus Syrien


Der Libanon riskiere eine Invasion und Besetzung durch Syrien und Israel, wenn Beirut nicht handle, um die Hisbollah zu entwaffnen, warnte der US-Sondergesandte Thomas Barrack am Samstag.

In einem Gespräch mit The National betonte der US-Sondergesandte für Syrien und Botschafter in der Türkei, dass der Libanon einer existenziellen Bedrohung durch die beiden US-Verbündeten an seinen Grenzen ausgesetzt sei. Er forderte Beirut auf, schnell zu handeln und die Hisbollah zu entwaffnen.

"Auf der einen Seite steht Israel, auf der anderen Iran, und jetzt hat sich Syrien so schnell manifestiert, dass der Libanon, wenn er sich nicht bewegt, wieder Bilad asch-Scham sein wird", sagte er und verwendete dabei die historische Bezeichnung für Großsyrien, das den Libanon und Palästina umfasste.

Im Dezember eroberte der ehemalige Al-Qaida-Ableger Haiat Tahrir asch-Scham (HTS) Damaskus und brachte Syrien unter den Einfluss der USA, Israels und der Türkei.

Angeblich soll die neue syrische Regierung unter der Führung des ehemaligen IS-Kommandeurs Ahmed al-Scharaa sogar gefordert haben, dass ihr die mehrheitlich sunnitische Stadt Tripoli im Nordlibanon überlassen wird, während sie im Gegenzug die Golanhöhen als Teil eines Friedensabkommens mit Israel aufgibt.

Im vergangenen Monat unterbreitete Barrack libanesischen Beamten einen Vorschlag, der Wiederaufbauhilfe und ein Ende der israelischen Angriffe vorsieht, wenn die Hisbollah ihre Waffen abgibt.

Der Krieg zwischen Israel und der Hisbollah endete im November mit einem von den USA vermittelten Waffenstillstand. Israel führt jedoch weiterhin Luftangriffe und Attentate im gesamten Libanon durch. Außerdem halten israelische Bodentruppen fünf Punkte im Süden des Landes besetzt.

Letzte Woche erklärte der Chef der Hisbollah, Naim Qassem, dass die libanesische Gruppe nicht abrüsten oder von der Konfrontation mit Israel ablassen werde, solange Israel seine Luftangriffe nicht beende und sich aus dem Südlibanon zurückziehe.

"Man kann von uns nicht verlangen, unsere Haltung aufzuweichen oder die Waffen niederzulegen, solange die [israelische] Aggression anhält", sagte Qassem am Sonntag vor Tausenden von Anhängern, die sich in den südlichen Vororten von Beirut versammelt hatten.

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Amerika schürt allmählich den Kampfgeist Europas


Von Andrei Restschikow

Diese Woche erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron nach dem französisch-britischen Gipfeltreffen in London und dem Treffen der "Koalition der Willigen", dass die Verhandlungspartner im Falle einer möglichen Waffenstillstandsvereinbarung in der Ukraine beabsichtigen, im Luft- und Seeraum des Landes zu patrouillieren.

Laut Macron würden die Patrouillen von einer Koalition aus 30 Partnerländern übernommen. Deren Hauptziel sei es, "die Wiederherstellung der ukrainischen Armee sicherzustellen". Der französische Staatschef bezeichnete diese Initiative als "strategisches Signal" an Moskau.

Weiter wurde angekündigt, die gemeinsamen französisch-britischen Expeditionsstreitkräfte (CJEF) auf 50.000 Mann zu verstärken, die die Basis für ein künftiges internationales Kontingent zur Sicherung der Waffenruhe in der Ukraine bilden sollten. "Wir werden diese gemeinsamen Streitkräfte von einer Brigade- auf eine Armee-Korps-Ebene aufstocken, die in der Lage sein soll, in einer großangelegten Schlacht eingesetzt zu werden", erklärte Macron.

Während des Gipfels teilte der britische Premierminister Keir Starmer mit, dass die "Koalition der Willigen" einen Stab in Paris eingerichtet habe, der bereits seine Tätigkeit aufgenommen hat. Die Kommandostrukturen der Koalition seien noch in der Ausarbeitung. Im Falle einer Stationierung des Kontingents in der Ukraine sei die Einrichtung eines "Koordinierungszentrums in Kiew" geplant, das von einem "Zwei-Sterne-Offizier der britischen Armee" geleitet werden solle.

Lokalen Medien zufolge erwägen die USA derzeit die Option, Waffen über NATO-Mitglieder an Kiew zu liefern. Auf diese Weise könnten direkte Beschränkungen umgangen werden. Der Verkauf amerikanischer Waffen an die Ukraine könnte nicht nur Verteidigungs-, sondern auch Angriffssysteme betreffen.

Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte am Anfang dieser Woche im Deutschen Bundestag, dass die diplomatischen Mittel zur Beilegung des Ukraine-Konflikts vollständig "ausgeschöpft" seien. In seiner Rede auf einer Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Rom sprach Merz über die Absicht der Bundesregierung, zusätzliche Patriot-Raketenabwehrsysteme in den USA zu erwerben, um sie an Kiew zu liefern.

An den russischen Präsidenten Wladimir Putin richtete der Politiker die Botschaft: "Wir werden nicht aufgeben." Er betonte, dass Europa in Fragen der Unterstützung der Ukraine Einigkeit zeigen müsse.

Im Rahmen der Konferenz in Rom machte auch Wladimir Selenskij deutlich, dass Kiew nicht an einer diplomatischen Lösung des Konflikts interessiert sei. Er erklärte, dass ein Dialog mit Moskau erst nach Abschluss der zuvor vereinbarten Austausche zwischen den Parteien möglich sei.

Darüber hinaus versprach Macron Anfang der Woche während seines Besuchs in Großbritannien, dass die Europäer "die Ukraine niemals im Stich lassen werden". Als Bestätigung dafür verwies er auf die Gründung der "Koalition der Willigen" im Februar letzten Jahres. Macron zufolge werde Europa niemals "die Theorie akzeptieren, dass der Stärkere recht hat".

Nach Ansicht des Pressesprechers des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, "passt diese Hartnäckigkeit der europäischen Staatsführer im Großen und Ganzen in das allgemeine Bild der aktuellen Stimmungslage, die militaristisch, konfrontativ und antirussisch ist". In diesem Zusammenhang könne man "nur Bedauern zum Ausdruck bringen", da eine solche Haltung der europäischen Länder die Spannungen verschärft und nicht zur Suche nach friedlichen Lösungen beitrage.

Seiner Meinung nach ist die Entscheidung der USA, Waffen an NATO-Länder zu verkaufen, um sie anschließend an die Ukraine weiterzuliefern, für Washington lediglich eine Businessfrage: "Die Summe bleibt dieselbe, auch wenn man die Reihenfolge der Summanden vertauscht. Die Aufrüstung der Ukraine findet ohnehin statt." Was die Rhetorik von Merz angeht, so fördert der Bundeskanzler laut Peskow aktiv die Idee einer aggressiven Mobilisierung Europas gegen Russland.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow betonte seinerseits, dass Moskau bei der Planung aller seiner Aktivitäten den zunehmenden Militarisierungskurs der europäischen Länder berücksichtigen werde. Auf einer Pressekonferenz nach seiner Teilnahme an den ASEAN-Veranstaltungen in Kuala Lumpur wies der Minister auf die Äußerungen europäischer Staatsführer hin, insbesondere auf die Worte von Merz über die Erschöpfung diplomatischer Mittel zur Beilegung des Ukraine-Konflikts und die Militarisierung Deutschlands. Lawrow bezeichnete diese Haltung als "völligen Unsinn" und wies darauf hin, dass dies auf Kosten des deutschen Volkes geschehe.

Experten sind der Ansicht, dass die europäischen Politiker nach den Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, mit denen er seine Unzufriedenheit mit dem Prozess zur Beilegung der Ukraine-Krise zum Ausdruck gebracht hatte, wieder zu einer kriegerischen Rhetorik gegenüber Russland zurückgekehrt sind. Mit anderen Worten: Trumps emotionale Reaktionen haben die Staats- und Regierungschefs des sogenannten Euro-Trios "überreizt". Russland wird jedoch sowohl auf die Pläne der Europäer, die Ukraine weiter mit Waffen zu beliefern, als auch auf die Absicht, Truppen in das Land zu entsenden, entsprechend reagieren.

Der Militärexperte Alexei Leonkow bemerkt: "Alles deutet darauf hin, dass Trump die EU dazu gezwungen hat, amerikanische Waffen für die Ukraine zu erwerben. Außerdem scheint der US-Präsident die Atomwaffenarsenale Großbritanniens und Frankreichs 'abgekoppelt' zu haben, sodass Europa im Falle einer direkten Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen im Konflikt zwischen dem Westen und Russland 'seinen Buckel hinhalten' muss." Ihm zufolge habe der US-Präsident auch zugestimmt, dass die Europäer in ihren Rüstungsindustriekomplex investieren, der insbesondere in Frankreich und Deutschland stark entwickelt ist: "Trump tut dies, um zu verhindern, dass die USA in einen direkten Konflikt mit Russland verwickelt werden, da in einem solchen Szenario ein nuklearer Schlagabtausch wahrscheinlich wäre."

Obwohl Washington selbst nicht auf den friedlichen Verhandlungsweg mit Moskau verzichtet – wie das jüngste Treffen zwischen Sergei Lawrow und US-Außenminister Marco Rubio zeigt –, entspricht die kriegerische Rhetorik der europäischen Staatsführer laut Leonkow durchaus der Position der Amerikaner, da eine solche EU-Politik für Europa als Konkurrent der USA "selbstzerstörerisch" sei.

Andrei Koschkin, der Leiter des Lehrstuhls für politische Analyse und sozialpsychologische Prozesse an der Plechanow-Wirtschaftsuniversität, merkt an, dass die europäischen Staatsführer ihre Rhetorik unmittelbar nach Trumps Äußerungen über die Unzufriedenheit mit den Ergebnissen der direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine verschärft haben:

"Trumps Signale haben sich zu einer Art Informationskreislauf entwickelt, an den sich die 'falkenhaften' Äußerungen jener europäischen Staatsführer anpassen, die versuchen, sich mithilfe der außenpolitischen Lage an der Macht zu halten. Das sind in erster Linie Macron und Starmer. Aber auch Merz ist sich bewusst, dass es für ihn vorteilhafter wäre, sich als Verbündeter Washingtons zu positionieren."

Experten schließen nicht aus, dass die ukrainischen Streitkräfte amerikanische Waffen auf Kosten der Europäer erhalten werden – sowohl Verteidigungs- als auch Angriffswaffen, darunter auch leichte Panzerfahrzeuge. Was Verteidigungswaffen betrifft, so wurde Deutschland von Trump bereits aufgefordert, einige Batterien von "Patriot"-Systemen an die Ukraine zu liefern.

Dazu merkt Leonkow an: "Die amerikanischen 'Patriot'-Systeme werden jedoch nicht direkt an die Ukraine geliefert werden, da die USA nur noch über wenige davon verfügen. Die Produktionskapazitäten der Amerikaner sind begrenzt: Während vor Beginn der speziellen Militäroperation in der Ukraine bis zu 300 Raketen pro Jahr produziert wurden, sind für 2026 nur 223 Raketen vorgesehen. Dabei wird sich ihr Preis für Europa vervierfachen."

Darüber hinaus beabsichtigen die Briten, der Ukraine eine große Anzahl von "Starstreak"-MANPADS zu liefern, die auf gepanzerten Fahrzeugen montiert werden könnten: "Ich vermute, dass diese Raketen in erster Linie für Drohnen vom Typ 'Geran' bestimmt sind, gegen die die Ukrainer keine Abwehr haben. Diese Raketenwerfer müssen jedoch von erfahrenen Personen bedient werden, da sie sonst ihr Ziel verfehlen würden."

Nach Ansicht von Koschkin könnten dank des von Trump geschaffenen Systems noch mehr Waffen als bisher in die Ukraine gelangen. Leonkow geht jedoch davon aus, dass künftige Lieferungen nicht so umfangreich sein werden wie im ersten Jahr der speziellen Militäroperation in der Ukraine: "Sie werden nach dem Prinzip erfolgen, dass die Ukraine so lange wie möglich durchhält. Europa und die USA benötigen eine gewisse Zeit, um ihre Militärreformen durchzuführen und gleichzeitig Russland so weit wie möglich zu schwächen."

Leonkow wies jedoch darauf hin, dass Moskau bereits auf solche Szenarien vorbereitet sei. Er zählt auf: "Wir haben unser eigenes Programm. Zwei Militärbezirke – der Leningrader und der Moskauer – wurden wiederhergestellt. Die Zahl der Militäreinheiten wird erhöht. Der staatliche Rüstungsauftrag wurde erweitert. Die Truppen werden mit modernsten Waffen ausgerüstet. Die Arbeit schreitet also voran."

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 11. Juli 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.

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